Beiträge von CityOfGold

    Ja, der Great Eastern Highway ist nach wie vor seit dem 30.12.2007 zwischen Coolgardie und Southern Cross gesperrt, nachdem 3 Lastwagenfahrer in ihren Fahrzeugen verbrannt waren. Es hat zwar gestern abend etwas geregnet, aber das war nur ein Tropfen auf dem heissen Stein. Man sieht die Rauchwolke des 45.000 ha Buschbrandes mehr als 120 km weit. Die Temperaturen um die 40 Grad dazu sind aber nichts Ungewoehnliches. Es ist schliesslich Sommer. Aehnliche Brandspuren, wenn auch geringeren Ausmasses, gibt es hier ueberall in der Goldfields-Region. Die Versorgungslage war kurze Zeit etwas kritisch, aber mittlerweile sind die Supermarktregale wenigstens teilweise wieder mit Frischware bestueckt. Es wuerde aber den Geschaeften entlang des Highways gut tun, wenn wieder normaler Verkehr faehrt. Die Tankstellenbetreiber etc. haben doch sehr zu leiden.

    Mit dem Klimawandel und ohne notwendige Veraenderungen im Bewusstsein der Leute wird es solche Ereignisse ohnehin haeufiger geben...

    Hier in den Goldfields wird das "Easy Going" gerade auf eine harte Probe gestellt mit den Buschfeuern, die im Boorabin National Park 32.000 ha Land und 3 Lastwagenfahrer verbrannt haben. So geht in Kalgoorlie langsam das Bier aus, das macht dann Schlagzeilen.

    Aber der Punkt mit der Sommerzeit ist wirklich angebracht. Die meisten Leute sitzen im Buero und haben nach Feierabend nur kurze Zeit Helligkeit, auch wenn es meist sehr heiss ist. Morgens ist es sehr frueh hell und am kaeltesten...

    Ich bin auch fuer eine Verschiebung der Zeit um mindestens 3 Stunden. Ich habe mir sogar fuers Jogging im Winter (wenn es abends ja auch noch warm aber stockduster ist), ein Headlight gekauft...

    Ich habe doch gerade tatsaechlich eine Antwort auf meine Anfrage bei ALDI bekommen. Hier ist der Wortlaut, leider nicht sehr ermutigend fuer Perth und den Rest von WA:

    "We have received your e-mail enquiry from our German office.

    Firstly we wish to thank you for your interest in ALDI Stores however at this point in time ALDI Stores Australia have not made a decision as to when we will be expanding into Western Australia. We will however keep your details on file and if we do make a decision will be sure to let you know.

    Shayne Dunning

    PA to Michael Kloeters - Group Managing Director

    ALDI Stores Australia

    1 Sargents Road

    Minchinbury NSW 2770

    Phone: +61-2 9675 9311

    Facsimile: +61-2 9675 9371

    E-mail: s.dunning@aldi.com.au"

    Hier in Westaustralien sind ja alle offenbar ganz heiss auf ALDI. Was auch Sinn macht, bei den Preisen bei Coles, Woolworth und IGA. Das war es dann auch mit der Auswahl im westaustralischen Outback. Die Stadtverwaltung hier in Kalgoorlie denkt ernsthaft darueber nach, sich bei ALDI zu bemuehen, einen Laden hierhin zu bekommen, immerhin hat die Stadt ja fast 30.000 Einwohner und ist am Highway und an der Hauptbahnstrecke gelegen. Das wird aber noch ein bisschen dauern. Im naechsten Finanzjahr werden aber wahrscheinlich Gelder locker gemacht, um ALDI (oder Konkurrenz) anzulocken, wir brauchen naemlich dringend einen Supermarkt in Boulder, und ALDI wuerde da ganz gut passen...

    Mal schauen, was das wird. Zumindest Perth waere ganz nett fuer den Anfang, dann koennte man sich auf Fahrten dorthin mit den Sachen eindecken. Ich habe auch gerade wieder jede Menge Obst und Gemuese eingekauft, direkt ab Farmer in Wanneroo, denn hier im Outback gibt es zwar das uebliche Coles- und Woolies-Sortiment, aber in der entsprechenden Qualitaet und mit den entsprechenden Aufschlaegen.

    Viele Gruesse aus dem goldenen (und gerade seit Monaten das erste Mal wieder verregneten) Outback,

    Patrick.

