heute in der Welt am Sonntag

  • Hi Mates.
    Heute war in der Welt am Sonntag folgender Bericht zu lesen:
    22. April 2007, 00:00 Uhr Von Vera Sprothen
    Rätsel um ein Geisterschiff
    Ein Katamaran trieb drei Tage lang unbemannt vor Australiens Korallenriff Great Barrier Reef im Pazifik. Der Tisch an Bord war gedeckt, die Segel waren gehisst. Von den drei Seglern fehlt dagegen jede Spur
    Die Rettungskräfte, die per Hubschrauber an Bord des zehn Meter langen Katamarans gelangt waren, trauten ihren Augen kaum: Der Motor tuckerte, die Segel waren gehisst, das Navigationsgerät GPS stand auf Autopilot. An der Reling hing säuberlich aufgereiht die Wäsche.Auch unter Deck deutete nichts auf einen Notfall hin. Das Radio dudelte, Computer liefen, und der Tisch war fürs Essen gedeckt. Alles wirkte völlig normal - nur die Crew fehlte. Von den drei Männern, die den Katamaran um Australiens Küste segeln wollten, fehlt jede Spur."Es sah so aus, als wäre das Boot gerade erst verlassen worden", sagte Jon Hall, Sprecher der Notrufzentrale in Queensland, dessen Mannschaft die orientierungslos vor Australiens berühmtem Korallenriff Great Barrier Reef treibende Geisterjacht "Kaz II" bereits am Mittwoch gefunden hatte.In der Nacht zum Samstag schleppte die Wasserschutzpolizei den herrenlosen Katamaran in den Hafen des rund 150 Kilometer entfernten Städtchens Townsville an der Nordostküste Australiens. Dort versuchen Experten nun zu entschlüsseln, welches Schicksal die drei Segler im Südpazifik ereilt hat. Eine groß angelegte Suche mit zehn Flugzeugen, Hubschraubern und Booten der freiwilligen Seerettung brachte bislang keinen Erfolg.Australischen Medienberichten zufolge waren Skipper Derek Batten, 56, sein Nachbar Peter Tunstead, 69, und dessen Bruder James Tunstead, 67, unterwegs auf einer Reise, von der sie schon lange träumten. In sechs bis acht Wochen wollten sie vom Touristenstädtchen Airlee Beach an der Ostküste über türkisblaues Wasser zurück in ihre Heimat nach Westaustralien segeln.Erst vor einer Woche hatten sie zu ihrem großen Törn abgelegt. Rätselhaft bleibt, wieso sie offenbar bereits wenige Stunden nach Auslaufen aus dem Hafen über Bord gegangen sind. Die drei Männer gelten als recht erfahrene Segler. Und unter Seglern gilt der Törn im Korallenmeer allgemein als relativ leichtes Unterfangen.Dennoch könnten die drei aus Leichtsinn über Bord gegangen oder von einem Sturm überrascht worden sein. Eine erste Auswertung des Kurses deutet darauf hin, dass der Katamaran in eine Schlechtwetterzone geraten sein könnte. Das Schiff wurde beschädigt aufgefunden, und die Seefahrtbehörde Australian Maritime Safety Authority maß am schicksalhaften Sonntag, als die Männer wahrscheinlich zum letzten Mal am Ruder standen, Windstärken von 30 Knoten und zunehmenden Wellengang. Kenner der bei Tauchern beliebten Gegend wissen jedoch, dass das Korallenriff die großen Brecher abhält und Törns daher selten waghalsige Manöver erfordern. Und so kursieren wilde Gerüchte über die Geisterjacht.Eines der beliebtesten ist, dass die Männer unbedacht von Bord gingen - etwa weil sie auf einer Sandbank anlanden wollten. "Vielleicht haben sie vergessen, den Anker zu setzen, und das Schiff ist dann weggetrieben", sagte Keryn Grey, Tochter des Crewmitglieds James Tunstead, sichtlich bewegt im australischen Fernsehen.Auch ein zweites Boot könnte mit im Spiel gewesen sein. Die Seitenbojen, sogenannte Fender, waren an einer Schiffswand heruntergelassen. Ein eigenes Rettungsboot hatte die "Kaz II" nach Polizeiangaben jedoch gar nicht an Bord. Vielleicht sind die Männer aber auch schwimmen gegangen, ohne zu wissen, dass das Wasser in dieser Gegend Australiens voller tödlicher Quallen und Haie ist.Möglicherweise ist einer der Männer über Bord gegangen und die anderen sind ihm Hals über Kopf zu Hilfe geeilt. Erst als alle im Wasser waren, könnte dem Trio bewusst geworden sein, dass der Rückweg auf das Schiff unmöglich war, weil sie den Katamaran, dessen Geschwindigkeit angeblich auf einem Knoten eingestellt war, nicht mehr einholen würden.Ein letztes mögliches Szenario füttert die Urängste eines jeden Seglers. Immer wieder hört man Geschichten von Segeltörns, die als Abenteuer starteten und tödlich enden. Zuletzt griff Regisseur Hans Horn in seinem Thriller "Open Water 2" das Thema auf. In dem Film springen sechs Freunde auf einem Segeltörn gleichzeitig von Bord, um zu baden. Der Horror: Niemand hatte die Leiter heruntergelassen.

