Beiträge von deemha

    Hallo

    Wir waren vor 20 Jahren ein paar Tage auf Heron Island. Ich komme heute noch ins Schwärmen, wenn ich daran denke. Tauchgänge vom Feinsten, Mantas ohne Ende, Buckelwale direkt vor der Insel usw. Wie das Riff heute aussieht, weiss ich natürlich nicht, hat sich ja viel verändert in den letzten 20 Jahren.
    Wir haben damals nur das auf die Insel mitgenommen, was wir dort auch brauchten (+ Wertsachen natürlich). Der Rest blieb im Camper, welcher auf einem eingezäunten Gelände abgestellt wurde. Ob das der von dir genannte Parkplatz war, kann ich leider nicht mehr sagen. Angemeldet haben wir das Auto damals nicht, aber der Tranfer war natürlich gebucht. Von daher wusste man, dass wir kommen.

    Gruss Dieter

    Hi

    Krokodile sind dank unverantwortlicher Mitmenschen auch schon in deutschen Baggerseen aufgetaucht. Sammy lässt grüssen. Das Tier in Melbourne wird wohl auf gleiche Art und Weise dorthin gekommen sein.
    Ich bin in meinem Leben in Australien, Indonesien und Afrika schon sehr vielen Waranen, von Kleinwaranen bis zum Komodowaran, begegnet, aber noch nie hat mich einer für einen Baum gehalten. Die Tiere sind urtümlich, aber deshalb ja nicht blöd. Bezüglich der messerscharfen Krallen hast du aber durchaus recht.

    Gruss deemha

    Wie sagte Albert Einstein einst so treffend:
    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

    Bei Unfällen mit Grosskatzen und anderen carnivoren Säugern kann ich diese Massnahme noch verstehen, denn diese Tiere lernen schnell und wenn ein Idividuum mal gelernt hat, wie einfach ein Mensch zu jagen ist, dann ist das Risko gross, dass dieses eine Tier es wieder tut. Reptilien sind aber vorwiegend "triebgesteuert" und müssen ihr Jagdverhalten nicht erlernen. Ein junges Krokodil schlüpft aus dem Ei und jagt selbstständig alles, was es überwältigen kann. Die Erfahrung steigert höchstens noch den Jagderfolg. Deshalb ist ein Krokodil, das schon einmal einen Menschen angefallen hat, nicht gefährlicher als jedes andere gleich grosse Krokodil. Gleiches gilt z.B. auch für Haie.
    Zu rechtfertigen sind Abschussaktionen m.E. höchstens dann, wenn ein gefährliches Tier in den Siedlungsraum des Menschen eindringt, wo die Art normalerweise nicht vorkommt (da wäre aber auch eine Umsiedlung zielführend). In den allermeisten Fällen ist es aber umgekehrt und der Mensch dringt in den Lebensraum der Tiere ein, oft aus purer Blödheit wie dieser testerongesteuerte australische Teenager. Albert Einstein hatte völlig recht. Bedenklich nur, dass oft die Tiere die Konsequenz dieser Dummheit zu tragen haben.

    Gruss Dieter

    Hi

    Wir waren im September 2013 im Garig Gunak Barlu National Park. Das Permit haben wir uns kurzfristig in Jabiru besorgt, war kein Problem, allerdings nicht gerade billig.

    Die fast 300 km lange Zufahrt war etwas vom Schlimmsten, was ich je gefahren bin, obschon ich nebst vielen gröberen Strecken in Australien auch schon einige 10'000 km Afrika unter den Rädern hatte. Die Strasse Richtung Cobourg Peninsula hat alles getoppt, was ich punkto "Wellblech" bisher erlebt habe. Kommt dazu, dass man aufgrund der Streckenführung (Kurven) kaum schneller als 50 - 60 kmh fahren kann und daher jede einzelne Welle voll zu spüren kriegt. Nach etwa 100 km habe ich meine Hände nicht mehr gespürt und ernsthaft überlegt umzudrehen. Wir sind dann aber trotzdem weiter und ich staune heute noch, dass sich unser Landcruiser damals nicht einfach in seine Einzelteile aufgelöst hat.

    Letztendlich haben wir es aber geschafft und den Park erreicht. Die ganzen Strapazen waren vergessen und es war einfach nur toll. Wir haben ausser den Mitarbeitern vom Park keine anderen Leute getroffen, hatten den gesamten Campground für uns. Die Landschaft ist einfach nur phantastisch und Tiere haben wir auch viele gesehen. Erschreckend ist allerdings, dass sich die Agakröten auch dort bereits breitgemacht haben und gemäss Ranger schon ein grosser Teil der ursprünglich grossen Waranpopulation verschwunden ist. Entsprechend haben wir auch keinen einzigen Waran gesehen.

