Harry und Jürgen: Kimberley Adventure Trip - Teil 1

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    • Harry und Jürgen: Kimberley Adventure Trip - Teil 1

      7.9.2007: Präludien

      Endlich soll's losgehen in die Kimberleys (vorab: Ich weiß, daß es Kimberley und nicht Kimberleys heißt, aber das ist mir schnurz, so! :P ). Harry und ich haben ein relativ mulmiges Gefühl bei der Sache. Qantas habe brutale Verspätung, der Flug solle gar nicht mehr heute gehen, hatten mir nette Mitreisende Bescheid gegeben. Also Qantas angerufen. Nö, man könne nix sagen, wie das laufen würde, auf jeden Fall ganz normal hin zum Flughafen und dann weitersehen. Na, datt kann ja heiter werden, woll! :baby:

      Pünktlich um 13.00 Uhr raus aus meinem Hamsterrad. Ganz vorsichtig die Treppe runter gegangen. Bloß nicht hinfallen und die Knochen brechen. :rolleyes:
      Rein ins Auto und nach Hause getuckert. Schön vorsichtig, bloß keinen Unfall riskieren. :] :rolleyes:
      Zu Hause den widerlichen Bürozwirn vom Körper gerissen, nochmal geduscht und nix wie rein in die schönen bequemen Outbackklamotten. Endlich Urlaubsfeeling! 8)

      Die diversen Drohungen an den armen Harry, was mit ihm geschehen würde, wenn er mich zu spät abholen käme, wirken Wunder. Pünktlich wie die Maurer steht er vor der Tür, das Geraffel ist schon unten im Treppenhaus postiert und ruck-zuck inne Karre verladen. Ab nach Harry, Auto in die Garage, Taxi gerufen. Am Bahnhof den guten Seesack ohne Henkel auf die Schulter gepackt und hoch auf den Bahnsteig geastet. :baby: Von Fahrstuhl hat bei der Deutschen Bahn natürlich noch keiner was gehört. Aber wir haben unsere reservierten Plätze und schaukeln fröhlich gen Airport. Der Laptop summt vor sich hin, während wir uns ein nettes Filmchen reinziehen. Ein bißchen Luxus muß schließlich auch sein.

      Am Airport angekommen gibt's dann erstmal ein leckeres Freßchen bei McDoof, weil ja mit einer längeren Warteschlange am Qantas-Schalter zu rechnen ist. Hier stellt sich dann heraus, daß wir uns die minutiöse Planung unseres Stopovers in Singapore auch hätten schenken können. Mindestens acht Stunden Verspätung. :baby: :baby: :baby:
      Aber alles nicht weiter wild. Dem dürstenden Volk werden Getränke gereicht (*grapschHHHLLLLÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜRRRPPPP*, "Halt Meister, noch eins!") und nette junge Damen verteilen Merkzettelchen, wo wir das müde Haupt auf Qantas-Kosten zur Ruhe betten können. Morgen früh um 8.00 Uhr soll der Flieger gehen. Alles top organisiert, kann man nicht meckern. Unsere Bordkarten werden direkt noch ausgestellt und um keinen unnötigen Unmut zu erregen entfällt die übliche Diskussion um unser Freigepäck (Harry hat nur 23 kg, bei mir reden wir besser nicht drüber... :rolleyes: ). Anschließend schlagen wir zu reichlich nächtlicher Stunde im Steigenberger Airport Hotel auf, wo zunächst zum Sturm auf das Buffet geblasen wird. Da muß man die zwei Dortmunder Buffet-Fräsen natürlich nicht zweimal bitten. 8) =)

      Gut gesättigt geht's inne Heia - und direkt wieder raus. Zumindest kommt's mir so vor. Himmelherrgott, was ist das zeitig (6.00 Uhr). Aber sechs Stündchen geruhsamer Schlaf sind ja besser als nichts. Nach dem Frühstück (Harry und Jürgen - Die Rückkehr der Büffetfräsen) geht's direkt durch die Sicherheitskontrolle. Es folgt das lustige Harry-Jürgen-wir-packen-unsere-Taschen-aus-Ritual. Feuerwehrstiefel ausziehen, weil Stahlkappe. Jacke ablegen (wiegt alleine ca. drei kg, wie willste sonst auch alles mitschleppen... :rolleyes: ). Taschen leeren (Fotoapparat und Geldbörse und Schlüsselbund und Verbandpäckchen und tausend andere Kleinigkeiten; die Leute staunen nur noch, was man alles in so einer praktischen Outdoorhose unterbringen kann). Gürtel ablegen. Durch die Schranke. Nochmal zurück, Uhr ablegen. Wieder durch. Uuuuupps, beinahe die Hose vom A..llerwertesten gerutscht, peinlichpeinlich. Und alles wieder einpacken und wieder anziehen. Nette Prozedur, Al Quaida sei Dank.

