Epic Journey Dec 06/Jan 07

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Epic Journey Dec 06/Jan 07

      Es ist zwar schon ein Weilchen her, dass Familie T mit 4WD und Camper Trailer aufbrach um Verwandte und andere liebe Menschen in entfernten Teilen des Landes heimzusuchen -- aber nun moechte ich euch auch unser Reisetagebuch auf's Auge druecken.


      16.12.2006 - 31.01.2007
      16.12. Jabiru - Daly Waters Pub (NT)
      17.12. Daly Waters Pub - Mout Isa (QLD)
      18.12. Mount Isa - Karumba Point
      19.12. Karumba - Undara Volcanic National Park
      20.12. Undara - Atherton Tablelands - Palm Cove
      23.12. Tagesausflug: Daintree National Park - Mosman Gorge
      24.12. Tagesausflug: Kuranda
      27.12. Palm Cove - Alva Beach
      28.12. Alva Beach - Yeppoon/ Capricorn Coast
      29.12. Yeppoon - Fraser Island
      01.01. Fraser Island - Glashouse Mountains - Petrie
      02.01. Petrie - Lamington National Park - Glen Innes (NSW)
      03.01. Glen Innes - Tamworth - Mudgee
      04.01. Mudgee - Upper Hunter Valley - Bathurst
      06.01. Tagesausflug: Jenolan Caves
      07.01. Bathurst - Katoomba/ Blue Mountains National Park - Leura
      08.01. Leura - Bathurst
      10.01. Bathurst - Albury
      11.01. Albury - Mansfield/ Bonnie Doon (VIC)
      16.01. Mansfield - Dandenong Ranges
      17.01. Dandenong - Johanna Beach/ Great Ocean Road
      19.01. Johanna Beach - Great Ocean Road - Naracoorte (SA)
      20.01. Naracoorte - Yacka/ Whitecliff Reserve
      21.01. Yacka - Coober Pedy
      22.01. Coober Pedy - Kulgera - Lambert's Centre of Australia/ Finke (NT)
      23.01. Finke - Chambers Pillar - Maryvale Station
      24.01. Maryvale - Ewaninga - Alice Springs
      25.01. Tagesausflug: Desert Park, Royal Flying Doctor Service, Simpson's Gap
      26.01. Alice Springs - Devil's Marbles
      27.01. Devil's Marbles - Daly Waters Pub
      28.01. Daly Waters Pub - Darwin
      31.01. Darwin - Jabiru
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 16.12.2006
      Nach einem Freitag voller Geschaeftigkeit und sich langsam steigernder Nervositaet ob der Aussicht, dem schwuelheissen Jabiru fuer ganze 6 Wochen den Ruecken zu kehren, geht's um 9:00 Uhr morgens los.

      Am fruehen Nachmittag reisen wir auf dem Stuart Highway, Katherine haben wir bereits hinter uns gelassen. Der Kleinlaster vor uns hat einen Kuehlschrank geladen. Gerade als Steve bemerkt, dass das Geraet auf der Ladeflaeche rutscht und den Sicherheitsabstand vergroessert, kippt das Geraet, purzelt ueber die hintere Ladeklappe und landet auf dem Highway.

      Wir haben einen surrealen Moment, beobachten, wie der Kuehlschrank hinter dem Truck auf dem Asphalt aufschlaegt und noch gute 30-50m hinter ihm herrutscht, als wolle er wieder aufspringen.

      Steve bringt unser Gespann rechtzeitig zum Stehen.
      Auf Flips Frage, warum die Maenner mit den roten Koepfen einen Kuehlschrank durch die Gegend kutschieren, faellt mir spontan nur ein, dass sie ihn wahrscheinlich gerade in Katherine von einer Reparatur abgeholt haben.
      Uebrigens das einzige Fahrzeug, dem wir bisher an diesem ersten Reisetag gefolgt sind.


      17.12.2006
      Um kurz nach 6:00 Uhr ist die Nacht zu Ende. Heute wollen wir versuchen, es vom Daly Waters Pub, wo wir die vergangene Nacht verbracht haben, mindestens bis nach Cammoweal, der ersten Ansiedlung jenseits der Grenze zu Queensland zu schaffen.
      Wir fressen Kilometer, fahren auf dem Barkly Highway durch bis Mount Isa, wo wir um 20:00 Uhr eintreffen.