    Tja, das 2007er Grand Final ist gleich zuende und die Cats aus Geelong können nicht mehr eingeholt werden, sie führen zum Ende des 3. Viertels mit 125:34. Damit geht der Pott wieder nach Victoria, nach einer langen Durststrecke. Nachdem die West Coast Eagles raus waren, galt die Sympathie ja überwiegend den Cats, auch wenn ich bewundere, wie sich Port Adelaide bis ins Grand Final gekämpft hat. Heute war aber von Port Power überhaupt nichts zu sehen. Die Cats gewinnen also verdient und deutlich. Glückwunsch nach Geelong!

    brocken...

    Ich sehe ja ein, warum die Immobilienleute hier im Outback keinen Kundenservice brauchen. Der Mietmarkt ist so eng, sie können es sich leisten, schlecht zu sein. Ich habe vom Department of Consumer and Employment Protection bis zum Tenants' Advisory Service schon alle Verbraucherschützer kontaktiert und mir die Passagen im Residential Tenancy Act 1987 oft genug durchgelesen. Es geht nicht um schwierige Mieter oder Mietnomaden. Die möchte ich als Eigentümer auch nicht haben. Ich bekomme als Mieter nur beste Referenzen, habe noch nie einen einzigen Cent ausstehende Kosten gehabt und zahle meine Miete mindestens 1 Monat im voraus. Bei allen Inspektionen wurde mir bescheinigt, alles picobello zu unterhalten. Ich verlasse jede Wohnung deutlich besser, als ich sie vorgefunden habe. In der letzten Wohnung zum Beispiel war ein Regalschrank mitinbegriffen, wo Fächer und Scharniere fehlten. Die habe ich im Baumarkt gekauft und selber eingebaut. Ich erwarte gar nicht, daß solche Kosten ersetzt werden. Ich kenne es aus München, daß es heißt "das geht doch noch".

    Ich betrachte mich also als guten Kunden und Mieter und möchte auch als solcher behandelt werden. So trete ich ja auch meinen "Kunden" gegenüber, wenn ich in der Stadtverwaltung Fragen beantworte. Das sind schließlich die "Ratepayer", aus deren Steuern ich bezahlt werde. Und Real Estate ist auch eine Serviceindustrie. In allen anderen Feldern hier im Outback geht es. Egal, ob ich zu Coles, Woolies oder anderen Shops gehe, überall arbeiten sehr freundliche Menschen, die es nicht einfach in ihrem Beruf mit den steigenden Kosten haben, und trotzdem besten Kundenservice liefern.

    Als ich aber nach 3 Wochenenden hintereinander keinen weiteren Besichtigungstermin am Wochenende wollte, sagte mir der Immobilienmakler, ich würde damit den Verkaufsprozeß behindern und er würde mich auf die "schwarze Liste" der REIWA setzen. Wohlgemerkt, ich hatte allen Terminen bisher zugestimmt, sogar Home Open, obwohl ich das überhaupt nicht muß laut Gesetz. Für das Wochenende hatte ich Ausweichtermine angeboten. Wie gesagt, ungekündigter Mietvertrag, keine ausstehenden Mietzahlungen. Das Treiben dieses Agenten war also deutlich illegal, aber ich wollte deswegen keinen Prozeß anzetteln. Es blieb ja wohl nur bei Drohungen, aber ich war von den Mafiamethoden doch geschockt. Ich wurde am Telefon nochmals übelst beschimpft mit Worten wie "Wir werden Dich da schon rauskriegen, leer verkauft sich das Haus doch viel besser".

    Nach fast 3 Monaten "Belagerungszustand" habe ich dann die Reißleine gezogen. Ich mußte ihn übrigens auch davon überzeugen, daß es ziemlich unhöflich wäre, am heutigen Grand Final Day einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Dafür kommt er nächste Woche wieder, zur 12. und letzten Inspektion, dann ziehe ich nämlich definitiv aus.

    In Perth sieht das auf dem Immobilienmarkt zwar auch noch ziemlich rosig aus für die Agents und Vermittler, allerdings herrscht doch noch etwas mehr Konkurrenz und es gibt noch ein paar Stadtteile, wo es Wohnungen in Normalpreislagen gibt. Hier in Kalgoorlie geht die Tendenz langsam Richtung der anderen Minenstädte in Pilbara und Kimberley. Karratha, Port Hedland und Broome sind ja nun die bekanntesten Beispiele für völlig überzogene Immobilienpreise.

    Und wenn man dann sieht, wie die Immobilienpreise und Kommissionen die Inflation nach oben treiben, fällt einem nicht mehr viel ein. Ich verstehe es schon, daß die Immobilienhändler in diesen Boomzeiten viel einfahren wollen, denn es werden auch wieder nicht so rosige Zeiten kommen. Aber dann doch bitte mit Anstand und nach Protokoll und nicht mit Mafiamethoden und unter Bestätigung aller Vorurteile.

