Beiträge von Nelly

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    Original von fernweh

    Genauso scheint es zu sein. Wie schrieb mir jemand, der seit mehreren Jahren bereits in Australien lebt? "Hier interessiert es niemanden, ob sein Nachbar auf einem Miele-Herd kocht oder auf einem No-Name-Gerät - und auch nicht, was für ein Auto er fährt...". Das mag zwar nicht in allen Regionen zutreffen (ich rede jetzt von Australien), aber ich denke, dass es wirklich andere Prioritäten gibt. Wenn ich dann drüber nachdenke, dass man hier in D schon schief angekuckt wird, wenn man ein Auto fährt, das älter als 10 Jahre ist und ne kleine Delle hat... naja (wat'n das für ne Rostlaube...?!)

    Irgendwie haben die meisten Deutschen wohl auch einen ausgeprägten Geltungsdrang (ich hab mehr Kohle, ich fahr ein teureres Auto, hab ein größeres Haus usw.). Die, die davon angewidert sind, kehren D den Rücken. Dieser ewige Kampf um den besten Schein nach außen - der kann einem wirklich auf die Nerven gehen!

    Fernweh, genau das ist es. Pedro (und auch alle, die uns aus Australien besuchen) sagen das gleiche. Dort soll auch der Unterschied zwischen verschiedenen 'Klassen' nicht so ausgeprägt sein. Ich muss sagen, das fände ich sehr erleichternd.

    In Spanien beispielsweise sind die Leute sehr 'pijo'. Das Wort benutzt man umgangssprachlich für Leute, die gerne ihren Reichtum zur Schau stellen und grossen Wert auf Statussymbole legen. Hier ist es beispielsweise eher verpönt, mit Jogging-Anzug auf die Strasse zu gehen. Selbst die Muttis, die ihre Kinder von der Schule abholen, sind erste Sahne herausgeputzt und das scheint hier auch sehr wichtig zu sein.

    Das sind Unterschiede, die ich persönlich eher unwichtig finde, da die Leute, die am meisten darauf drängen aufgrund ihrer 'Statussymbole' Anerkennung zu finden, in der Regel die uninteressantesten sind.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Hallo Sebastian,

    ein sehr guter Beitrag. Viele wissen, das was sie haben nicht zu schätzen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich zwar freiwillig nach Spanien gegangen bin, um dort ein oder zwei Jahre zu arbeiten, allerdings ohne den Hintergedanken auch dort zu bleiben. Als ich dann Pedro kennen lernte, änderten sich meine Pläne natürlich und ich blieb. Schon zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Entscheidung traf, wusste ich, dass ich nicht in Spanien alt werden möchte. Die Unterschiede machen sich sehr schnell bemerkbar. Ich weiss eigentlich nicht warum, aber als ich damals nach Spanien ging, war ich der Meinung, dass Deutsche eine starkes Hierarchie-Denken haben und generell unfelxibel sind. Wodurch ich diese Ansichten erworben habe, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Aber für mich steht fest, dass Deutschland ein sehr liberales Land ist. Man braucht gar nicht weit zu fahren, da kann man es schon ganz anders haben: siehe Spanien. Hier hat die Frau tatsächlich noch eine andere Rolle - ich sage das trotzdem viele behaupten, das wäre nicht mehr so (sind in der Regel nur Leute, die Spanien mal im Urlaub für zwei Wochen gesehen haben). Ich vermisse die Freiheiten, die ich in Deutschland hatte.

    Ich wüsste kein Land, in dem alles nur schön ist. Auch das Leben im hochgelobten Australien muss erst einmal gemeistert werden. Viele erliegen dem Glauben, dass das ganz einfach und von selbst geht, weil sie sich über die Kleinigkeiten - die einen aber durchaus zum Erliegen bringen können - keine Gedanken gemacht haben.