      18.12.2006
      Kurz vor Cloncurry biegen wir nach Norden auf den Matilda Highway ab.
      Auf dem einspurig aspahltierten Highway muessen wir bei Gegenverkehr auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen.
      Die Savanne hat noch nicht viel Regen abbekommen. Whirly-whirlies wirbeln frische Asche ueber die in weiten Strecken verbrannnte Ebene.
      Teetrees, Pruinosas -- kaum ein Baum erreicht hier eine Hoehe ueber 5m.
      Immer wieder wechselt die Szenerie, kleine Baeume und Straeucher machen weitoffener Steppe Platz, dann wieder Termitenhuegel, tausende von Termitenhuegeln.

      Noerdlich von Normanton oeffnet sich die Savanne endgueltig: Weideland, soweit das Auge blicken kann. Unser Ziel fuer heute ist Karumba Point am Gulf of Carpentaria. Nach dem Aufschlagen unseres Lagers bleibt bis zum Sonnenuntergang noch Zeit, am Strand im weissen Muschelsand zu spielen.
      Dateien
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 19.12.2006
      Eine der Attraktionen des verschlafenen Nests Normanton ist Krys, die angeblich lebensgrosse Nachbildung eines Leistenkrokodils, das im Norman River im Jahr 1957 von einer schiesswuetigen Dame namens Krystina Pawloski erlegt wurde. Mit stolzen 8.63m soll es das groesste jemals erlegte Leistenkrokodil gewesen sein.
      Wir haben unsere Zweifel...

      Am fruehen Nachmittag erreichen wir die Lodge im Undara Volcanic National Park. Wir geniessen die Ruhe des einsamen Zeltplatzes mitten im Busch, der uns zugewiesen wurde, das Klima, die Besuche der heimischen Fauna: Lachender Hans, Schoengesichtswallabies, Walleroos, Graue Kaengurus, Regenbogenloris...

      20.12.2006
      Nachdem ich den gestrigen Abend damit verbracht habe, Steve am heimeligen Lagerfeuer davon zu ueberzeugen, an einer gefuehrten Tour zu den Lavatunnels des Nationalparks teilzunehmen (Tour Guides lassen sich halt nur mit Muehe davon ueberzeugen, gelegentlich auch mal als Passagier mitzufahren), besteigen wir um 8:00 Uhr den Tourbus. Auf der zweistuendigen Tour besichtigen wir den Archway und zwei der zahllosen Hoehlen, die enstanden sind, als bei einem Vulkanausbrauch vor vielen Millionen Jahren die Lavakruste an der Oberflaeche aushaertete, waehrend unterhalb der Lavastrom stetig an der Flanke des Vulkans hinunterfloss und dann einen Tunnel hinterliess.
      Dateien
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • Respekt, an einem einzigen Tag von Jabiru bis Mount Isa zu rasen! Wenn ich nicht wuesste, dass ihr eh dort wohnt, und die Gegend dort mehr oder weniger wie in eurer Westentasche kennt, hätte es einen Aufschrei gegegeben, was ihr so alles verpasst habt! ;) Aber die restliche Strecke habt ihr auch ganz schön km gefressen ^^

      Freu mich schon auf die nächsten Berichte! :]
    • 20.12.2006 (Fortsetzung)
      Auf der Fahrt durch die Atherton Tablelands stoppen wir zur Mittagszeit an den Millstream Falls.

      Doch unser Etappenziel ist heute Palm Cove, noerdlich von Cairns. Hier wollen wir Steves Eltern zu Weihnachten mit unserem Besuch ueberraschen. Seit einigen Wochen bereits haben sie auf dem Campingplatz direkt am Strand ihren Wohnwagen geparkt.
      Die Ueberraschung gelingt!
      Und nachdem wir unser Zelt errichtet haben, wird unser Eintreffen ordentlich gefeiert.


      22.12.2006
      Die ganze Familie macht sich am Vormittag auf zu einer Stadtbesichtigung in Cairns. Wir kommen auch an der kuenstlich angelegten Badelagune vorbei. Diese bietet Sicherheit vor Quallen, Krokodilen, Haien und gefaehrlichen Stroemungen.