    Eine seltsame Geschichte, die wahrscheinlich nie geklärt werden wird. Ich hoffe nicht, dass sich die Piraterie in dieses Traumsegelrevier ausgebreitet hat.
    Greetings, Mecki.

  • Da bin ich ja mal gespannt, wie diese Gruselgeschichte endet....ich hoffe dabei, sie nimmt einen guten Ausgang....

    Rose

  • Hallo mecki,

    das es Piraterie war glaube ich weniger. Die haetten doch das Boot mitgenommen, oder? Ich stelle mir das furchtbar fuer die Familien vor, nicht zu wissen was passiert ist.

    Gruesse
    Gitte

    P.S. Schoen nochmal von Dir zu hoeren.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Hye,

    habe die Geschichte im Netz schon verfolgt...das ist so krusellig und ich bin gespannt wann die mal Lösen können warum und wie das alles geschehen ist.

    Das Bestätigt nur wieder meine "Angst" vor dem Wasser :(

    funstralia

  • Will ja nicht pessimistisch sein, aber so wie's ausieht, sind die entweder ueber Bord gegangen oder mit dem Tinny verschollen. In beiden Faellen sieht es nicht gut fuer sie aus und ich fuerchte, daher kann das Raetsel auch nicht geloest werden...

  • Naja, ich denke so ganz ernst sollte man die Story nicht nehmen. Da sind zu viele Widersprüche drin. Ich segle auch, und die sollen ja erfahrene Segler gewesen sein. Ich denke eher, das war ein ganz normales Boot, und der Journalist hat noch eine Menge dazugedichtet, dass es ein gelungener Aufreisser wird.

    Wenn Sturm war, warum war der Tisch dann noch gedeckt? In der Regel fällt dann alles vom Tisch.

    Wenn Sturm ist, dann hängt kein Segler seine Klamotten zum trocknen raus.

    Wenn das GPS noch lief, dann kann die zurückgelegte Route metergenau (!!!) verfolgt werden. Und nach drei Tagen ist das Boot bei einem Konten maximal 72 Meilen gefahren. Da schickt keine Rettungsgesellschaft mehrere Flugzeuge und Hubschrauber raus, sondern erst mal ein einzelnes Schnellboot, das genau den Kurs zurückfährt.

    Kein erfahrener Segler springt einem über Board gegangenen Mann hinterher. Niemals, auch nicht in einer Stresssituation.

    Und übrigens Piraten sind nicht auf das Boot aus, sondern eher auf das was drin ist. Und dann wird das Boot versenkt.

  • Hi Gitte.
    Es ist in dem Artikel leider nicht erwähnt worden, ob Papiere und Wertgegenstände der drei Segler noch an Bord waren.
    Bei den Überfällen auf See geht es zwar oft um die Boote, aber es ist kein Muß.
    Für mich ist es irgendwie unverständlich, dass alle drei weg sind und die Fender außenbords hängen. Wenn nur zwei Leute an Bord sind, ist die Theorie, dass einer über Bord gegangen ist und der andere hinterher gesprungen ist, noch nachvollziehbar. Aber gleich alle drei?
    Die sogenannte Piraterie auf den 7 Weltmeeren ist vielen, die nichts mit der Segelei zu tun haben, ein Thema fernab ihrer Vorstellungskraft. Das hört sich mehr nach Abenteuerroman an, aber es ist ein großes Problem.
    Das gesamte Seegebiet in Süd-Ostasien (Malaysia, Indoniesien und Philippinen) ist stark davon betroffen. Und auch in der Karibik weiss ich, dass die Skipper und Bootsbesitzer immer in Alarmbereitschaft sind, was Überfälle angeht.
    Anyway, für die Familien ist es so oder so sehr tragisch. Besonders wenn die drei Männer nie gefunden werden, weder tod noch lebendig, ist es für die Angehörigen ein schweres Schicksal.
    Wenn Ihr in Australien lebenden nochmal was zu dem Thema in der Presse findet, stellt es doch bitte hier ins Forum.
    Greetings, Mecki.
    PS: Gitte, ich lese regelmäßig hier, nur zu den meisten Themen habe ich nichts zu sagen bzw. schreiben. ;)

