Hallo,
ich bin mir nicht sicher, ob es hier hin gehört, aber da es in direktem Zusammenhang mit meiner Auswanderung steht, bitte ich hier um Hilfe.
Ich fliege am 4. Juli nach Perth, um dort Job und Haus zu finden. Meine beiden Kleinen (8 und 11) kommen kurz vor Weihnachten nach. Ich hoffe, ich habe mich dann zurechtgerückt und das Nest bereitet. Ein Problem ist die Unterbringung der Kinder für die Zeit meiner Abwesenheit. Für die 11-Jährige kein wirkliches Problem. Ich habe ein Schreiben an die Eltern der Mitschülerinnen gemacht und es haben sich schon drei gemeldet.
Der 8-jährige aber ist hyperaktiv. Hochintelligent, aber halt wirklich kein einfaches Kind. Für den Klassenverband nicht mehr tragbar - deshalb habe ich an der Schule erst gar nicht gefragt. Durch Zufall fand ich eine Familie, die ihn nehmen will. Ich war überglücklich, daß sich mein Problem Nr. 1 so einfach gelöst hatte. Das problem an der Sache war, daß diese Familie anerkannte Pflegefamilie des Jugendamtes ist und schon zwei Pflegekinder hat. Deshalb muß das Jugendamt auch dann seine Zustimmung geben, wenn ich die ganze Aktion selber bezahle.
Freitag Mittag nun kam die Absage, die mich völlig von den Socken gehauen hat. Seitdem bin ich depressiv und könnte nur heulen. Ich solle mich auf meine Erziehungspflichten beschränken und meine berufliche Neu(?)orientierung später durchziehen. Wann? Ich bin 44. Dasselbe hat man mir schon vor 13 Jahren erzählt, als ich eine Tagesmutter wollte, um studieren zu können. Es war meine Erstausbildung. Ich war bis dahin 12 Jahre nur Hausfrau ud Mutter gewesen. Nun also dasselbe wieder. Der Kleine ist jetzt 8, also kann ich mit fast 60 dann direkt in die Sozialhilfe. Zwei Diplome - Dekoration fürs Klo. Der Klopfer aber kommt noch: Man zeigt mich bei Gericht an, weil eine akute Gefährdung des Kindeswohls besteht. Ich habe auch ansonsten keine Probleme vor so einem Umzug!
Würde ich wirklich verstehen, wenn ich einfach abhaute und die Kinder ihrem Schicksal überließe. Aber so sprechen sie doch den anderen Eltern die Erziehungsfähigkeit ab! Und beschränken mich auf weitere 10 Jahre auf die Muttertätigkeit! Der Bescheid kam - von einer beruftstätigen Mutter zweier Kinder! Ich bin fassungslos, hilflos und völlig orientierungslos. Ich habe noch einen Monat. Was tun? Wenn ich den Kleinen mitnehme, komme ich zu gar nichts, schon gar nicht zu einer Jobsuche. Ich war so glücklich - und nun könnte ich den ganzen Tag nur heulen.
Kennst Ihr jemanden, der ein ganz liebes, charmantes, aber halt betreuungsintensives (will überall dabei sein, ist dauernd am Labern, hat überall seine Finger drin) Kind für knapp 6 Monate nimmt? Wo, ist egal, denn Vinny will gerne auch vor Australien die Schule nochmal wechseln. Das hat er gesagt, bevor ich mit der Betreuungssuche ankam. Er hat es halt schwer in seiner aktuellen Klasse.
Wer hilft? Es muß auch schnell gehen, denn der Countdown läuft. Und ich brauche eigentlich einen freien Kopf vor die Riesenaktion. Es ist mehr ein gutes Werk. Gibt es so jemanden noch?
Danke für Euer Verständnis und Eure Hilfe. Bitte keine Diskussionen à la Jugendamt so von wegen Mutter gehört nach Hause und sowas - ich bin fertig genug; das brauche ich nun wirklich nicht. Ganz handfeste Hilfe ist gefragt.
Barbara