      Es folgt ein wunderbarer, absolut erholsamer Flug. Niemals ging's entspannter nach Oz. Wunderbar, so einigermaßen ausgepennt in den Flieger zu steigen. Nachdem Harry und ich uns abgestimmt haben, wer diesmal mit Defibrillieren an der Reihe wäre, wenn hinter uns wieder jemand die Sterberei anfängt widmen wir uns der Bordunterhaltung. Grossartig! Vor allem "Australia Revealed" ist absolut klasse, aber auch "Bondi Rescue" macht richtig Spaß. Vor lauter Oz-Reportagen kommen die diversen Blockbuster-Filme etwas zu kurz. Irgendwann schnurpsele ich dann doch weg, und schwupp, sind wir in Singapore. Mit dem Taxi geht's ins Grand Mercure Roxy Hotel, wo wir jetzt allerdings ein klein wenig später aufschlagen als geplant (ungefähr fünf Stündchen, um genau zu sein, es ist nachts um halb vier). Dankenswerterweise gesteht man uns Late Checkout zu, so daß wir am nächsten Tag gegen 14.00 Uhr gut ausgeschlafen (noch nie derart gut ausgepennt nach Oz gereist, GENIAL!) zum Frühstück schreiten. Im Hotel gibt's dergleichen nicht mehr, aber direkt über die Straße liegt ein großes Einkaufszentrum samt Würger King, wo wir uns erstmal ein gepflegtes Burgerchen nebst Pommes und Coke reinziehen. Geht doch nix über ein gesundes Männerfrühstück. :] 8)

      Etwas früher als erforderlich starten wir gen Airport, denn uns steht eine Premiere bevor: Es soll mit Tiger Airways nach Darwin gehen, mithin müssen wir per Zubringerbus zum Low Cost Carrier Terminal fahren. Dort angekommen werden wir positiv überrascht: Unser Gepäck wird zusammen veranschlagt (wir haben 49.8 und dürfen 50.0 kg haben... :D ), Check-in geht sehr zügig und direkt daneben gibt's in einem Restaurant gutes und dabei gleichzeitig wirklich sehr, sehr preiswertes Futter. Der Billigflieger-Clientel angepaßt. Wunderbar! Der Tiger-Flieger ist sehr sauber, modern, guter Service (natürlich keine Getränke inkludiert, muß man extra bezahlen, aber dafür spart man an den Flugkosten). Jeder von uns hat eine ganze Sitzreihe für sich alleine, so daß ich sogar mit dem Laptop ein Filmchen gucken kann. Wunderbar!

      In Darwin am Airport isses dann nicht mehr ganz so wunderbar. Ankunft um 2.30 Uhr. Leicht gerädert klettern wir aus dem Flieger. Nachdem wir durch die Immigrations durch sind (meine probehalber mitgeführten vier Pakete EPA (ja, EPA, die gute Einmannpackung Bundeswehr, schließlich ist dies ein Männerurlaub!) gehen fast bedenkenlos durch, lediglich der Obstsalat wird konfisziert) strecken wir uns auf dem einladend-leidlich-sauberen Fußboden aus. Aber immer wieder stören grelles Licht und laute Lautsprecherdurchsagen die wohlverdiente Nachtruhe. :baby: :baby: :baby:
    • Bericht - Teil 2

      10.9.2007, 6.30 Uhr, den Braten am auf am Haben am Dransein

      Keinen Nerv mehr. :baby:
      Es war so laut und hell, daß man unmöglich ein Auge zu tun konnte. Und jetzt gibt's zum Frühstück nichtmal TimTams zu kaufen! :baby:

      Also nix wie raus und mit dem Taxi ab zu Britz. Schlimmer kann die Warterei dort schließlich auch nicht mehr sein, bis die öffnen. Fröhlich schiggern wir durch's frühmorgendliche Darwin. Um hernach bei Britz vor der erwarteten verschlossenen Tür zu stehen - allerdings nicht auf, sondern VOR deren Gelände, ohne jedwede Sitzgelegenheit. Also stehen wir rum und warten. :baby:

      Dafür kommen wir aber tatsächlich direkt als zweite (gibt immer irgendwelche doofen drängelnden Landsleute...) an die Reihe und haben in Rekordtempo unseren Backpackercampervans Troopy mit Pop-Top-Roof übernommen. 8)