    Ich sage es ganz ehrlich: ich habe Australien nicht in Betracht gezogen, weil ich der Meinung bin, es wäre eine Art 'Schlaraffenland', sondern weil ich defintiv in Spanien nicht mehr leben will. Deutschland kommt für uns nicht in Frage, da Pedro kein Deutsch spricht (und man auch ausschliessen kann, dass er es je lernen wird), da blieb nur noch Australien. Pedro wollte immer nach Australien zurück - gut, das kann er jetzt haben. In jedem Falle kann ich wohl behaupten, dass es ich immer die Angeschmierte bin, da ich überall die Ausländerin bin und mir das Meiste abverlangt wird. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend. Pedro wird sich schnell einleben, er hat ja lange genug dort gelebt und ist dort aufgewachsen, die Kinder sind noch klein und nehmen (fast) alles als gegeben hin. Da bleibe nur ich übrig ...

    Ich sage nur: Möge die Übung gelingen .... Bestens gestärkt für so eine 'Übung' fühle ich mich jedenfalls nicht, aber ich bin guter Dinge auch das mit Erfolg zu schaffen.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Fernweh, Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin voll und ganz Deiner Meinung.

    Was das 'hausgemachte' Problem Deutschlands angeht, kann ich Dir nur zustimmen und man sieht ja auch am Beispiel 'Spanien', dass in ganz Europa noch mit wesentlich mehr Einwanderern zu rechnen sein wird. Die meinsten (illegalen) Einwanderer haben nicht vor, in Spanien zu bleiben, sie wollen weiter vordringen, um sich bessere Sozialleistungen zu sichern. In Spanien erhält auch jedes Kind, welches auf spanischen Boden geboren worden ist, automatisch die spanische Staatsbürgerschaft. Das gibt es in Deutschland nicht. Auf diesem Wege versuchen sich viele Mütter eine Aufenthaltsgenehmigung in Spanien zu sichern - mit der Möglichkeit später selbst die spanische Staatsbürgerschaft annehmen zu können. Ich wunderte mich früher immer, dass so viele Schwangere den harten Weg der illegalen Einwanderung auf sich nahmen - später erst erfuhr ich, warum das so beliebt ist. Hat man es erst einmal nach Spanien geschafft, ist der Rest nicht mehr so schwer. Es wird hier versucht möglichst alle illegalen Einwanderer aufzuhalten. Aus diesem Grunde werden an den Küsten neuste Techniken mit Radar eingesetzt, um auch noch so kleine Boote aufzuspüren, aber die organisierte Mafia hat aus dem Menschenschmuggel ein mittlerweile grosses Geschäft gemacht und es ist schwer noch dagegen anzukommen.

    Ich verfolge diese Auswanderurngs-Sendungen übrigens auch und bin jedesmal erschüttert. Das Pärchen aus Paraguay war echt ein Hammer. Sie sagten, dass sie deutsche Zeitungen und deutsches Fernsehen vermissen - ich kann mir kaum vorstellen, dass sie zuhause davon Gebrauch gemacht haben, sonst hätten sie schon vorher gewusst, dass Paraguay ein Entwicklungsland ist. Auch die Frage nach der dort herrschenden Währung und des Kurses zur eigenen - erst im Land (!) - fand ich auch gewagt. Ich bin übrigens über ein anderes Forum (über Paraguay) auf jemanden gestossen, der sagte mit den beiden in Kontakt zu stehen. Zudem äusserte er er in einem Beitrag, dass er ihnen in Paraguay zu Arbeit verhelfen will. Nachdem, was man im Fernsehen über die beiden sehen konnte, fand ich das sehr mutig.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von Mirjam
    --- schnipp ---
    Und hey, hartz 4... Ich weiß nicht, ich kenne Hartz4-Empfänger, die fahren im Gegensatz zu meiner Familie nen Auto und die Wohnung von denen ist doppelt so groß.
    --- schnapp ---