  • So ungefaehr war auch der Wortlaut bei uns in den Zeitungen wie der in Mecki's posting. Heute gibt es folgende Nachrichten:

    Family refuses to give up hope for missing yachties

    Relatives of two of the three sailors who disappeared from a yacht off the north Queensland coast say they still believe the men will be found alive.

    Derek Batten and brothers Peter and James Tunstead, all from Western Australia, have been missing for nearly a week.

    Their abandoned yacht was towed into Townsville on Saturday and the official search has now been called off.

    But Peter Tunstead's daughter Donna told ABC Local Radio her father was meticulous about safety at sea and she believes he is still alive.

    "There is not an 'i' he doesn't dot or a 't' he doesn't cross - everything was planned," she said.

    "Every possible thing that could have been done and planned was done, they didn't leave anything to chance.

    "Dad used to work in the radio room in Mandurah and he would growl at me because we would go crabbing and not log our journey."

    She says her father's attention to detail and safety makes the mystery disappearances so much harder to accept.

    "I just don't know what's happened, I know though, in my heart and in my soul, and so does my whole family, they are fine and they are safe," she said.

    "My dad is going to do everything in his power to come home to my mum and to us girls, my dad loves my mum so much."

    Peter Tunstead's wife Fran says she hopes someone in the area will find some sign of the men to convince police to resume their search.

    "They have got the thought that they have drowned at sea and because my husband is 69 - they don't know him," she said.

    "They're all strong, they had medical checks before they went ... he had heart monitors on him. There's nothing wrong with his health."
    Police baffled

    Police will prepare a report on the disappearances for the coroner.

    Detective Inspector Warren Webber says despite extensive investigations, the case remains a mystery.

    "We can all come up with various ranges and hypotheses and theories as to what may have happened," he said.

    "But at this stage our investigations concentrate on just determining exactly what facts we have. We will obviously draw some conclusions from that information and that information will ultimately be provided to the coroner."

    Meanwhile police have been urged to consider the possible involvement of a third party in the mysterious disappearances.

    Townsville sailor David Dellow says nothing should be ruled out.

    "How do you get three guys disappear all at once?" he asked.

    "It's very strange and the thing I found even stranger was the fenders over the side - if you're outside the reef you don't have fenders over the side of the boat.

    "I feel that somebody's come along and something bad's happened, that they've been overpowered or whatever ... that's what I think."
    From ABC News.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • als seemann (kapitän) und oldtimersegler kann ich lemmi nur recht geben, zumal auch noch von erfahrenen seglern bzw. seeleuten gesprochen wurde. gegen die piraterie spricht auch noch, dass gerade die teuren und lohnenden gegenstände an bord verblieben sind wie der noch laufende computer, das satelitennavigationsgerät usw.
    bin auch gespannt, ob es eine erklärung "für diesen fliegenden holländer" gibt.
    mein mitgefühl gilt den hinterbliebenen, die hoffentlich bald positive nachrichten bekommen.
    ciao
    michael

  • Ach Gitte... danke für den Text... nur leider steckt mein Englisch noch in den Kinderschuhen... (gibts das auch auf Deutsch? Sorry für die unverschämte Frage... ;( )

  • Hallo,

    hab heute morgen eine mail von einer Freundin, die in Karratha wohnt, erhalten:

    hi everyone... just thought i'd circulate this as the men missing off the Queensland coast, are the family of our very good friends in Karratha... if anyone feels like they are able to help, please do..
    much appreciated...
    Neville & Miranda Smith
    Karratha WA


    We are raising money to continue a private search to find 3 missing family members missing off the Queensland coast.
    Any donations would be greatly appreciated and can be deposited into the following account:
    BSB: 066003
    Acc: 10004727
    Name: Paul Grey
    Thankyou,
    From the Tunstead Family.

    mfg
    Frieda

    ----------------------------------------------------------------
    Wer deutsche Verhältnisse will, muss in Deutschland bleiben!