      Uns gefaellt der Sandstrand von Palm Cove trotzdem besser, auch wenn wir nur an den mit Netzen gesicherten und patrollierten Strandabschnitten ins Wasser gehen koennen.
      Dateien
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 23.12.2006
      Heute steht der Daintree Nationalpark mit seinem tropischen Regenwald auf dem Programm. Da die Familie so kurz vor Weihnachten noch andere Plaene hat, entscheiden wir uns heute gegen eine Fahrt nach Cape Tribulation. Doch ein kurzer Stopp an der Faehre ueber den Fluss ist drin -- und auch die Angel halten wir kurz ins Wasser (wie so oft erfolglos)..

      Weiter geht's in die Mosman Gorge, ein toller Ausflug in den tropischen Regenwald, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe.

      Die Weihnachtstage mit den Schwiegereltern erspare ich euch hier mal.
      Auch mit der Fahrt an der Ostkueste entlang der Zuckerrohrfelder nach Sueden moechte ich euch hier nicht langweilen.

      Am 27.12.2006 fahren wir durch Miriwinni, dem Heimatort eines guten Freundes -- der just ueber Weihnachten bei der Familie seiner Frau in Victoria weilt...

      ...also fressen wir weiter Kilometer.

      @ einfinne
      Wir haben das Berufskraftfahrergen. ;)
      Dateien
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 29.12.2006
      Wegen des Nieselwetters halten wir uns nicht laenger als unbedingt noetig an der Capricornia Coast -- am Wendekreis des Steinbocks -- auf, sondern machen uns schon frueh am Morgen auf den Weg nach Bundaberg.
      Nachdem SchwieMu uns erzaehlt hat, dass eine Besichtigung der Rumdestillerie nur moeglich ist mit geschlossenem Schuhwerk (das mein Gatte nicht besitzt), beschliessen wir, nach einem Picknick am Burnett River gleich in Richtung Hervey Bay und letztlich Fraser Island weiterzufahren, wo wir die naechsten Tage verbringen wollen...

      Kurz vor Hervey Bay stoppen wir am Besucherzentrum, um uns nach Faehrverbindungen (die wir nicht im Voraus gebucht haben) zu erkundigen und um die Fahrzeug- und Campingpermits zu besorgen.
      Die ehrenamtlichen Rentner dort sind bemueht -- aber absolut ahnungslos.

      Steve ruft irgendwann selbst beim Faehrbetrieb an und bringt in Erfahrung, dass die letzte Faehre mit Kapazitaet fuer unser Gespann bereits 45min spaeter ablegen soll -- vom anderen Ende des Ortes.

      Wir schaffen's durch geschickte Aufgabenverteilung:
      Waehrend ich mich um die erforderlichen Genehmigungen kuemmere, tankt Steve auf und schafft es sogar noch, im Bottle Shop einzukaufen.

      Um 16:00 Uhr legt unsere Faehre von Hervey Bay ab, eine knappe Stunde spaeter erreichen wir Moon Point. Von hier verlaesst man den Kahn ueber die Rampe, die direkt im weichen Sand oberhalb der Hochwassermarke aufliegt.

      Ein Telefongesprach mit unerem Freund Mike, der fuer ein paar Monate auf der Insel im Kingfisher Bay Resort arbeitet, endet abrupt.
      Die Handyverbindung koennen wir auch nicht wieder herstellen.
      Wir beschliessen, die Insel ueber den "Northern Forest Scenic Drive" zu ueberqueren, uns an der Ostkueste einen Lagerplatz zu suchen und Mike am naechste Tag zu besuchen.

      Einfacher gesagt als getan, als wir den Oststrand erreichen, ist es schon stockfinster und die Zeltplaetze hinter den Duenen sind so gut wie unsichtbar. Wir fahren in stockfinsterer Nacht am Strand entlang und finden schliesslich mit mehr Glueck als Geschick ein Plaetzchen in einem Abschnitt namens Wongi.

      Flippchen schlummert schon seit einiger Zeit im Auto, Abendessen faellt aus. Wir bauen das Zelt auf, verfrachten unser Kind in den Schlafsack, geniessen anschliessend unter Zuhilfenahme eines alkoholischen Kaltgetraenks den unglaublichen Sternenhimmel und atmen tiiief durch.