    Ja, dem kann man nur zustimmen. Ich habe gestern ein bisschen im Internet umhergestöbert und Kommentare in verschiedenen Foren zu den verschiedenen Auswander-Serien gelesen. Dabei kam auch irgendwann mal der Florida-Rolf zur Sprache. Ich hatte irgendwie angenommen, dass der Fall schon etwas länger her wäre, musste aber überrascht feststellen, dass dieser Fall erst im Jahr 2003 in die Presse kam. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann kenne ich kein anderes Land, welches Sozialhilfe ins Ausland bezahlt. In Spanien gibt es nicht einmal für Einheimische Sozialhilfe (es gibt verschiedene Formen der Unterstützung, man kann aber nicht alle auf einmal anfordern und eine alleine sind immer nur sehr sehr wenig Geld. Nicht so wie in Deutschland, wo man mal locker 900 Euro im Monat auf die Kralle bekommt.). Ich suchte auch speziell nach Informationen über das Pärchen, welches nach Paraguay abgewandert ist (Hartz 4 Empfänger aus Minden mit 430 Euro Witwenrente). Ich muss zu dem Fall sagen - abgesehen davon, dass die total naiv und unvorbereitet ausgewandert sind -, dass es doch bemerkenswert ist, wie selbst diese Leute festgestellt haben, dass sie mit ihrem Geld, was in Deutschland zum Leben nicht reicht, woanders gut überleben können. Der Begriff 'gut' ist natürlich relativ zu sehen, aber wenn man 'alles' was man braucht hat, dann ist es ja schon mal ein Anfang (ein guter, möchte ich meinen).

    Ich kann es mir auch nicht verkneifen mal das Thema 'Moral' anzusprechen. Ich habe hier in Spanien ziemlich viele Deutsche kennen gelernt und für einige gearbeitet. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht schlecht gestaunt habe, als ich bemerkte, dass völlig überbezahlte Führungskräfte den deutschen Staat (eigentlich die deutschen Steuerzahler) be*******en, indem sie sich in Deutschland nicht abmelden und sowohl in Spanien als auch Deutschland Kindergeld kassieren (das Kindergeld in Spanien kann man zwar vergessen, aber trotzdem hat man kein Anrecht auf deutsches Kindergeld und Erziehungsgeld, wenn man in Deutschland nicht ansässig ist). Das sind dann auch dieselben, die mich belächelt haben und sich darüber lustig machten, als ich meinen Sohn in den (teuren) deutschen Kindergarten schickte. Ich habe den deutschen Kindergarten von meinem hart verdienten spanischen Gehalt bezahlt und ohne jegliche Unterstützung! Ich habe auch Leute kennen gelernt (leider kein Einzelfall), die gerne versuchen weder in dem einen Staat, noch in dem anderen Steuern zu bezahlen. Bei den Gehältern hätten die schon mal was abgeben können. Und das sind dann die, die über 'Unfähigkeit' ehrlicher Leute lachen. Klar, wenn ich meine Steuern zahle, so wie es sich gehört, dann kann ich natürlich nicht so grosse Sprünge machen.

    Meines Erachtens liegt die Schuld daran eindeutig beim Staat, der offensichtlich kein Interesse hat, solche Missstände mal aufzudecken oder zu bekämpfen. Jeder hat sich bedient, bis nichts mehr da war und nun wundern sie sich alle.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Hallo!

    Das Thema finde ich sehr interessant. Ich wohne ja schon lange in Spanien und höre andere immer wieder sagen: 'Mensch, Spanien hat doch so ein Wirtschaftswachstum! Da muss es euch doch richtig gut gehen."

    Ob die wissen, wo die Gelder hinfliessen? Wohl kaum. In Spanien (ich lebe seit mehr als 9 Jahren hier) kenne ich es nur so: Zeitverträge (hier kann man locker auf eine Probezeit von über zwei Jahren kommen, das ist hier Gang und Gebe), schlechte Bezahlung, kaum vorhandene Krankenkassen-Leistungen. Also der gewöhnliche Arbeitnehmer hat von dem Wachstum hier nicht viel. Die Unternehmer allerdings sehr wohl. Die scheffeln das Geld und kaufen sich was nettes. An den Arbeitskräften wird hier gespart. Die Schwarzarbeit blüht, sowohl unter (illegalen) Einwanderern als auch unter Einheimischen. So kann das wohl nichts werden.

    Nur so meine Meinung ...