  • hallo
    Nun kommt es auch in den deutschen news!!!!

    Familien suchen nach Crew des australischen Geisterboots

    Die Familien der Besatzungsmitglieder eines vor der Küste Australiens treibenden Geisterbootes wollen die Suche nach ihren Angehörigen fortsetzen. Charterboote sollten die Inseln der Region nach den Vermissten absuchen, sagte Shane Webber, Tochter des Seglers James Tunstead.
    Die "Kaz II"
    Die "Kaz II"
    © AFP
    Vergrößern (Symbol)

    Die Familien hoffen, dass ihre Angehörigen sich schwimmend retten konnten. Die Polizei hatte die Suche nach der Besatzung des Katamarans "Kaz II" am Sonntag eingestellt. Die verlassene Segelyacht war am Donnerstag entdeckt worden und hatte den Behörden Rätsel aufgegeben, da an Bord alles normal schien.

    Die Tochter des Vermissten Peter Turnsted, Donna, betonte, alle drei verschwundenen Segler seien erfahrene Seeleute gewesen. "Sie überließen nichts dem Zufall, alles war geplant", sagte sie dem Radiosender ABC. "Ich weiß wirklich nicht, was passiert sein könnte. Aber ich spüre in meinem Herzen, dass sie leben und dass es ihnen gut geht", fügte sie hinzu. Die Polizei befürchtet, die drei Männer könnten bei einem Sturm über Bord gegangen sein. Für die Theorie, sie seien von Piraten überfallen worden, fanden die Ermittler nach eigenen Angaben keine stichhaltigen Beweise. Ärzte räumten den Männern in dem kalten Wasser nur kurzzeitige Überlebenschancen ein, weshalb die Behörden die Suche am Sonntag einstellten.

    Die verlassene Segelyacht war am Donnerstag rund 80 Seemeilen vor der australischen Nordostküste nahe dem Great Barrier Reef aufgetaucht. Ein Zoll-Hubschrauber hatte das im Meer treibende, menschenleere Boot entdeckt. Die Behörden gingen davon aus, dass die drei Segler bereits bei einem plötzlichen Sturm am vergangenen Sonntag verunglückten. Die Rettungskräfte hatten berichtet, bis auf ein stark zerfetztes Segel sei an Bord des zwölf Meter langen Katamarans alles normal gewesen. Die Computer liefen, der Tisch war gedeckt - nur von der Besatzung fehlte jede Spur. Rettungswesten und Notfall-Ausrüstung seien unberührt gewesen.

  • Gute Morgen Leutchen,

    ich habe Bilder davon am WE hier bei uns in Deutschland in den Nachrichten gesehen. Das Boot war nicht eben klein, also keine kleine Schüttel. Im großen Segel war ein riesen Riss drin. Leider hing ich grad am Telefon, so dass ich nicht den Wortlaut der Nachrichten mitbekommen habe, eben nur die Bilder.

    Da bin ich ja mal tatsächlich gespannt, ob man das je aufklären wird, was da passiert ist.

  • Auf dem Foto sieht man noch das Rettungsboot am Heck.Also sind sie damit wohl nicht unterwegs gewesen, sodass der Segler in der Zwischenzeit weiter fuhr.Vielleicht sind die drei ja von einer Windhose erfasst worden und über Bord geworfen. Dafür spricht das zerfetzte Segel ?( Aber ich hoffe, für alle Betroffenen, dass sich die Sache doch noch zum Guten wendet.

    Gruß Tim


    Unsere Regeln


    Ich bin für das verantwortlich was ich sage - nicht für das was Du verstehst.

  • Babelfish ist ja nicht schlecht fuer einfache Uebersetzungen, aber schaut mal was er aus dem engl. Text gemacht hat, den ich oben zitiert habe:


    Their abandoned yacht was towed into Townsville on Saturday and the official search has now been called off.

    But Peter Tunstead's daughter Donna told ABC Local Radio her father was meticulous about safety at sea and she believes he is still alive.

    Babelfish:
    Ihre verlassene Yacht wurde in Townsville am Samstag geschleppt und die amtliche Suche ist jetzt weg benannt worden. Aber Peter Tunsteads Tochter war Donna erklärter ABC lokaler Radio ihr Vater über Sicherheit am Meer genau und sie glaubt, daß er noch lebendig ist.

    Ohne Kommentar. 8)

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

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