    Ach so, um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten, fehlen in den nächsten 10 Jahren weitere 180.000 qualifizierte Arbeitskräfte in Westaustralien (State Government Study). Es sollen also noch viele kommen. Wenn die auch solche Erfahrungen machen, werden die aber gar nicht erst kommen oder gleich nach Ankunft wieder gehen oder gen Ostküste ziehen, weil es einfach keine Häuser und Wohnungen gibt. Das hat Westaustralien nicht verdient und niemand möchte dauerhaft auf Campingplätzen in Zelten hausen (was hier verdammt viele machen müssen).

    Wir arbeiten in der gesamten Region daran, mehr Bauland und Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, aber das geht nicht von heute auf morgen. In den letzten zwei Jahren wurde eine Menge Bürokratie abgebaut, leider auch an anderer Stelle wieder aufgebaut und so wird die Immobilienknappheit zur Freude der Immobilienmakler noch eine Weile andauern.

    Und in der langen Sicht werden nur die Firmen überleben, die neben Wirtschaftlichkeit auch Kundenfreundlichkeit mit im Angebot haben. Denn in den schlechten Zeiten wird sich zeigen, was nachhaltig ist.

    Viele Grüße aus dem Outback.

    Herzlichen Glückwunsch!

    Townsville ist irgendwie in ein paar Jahren auch mein Traumziel, da ist man etwas näher an Magnetic Island und am Barrier Reef als hier in Kalgoorlie... Aber noch sind mindestens 2 Jahre Westaustralien angesagt.

    Ich habe gerade einen endlos langen Beitrag zum Thema Wohnungssituation geschrieben, da wirst Du viel von Eurem Leidensweg drin wiederfinden (unter Auswandern/Visa - Vorbereitungen zum Leben in Down Under oder so ähnlich).

    Ich bin mittlerweile zuversichtlich, daß sich doch noch alles zum Guten richtet, alles andere wäre so "unaustralian"...

    Ich kenne Townsville nur von einem Aufenthalt in 1999, verfolge allerdings gelegentlich die Hauspreise (Vermietungen). In der Tat, es wird von Tag zu Tag weniger, aber es gibt immerhin noch etwas mehr Auswahl als hier im westaustralischen Busch...

    Gruß an die Ostküste, Patrick.

    Gratulation! Ich bin mit meinem 137er inzwischen auch bis zum Pre-Grant-Letter vorgedrungen und werde mir im Oktober in Berlin hoffentlich auch meinen Aufkleber in den Paß kleben...

    @Andeos: Danke für das Beschweren! Es hat echt geholfen. Die E-Mail kam exakt am 31.08.2007, damit ich noch rechtzeitig vor den Veränderungen aus der Statistik verschwinde...

    Mika: Ja, die sind mit den 457ern so überlastet, unser Team wartet auch seit geraumer Zeit auf einen Südafrikaner, dann sind wir endlich vollzählig und jeder kann seine Arbeit machen und muß nicht für nicht vorhandene Kollegen mitarbeiten...

    Gruß, Patrick.

    Glückwunsch!

    Telefoninterviews sind am Anfang stressig. Ich bin aber auch aufgrund von 2 Telefoninterviews eingestellt worden - und das, obwohl die Verbindung während der Gespräche mehrfach abgestürzt war (die Interviews habe ich mit einem alten Pre-Paid-Handy geführt). Aber da gilt wie immer, wenn man sich bemüht, kommen einen die Australier entgegen (gut, in meinem Fall waren es ein Südafrikaner und ein Neuseeländer, beide stellen hier in Kalgoorlie/Westaustralien die Bevölkerungsmehrheit...).

    Bei der Personalsituation hier im Moment sind viele Personalchefs froh, vernünftige Leute zu bekommen. Deutsche mit den entsprechenden Qualifikationen stehen wie Südafrikaner, Engländer und Neuseeländer hoch im Kurs.

    Gerade am Telefon war es am Anfang schwierig, man versteht die Leute kaum, weil man das Ganze nicht gewöhnt ist, und macht sich ja auch Gedanken, daß man selber ja auch einen ordentlichen Akzent und wie die Gesprächspartner auf der anderen Seite damit klarkommen.

    Also, Kopf hoch! Das wird schon!

    Viele Grüße, Patrick.