    Rein zur Info: Ich wohne in einer ziemlich normalen Gegend, nichts tolles und auch nichts schlechtes. Hier werden direkt neben uns Wohnungen gebaut, 3 Zimmer ca. 100 m2. Die wollen für die Wohnungen 470.000 Euro haben. Ein Normal-Sterblicher mit einem Einkommen von 800 Euro (600 Euro sind für einen normalen Angestellten hier auch keine Seltenheit) oder, wenn er es etwas besser erwischt hat von 1.400 bis 1.600 Euro monatlich, kann sich das kaum leisten. Ich sage es nochmal: wir reden von ganz stink-normalen Wohnungen, an denen sonst nix tolles dran ist. Die Lebenshaltungskosten sind hier in etwa so hoch wie in Deutschland auch. Die Zahlungsmoral ist auch sehr niedrig unter den Spaniern - nicht weil sie grunsätzlich nicht wollen, nein - weil sie nicht können.

    Die Spanier sind grosse Fans vom variablen Zinsatz (Stichwort: Hypothek). In den letzten Jahren sind viele Familien um ihre Wohnungen gebracht worden, weil sie die Anpassungen des Zinssatz (ist zweimal erhöht worden) nicht mit machen konnten.

    Selbst wenn es Euch in Deutschland 'noch' besser geht: die Entwicklung in ganz Europa zeichnet sich deutlich ab. Ich habe zwei Kinder und möchte für sie selbsterverständlich nur das Beste. Da werde ich auch zum 'Wirtschaftsflüchtling'. Hier in Spanien habe ich oft wesentlich mehr verdient als Leute mit einem abgeschlossenen Studium. Das ist schon hart mit anzusehen, wenn sie froh sein können überhaupt eine Job zu bekommen. Das möchte ich für meine Kinder einfach nicht. Ob studiert oder nicht studiert, sie sollen eine Chance haben.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    PS. Die Angaben der Gehälter sind brutto.

    Hallo unknow7519!

    Ich selbst kann mich zu Eurer beruflichen Qualifikation gar nicht äussern, weil ich mich damit nicht auskenne, aber es gibt die Webseite der Australischen Botschaft. Dort findest Du nicht nur die Adresse und Telefonnummer (falls Du Dich lieber persönlich dort beraten lassen möchtest), sondern auch eine Liste von gewünschten Qualifikationen für eine skilled-related migration, was in Deinem Falle ja wohl die einizge interessante Möglichkeit ist. Dort musst Du die Liste migration occupations in demand list durchforsten und nachsehen, ob Deine Qualifikation gefragt ist.

    Da ich dort nichts zu 'teacher' gefunden habe und ich mir eigentlich auch nicht vorstellen kann, dass gerade dieser Beruf so ohne weiteres von einem Land auf das andere übertragbar ist, könntest Du auch zeitlich begrenzt nach Australien gehen und versuchen, dort einen Arbeitgeber zu finden, der bereit ist, Dich zu sponsorn (migration as a sponsored employee).

    Mehr kann ich Dir dazu leider nicht sagen. In solchen Fällen ist es sicher am besten, wenn Du Dich direkt von der Australischen Botschaft beraten lässt.

    Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben!

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Vielen Dank Brissieboy. Das hatte ich schon vermutet. Nach was muss man denn suchen, wenn man einen 'richtigen' Flattarif haben will? Also das Volumen soll nicht mit einbezogen werden (ist dann sicherlich entsprechend teurer) 24 Stunden, 7 Tage die Woche. Daran bin ich gewöhnt und das hätte ich auch gerne wieder. Es muss nicht die schnellste Verbindung sein, aber schon ausreichend, um Videokonferenzen durchführen zu können (Minimum 256kb, besser 512kb Geschwindigkeit).

    Ich suche was für Melbourne, weil ich natürlich - möglichst fliessend und ohne Unterbrechung - mein iBook wieder anschliessen will um auch wieder Skype nutzen zu können. Mein iBook ist meine Schaltzentrale sozusagen :D .

    Viele liebe Grüsse,
    Nelly

    Vielen Dank für Deine Antwort, Nina. Genau so sehe ich das auch. Ich bin ein Linux-Fan und wenn ich mir ein ISO ziehen muss, dann hat das alleine schon mindestens 400MB. Es können aber auch 1,2GB sein. Da bräuchte ich - wenn denn schon Volumentarif - den grössten. Ich habe keine Lust jetzt anzufangen und meine übertragenen MB zu zählen ..