    Wir würden den ganzen Aufwand auf jeden Fall sofort wieder auf uns nehmen und vielleicht ist die Strasse ja nicht immer so schlimm, wie wir sie erlebt haben.

    Gruss Dieter

    Zitat

    Original von traveller_2015
    Das dritte Mal (2006)[/B] fuhren wir von Cairns nach Darwin (teilweise über die Gibb River Road).


    Hi, willkommen

    Hab ich einen Knoten in der Geografie? Wo fährt man zwischen Cairns und Darwin auf der GRR?

    Gruss Dieter

    Ja, das ist dramatisch, allerdings nicht neu und vor allem auch nicht nur auf Australien fokussiert. Interessant ist auch, dass einmal mehr die Jö-Tier-Fraktion in den Fokus geschoben wird. Zugegeben, Kleinbeutler stehen in Australien durch Katzen und Füchse sicher stark unter Druck, aber Koalas? Eine Katze wird sich hüten einen Koala anzugreifen, die wissen sich sehr gut zu wehren. Vielmehr dürfte auch da einmal mehr der Mensch die direkte Schuld tragen (Lebensraumvernichtung, fehlende Vernetzung der Populationen, Verschleppung von Krankheiten usw.). Auch für ein Schnabeltier dürfte eine Katze nicht wirklich ein Problem darstellen. Vielmehr unter den eingeschleppten Arten zu leiden haben Reptlilien und Amphibien (die leider nicht zur Jö-Fraktion gehören). Hier spielen Katzen und Füchse sicher eine wesentlich grössere Rolle als bei Koala und Co. Das ist aber kein australisches Problem, auch hierzulande (Europa) stehen die meisten Amphibien- und Reptilienarten unter massivem Druck durch die starke Überpopulation von Hauskatzen.
    Die grösste ökologische Katastrophe verursachen in Australien aber nicht Füchse und Katzen, sondern die Aga-Kröten (Bufo marinus). Alles was kleiner als die Kröte ist, wird von dieser gefressen, und vieles was grösser ist, frisst die Kröte und geht an deren Gift ein, weil die australischen Tiere keine Immunität gegen dieses Gift entwickeln konnten (wie dies in Südamerika der Fall ist). Es ist selbst für Laien ersichtlich, wie z.B. die Waranpopulationen an der Ostküste und im NT stark abgenommen haben, was mir auch mehrere Ranger unabhängig voneinander bestätigt haben. Gegen die Aga-Kröte helfen auch keine Schutzzäune, ganz im Gegenteil, die Tiere haben es mittlerweile bis nach Westaustralien geschafft und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in Exmouth ankommen.
    Kommt noch dazu, dass die Aga-Kröte zwar Träger des weltweit verschleppten Chytrid-Pilzes sein kann, ohne dass sie selber daran stirbt. So hilft sie wacker mit, dass sich der Pilz weiter verbreitet und anfälligere einheimische Arten befallen kann, die daran eingehen.
    Es ist zwar schlimm, was mit vielen Säugetierarten derzeit passiert, das grösste Wirbeltier-Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier findet derzeit von vielen unbemerkt bei den Amphibien statt.

    Gruss Dieter

    Hallo Paul

    Von jammern kann nicht die Rede sein und von nichts tun schon gar nicht. Zum Glück gibt es, wie du selber schreibst, immer noch viele gute, interessante und einsame Alternativen. Mit meinem Beitrag wollte ich lediglich darauf hinweisen, dass Cape York längst nicht mehr DAS Abenteuer ist. Ich würde dafür auch keinesfalls 5500.- $ löhnen, das ist ja nur noch Abriss. Aber letztendlich hat jeder andere Interessen und muss selber wissen, was ihm wieviel wert ist.

    Gruss Dieter

    Jaja, das Cape York. Alle wollen dahin, ich wollte das auch (allerdings mit dem Auto). Wie ich dann aber an der Tanke beim Musgrave-Roadhouse stand und gesehen habe, was da alles Richtung Cape York strebt, ist mir die Lust gänzlich vergangen. Innerhalb einer halben Stunde habe ich bestimmt 3-4 Duzend Autos gezählt, z.T. ganze Konvois. Nönö, das verstehe ich nicht unter Abgeschiedenheit in der Natur (ich gebe zu, ich bin ein afrikaverwöhnter Naturliebhaber). Das Abenteuer Cape York schein es nicht mehr wirklich zu geben, und wenn dann noch eine Teerstrasse kommt ...?
    Wir haben dann statt dessen den Weg Richtung Normanton unter die Räder genommen und später den Abstecher ganz in den Norden auf der Cobourg Peninsula nachgeholt, mutterseelenalleine. :)
    Allerdings werden dort auch keine Motorradtouren angeboten, für mich zum Glück. ;)

    Gruss Dieter

    Hi
    ÖV ist gut, aber man kommt damit nur von Stadt zu Stadt. Wenn ihr naturinteressiert seid und auch die sehr schönen Nationalparks an der Ostküste besuchen wollt, dann kommt ihr m.E. um ein individuelles Fortbewegungsmittel (idealerweise mit Campingmöglichkeit) nicht herum. Mit dem Bus lernt ihr nur den Highway kennen.