      Jetzt gilt es, für die Karre ein passendes zusätzliches Reserverad aufzutreiben. Kann ja nicht so schwer sein, sollte man glauben, aber erst drei Reifenläden später werden wir zu einem horrenden Preis fündig. 140,- Dollar für ein zwar wirklich gut erhaltenes, aber doch gebrauchtes Rad. Aber dafür geht der Typ auf unser Angebot ein, ihm das Ding für 100,- Dollar wieder anzudrehen, falls wir's gegen Ende der Tour nicht anderweitig verscheuert kriegen. Nach einer Rundfahrt zu Bunnings Warehouse, Repco, Supercheap Auto und nochmal Bunnings Warehouse ist unsere Ausrüstung dann notdürftig komplett.
      Jetzt geht's zu Coles in die Innenstadt zu einem zweistündigen Großeinkauf. MJAMM, Chili in Dosen! Erstmal eine Palette her davon. Cola im Angebot, erstmal zwei Paletten rein damit. Wasser darf im Outback nicht fehlen, also erstmal einige Kanister gebunkert.
      "Harry?"
      "Watt is?"
      "Harry, fahr doch schon mal den nächsten Wagen vor! :P =) !"
      ".....!"

      Eineinhalb Stündchen später steuern wir mit zwei riesigen, turmhoch beladenen Einkaufswagen die Kasse an. Nach dem Bezahlen der Zeche (AUUUUAAAAA! Fühlt sich an, als würde einem ein Nierenstein abgehen...) landen wir unsere Käufe vor dem Troopy an und betrachten ehrfürchtig
      staunend die riesigen Berge an gekauften Wasserkanistern, Getränken, Konservendosen, Grillkohle, Toilettenpapier undundund.

      Jürgen: "F..K!"
      Harry: "F..K?"
      Jürgen: "Diesmal haben wir's geschafft. Das kriegen wir UNMÖGLICH alles mit!"
      Harry: "F..K!"

      Doch ungefähr eine Stunde harter Arbeit in nachmittäglicher Gluthitze später (schließlich sind die Helden des Outbacks im zarten Kindesalter durch die harte Schule des Reisens mit ihren jeweiligen Heldeneltern gegangen, die jeweils echte Packkünstler vor dem Herrn waren) ist tatsächlich alles an Bord verstaut und der Troopy schnurrt südwärts über den Stuart Highway, durch die noch ungewohnte tropische Landschaft des australischen Nordens. Vorbei an der Zufahrt zum Litchfield NP, vorbei an der Abfahrt zum Kakadu NP, immer Kurs Süd. Der Jetlag macht uns dieses Mal deutlich weniger schwer zu schaffen, und so schaffen wir es trotz des Einkaufsmarathons, rechtzeitig zur Dämmerung am sehr schön gelegenen Campground an den Edith Falls einzutreffen.

      Fix noch runter ans Wasser und schnell noch ein paar Mal auf den Auslöser gedrückt, bevor's völlig dunkel wird. Zurück am Troopy schlingen wir jeder ein Butterbrot runter, zu langem Feuerzauber sind wir heute Abend einfach viel zu müde. Und schon ertönt zur allgemeinen Freude der anderen Leute auf dem Campground fröhliches Schnarchen in Stereo über den Platz. :baby: :O :O :baby: :O :O :baby:
    • Ein paar Bilder zum Bericht - Teil 2

      Hier noch ein paar Bilder zum Bericht, Teil 2:

      Bild 1: Edith Falls Abendstimmung

      Bild 2: Edith Falls kurz vor der Abenddämmerung

      Bild 3: Felswand - andere Seite Edith Falls
      Dateien
    • Lieber Jürgen,
      vielen Dank für den neuen Bericht.
      Bitte weiter bevor Du wieder abdüst.
      Ihr habt nicht zufällig vor nächstes Jahr im Mai- Juni durchs Outback zu schiggern? :D :D :D

      Liebe Grüsse,Anne
      Australia the place to be

      Traumland

      "Lass dir helfen,sonst ertrinkst du",sagte der freundliche Affe,nahm den Fisch aus dem Wasser und setzte ihn in einen Baum.
    • So, nun hab ich auch endlich Zeit gefunden, den Beginn eures Kimberley-Abenteuers zu lesen :]

      Prima [img]http://www.cosgan.de/images/midi/froehlich/a035.gif[/img]

      Freu mich auch schon auf mehr, Jürgi.

      Hoffe nur, dass du noch recht viel geschrieben kriegt, bevor ihr wieder abdüst ;( Darf gar net dran denken. Dat is so gemein ;(

      Und du auch, Anne? ISCH will auch wieder weg :(
      Liebe Grüße Susanna
      [img]http://www.smiliemania.de/smilie.php?smile_ID=163[/img]
    • Im Mai durch's Outback düsen...