    Dann ist das ein Volumentarif. Es wurde ja schon erwähnt, dass die in Australien (und auch anderswo) Flatrate genannt werden.

    In Spanien sind die Internet-Tarife auch wesentlich teuer als in Deutschland, aber Australien setzt noch einen drauf. Ich habe noch bis vor kurzem für meinen Internet-Anschluss (256) fast 80 Euro monatlich gezahlt. Das zog meinem Schwager die Schuhe aus, der eine wesentlich schnellere Leitung für einen Bruchteil nutzt.

    Aber auf Internet werde ich keinesfalls verzichten oder mich auch nur einschränken. Ich ziehe es vor zu zahlen.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Hallo!

    Ich habe mir jetzt mal die Links von Brissieboy vorgenommen und ein bisschen gestöbert. Dann habe ich mal die Webseite von Telstra aufgesucht und nach Internet gesucht. Daraufhin findet man einige Angebote Satelit, ADSL, etc. Nun frage ich mich, was bei ADSL die Angabe von 200MB, 400MB; 20GB uns sagen will? Ist das ein Limit? Bedeutet dass, das wenn ich 200MB (oder 400MB, oder 20GB etc.) übertragen habe, ich nicht mehr surfen kann?

    [Blockierte Grafik: http://img137.imageshack.us/img137/1152/telstraadslki7.th.png]

    Wenn mich da mal jemand aufklären könnte, wäre ich sehr dankbar.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von Janet
    Wir könnten für die beiden Fahrräder entweder 150$ Verschrottung zahlen oder sie für 250$ reinigen lassen. Die Reinigung müssten wir jedoch selbst vornehmen.

    Dazu hätte ich noch eine Frage: Wenn irgendetwas nicht sauber ist, dann muss ich Geld bezahlen, selbst zum Container fahren und es selbst machen?

    Ich hatte schon mal im Forum gelesen, dass das jemandem passiert war, nur stand da nur was von xxx Euro für zurück senden und xxx Euro für reinigen lassen.

    Muss man das dann selbst machen?

    Viele Grüsse,
    Nelly

    PS: Janet, das tut mir leid. Ich hoffe, ihr vergesst den Schrecken bald wieder - zum Beispiel, wenn ihr auf den gereinigten Fahrrädern die Gegend erkundet :D

    Hallo bangen,

    ich kann nur soviel sagen: ich wohne in Spanien und habe mir eine Skype-In Nummer in Deutschland besorgt. Das ist nicht besonders teuer (ca. 30 Euro für ein Jahr) und der Anrufer muss die Einheiten bezahlen. Das ist in jedem Falle wesentlich billiger, als über das normale Festnetzt zu telefonieren. Ich benutze zudem noch Skype-Out. Das ist wahnsinnig günstig. Damit kannst Du jemanden auf dem Festnetz anrufen. Da meine Eltern mit PCs nichts am Hut haben, rufe ich sie so auf dem Festnetz an. Mit meiner Schwester kann ich gratis von PC zu PC telefonieren.

    Der Service Skype-In klappt übrigens sehr gut. Ist man gerade nicht online, kann der Anrufer eine Nachricht auf 'Band' (Bits :D ) hinterlassen. Sobald Du Dich wieder einloggst, siehst Du, dass jemand angerufen hat und kannst die Nachricht abhören. Die Nachricht kannst Du - wie bei einem Anrufbeantworter - verändern und selbst was aufnehmen.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Hallo Lilian,

    erstmal herzlich willkommen im Forum! Du findest hier jede Menge Gleichgesinnte, die Dir bei Deinen Fragen mit gutem Rat zur Seite stehen. :D

