Zitat
Original von misskiwi
oben genanntes finde ich leider ziemlich "Fremdenfeindlich". Vor allem da sich hier um ein Forum handelt in dem sich genuegend Menschen befinden die nun in Australien (oder anderswo) den "Migranten" zugehoeren.
Ich haben ein Multi-Kulti (Deutsch)-Land immer sehr begruesst. Mein Sohn war in einer so genannten Mulit-Kulti-Klasse mit 80% "Auslaenderanteil" und das Niveau war keineswegs schlechter als beispielsweise hier in Australien! Dafuer hatte er die Moeglichkeit andere Kulturen kennenzulernen was meiner Meinung nach den Horizont erweitert. In Australien angekommen konnte er trotz des so schlechten Bildungsniveaus gleich eine Klasse ueberspringen (obwohl er ein bilinguales Migrantenkind mit mehrern Staatsbuergerschaften ist)!
Was erwarten die Deutschen eigentlich??? Das der Staat ihnen immer unter die Arme greift? Wer arbeiten WILL in Deutschland der hat Arbeit. Und das in guten Jobs mit 14 1/2 Monatsgehaeltern (so was gibts hier nicht). By the way, ich war lange alleinerziehend und bin nicht auf Hartz4 gelandet und das ohne grossartige Ausbildung. Wenn man sich auch nur ein bisschen intelligent anstellt kann man (ueberall) alles erreichen...
Dieses staendige rumgejammere geht mir so auf den Geist! Ja, es ist nicht alles perfekt aber das ist es nirgentwo. Ich habe lange in den USA gelebt und jetzt in Australien und schaetze das Leben in Deutschland ungemein. Ich masse mir an einen Vergleich ziehen zu koennen. Schau euch doch erst mal um und lebt in anderen Laendern...
Gruss, Yvonne
Hallo Yvonne,
ich gebe Zwickel 100%ig Recht. Ich habe selbst 10 Jahre in Spanien gelebt und lebe jetzt in Australien. In Spanien ist es wesentlich schlimmer um den Normal-Bürger bestellt als in Deutschland - ABER: sollte das deshalb ein Grund für Deutschland sein, sich dermassen zurück zu entwickeln, nur weil es einem in Deutschland trotz allem dadurch noch nicht "ganz so schlimm" wie in anderen Ländern (die mit schlechtem Beispiel voran gehen) geht? Dem kann ich nicht zustimmen.
Das was Zwickel so ausführlich beschreibt ist in Spanien schon seit eh und je Gang und Gebe. In Spanien ist es absolut ungewöhnlich sofort eine feste Anstellung zu bekommen. Man hat erst ein bis zwei Zeitverträge zu durchlaufen und erst dann - wenn überhaupt - wird man fest eingestellt --> mit einer neuen Probezeit selbstverständlich. In Spanien kann man locker 2,5 Jahre "auf Probe" arbeiten. Wem kommt das zu Gute? Ja, den Firmen und der Industrie, die sind damit "flexibler", was man dem gewöhnlichen Arbeiter oder Angestellten durch das spärliche Gehalt leider nicht unterstellen darf. Die Arbeitslosigkeit steigt und steigt in Spanien (dabei war sie schon sehr hoch, als ich vor 10 Jahren dort hinzog) aufgrund der illegalen Einwanderer, die vom Präsidenten Zapatero auch mit offenen Armen empfangen werden und teilweise einfach legalisiert wurden. In einem Land mit hoher Arbeitslosigkeit frage ich mich ernsthaft wo die auf dem Arbeitsmarkt noch unterkommen wollen? Richtig, für jeden eingestellten Immigranten wird ein Spanier arbeitslos.
In Spanien angesiedelte Unternehmen haben den gleichen Status wie ein Unternehmen in Deutschland. Zahlen die Steuern? Nein, natürlich nicht.
Die Spanier haben wesentlich niedrigere Gehälter als in Deutschland, während das Leben in den Städten (wo auch mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen) teurer sein kann als in Deutschland. Die Wohnungspreise liegen weit über dem was man aus Deutschland so kennt. Muss ja auch alles bezahlt werden. Denn wer will in Spanien schon zur Miete wohnen, wo man für eine heruntergekommene Wohnung horrende Preise bezahlen muss? Dann doch lieber Hypothek.
Ich wüsste keinen einzigen Grund, warum ich begrüssen sollte, dass sich Deutschland der spanischen Situation so annähert. Keinen einzigen.
Zur Fremdenfeindlichkeit: Ich kann aus Zwickels Beitrag nun wirklich nichts herauslesen, was mich glauben machen würde, er wäre fremdenfeindlich. Migrant ist auch nicht gleich Migrant: die einen passen sich an und die anderen eben nicht. Wieso sollte man da alle über einen Kamm scheren? Tatsache ist, dass meine Kinder in den letzten 6 Monaten intensiv Englisch gelernt haben und nun fliessend Englisch sprechen - was man ja nun wirklich nicht von allen Kindern von Einwanderern in Deutschland behaupten kann, wo es auch oft an Interesse mangelt, den Kindern die deutsche Sprache überhaupt angedeihen zu lassen. Das Multi-Kulti-Klassen ein schlechteres Niveau haben ist allgemein bekannt und schon seit vielen Jahren ein Problem in Deutschland, das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, es ist einfach die Feststellung einer Tatsache. Es wäre durchaus wünschenswert, dass man Kindern, deren Muttersprache nicht die deutsche Sprache ist, die Möglichkeit gibt, diese Sprache zu lernen, um sich optimal in eine Klasse integrieren zu können.
Viele Grüsse,
Nelly