    Gruss Dieter

    Zitat

    Original von pfluemi1
    Camper mit Motorrad hinten drauf, oder ein 4x4 Jeep mit Motorrad drauf und immer in Backpacker übernachten ...


    Hi

    Wenn Kohle eine untergeordnete Rolle spielt, sind das sicher zwei gute Ansätze. Ich würde mich wohl eher für die Camperversion entscheiden und die Offroadstrecken zu den Sehenswürdigkeiten mit dem Motorrad bewältigen. Lediglich Flussdurchfahrten könnten sich da als Problem entpuppen (zu tief, Krokodile). Die Variante mit dem 4x4 hat aber sicher auch seinen Reiz, allerdings würde ich dann doch ein Zelt und Campingausrüstung mitnehmen. In den meisten Nationalparks gibt es keine alternativen Unterkünfte.
    Ich fahre zwar auch sehr gerne Motorrad, Australien (v.a. den Norden) auf nur zwei Rädern würde ich mir aber nicht antun. Es ist heiss, staubig und weit.

    Gruss Dieter

    Hi

    Der Highway zwischen Perth und Darwin gehört zu den langweiligsten Strecken, auf denen ich in Australien schon unterwegs war. Für Abstecher in die interessanten Gebiete (Nationalparks usw.) werdet ihr mit 3 Wochen kaum Zeit haben bzw. aufgrund der Jahreszeit erst gar nicht hinkommen. Ich würde mir definitiv eine andere (kürzere) Route suchen, mich dabei auf die südliche Hälfte konzentrieren und mir den Norden für ein anderes Mal (Juli - Oktober) aufheben.

    Gruss Dieter

    Machbar ist vieles, aber sinnvoll? Weniger wäre bestimmt mehr. Ich war bis jetzt 3x in Australien, jedes Mal für 3 Monate, und jedes Mal habe ich plus/minus nur eine Ecke gemacht. Ich würde deinen Plan redimensionieren, z.B. 6 Wochen Darwin-Perth, 1 Woche Red Center (wenn überhaupt), 5 bzw. 6 Wochen Brisbane-Cairns (Cooktown) bzw. umgekehrt. Die Ostküste würde ich zuerst machen, so dass du zu Beginn der Regenzeit immer mehr Richtung Perth kommst.

    Gruss Dieter

    Zitat

    Original von rookie
    Was für eine Versicherung hattest Du denn, dass das mit dem Reifen so problemlos ging?


    Wir hatten das Inklusive-Paket, was sich am Schluss auch bezahlt gemacht hat. Neuer Reifen, neue Frontscheibe und ein Schaden an Trittbrett/Türschwelle durch einen übersehenen Ast auf dem Track hätten sonst ganz schön zu Buche geschlagen. Letztendlich muss aber jeder selber abschätzen, welches Risiko er eingehen will. Wie bereits gesagt, treiben wir uns gelegentlich auch mal im härteren Gelände rum und dort ist das Risiko für eine Delle oder so schon etwas grösser. Reifen und Frontscheiben gehen aber in der Regel auf schnellen Gravelroads kaputt und damit kann das jedem passieren.

    Und zu den Mietverträgen: Ja, es ist der Hammer, was sich die Vermieter erlauben, nicht nur in Australien, sondern z.B. auch in Afrika. Da werden sämtliche Risiken soweit wie möglich auf den Mieter abgeschoben, selbst technische Defekte. Da es aber mehr oder weniger alle tun, stellt sich meistens nicht die Frage nach dem Anbieter, sondern eher Mietwagen ja oder nein. Diese Frage muss auch jeder für sich beantworten.