    Ich bin Deutsche und lebe seit mehr als 9 Jahren in Spanien. Ich kann mir Deine Gefühle gut vorstellen, obwohl ich nie Heimweh hatte. Mein Freund, mit dem ich seit 9 Jahren zusammen bin, hat die doppelte Staatsbürgerschaft. Er ist Spanier und Australier und in Australien aufgewachsen. Er schwärmte schon seitdem ich ihn kennen lernte davon, wieder zurückzukehren, da Spanien ihm nie so richtig zugesagt hat. Seine Eltern sind damals nach Australien eingwandert und nach ca. 19 Jahren wieder zurück nach Spanien gezogen. Da musste er halt mit. Ich lernte ihn in Spanien kennen und obwohl mir Spanien zum Leben überhaupt nicht gefällt, bin ich hier geblieben und wir haben mittlerweile eine Familie gegründet und zwei Kinder. Nun haben wir den Entschluss gefasst nach Australien zu gehen. Pedro spricht kein Deutsch und aus diesem Grunde ist Deutschland für uns eigentlich nie in Frage gekommen. Wie Du siehst, bin ich - egal wo ich hingehe - immer ein Einwanderer und Ausländer. Meine Familie in Deutschland habe ich immer regelmässig besucht, obwohl natürlich klar ist, dass die Flugstrecke Madrid - Frankfurt - Madrid wesentlich günstiger ist als Melbourne - Frankfurt - Madrid ist. Meine Eltern in Zukunft einmal im Jahr zu besuchen kann ich sicherlich vergessen, da der Hin- und Rückflug für eine 4-köpfige Familie teuer zu stehen kommt.

    Mir kommen regelmässig die Tränen, wenn ich im Flieger sitze - egal welche Strecke. Aber nicht aus Traurigkeit sondern ich bin jedesmal aufs neue beeindruckt, wie klein die Welt sein kann und wie sich manchmal die Dinge so entwickeln. Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich mal in Spanien leben würde, hätte ich ihm das nicht geglaubt. Nichts deutete darauf hin, dass ich mal auswandern würde. Es war eine sehr spontante Entscheidung. Ich wollte eigentlich nur mal für ein oder zwei Jahre im Ausland arbeiten (ins Spanien, um mein Spanisch zu verbessern). Jedesmal wenn ich den Frankfurter Flughafen sehe, und durch die Hallen laufe, dann fühle ich mich 'zuhause' und wohl. Wenn ich bei meinen Eltern bin, ist alles so, wie ich es verlassen habe und es scheint als wäre überhaupt keine Zeit vergangen. Wenn ich in Madrid aus dem Flieger steige, dann fühle ich mich auch 'heimisch'. Ich bin beispielsweise nie auf Klassentreffen anwesend (na gut, einmal habe ich es geschafft, weil ich zufällig Urlaub in Deutschland gemacht habe). Man kann nicht alles haben.

    Ich denke, es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Ich vermute, dass Du noch sehr jung bist, da hat man noch so viele Pläne, die es zu verwirklichen gilt. Ich bin jetzt 34 Jahre alt und muss sagen sehr zufrieden. Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, nach Deutschland zurückzugehen, nur weil ich da schon alles kenne. Ich möchte noch viel mehr von der Welt sehen. Meine Mutter ist ein bisschen schockiert über meine Auswanderpläne nach Australien, weil das ja nun doch noch ein ganzes Stück weiter weg ist, als Spanien. Meine Eltern hofften insgeheim immer, dass ich nach Deutschland zurück kommen würde. Meine Situation ist natürlich ganz anders als Deine. Ich habe Kinder und eine Familie, auf die ich Rücksicht nehmen muss. Das nimmt einem oft die Entscheidung ab, denn man darf seine Entscheidungen nicht nach seinen Interessen treffen, sondern nach denen der ganzen Familie.

    Ich sehe Deinen Fall eigentlich so: Es spricht doch nichts dagegen, dass Du erstmal eine Zeit in Australien mit Deinem Freund verbringst. Du bist ein freier Mensch und kannst jederzeit wieder zurück nach Deutschland gehen, wenn es Dir beliebt. Jetzt arbeitest Du erstmal ein bisschen, das lenkt Dich ab und bringt Dich nebenher Deinem Flugticket nach Deutschland näher. Du solltest - meiner Meinung nach und gerade weil Du jung bist - immer Geld für den Notfall auf dem Konto haben. Es ist schon unheimlich entspannend zu wissen, dass man, wenn man wollte, nur den Telefonhörer in die Hand zu nehmen bräuchte, um sich ein Flugticket reservieren zu lassen.