    Ich habe eine lange Zeit im Forum mitgelesen - sehr hilfreich - und habe auch im Laufe des kürzlichen Visaregens einen Pre-Grant-Letter erhalten. Ich bin vor einem Jahr mit einem WHV eingereist, habe gleich nach Ankunft WAs State Sponsorship erhalten und ein 137er beantragt. Zur Zeit bin ich noch auf einem 457er in den westaustralischen Goldfields aktiv.

    Man tendiert ja dazu als Deutscher, möglichst alles im voraus akribisch vorzubereiten, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Ich habe überwiegend gute Erfahrungen gemacht und werde daher auch hierbleiben. Ich bin nicht einfach "ins Blaue" gereist, sondern habe mir das Land vorher auf mehreren Reisen intensiv angeschaut und mich auf viele Eventualitäten vorbereitet. Aber das Leben hier ist etwas völlig anderes als ein Aufenthalt als Student oder Tourist.

    Im Berufsleben habe ich es wirklich gut getroffen, ein tolles Team auf der Arbeit, ich fahre jeden Morgen gerne ins Büro. Ich arbeite endlich Vollzeit in meinem Beruf, das war in Deutschland nicht möglich (Uni-Abschluß, Teilzeit, Praktika)...

    Was ich überhaupt nicht einkalkuliert habe, ist die sehr prekäre Wohnsituation, die mich wirklich fast zermürbt hatte. Ich ziehe in einer Woche das 7. (!) Mal in Australien um. Hier in Kalgoorlie wie in den meisten Minenstädten steigen die Mieten durchschnittlich 5% pro Monat. Nach der ersten Zeit in möblierten und unmöblierten Wohnungen auf Kurzzeitmietverträgen dachte ich, ich hätte endlich das richtige Häuschen gefunden. Teuer zwar, aber noch bezahlbar. Ich hatte die Rechnung aber ohne die Real Estate Agents hier gemacht. Ich bekam vom Eigentümer nur eine "Periodic Lease", wie die meisten hier, war damit aber erst einmal zufrieden. Das ist aber gleichzeitig die Fahrkarte zum Rausschmiß. Das Haus wohl war kurze Zeit während des Mietvertrags des Vormieters auf dem Markt und sollte verkauft werden, aber nichts passierte. Als ich einzog, war alles ruhig. Doch kurze Zeit später begann ein echter Alptraum. Ein völlig anderer Real Estate Agent hatte wohl noch in Erinnerung, daß das Haus kurz auf dem Markt war und überredete schließlich den Eigentümer, es mal mit ihm zu probieren. 11 Inspections, 2 Home Opens und 60 Interessenten später habe ich dann das Handtuch geschmissen und ziehe also in Kürze aus. Mittlerweile bin ich allerdings auch im westaustralischen Mietrecht firm. Aber ich wollte nicht wegen einer solchen Sache vor Gericht ziehen...

    Der Kulturschock war dann der, den Kollegen klarzumachen, daß ich mich in meiner Privatsphäre massiv gestört fühlte. Hier ist es nämlich üblich, daß der Real Estate Agent einfach vom Eigentümer einen Schlüssel bekommt und dann nach Belieben Interessenten durchs Haus führt, meistens wenn die Bewohner nicht da sind. Das hat zwar wenig mit dem Gesetz zu tun, ist aber halt hier so Usus. Ich war geschockt.

    Mittlerweile hatte ich mich natürlich auf die Suche nach Alternativen begeben. Ich hatte mir Wochenenden in Australien nicht so vorgestellt, entweder irgendwelche Leute durch mein Haus führen zu lassen oder selber verzweifelt nach einer anderen Unterkunft zu suchen.

    Mein Container war inzwischen angekommen, ich habe aber beschlossen, ihn nicht ausladen zu lassen bei der prekären Wohnsituation, sondern erst einmal fleißig Storage zu bezahlen.

    In den letzten drei Monaten habe ich mir über 100 Objekte angeschaut und mußte dabei lernen, daß sich die Situation täglich verschlechterte. Waren auf der Webseite Anfang des Jahres noch 50-70 Mietwohnungen und -häuser im Angebot, sind es jetzt noch zwischen 15 und 30. Für eine der Wohnungen, die ich Anfang des Jahres bewohnt hatte, wegen permanent lärmender Nachbarn (nachdem zum 10. Mal morgens um 4 Uhr die Polizei vorbeikam) aber wieder ausgezogen war, wurden jetzt nicht mehr 160 $ pro Woche, sondern 235 $ verlangt - 6 Monate später, für eine 1-Zimmerwohnung mit 4m2 Backyard und Blick auf einen Stacheldrahtzaun. Den Vogel schoß eine Anzeige ab, eine 3x1 Wohnung - Break Lease - für 160 $ (alter Vertrag) und 250 $ (neuer Vertrag, 4 Wochen später).