    Gruss Dieter

    Hi Gerd

    Ich kenne nur den Apollo, wir waren 8 Wochen damit unterwegs. Das Auto ist ein Landcruiser wie es sich gehört, voll fahr- und geländetauglich, nicht wie andere, die durch Aufbauten, hohes Eigengewicht und verschobenen Schwerpunkt Einschränkungen in den Fahreigenschaften haben. Dennoch ist ein minimaler Komfort vorhanden. Die Ausziehküche fanden wir genial, zumal du beim Kochen im Freien und nicht im warmen Auto bist (kommt natürlich etwas aufs Wetter an). Auch sonst hat mich das Konzept voll und ganz überzeugt. Stauraum ist zwar nicht im Überfluss vorhanden, hat aber bei uns problemlos für unser Gepäck und Nahrungsmittel/Wasser für 3 Wochen gereicht. Einzige Einschränkung ist der fehlende Platz für ein zweites Ersatzrad (ist aber auch beim Britz so).
    Apollo hat uns auch alle gewünschten Strecken problemlos bewilligt, obschon wir ein paar gröbere (z.B. Gregory) auf dem Programm hatten. Ein geplatzter Reifen auf der GRR wurde anstandslos direkt dem Händler bezahlt (500 AUD), wir mussten nichts vorschiessen.
    Zugegeben, das Auto ist nicht gerade günstig, aber in Anbetracht, dass es nebst einem sehr geländetauglichen Gefährt auch eine einigermassen komfortable Unterkunft ist, lässt es sich m.E. verschmerzen. Kommt dazu, dass ich, wenn ich mutterseelenalleine irgendwo in der Pampa unterwegs bin, ein zuverlässiges Auto auch als eine Art Lebensversicherung betrachte.

    Gruss Dieter

    Hi
    Wir waren 2013 fast 3 Monate mit einem Apollo-Landcruiser unterwegs. Auto und Ausstattung waren prima (da ist nichts improvisiert wie bei vergleichbaren Autos in Afrika ;) ), bis auf den fehlenden zweiten Ersatzreifen. Wir mussten auf dem Weg zum Mitchell-Plateau nach einem Reifenplatzer umdrehen und bis zum nächsten Roadhouse zurückfahren, weil mir der Weg ohne Ersatzrad zu riskant war. Das Argument von Apollo, dass ein zweites Ersatzrad kein Platz im Auto hat, ist aber nachvollziehbar. Ich hätte auch nicht gewusst, wohin damit.
    Der neue Reifen (über 500 AUD) wurde übrigens direkt und anstandslos von Apollo direkt bezahlt, dank entsprechender Versicherung.

    Gruss Dieter

    Hi
    An der Ostküste wirst du genügend Unterkünfte finden, allerdings nicht an den abgelegeneren (und für mich interessanteren) Orten. Ein Camper macht da deutlich unabhängiger. Vor allem in den NP gibt es kaum Alternativen zu Zelt oder Camper.
    Cairns - Cape Tribulation ist durchgehend asphaltiert, da reicht ein normales Auto. Erst ab dem Emmagen Creek ist ein Offroader angesagt.

    Gruss Dieter

    Hi

    Ich gebe dir uneingeschränkt recht, atemberaubend schön, auch dein Bild. Aber gerade diese einmalige Schönheit sollte uns eigentlich davor bewahren, dieses Wunder der Natur zu zerstören. Leider tut sie dies aber nicht. Wir unternehmen alles, dass diese, letztendlich für uns sogar überlebenswichtige Pracht vor die Hunde geht. Vor 30 Jahren tuckerte ich noch auf einem rostigen Seelenverkäufer in 6 Stunden zum Riff, mit gerade mal einem knappen Duzend Tauchern. Heute werden im Halbstundentakt täglich tausende von Hobbytauchern, von denen ein grosser Teil mangels Erfahrung nicht mal vernünftig tarieren kann, mit riesigen Schnellbooten zu diesem empfindlichen Ökosystem gekarrt, wo sich viele von ihnen wie der berühmt-berüchtigte Elefant im Porzellanladen benehmen. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass sehr viele Leute dieses einmalige Riff erleben möchten (ich tu es ja auch), sei es unter oder über dem Wasserspiegel. Aber etwas mehr Respekt gegenüber der Natur würde keinesfalls schaden. Dazu gehört auch eine seriöse Vorbereitung (z.B. erst mal richtig tauchen lernen), und vielleicht sollte man auch bereit sein, etwas mehr Aufwand auf sich zu nehmen. Leider werden einem heute Reisen an so einmalige Orte viel zu einfach gemacht.

    In diesem Zusammenhang vielleicht noch ein passendes Beispiel: Wir waren letztes Jahr bei den Mitchellfalls, zu Fuss notabene. Den ganzen Tag über knatterten bis zu 7(!) Hubschrauber über unseren Köpfen. Ich hätte die Fälle sicher auch gerne aus der Luft gesehen, aber das kann es wohl nicht sein. Da befindet man sich an einem der abgelegensten Orte auf unserer Welt und wird den ganzen Tag von Leuten belästigt, die schlicht und einfach zu faul sind, einige Mühen auf sich zu nehmen um diese wunderschöne Landschaft zu erleben und genau damit diese einmalige Gegend systematisch zerstören.

    nachdenkliche Grüsse

    Dieter