    Dann kannst Du - falls Du einen Computer zur Verfügung hast, wovon ich mal ausgehe - Dir das Programm Skype installieren. Damit kann man von PC zu PC kostenlos telefonieren oder aber auch für sehr wenig Geld von Australien (PC) aufs Festnetz (für den Fall, dass Deine Eltern mit dem PC auf Kriegsfuss stehen). Solltest Du dazu noch Fragen haben, dann kannst Du mich gerne fragen, ich benutze das andauernd. Somit könntest Du regelmässig mit Deiner Familie Kontakt halten und - aufgrund des sehr niedgrigen Preises - solange und sooft es Dir beliebt. Das verkürzt die Distanz ungemein.

    Du musst jetzt noch gar keine endgültige Entscheidung treffen. Vielleicht willst Du mit Deinem Freund für immer zusammen bleiben oder Du trennst Dich, oder Du lernst jemand anderen kennen und so weiter und so fort. Vielleicht merkst Du bei einem Besuch in Deutschland, dass Du Dich dort wohler fühlst und dadurch wird Dir eine Entscheidung schon indirekt abgenommen. Es kann noch so viel passieren, was Du jetzt noch gar nicht überblicken kannst.

    Es gibt doch auch deutsche Klubs in Australien, vielleicht möchtest Du dort mal Kontakte schliessen? Leute, die dort schon als Auswanderer leben, können Dir auch helfen und gute Tipps geben. Du hättest die Möglichkeit, Dich in Deiner Muttersprache zu unterhalten, was manchmal auch nett ist.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg!

    Viele liebe Grüsse aus Madrid,
    Nelly

    PS. Bei langanhaltenden Attacken von Heimweh oder androhender Depression, einfach ins Forum schreiben :D

    Ja und das war in der Tat sehr autsch. Es musste eine Wurzelbehandlung gemacht werden, die ich komplett aus eigener Tasche zahlen musste. Die hat knapp 340 Euro gekostet (ungefähr). Ausserdem hat man da den Mund aufzumachen, nicht zu zucken und gefälligst nichts zu fragen. Der nette Herr hat mir nämlich auch angeboten, mich nicht weiterzubehandeln, wenn ich nicht aufhöre nach jedem Instrument zu fragen.

    Ärzte haben in Spanien ohne jeden Zweifel eine gewissen Sonderstatus.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von lippenbalsam
    hi nelly....
    jetzt habe ich wohl eine diskussion losgetreten, die ich so nicht lostreten wollte....

    Solange nicht gleich Rauch aufsteigt kann man sich ja über alles unterhalten. :D :D :D
    Dazu ist ein Forum ja da, um Meinungen auszutauschen und neue Argumente / Sichtweisen zu hören.

    Zitat

    Original von lippenbalsam
    nun ja....
    hier der link... hoffe, er geht auf..

    Ja, funktioniert bei mir.

    Ich finde es völlig richtig als Deutscher gegen aufkommende (schlechte) Verhältnisse zu wettern und etwas verändern zu wollen. Es ist nur so, dass wenn man das anderen gegenüber zum Ausdruck bringt, man nicht immer auf Mitgefühl stösst. Deutschland hatte (und hat immer noch - trotz Verschlechterungen) immer einen gehobenen Standard. Für Leute, die aus anderen Ländern mit schlechteren Bedingungen kommen klingen Worte wie 'Deutschland und seine Armutsgrenze' nicht sehr 'wirklich'.

    Ich kann Deine Anschichten gut nachvollziehen. Dazu erzähle ich mal eine Anekdote:
    Ich musste hier in Spanien zum Zahnarzt, weil mir der Backenzahn fürchterlich weh tat. Ich war noch nicht lange in Spanien und wusste so vieles noch nicht ...
    Ich suchte den mir zugeteilten (ja genau, man darf nicht aussuchen) Zahnarzt von der Krankenkasse auf und klagte dem mein Leid. Daraufhin fragte der mich: 'Soll ich ihn ziehen?' Ich war schockiert und fragte vorsichtig: 'Aber sie sind doch der Zahnarzt. Was sagen Sie denn?' Darauf seine Antwort: 'Ich sehe nichts, aber wenn Sie sagen, dass er Ihnen weh tut, dann ziehe ich den auch. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.' Ich fragte nochmals ob er nicht mal röntgen wollte, worauf er und die Zahnarzthelferin sich vor Lachen ausschütteten. Sowas gäbe es bei einem Zahnarzt der staatlichen Krankenkasse nicht. Wenn ich eine Röntgenaufnahme wolle, müsste ich einen Privat-Zahnarzt aufsuchen.