    Dann kam eine Wohnung im 40km entfernten Outbacknest Coolgardie auf den Markt. 125 $ pro Woche, Brick 3x1. Die habe ich gleich mal angezahlt. Die Immobilienfirma war schon dabei, Referenzen einzuholen und hatte mir mündlich zugesagt. Auf Nachfrage sagte man mir dann, der ganze Wohnkomplex sei ja auch auf dem Markt und die neuen Eigentümer würden die Wohnung selber beziehen, eine andere Wohnung im gleichen Komplex würde aber frei. Mein "Wohnantrag" wurde dann auf diese Wohnung übertragen. Einen Besichtigungstermin konnte mir bis heute nicht organisiert werden, weil da "ja noch Mieter drin wären", die ihren Mietvertrag bereits gekündigt hatten... Ich sollte mich am 4. Oktober noch mal melden, dann wäre die Wohnung frei und ich könnte kurz danach den Vertrag unterschreiben und einziehen.

    Am Wochenende waren beide Wohnungen im Komplex plötzlich wieder als Vermietungen in der Zeitung. Ich bin gleich wieder zur Immobilienfirma und bekam als Antwort, das sei ein Fehler, beide Wohnungen ständen überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Die neuen Eigentümer würden überhaupt nicht mehr vermieten. Ich hatte mein Haus (das mit den vielen Besuchern) schon gekündigt, damit ich während meines vierwöchigen Deutschlandaufenthaltes nicht zwei leere Immobilien bezahlen muß. Wenn man Interesse an einer Wohnung hat, muß man ja bekanntlich ein langes Formular ausfüllen (erinnerte mich an meine kurze Zeit in München), Einkommensnachweise beilegen und eine Wochenmiete anzahlen. Wenn man nicht erfolgreich ist, bekommt man das Geld dann irgendwann später per Scheck zurück. Wenn man allerdings erfolgreich ist, ist es schwierig, dann keinen Mietvertrag zu unterschreiben.

    Ich bin also in Panik durchs Dorf gehetzt und habe nach Alternativen gesucht, aber keine gefunden. Am Mittwochnachmittag kam dann ein Anruf, das sei alles ein Mißverständnis gewesen, selbstverständlich bekäme ich die Wohnung. Ich habe jetzt also alles für den Umzug in die Wege geleitet, auch ohne Mietvertrag, denn dazu ist die Immobilienfirma nicht vor dem 4. Oktober imstande... Und am 12. fliege ich für 4 Wochen nach Deutschland - Visum aktivieren. 5 Tage braucht die Immobilienfirma dann noch für die Endinspektion, so daß mir für den Umzug noch der Mittwoch und Donnerstag nach Feierabend übrig bleiben. Zum Glück werden mir Kollegen beim Umräumen helfen (ich bin ja schließlich alleine hier) und mein Arbeitgeber hat mir den Donnerstag Sonderurlaub gegeben. An dem Tag wird dann auch der Container umgeladen, nach Zahlung einer Sondergebühr natürlich...

    Niemand entschädigt einen für das Ummelden von Strom und Telefon und Gas und Wasser usw. Die Kosten, die ich beim Visum gespart habe, weil ich alles selber und ohne Agenten gemacht habe, sind jetzt auch wieder da mit extra Umzugskosten und diesen ganzen Ummeldegebühren...

    Langer Rede kurzer Sinn, man kann sich auf vieles vorbereiten, aber sowas kann einen doch zermürben. Bei anderen sind es wieder andere Sachen, die schiefgehen. Sorry daher für die langen Ausführungen, aber es zeigt, daß man sich darauf nicht vorbereiten kann, da nützen auch X Aufenhalte Down Under nichts. Viele von Euch werde ja ähnlich schwierige Erfahrungen mit der Wohnsituation gemacht haben.

    Insgesamt ist das aber zum Glück der einzige Störfaktor bisher. Und ich habe mir gesagt, daß es mich nicht von einem längeren Aufenthalt hier abhalten wird. Denn ich habe nicht alles so schön akribisch vorbereitet, um dann vor ein paar durchgeknallten Immobilienfritzen zu kapitulieren...

    Der Sternenhimmel, das Wetter, die Kollegen und die freundlichen Leute - Real Estate Agents ausgenommen - entschädigen dann doch. Und für solche Argumente sind wir ja bekanntlich nach Down Under gezogen.

    Viele Grüße, Patrick.