      Liebe Anne,

      ich bemühe mich, noch ein bißchen weiter zu schreiben, bevor's wieder los geht. Im Moment liege ich ja "nur" zwei Berichte hinten... :rolleyes:

      Leider habe ich beruflich im Augenblick sehr viel um die Ohren, von den Reisevorbereitungen zur "Hardcore Outback Expedition" (O-Ton Bluey 8) ) mal ganz zu schweigen.

      Wie Du schon richtig vermutet hast, werden wir im nächsten Mai und Juni wieder durch's Outback schiggern. Diesmal steht die Königsdisziplin auf dem Plan - die Canning Stock Route! :] 8) :D 8)
      Naja, immer vorausgesetzt, daß wir von unserer kommenden Expedition gesund und munter wieder heimkehren... :rolleyes:

      Liebe Grüße,

      Jürgen

      Where the bloody hell am I? :baby:

      Just 10 bloody days until Talawana Track, Rudall River NP, Windy Corner, Sandy Blight Junction Road and TimTams! :) 8) :)
    • Geht gleich weiter!

      Hi Schlümpfchen,

      es geht gleich weiter!

      Liebe Grüße,

      Jürgen

      Where the bloody hell am I? :baby:

      Just 10 bloody days until Talawana Track, Rudall River NP, Windy Corner, Sandy Blight Junction Road and TimTams! :) 8) :)
    • Bericht, Teil 3

      11.09.2007

      Vor dieser Reise hatte es eine längliche, ein wenig ANSTRENGENDE Grundsatzdiskussion mit Harry zum Thema "BALD aufstehen" gegeben. Harry argumentierte, daß er auch zu Hause schon immer zeitig aufstehen müsse und daß das dann im Urlaub nicht auch noch angehen könne. So gestehe ich ihm also knurrend ein halbes Stündchen Schlaf bei wertvollem Tageslicht zu, bevor ich ihm den "Beschleuniger" (Eiskaffee) einflöße. Hilft aber nicht, Harry dreht sich wieder um. Also muß ich zu härteren Maßnahmen greifen. Im Toilettenhäuschen fix etwas Wasser gezapft und dann direkt am Troopy in Hörweite von Harry auf den Boden tröpfeln lassen. Bereits gestern Abend hatte ich geschickt dafür gesorgt, daß Harry ein gerüttelt Quantum Cola getrunken hat, und siehe da, das Tröpfelgeräusch wirkt Wunder! Fluchend :baby: rappelt sich Harry in Rekordeile aus dem Troopy und entschwindet in Richtung Toilettenhäuschen. :P :D

      Anschließend gilt es, das ganze Geraffel von der großen Plane wieder in den Troopy zu expedieren. Danach noch ein kurzer Morgencheck, und gegen 8.00 Uhr sind wir dann endlich auf dem Weg in Richtung Katherine. Heute vormittag steht der Nitmiluk NP (Katherine Gorge) auf dem Programm. Harry ist irgendwie nicht so wirklich begeisterungsfähig, liegt wohl am Jetlag.

      An der Katherine Gorge eingetroffen kurze Sondierung der Lage. Hmm. Zeitlich wäre die Bootsfahrt in der Gorge gerade so noch drin, also gebucht. Vorher noch etwas Zeit, also fix die Wanderung rauf zum Aussichtspunkt gemacht. Geht ganz schön steil rauf. *Keuch* Wirklich ZIEMLICH steil. *Schnauf*. Harry ist natürlich schon oben und wartet darauf, daß ich endlich nachkomme. Irgendwann bin ich dann endlich oben (*RÖCHELJAPS*). Wunderschöne Aussicht hat man hier! Unten auf dem blauen Wasser tuckert eins der Aussichtsboote vorbei.

      So, wird allmählich Zeit. Berg wieder runter und rüber zum Bootsanleger. Dort festgestellt, daß das Boot später fährt, no worries mate. :baby:
      Die Bootstour ist wirklich nett. Es geht in langsamer Fahrt eine lang gezogene Gorge entlang, bevor das Boot anlegt. Danach Spaziergang längs einer beeindruckenden Felswand, bevor wir in ein zweites Boot einsteigen und es weiter geht. Alles sehr nett und hübsch anzuschauen, nur viel, viel, viel zu viele anderen Leute. Harry ist völlig angenervt "von diesem Tourikram". Wann denn jetzt endlich das Outbackabenteuer los ginge, so geht das nicht. :rolleyes:
      Naja, bißchen Touri-(Tor)tour hat ja noch niemandem geschadet, und der Nitmiluk NP ist in meinen Augen ein echtes Highlight. Längs der Gorges sehen wir einige Brutplätze von Süßwasserkrokodilen (Freshies) und die "Verbotene Bucht". Die örtlichen Aborigines haben hier nicht gesiedelt, da dort böse Geister hausen, die dafür sorgen, daß die Frauen mißgebildete Kinder gebähren oder Fehlgeburten erleiden. Tatsache ist, daß es dort starke natürliche radioaktive Strahlung durch entsprechende Bodenschätze gibt.