    So schnell hat mich noch keiner laufen sehen. In Spanien werden Zahnarztbesuche beim Privat-Zahnarzt durchgeführt und das kostet ein kleines Vermögen. Heute weiss ich das, aber früher habe ich mich über diese Zustände geärgert und gewundert, worauf sich widerum die Spanier über meine Ansprüche wunderten - und ebenfalls ärgerten.

    Als ich die Geschichte mit dem Zahnarzt meinen Freundinnen erzählt habe, lachten wir darüber zusammen. So ist es nunmal.

    Viele liebe Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von Nelly

    Hallo lippenbalsam,

    gibt es dafür eine Quelle?

    Und was ist in Deutschland die 'Armutsgrenze'?

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Hallo nochmal,

    die Frage konnte ich mir gleich selbst beantworten. Wikipedia macht's möglich: Armut (Wikipedia)

    Ich gehe mal davon aus, dass Du von einer 'relativen' Armut gesprochen hast.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von lippenbalsam
    --- schnipp ---
    es fällt einem schwer positiv zu sein wenn man hört, dass hier nach neusten zahlen 6 millionen !!!!! kinder unter der armutsgrenze leben müssen......mit steigender tendenz.(obwohl sie nichts dafür können)
    --- schnapp ---

    Hallo lippenbalsam,

    gibt es dafür eine Quelle?

    Und was ist in Deutschland die 'Armutsgrenze'?

    Viele Grüsse,
    Nelly

    Zitat

    Original von brissieboy
    --- schnipp ---
    Ein Recht auf Sozialleistungen hat man nämlich nur, wenn man mindestens zwei Jahre im Land lebt und eine Daueraufenthaltsgenehmigung vorweisen kann. Ansonsten muss man auf Beihilfen wie Arbeitslosenhilfe, Wohngeld, Kinder- oder Alleinerziehungsgeld und alle Arten von Renten verzichten.
    --- schnapp ---

    Das ist ja auch richtig, dass nur der Anrecht auf Sozialleistungen hat, der auch irgendwann mal was einbezahlt hat. In jedem Falle wird ein gesunder Mensch, der im Stande ist eine Arbeit zu verrichten, nicht vom Sozialsystem abhängen wollen. In Spanien gibt es so gut wie keine Sozialleistungen. Kindergeld bekommt beispielsweise nur der, der auch gearbeitet hat, denn das Kindergeld wird mit der Steuerrückzahlung erstattet. Wer also keine Steuererklärung macht, bekommt auch keins. Das Kindergeld in Spanien ist fürs Jahr etwas höher als in Deutschland für einen Monat. Arbeitslosengeld gibt es für den, dem es zusteht (ich glaube man muss X Jahre am Stück gearbeitet haben) und den Begriff Sozialhilfe kennt man hier kaum. Vereinzelt kann man je nachdem Unterstütztungen anfordern, nur die sind so gering, dass ich eigentlich nicht glaube, dass das attraktiv oder auch nur eine Hilfe ist.

    Ich muss mich immer wundern, wenn sich meine Verwandten über die in Deutschland herrschenden Zustände beschweren. Jetzt müssen sie was zum Zahnarzt dazuzahlen. Hier in Spanien bekommst Du beim Zahnarzt gar nichts. Keine Plombe, kein Nachsehen, nichts. Alles muss bezahlt werden und zwar komplett. Die Preise sind übrigens verglichen mit Deutschland horrend hoch und das obwohl die Gehälter - auch im Vergleich zu Deutschland - wesentlich niedriger sind.

    Viele Grüsse aus Madrid,
    Nelly