      30.12.2006
      Ueber den Central Lakes Scenic Drive gelangen wir am Morgen zum Kingfisher Bay Resort. Hier erfahren wir, dass sich Mike am Morgen mit einer Lebensmittelvergiftung krankgemeldet hat.
      Nein, er hat nicht vor uns Reissaus genommen, er ist wirklich schlecht dran...schade!

      Wir machen uns auf zu einem der Frischwasserseen der Insel, dem Lake McKenzie. Strahlendweisser Sand und Wasser so weich und klar, dass es kaum zu glauben ist. Flippchen und ich stuerzen uns in die kuehlen Fluten.

      Der Weg zurueck zur Ostkueste fuehrt uns durch dichte, dunkle Waelder. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Solch dichten Bewuchs in den hoeheren Lagen der Sandinsel haben wir nicht erwartet, Syncarpias, Banksias, Kauri Pinien, Palmen mit dem wohlklingenden Namen Archonthophoenix cunninghamiana bieten einen schwer zu uebertreffenden Anblick.
      Dateien
      • IMG_0739.jpg

        (24,27 kB, 174 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0725.jpg

        (26,75 kB, 173 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0794.jpg

        (31,42 kB, 181 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0793.jpg

        (40,58 kB, 172 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 31.12.2006
      Den letzten Tag des Jahres lassen wir ruhig angehen. Nach dem Fruehstueck steht eine Fahrt am Ostrand entlang nach Norden zum Indian Head auf dem Programm.

      Unterwegs besichtigen wir das Wrack des gestrandeten Frachters "Maheno", rostig und mittlerweile mehr als halb zerfallen.

      Am Eli Creek staunen wir fast mehr ueber den Einfallsreichtum der anderen Camper, die z.B. unter der Campingdusche vor dem Kuehler ihres Fahrzeugs sitzen, die Beine im kuehlen Wasser des Frischwassercreeks baumelnd, als ueber die bezaubernde Schoenheit dieses frischen, seichten Stroms.

      Den Nachmittag verbringen die Jungs mit Drachensteigen, waehrend ich einige Meeresbewohner (Bluebottles) naeher unter die Lupe nehme.
      Dateien
      • IMG_0774.jpg

        (21,92 kB, 172 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0765.jpg

        (20,31 kB, 169 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0784.jpg

        (39,44 kB, 192 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0748.jpg

        (21,33 kB, 192 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 01.01.2007
      Frohes Neues Jahr!
      Noch vor 6 Uhr ist unser Bushbaby ausgeschlafen und die Nacht zu Ende!
      Nach der 2. Tasse Kaffee und einem letzten Blick ueber die Wellen am 75 Mile Beach packen wir unsere Siebensachen, haengen den Anhaenger an und machen uns auf den Weg zur Faehre.

      Wieder auf dem Festland setzen wir unsere Reise gen Sueden fort, heute geht die Fahrt bis nach Petrie, einem kleinen Ort noerdlich von Brisbane.
      Bevor wir unser Lager an einem der vielen kostenlosen Raststopps aufschlagen, machen wir einen Abstecher nach Beerwah (nein, wir besuchen nicht Steve Irwins Australia Zoo) und den nahegelegenen Glasshouse Mountains. Captain Cook benannte diese bizarr aussehenden Formationen nach einer Gegend in seiner Heimat, an die ihn diese Lavastopfen erinnerten.


      02.01.2007
      Frueh verlassen wir Petrie, die Nachbarschaft zu einigen fragwuerdigen Gestalten laedt nicht unbedingt zu laengerem Verweilen ein.
      An Brisbane geht's zuegig vorbei, heute morgen wollen wir uns die engen Serpentinen zu O'Reilly's im Lamington National Park hinaufschrauben.
      Die Landschaft ist atemberaubend! Auf den Hoehen der Great Dividing Range fahren wir hinein in dichten subtropischen Regenwald.

      Nach einer Tasse Kaffee im Bistro des O'Reilly's Guesthouse brechen wir auf zum Tree Top Walk. Der Weg durch den Regenwald fuehrt ueber einen hoelzernen Steg zunaechst in Bodennaehe vorbei an scharrenden Buschtruthaehnern und Honigfressern. Flippchen hat Spass beim Entdecken der verschiedenen gefiederten Regenwaldbewohner.