      Nach der Bootstour möchte ich eigentlich direkt weiter, aber auf Harrys Nachfrage hin muß ich zugeben, daß das hiesige Restaurant für den heutigen Tag die einzige Aussicht auf ein ordentliches Essen bietet, also ziehen wir uns erstmal einen ordentlichen Aussie-Burger with the Lot rein. Für Harry gilt: williger Geist in gesättigtem Körper. :] Natürlich darf auch ein kurzer Bummel durch den schönen Souvenir-Shop nicht fehlen, und um die ersten von vielen, vielen Tüten mit Souvenirs schwerer nehmen wir Kurs auf den Victoria Highway. Heute besingt Bon Scott den "Highway to Hell" ganz, ganz leise, um den schnurpselnden Harry nicht zu wecken. Harry hat übrigens seine doofe Uhr gestellt, um erst exakt nach Ablauf von zwei Stunden geweckt zu werden. Der gute alte Trick vom Lasseter Highway zieht leider nicht mehr (nach fünf Minuten wecken und wieder ablösen lassen, siehe "Harry und Jürgen - wie alles begann"). Kilometer um Kilometer geht die lange Fahrt in Richtung Timber Creek. Ab und zu blinzelt Harry mal kurz in die Runde, nur um sich wortreich darüber zu beschweren, daß wir immer noch über Asphalt rollen und wie das denn sein könne. :rolleyes:

      Doch schließlich ist das Road House in der Nähe des Gregory NP erreicht, und nach einem leckeren Eis auf die Faust übernimmt Harry das Steuer, ist ja nicht mehr weit bis zur ersten Piste, die in Richtung Bullita Homestation führt. Die Piste wird mehr und mehr zu einem Track, während draußen die Dämmerung heraufzieht. Wie das denn sein könne, daß das schon so BALD dunkel wird, murrt Harry. "Naja, man hätte natürlich BALD aufstehen können, man hätte heute Mittag nix Warmes fressen müssen etc.pp.". Grummelnd gibt Harry Ruhe, ist ja auch nicht mehr weit bis zur Bullita Homestation. Was gut ist, denn die Dämmerung ist hier oben im Norden deutlich kürzer, wie wir feststellen. In stockdüsterer Nacht geht's die Piste entlang, die jetzt eigentlich mehr ein Track ist. Und plötzlich liegt sie vor uns. Die erste Wasserdurchfahrt auf dieser Tour.

      Harry: "F..K!"
      Jürgen: "(Gäääähn). Watt hasse?"
      Harry: "Wasser!"
      Jürgen: "F..K!"
      Harry: "Watt meinze, einfach durch oder wieoderwatt? Ich seh nich wie tief dattat is. Könnte ja auch watt tiefer sein. Könnte auch sein, daß da Löcher sind."
      Jürgen: "F..K! F..K! F..K!" (*Aussteig*).
      Harry: "Warum sachste nix?"
      Jürgen: "ICHSACHDOCH: F..K!!" (*Hoseauszieh, Schuheauszieh, nacheSchlappenwühl, nachSpatenkram*)
      Harry: "Watt wirdenn datt?"
      Jürgen: "Ich geh getz loten!"
      Harry: "Du bistjawohl völlich doof bissu ja wohl! Watt is, wenns inne Brühe Schlangen hat?"
      Jürgen: "Schisshäsken!"

      Es folgt eine fröhliche Lotaktion. In Badeschlappen und Unterhose vorsichtig reingewatet in die eiskalte Schlammbrühe. Mit dem Spaten auf ganzer Breite gelotet. Dann wieder zwei vorsichtige Schrittchen nach vorne. Wieder gelotet. Wieder zwei Schrittchen. Loten. Mehrere Minuten dauert die Durchquerung der Brühe. Dann dasselbe nochmal retour, sicher ist sicher, nur kein verstecktes Loch übersehen. Kein Bock auf festgefahrenen Troopy im Bachbett (das Bild von der Flashflood in den Universal Studios schwebt immer noch im Hinterkopf). Also wieder durch die Brühe gestöckelt und gelotet und 8o 8o 8o
      "KKKKREEEEEEEEIIIIIIISCHSCHSCH!"

