• Hallo zusammen,

    an alle von euch für die ein Leben in Australien immer ein Traum war, oder auch nur für einen längeren Zeitraum dort sind (und Deutschland nicht im Groll verlassen habt): Als es ernst wurde, sind euch eigentlich im Vorfeld jemals Zweifel oder Ängste gekommen ob ihr die richtige Entscheidung trefft? Ich denke vor allem daran wenn man einen Job kündigt der eigentlich ganz ok ist und Freunde und Familie vielleicht für einige Jahre nicht oder nur noch sehr selten sieht ?!?

    Wie war das bei euch?

    Grüße

  • Hi Hansbär,

    bin jetzt seit zwei Monaten hier und auf Jobsuche. Hab in Deutschland einen sehr guten und gut bezahlten Job aufgegeben. Hab meine gesamte Familie mit Verlobter in Deutschland sitzen und natürlich hab ich Zeiten, wo ich mich frage, ob das wirklich der richtige Schritt war, ob das alles hinhaut, was tun bei Problemen etc. etc. Aber es gibt hier soviel Dinge, an denen ich mich wunderbar hochziehen kann, und wenns nur ein Koala in den Bäumen ist. Ich glaub, daß man so eine Aktion wie das Auswandern ohne Zweifel gar nicht durchziehen kann, den Zweifel helfen dir erstmal viele Dinge genau unter die Lupe zu nehmen, bevor du gegen die Wand rennst und ohne Zweifel hätte man nicht auch immer wieder das Überzeugungsgefühl, daß man es richtig gemacht hat... ! Ich mein, schau dir die Auswanderersendungen an. Genau die Spunks, die total blauäugig in fremde Länder abhauen und dann dort vor den großen Problemen stehen, haben den Schritt ohne Zweifel gemacht.............
    Also Zweifel nicht unterdrücken sondern genau checken und für jedes "Zweifelchen" den Gegenpart finden...... dann wird das supergut !

    Viel Glück

    Sideshore

    [COLOR=seagreen][SIZE=12][FONT=comic sans ms]Don't let your fears stand in the way of your dreams[/FONT][/SIZE][/COLOR]

  • Da kann ich definitiv auch mitreden. Werde in gut 7 Wochen abreisen und hab soeben meinen sicheren Job, Wohnung etc. aufgegeben um für mindestens 1 Jahr in down under zu studieren. Das mit dem Auswandern steht noch in den Sternen aber ich weiss was du mit Zweifeln meinst. Ich frag mich auch oft, war es wirklich das Richtige, hier alles aufzugeben, eigentlich hast du doch dein sicheres Leben hier, Familie, Freunde.... und doch zieht es dich in die Ferne ?(

    Wie sideshore erwähnte - ohne Zweifel, Sörgelchen und Ängste wäre dieser Schritt gar nicht umsetzbar - irgendwie sind diese Gefühle auch immer Warnsignale, gewisse Sachen vielleicht noch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen... gehört halt einfach dazu! Vor allem aber hab ich auch realisiert, dass es eben ein grosser Unterschied ist, ob man immer davon redet oder ob man seine Pläne dann wirklich in die Tat umsetzt!

    Ein interessantes Phänomen finde ich auch wie ich vor 2 Monaten noch total euphorisch war- jetzt dreht sich manchmal alles Richtung Panik und ein gewisses Horrorszenario spielt sich in meinem Kopf ab, was alles passieren könnte... na also, es kann nur noch gut kommen :]

