Hallo...
nun ist es amtlich. Schade.
Die angefuehrten argumente sind aber laecherlich, die da waeren:
-hoher australischer Dollar
-hohe Produktionskosten
-kleiner Heimatmarkt
-extrem diversifizierter Markt
Waehrend ich den letzten beiden Punkten noch zustimmen wuerde, schmunzel ich ueber die ersten beiden Argumente.
Der Euro steht um einiges hoeher als der australische Dollar und trotzdem produzieren Hochlohnlaender wie Deutschland, Schweden und Frankreich Autos im eigenen Land.
Und zum Thema hohe Produktionskosten kann ich auch nur sagen, dass Deutschland die Buerokratie erfunden hat und mit dem "red tape" wahrscheinlich den ganzen Erdball einwickeln koennte und trotzdem produziert Deutschland Fahrzeuge.
Es ist die australische krankhafte Ideologie der "freien Marktwirtschaft" (die es im Prinzip gar nicht gibt...wie naiv), das man partout keine Privatunternehmen unterstuetzen will (egal wie wichtig sie fuer die Gesamtwirtschaft sind und egal wie viel sie zum BIP beitragen).
Andere Staaten unterstuetzen die Autoindustrie aber. Eigentlich alle ausser Australien.
Als General Motors 2009 bankrott ging, haben Die regierungen ( !!! ) der USA und Kanada ALLE Aktienanteile von General Motors uebernommen und es praktisch verstaatlicht. Erst vor ein paar Tagen hat man die Aktien wieder abgestossen und GM re-privatisiert , wobei die USA allein 10 Milliarden US-Dollar verloren hat....und in Australien regt man sich ueber 150 Millionen pro Jahr auf, die zudem noch mehr als 8 Milliarden Dollar in der Wirtschaft generieren.
Ich hatte es erwaehnt. Amerika unterstuetzt deren Autoindustrie mit ca. 220 Dollar pro Fahrzeug, Deutschland 80 Dollar und Australien 18 Dollar.
Holden hat um 150 Millionen Dollar pro Jahr gebeten, um eine Schluesselindustrie in Australien am Leben zu halten. Tony Abbot und Joe Hockey haben nein gesagt. Wie dumm.
Die Kosten, um die 30000 Mitarbeiter nun umzuschulen, weiterzubilden oder mit Centrelink und Arbeitslosenhilfe durchzufuettern wird wesentlich mehr pro Jahr kosten, als die 150 Millionen, um die Holden gebeten hatte.
Es waren Plaene fertig fuer zwei neue Modellreihen, die in Australien entwickelt und produziert werden sollten und daraus wird nun nichts.
Die von mir erwaehnten finanziellen Unterstuetzungen fuer die "mining industry" (3 Milliarden Dollar pro Jahr) und das daemliche negative gearing fuer Hausbesitzer (4 Milliarden Dollar Steuergelder pro Jahr) lasse ich mal ganz aussen vor.
Entweder unterstuetze ich alle oder keinen und nichts. Aber diese Eliten um Tony Abbot (fahren natuerlich keinen Holden oder Ford oder Toyota)...es muss schon was protzigeres sein haben natuerlich gute Kontakte zu Gina Reinhardt und andere "mining magnates", haben ihre 12 Zimmer Mac Mansions.....warum sollte sie also die australische Autoindustrie interessieren.
Interessant auch die Tatsache, das gerade vor zwei Tagen das Freihandelsabkommen zwischen Australien und Suedkorea durchgewunken wurde.
Der Holden Cruze ist naemlich nichts anderes als ein Chevrolet Cruze der bei General Motors in Korea ebenfalls vom Band laeuft. Um die Fertigungskapazitaeten neben dem Holden Commodore/Caprice in Elisabeth/ South Australia besser ausnutzen zu koennen, hatte man sich vor Jahren darauf geeinigt, einen Teil der Cruze Produktion nach South Australia zu verlegen.
Nun hat man aber das Freihandelsabkommen mit Suedkorea und kann den Cruze in Suedkorea produzieren und ohne Einfuhrbeschraenkungen nach Australien exportieren. Wozu also noch in South Australia produzieren?
Und eine Modellreihe (Commodore/Caprice) sind nicht genug, um eine Holden Fabrik am Leben zu halten.
Verstaerkt wird das ganze noch, da General Motors ebenfalls angekuendigt hat, keine in Suedkorea produzierten Chevrolet Modelle mehr in Europa zu verkaufen, um Opel (auch ein General Motors Tochterunternehmen wie Holden und GM/ Chevrolet in Suedkorea) dort keine Konkurrenz zu machen.
Das sind immerhin ca. 120000 suedkoreanische Chevrolets im Jahr, die in Suedkorea nun nicht mehr produziert werden muessen. Das wollte man bei Chevrolet Suedkorea aber nicht hinnehmen und die Kapazitaeten, die durch die Aufgabe des europaeischen Markt nun frei wurden/werden, koennen durch die Aufgabe von Holden und die Einfuehrung des Freihandelsabkommen zwischen Suedkorea und Australien ohne Huerden nach Australien geschifft werden. man verliert ind Suedkorea also keine Produktionskapazitaeten.
Gewinner?
General Motors in den USA...spart Geld durch neue globale Ausrichtung und Restrukturierung
Opel in Europa ....hat einen direkten Konkurrenten weniger durch die Aufgabe des europaeischen Marktes durch Chevrolet Korea
Chevrolet Suedkorea...die verlorengeglaubten Kapazitaeten aus dem Europa Geschaeft koennen nun dank des Freihandelsabkommen zwischen Australien und Suedkorea aaufrechterhalten werden, indem man die Fahrzeuge ohne Huerden nach Australien / Neuseeland exportiert
Verlierer?
Holden in Australien...verliert Arbeitsplaetze, Produktionskapazitaeten und eine Traditionsreiche Marke.
Ganz schoen erbaermlich so viel Inkompetenz und traurig fuer die Mitarbeiter.
Ein Land mit dritter Welt Wirtschaft aber erste Welt Einkommen muss irgendwann zwangsweise vor die Hunde gehen, weil keiner bereit ist, diese Kluft auszugleichen.
Entweder erschaffe ich eine erste Welt Wirtschaft damit die erste Welt Einkommen gerechtfertigt werden koennen oder ich behalte meine dritte Welt Wirtschaft, grabe weiterhin Loecher in die Erde und pflanze Bananen und Mangos , muss dann aber auch die Loehne und Hauspreise auf drittes Welt Niveau herunterbringen.
Ganz einfache Wirtschaftstheorie.
The Moose