      Harry: "Watt hasse?"
      Jürgen: "Da war watt an meim Bein hat richtich dran lang geglitscht, F..K!"
      Harry: "Schlange oder watt?"
      Jürgen: "......!" (*WiedoofausdemWasserspurt*)

      Ein paar Minuten nach diesem kleinen Zwischenfall erreichen wir dann doch noch wohlbehalten den primitiven Campground an der Bullita Homestation (gibt nur ein Dunny). Nix mehr mit Feuer, nur noch Bett bauen und endlich schnurpseln, bevor morgen das eigentliche Abenteuer beginnt. 8)
      :O :O :O
    • RE: Bericht, Teil 3

      Danke Juergen,
      schau grad mal kurz rein,da ich in Urlaub bin.
      Schreib ruhig weiter,ich werd es wenn moeglich verfolgen.
      Liebe Gruesse,Anne
      Australia the place to be

      Traumland

      "Lass dir helfen,sonst ertrinkst du",sagte der freundliche Affe,nahm den Fisch aus dem Wasser und setzte ihn in einen Baum.
    • Hallo Jürgen,
      einfach klasse, da muß ich gleich an unsere erste Begegnung mit Britz in Darwin denken, damals noch die alte Station in der Stadt, also nicht die neue in der Nähe des Flughafens, damals wurden wir gegen 5 Uhr morgens durch die angehende Srenkleranlage geduscht, war ne nette Begrüßung.
      Also weiter so, das stimmt uns auf unsere Reise ein.

      :D noch 18 :]
      2002 - Darwin - Brisbane (Sep)
      2005 - Tassi - Perth - Darwin (Sep/Okt)
      2008 - Tassi - Adelaide - Darwin (Sep/Okt)
      2010 - Tassi (März)
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      2014 - Tassi (Nov)
    • Sprinkleranlage? ?( (Ich habe den alten Standort direkt am Stuart Hwy inmitten all der Auto- und Autozubehörhändler vollständig asphaltiert und ohne Grünflächen in Erinnerung...)
      5 Uhr morgens? ?( (Die öffnen bekanntlich um 8 Uhr...)

      Erzähl! :D
      LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN
    • Wir sind 02 sehr früh in Darwin gewesen, 04:15Uhr, haben uns zu Britz fahren lassen und haben dann dort gewartet. Vor dem Eingang zum Gebäude war eine Art Plane gespannt unter der Bänke standen. Natürlich saßen, oder besser lagen wir dort rum und plötzlich ging die Sprinkler unter der Plane los. War ganz lustig. Hänge mal ein Bild an, allerdings sehr schlechte Qualität, habs mal schnell aus dem Album abfotografiert.

      Viele Grüße
      Dateien
      • Britz.jpg

        (68,23 kB, 1.719 mal heruntergeladen, zuletzt: )
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    • RE: Bericht, Teil 3

      Hallo Susanne,

      ich will ja, aber heute klappt's leider wieder nicht. Aber so schnell wie möglich, versprochen!

      Liebe Grüße,

      Jürgen

      Where the bloody hell am I? :baby:

      45 bloody days until Nullarbor, Googs Track, Kangaroo Island, TimTams! :) 8) :)

      Uuuupps, nur noch 45 Tage. Da sollte ich wirklich langsam mal reinhauen mit dem Bericht... :rolleyes:
    • Bilder zum Bericht, Teil 3

      So, es geht endlich weiter mit dem Bericht. :D

      Hier erstmal die Bilder zum Bericht, Teil 3:

      Bild 1: Blick vom Lookout (immer noch am Japsen am Dransein...)

      Bild 2: Wirklich schön hier oben!

      Bild 3: Noch ein Blick rüber ans andere Ufer

      Bild 4: Bootstour durch die Katherine Gorge (Nitmiluk NP)
      Dateien
    • Weitere Bilder zum Bericht, Teil 3

      Und noch ein paar Bilder zum Bericht, Teil 3:

      Bild 1: Die Katherine Gorge in der Nähe des "Ortes der bösen Geister"

      Bild 2: Der "Ort der bösen Geister". Hier durfte niemand leben, weil die Geister die Menschen strafen würden. Die Menschen würden krank, und die Frauen würden mißbebildete Kinder zur Welt bringen. Tatsächlicher Grund: Hohe natürliche radioaktive Strahlung im Boden... :rolleyes:

      Harry zum Käpt'n des Kahns: "Meister, nu fahr mal weiter. Mitte Radioaktivität haben wir's nicht so. Oder willste, daß wir heute Abend alle im Dunklen leuchten oder watt?!" :P

      Bild 3: Die Katherine Gorge ist wirklich sehr schön, wenn auch viiiieeeel zu touristisch. Wir waren darüber ein wenig angegnatschelt (vor allem der arme Harry). Hat uns aber nicht davon abgehalten, im Touri-Shop ein paar nette touristische Souvenirs zu kaufen (*SCHLEPP* :P ) und einen leckeren touristischen Aussie-Burger with the Lot zu mampfen...

      Bild 4: F..K!!! Oder: Die Heloten sind am Loten...