      Nach einigen hundert Metern gelangen wir an eine riesige Wuergefeige.
      Der Wirtsbaum in der Mitte ist im Laufe der Jahrzehnte komplett weggerottet. Die Feige gewaehrt dem geneigten Betrachter, nachdem sie schon lange den Wettkampf um Tageslicht und Naehrstoffe mit dem ehemaligen Wirt gewonnen hat, einen Blick in ihr "Inneres".

      Hier beginnt der Rundweg durch die Baumkronen des Regenwalds. Waehrend der Hang zu einer Seite steil abfaellt, fuehrt der Weg ueber eine hoelzerne Haengebruecke zu einem der Baumriesen.
      Gute 15m ueber dem Waldboden gelangen wir zur einer kleinen Plattform. Von hier fuehrt eine steile Leiter weitere 10m am Stamm des Baumes hinauf. Zu dritt wagen wir den Aufstieg. Die Leiter ist durch einen Drahtkaefig gesichert, sodass wir Flippchen dieses Abenteuer nicht vorenthalten muessen.
      Von der kleinen Aussichtsplattform geniessen wir die Regenwaldaussicht aus Vogelperspektive.

      Der Besuch des "gefaehrlichsten Dschungels der Welt" ist fuer mich ein echtes Highlight. Wir wuerden diesen Nationalpark gerne noch einmal besuchen, mehrere Tage bleiben, uns auf einen der Bushwalks einlassen.
      Im Moment ist das Flippchen noch ein bisschen zu jung fuer solche Unternehmungen.

      Unsere Reise geht heute noch weiter ueber enge, gewundene Strassen, vorbei am Mount Lindsey, durch stattliche (und staatliche) Eukalyptuswaelder nach New South Wales.

      Hier in New England ist es verhaeltnismaessig kuehl und der anhaltende Nieselregen veranlasst uns, die Nacht in einem Motel mit angeschlossenem Restaurant in Glen Innes zu verbringen.
      Dateien
      • IMG_0801.jpg

        (25,61 kB, 167 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0802.jpg

        (23,47 kB, 168 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0805.jpg

        (31,7 kB, 168 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0809.jpg

        (38,28 kB, 173 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0810.jpg

        (37,3 kB, 164 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 03.01.2007
      Der Morgen ist kalt und regnerisch. In Tamworth, der Country & Western Hauptstadt Australiens, suchen wir daher einen River's Store auf und decken uns mit warmen Klamotten ein, bevor wir im Central Hotel ein stilechtes Counter Meal bestellen: Bangers & Mash. Auch die Goldene Gitarre, Wahrzeichen der Stadt, fotografieren wir natuerlich.

      Weiter geht die Fahrt ins Upper Hunter Valley, eine Gegend bekannt fuer vorzuegliche Weine, Kaese, Oliven und feine Raeucherwaren. Die vergangene Nacht im Motel hat uns auf den Geschmack gebracht, auch heute suchen wir ein Motel, derselben Kette angehoerend, auf, als wir in Mudgee ankommen.

      04.01.2007
      Nach einem spaeten Start besichtigen wir zunaechst Mudgees Ortskern und schaffen mit einer Quiche (bzw. einem Rinderbratenbaguette fuer Steve) eine ordentliche Grundlage fuer die geplanten Weinproben.
      Steve ist "Sober Bob" heute, da er der Biertrinkerfraktion angehoert -- aber seinen Chauffeur muss man ja schliesslich auch bei Laune halten.

      Unsere erste Station ist der organische Weinanbaubetrieb Botobolar. Die Weissweine, die ich hier probiere, sind alle nach meinem Geschmack, aber ein wirklich fruchtiger und gar nicht suesser Riesling aus dem letzten Jahr mit dem klangvollen Namen "The Fool" hat es mir besonders angetan...

      ...wie auch die ueberall um das Gut verteilten Skulpturen aus Altmetall. Die aus Holz geschnitzte Regengoettin zeugt vom Humor des Winzers -- ob der anhaltenden Trockenheit hat er diesen hoffentlich noch nicht ganz verloren...