    Liebe Grüsse

  • hallo ihr lieben,
    also, da kann ich auch mitreden und ich muss sagen das ich mich stardust26 und sideshore hier nurl anschliessen kann. Ich bin jetzt seit vier woche in DU und ich hatte auch sehr viele zweifel. mein Freund ist vor 2 monaten nach DU weil er da arbeit fuer 1jahr bekommen hat und eigentlich wollte ich garnicht mit, aber am letzten tag haben wir uns entschieden das ich doch nachkommen muss. Es war ganz klar fuer mich das ich ihm nachfliege, aber ich hatte viele zweifel wegen familie, freunde, arbeit un so. Aber ich denk mir mal, "Liebe kann verblassen wenn man sich zu lange nicht sieht, - aber Familie die bleibt, egal wie lang man sich nicht sieht." Ich hab mich aber doch entschieden, fuer ein jahr nach australien zu gehen, weil ich einfach mit ihm um die welt reisen will und ne menge erleben will.
    Jetzt wo ich hier bin, ist es schoen und ich habe es auch nicht bereut. Ich glaube nicht, das ich es je bereuen werde, aber man weiss ja nie,was passiert,....!! Ich vermisse schon meine Freunde und Familie ;(. Hauptsaechlich vermisse ich denn spass und die partys mit meinen freunden, aber ich glaub einfach dran dass wir das in nem jahr wieder haben. Jetzt bin ich im grossen und ganzen sehr gluecklich diese entscheidung getroffen zu haben und bin froh hier mit meinem Freund zu leben. Also ich wuerde mich jederzeit wieder so entscheiden :D .
    Zweifel sind normal, aber da muss man durch und fuer sich selbst die richtige entscheidung treffen !!
    Bis bald, liebe gruesse, eure Jessica

    Einmal editiert, zuletzt von jessica (29. November 2006 um 12:39)

  • Hallo,

    es kommt (fuer mich) darauf an, was man im Leben schon erreicht hat und welche Plaene noch umzusetzen sind. Hat man das Leben (mit 20) noch vor sich, ist man flexibel und kann leichter ein Jahr Auszeit nehmen. Je aelter man wird, desto mehr hat man sich vielleicht schon aufgebaut und dann wird es schon etwas komplizierter...

    Momentan machen mir die Business-Trips und das 'Herumjetten' noch viel Spass. Das wird nicht mehr lange so bleiben, was die Situation hier im Emsland dann unertraeglich macht: jeden Tag um 8:00 Uhr zur Arbeit...; wenn man nur fuer die Firma im Emsland (5 Tage in der Woche) wohnt und dort (2 Tage in der Woche) zu Hause ist, wo andere Urlaub machen.

    Deutschland ist kein schlechtes Land und Australien ebenso nicht perfekt. Das Leben ist immer ein Kompromiss und diesen werde ich in ein paar Jahren neu abschaetzen; vielleicht passiert das schon frueher, da bei mir derzeit vieles vom Beruf abhaengig ist.

    Sideshore: Dein Pseudonym steht auch fuer anderweitig perfekte Bedingungen. Du surfst, oder?? :D


    Cheers,
    Steffen

    ...A Mari Usque Ad Mare...

  • Hi,

    was mir auch aufgefallen ist, daß die meisten Zweifel durch das in Deutschland leider alltäglich vorhandene Sicherheitsdenken, daß man eigentlich schon in die Wiege gelegt bekommt, entstehen. Klar braucht man auch in Australien einen Job (und die werden auch hier einem nicht nachgeschmissen), Geld, Dach über den Kopf, Krankenversorgung etc., aber in den letzten zwei Monaten habe ich gelernt, die ein wenig kopfgesteuerten Erwartungen zurückzuschrauben, sprich was braucht man wirklich um glücklich leben zu können. Ich hatte in Deutschland eigentlich alles und war irgendwie trotzdem nicht zufrieden und hier hab ich derzeit noch nichtmal nen Job, wohn bei Bekannten in Untermiete, fahr ein billiges altes Auto und bin trotzdem zufriedener als in Deutschland. Woran das liegen mag kann ich selber nicht erklären, aber ich denke es hat schon ein wenig mit der allg. Lebenseinstellung hier zu tun. Man wird nicht täglich mit Politik, Arbeitslosigkeit etc. bombadiert (auch wenns hier Themen dazu gibt) und man unterhält sich eher übers Wetter, das nächste Grillfest oder sonstwas Schönen. Man könnte das natürlich als wahnsinnig oberflächlich und uninteressiert einstufen, aber ich finds ok und es macht zufriedener...... Das sind auch Dinge, die meine Zweifel dann immer wieder runterbringen ;)