      Die gezeigte Aktion ist nicht ganz ungefährlich und nicht unbedingt zum Nachahmen empfohlen. Nur wußte Jürgi der größte aller Deppen das damals noch nicht. Die Erkenntnis kam ein paar Tage später...
      Dateien
    • Bericht, Teil 4

      Bericht, Teil 4

      12.09.2007

      Angesichts der großen, gestern gefahrenen Distanz und unseres Jetlags wird heute erstmal opulent bis 7.00 Uhr ausgeschlafen :O - das sind immerhin satte zehn Stündchen, ging's doch gestern Abend schon gegen 21.00 Uhr todmüde inne Heia. Irgendwie habe ich nicht wirklich gut geträumt nach den Abenteuern beim Loten. Mitten in der Nacht schreiend aufgewacht. 8o 8o 8o
      Harry: "RUHE!"
      Jürgen: "Sorry, aber ich bin im Traum beim Loten von 'nem ganzen Rudel Schlangen gebissen worden."
      Harry: "Ja und? Was machste auch so'n Scheiß? Und wennze Dich schon beißen läßt, dann bitte LEISE!"
      Jürgen: "Geht klar..."
      Harry: "BrummelSCHNUUUUHHHHHUUUUURRRCHHHHH"
      Jürgen: "Harry?"
      Harry: (STÖHN) "Wattisdenngetzschonwieda?"
      Jürgen: "Ich kann nich pennen. Weil ich doch so schlimm geträumt hab'."
      Harry: :baby: :baby: :baby: :baby: :baby:

      Naja, irgendwann kehrte dann doch noch Nachtruhe ein. Nach dem Aufstehen geht's erstmal fröhlich an die P(l)ackerei:
      Dummerweise muß das untere Troopyabteil für die Nacht immer komplett umgeladen werden: Seesäcke und Rucksäcke nach vorne, das zweite Reserverad rauswuchten und ans Auto lehnen, Wasserkanister rausstellen auf die Plane. Also erstmal die gleiche Prozedur in umgekehrter Reihenfolge. Erstmal vorsichtig die Plane des Reserverades inspizieren, nicht daß sich darin irgendwelches Getier zur Untermiete eingefunden hat (der Traum wirkt noch nach). Irgendwann ist dann doch noch alles fertig verpackt, jetzt geht's ans Frühstücken. Lecker, gibt es doch tatsächlich richtiges Weißbrot und nicht dieses widerliche Outback-Ekel-Klitsch-Toastbrot. Ist zwar schon ein wenig trocken, schmeckt aber noch akzeptabel. Dazu ein bißchen Schinken und Scheiblettenkäse, für Harry eine Extraportion Eiskaffee und der Humbert Track kann kommen! Nur noch schnell Getränke inne Kühlbox nachlegen für unterwegs. Uuups, die Coladosen sind ganz vorne im Schrank über der Grillkohle. Also Schlafsäcke raus, Rucksäcke raus, Seesäcke raus. Zum Glück kommen wir dann irgendwie zur Not ran, ohne das doofe Reserverad nochmal rauswuchten zu müssen. Auf mein Gefluche hin meint Harry nur, daß ja keiner ahnen könne, daß ich unterwegs ausgerechnet Cola saufen müsse. Alles wieder eingepackt, Cola inne Kühlbox gepackt und los geht's.
      Harry: "Stop!"
      Jürgen: "Stop?"
      Harry: "Erstmal Technikcheck, besser ist das!"
      Jürgen: "Uuuupsss..."

      Peinlich, peinlich, denke ich doch sonst immer dran. Also erstmal gründlich die Karre durchgecheckt. Rundgang, Verriegelungen für Pop Top fest, Scheiben ok, Reifen ok, Lampen ok, keine Lachen unter der Karre. Stoßdämpfer trocken, Blattfedern ok. Also Haube hoch: Öl ok, Wasser ok, Batterien fest, Bullbar fest, Kühlerventilator ok, Keilriemen ok, Brems- und Kupplungsflüssigkeit ok und Lenkhydrauliköl ist auch genug - VERDAMMT! Warum suppt hier Lenkhydrauliköl raus?! :baby: Erstmal abwischen. Besorgt gucken, besorgt "oioioi" murmeln (das ist in so einer Situation gaaanz wichtig, es ist immer wieder lustig, Harrys Angstschweißausbruch zu beobachten :D :P ). Hmm. Viel ist nicht rausgelaufen, aber besser wäre natürlich, man hätte was von dem Zeug in Reserve dabei. Haben wir natürlich nicht. Na schön, da nicht viel ausgelaufen ist und der kleine Peilstab noch im grünen Bereich steht, kann's so schlimm nicht sein. Also sorgfältig zuschrauben, Haube zu, Hobel anschmeißen und endlich los.

      Harry: "Stop!"
      Jürgen: "Watt hasse?"
      Harry: "Liegt auch Powerade für mich in der Kühlbox?"
      Jürgen: "In der Sch... Kühlbox liegt soviel Drecks-Powerade, dassu Dich dran totsaufen kannst!"
      Harry: "Ha! Bestimmt wieder nur blaues! Immer packst Du blaues rein, weil DU blaues trinkst. Du weißt genau, daß ich KEIN blaues trinke. Am liebsten grünes oder gelbes. Zur Not oranges oder rotes Powerade, aber ganz, ganz bestimmt kein SCH... blaues!!!"
      Jürgen: "(Stöööhn...)".

      Also angehalten, Hälfte des ganzen Krempels wieder ausgepackt und Powerade umgepackt. Eingestiegen. Losgefahren. Hundert Meter später:
      Harry: "Was hältst Du von einem TimTam?"
      Jürgen: (SCHLECK!) "Lecker, gib ma eins! Oder noch besser zwei oder - ach was, gib einfach die Packung rüber!"
      Harry: "Da mußt Du erst nochmal anhalten. Liegen hinten inne Kühlbox."
      Jürgen: "....!"

      Irgendwann gegen eher halb neun als acht rollt die Karre dann doch noch am Schild zum Humbert Track vorbei. Rasch anhalten und ins Buch eintragen, zwecks Abmeldung. An der Bullita Homestead war niemand, eigentlich sollten hier Ranger anzutreffen sein. Naja, watt nich is is nich, woll.
      So, eingetragen, eingestiegen, angeschnallt, AC/DC eingelegt, losgefahren. Geht doch.

      Harry: "Ähem!"
      Jürgen (*so-tu-als-ob-nix-hör*): "EIM ON SE HIIIIIIIGHWÄÄÄÄÄÄIII TO HELL..."
      Harry: "ÄHEM!"
      Jürgen: "Was?"
      Harry: "Ich müßte mal pullern..."
      Jürgen: "....!"
      Harry: "Kann ich doch nix für..."
      Jürgen: "Aber Du warst doch gerade eben erst!"
      Harry: "Wie bitte? Das war vor einer Stunde!"
      Jürgen: "Das ist ja ein neuer Rekord. Eine Stunde ohne Pullerpause..."
      Harry: "Arsch!"
      Jürgen: "Ist ja gut, ist ja gut."

      Endlich weiterfahren. Obwohl. Hmm. Na gut, noch eine Minute weiterfahren. Obwohl. Nö, geht nicht mehr. Anhalten. Pullern gehen.
      Harry: "Ach nee. Ich denk Du warst heute schon?"
      Jürgen: "Ich will NIX hören! Kein Wort!"
      Harry: "Hihi..."

      Ziemlich langweilig, der Humbert Track. Recht glatter Feldweg. Es geht ganz gut voran. Naja, zumindest das erste Stückchen. Dann hat's große Steine und einzelne Felsplatten im Track. Vorsichtig drüber hoppeln. Mannomann, das nimmt und nimmt kein Ende. Aber die Landschaft ist wunderschön. Irre satte Grüntöne. Hellgrün, manchmal so ähnlich wie das glitzerhellgrün, das früher auf den Eiskonfektverpackungen war, dazwischen immer wieder ein sattes Knatschgrün, daß es fast nicht mehr grüner geht. Und kein anderes Fahrzeug weit und breit. Es geht über sanfte Hügel, die Auf- und Abfahrten der Hügel sind meistens relativ steinig. Vorsichtig fahren, keinen Reifenschaden riskieren.

      Plötzlich erscheint vor uns eine Art Felstableau, der Track führt mitten drüber über die schräg abfallenden Felsplatten und in Richtung von etwas, das wie ein Bachlauf aussieht. Erstmal aussteigen und erkunden. Keine größeren Treppenabsätze drin, Bachlauf trocken, alles klar. Wieder einsteigen. Mannomann, die Karre kriegt ja Schräglage bis zur Kotzgrenze. Harry meint, da hilft nur eins, Ballast raus. Daher darf ich aussteigen und fotografieren, wie er über die schrägen Felsplatten manövriert. Lieb, gell?
    • Bilder zum Bericht, Teil 4

      Hier ein paar Bilder zum Bericht, Teil 4:

      Bild 1: Boab Tree am Anfang des Humbert Tracks

      Bild 2: Humbert Track - stellenweise bißchen rauh...

      Bild 3: ... stellenweise aber auch ein bißchen mehr!

      Bild 4: Satte Grüntöne im Gregory NP

      Bild 5: "Harry?"
      "Watt?"
      "Fahr doch mal den Wagen vor!"
      "STÖÖÖÖHHHHN!"
      "Und mach keine schrägen Sachen!" ;)
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