    @ Regengott
    Das Surfen war einer der Gründe für die Auswanderung. Komme aus dem südlichsten Deutschland und nur immer ein paar Wochen Nordsee und Dänemark im Jahr waren mir zu wenig ;)

    Nach soviel tiefgründigen Gedanken geh ich jetzt ins Bett.
    Gute Nacht

    Sideshore

    [COLOR=seagreen][SIZE=12][FONT=comic sans ms]Don't let your fears stand in the way of your dreams[/FONT][/SIZE][/COLOR]

  • Zitat

    Original von Sideshore
    Hi,

    was mir auch aufgefallen ist, daß die meisten Zweifel durch das in Deutschland leider alltäglich vorhandene Sicherheitsdenken, daß man eigentlich schon in die Wiege gelegt bekommt, entstehen. Klar braucht man auch in Australien einen Job (und die werden auch hier einem nicht nachgeschmissen), Geld, Dach über den Kopf, Krankenversorgung etc., aber in den letzten zwei Monaten habe ich gelernt, die ein wenig kopfgesteuerten Erwartungen zurückzuschrauben, sprich was braucht man wirklich um glücklich leben zu können. Ich hatte in Deutschland eigentlich alles und war irgendwie trotzdem nicht zufrieden und hier hab ich derzeit noch nichtmal nen Job, wohn bei Bekannten in Untermiete, fahr ein billiges altes Auto und bin trotzdem zufriedener als in Deutschland. Woran das liegen mag kann ich selber nicht erklären, aber ich denke es hat schon ein wenig mit der allg. Lebenseinstellung hier zu tun. Man wird nicht täglich mit Politik, Arbeitslosigkeit etc. bombadiert (auch wenns hier Themen dazu gibt) und man unterhält sich eher übers Wetter, das nächste Grillfest oder sonstwas Schönen. Man könnte das natürlich als wahnsinnig oberflächlich und uninteressiert einstufen, aber ich finds ok und es macht zufriedener...... Das sind auch Dinge, die meine Zweifel dann immer wieder runterbringen ;)

    Sideshore

    Hi Sideshore,
    der Text hätte von mir stammen können,denn genau das ging mir die letzten Tage durch den Kopf.

    Der Schritt ins Ausland,oder überhaupt mal aus der Gewohnheit rauszukommen ist für jemanden der sich eher unzufrieden fühlt extrem wichtig.
    Ich bin jetzt 32 , habe einen guten Draht zu meinen Eltern, Freunde ,berufliche Aussichten ,gesund usw..
    Brauche mich also über garnichts beschweren,ich habe hier ein gutes Leben. Aber mir fehlt halt was sehr entscheidenes.
    Wie du schon sagtest,man wird halt einfach nur reingeboren in das Ganze.

    Und somit habe ich mir nochmal die Frage gestellt,was will ich in Deutschland?
    Vorallem was erwarte ich eigentlich von Australien?
    Kann ich das wirklich alleine durchziehen,in einem fremden Land,und alles was dazu gehört.
    Und mir wurde schnell klar,ich erwarte von Australien nur eine chance,alles andere liegt dann nur an mir.

    Ganz klar,wenn ich in Australien nicht rechtzeitig eine Schlafgelegenheit haben werde oder auf lange Zeit keine Aussichen auf einen Job hätte,dann werde ich mich aus Vernunft erstmal zwingen hier zu bleiben.
    Aber das wird schon.
    Und wenn ich da manchmal Reportagen von Auswanderern sehe,teilweise mit Frau und Kind unter sehr schweren Bedingungen,da ziehe ich den Hut vor und denk mir gleichzeitig ,was stell ich mich eigentlich so an!

    Ich glaube meine bisherigen Zweifel hatten eher was hemmendes und etwas mit klammern an Gewohnheiten zutun. Diese Hürde ist nun genommen.

    Jetzt habe ich nur noch grossen Respekt,vor dem was mich in Australien erwartet. Aber ich bin jetzt wenigstens bereit um mich dem ganzen zu stellen. Also es geht jetzt nur noch um gesunden Zweifel ...

    2 Mal editiert, zuletzt von Jackaroo (5. März 2007 um 14:49)

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