      In der High Valley Wine & Cheese Factory darf auch unser kleiner Mann endlich probieren -- Kaese natuerlich, ganz nach seinem Geschmack.
      Hier finden wir auch ein leckeres Mitbringsel fuer Steves Tante Coral und Onkel Michael, auf deren Farm "Penrose" in Bathurst wir am Nachmittag eintreffen.
      Dateien
      • IMG_0811.jpg

        (20,14 kB, 162 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0817.jpg

        (42,72 kB, 164 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0818.jpg

        (21,54 kB, 161 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0819.jpg

        (30,34 kB, 164 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 04.01.2007 (Fortsetzung)
      Auf Penrose

      Noch bevor wir das Haus in White Rock, auf einer Anhoehe ausserhalb von Bathurst, umgeben von riesigen Granitbloecken und alten Baeumen betreten, kann ich verstehen, warum Penrose und seine Bewohner einen ganz besonderen Platz in Steves Herzen haben. Auch nach vielen Monaten Trockenheit, die die huegelige Landschaft deutlich gezeichnet haben, duerfte dieses Heim auf dem Huegel einer der friedvollsten Orte im Land sein.

      Wir haben Coral und Michael seit unserer Hochzeit im Jahr 2000 nicht gesehen, natuerlich haben wir uns viel zu erzaehlen und der Abend vergeht viel zu schnell.

      05.01.2007
      Am Nachmittag werde ich zur Rennfahrerin (und Steve zum Nervenbuendel). Bathurst ist bekannt fuer seine V8-Automobilrennstrecke am Mount Panorama. Die Strecke, die der im November bei einer Rallye in Westaustralien verstorbene Peter Brock ("Peter Perfect" hat in Bathurst so oft gewonnen hat, dass man ihn im ganzen Land als "King of the Mountain" kennt) so meisterlich bewaeltigte mit 200+ km/h...

      ..."meistere" ich meistenteils im 2. und 3. Gang.
      Dateien
      • IMG_0825.jpg

        (41,21 kB, 163 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0828.jpg

        (28,42 kB, 164 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0830.jpg

        (23,03 kB, 165 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0832.jpg

        (29,16 kB, 167 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • Original von daluk

      Der Besuch des "gefaehrlichsten Dschungels der Welt" ist fuer mich ein echtes Highlight. Wir wuerden diesen Nationalpark gerne noch einmal besuchen, mehrere Tage bleiben, uns auf einen der Bushwalks einlassen.
      Im Moment ist das Flippchen noch ein bisschen zu jung fuer solche Unternehmungen.


      Gefährlich? 8o

      Kurze Zwischenfrage:
      habt ihr den NP mittlerweile noch einmal besucht? Eurer Kleiner duerfte ja mittlerweile gross genug fuer solche Wanderungen sein? ;)

      btw: epic journey weil: 1. soviele km 2. der Bericht an einem Tag geschrieben wird? :D
    • 06.01.2007
      Aunty Coral und uncle Michael, die heute ihren 42. Hochzeitstag begehen, begleiten uns auf einen Ausflug zu den Jenolan Caves, die sich etwa 70km oestlich von Bathurst befinden.

      Eine Touristenattraktion schon seit dem spaeten 19. Jahrhundert, handelt es sich bei den Jenolan Caves um das groesste Tropfsteinhoehlensystem Australiens. Auf dem gewundenen Weg hinab zum Caves House erzaehlt uns Coral, wie ihre Grossmutter 'Nana Baker' in jungen Jahren hier mit ihrer Familie die Weihnachtsfeiertage verbracht hat. Ich stelle mir vor, wie der alte schwarze Familien-Buick die enge Strasse von Sydney heraufschnaufte, die Backfische in rauschenden Roecken und schwerem Schrankkoffern hinten im Wagen. Das strenge Protokoll machte es damals erforderlich, dass man sich zu jeder Mahlzeit im Speisesaal in ein frisches Gewand zwaengte...

      ...die Zeiten haben sich eindeutig geaendert, ich trage auch heute wieder T-Shirt, Shorts und meine heissgeliebten gruenen Gummiclogs.

      Steve, Flippchen und ich nehmen an einer 1 1/2 stuendigen Fuehrung in die Lucas Hoehle teil. Bevor wir Coral und Michael fuer ein Weilchen zuruecklassen, bleibt noch Zeit fuer's Mittagessen.

      Am Nachmittag besuchen wir noch Steves Cousine mit ihrer Familie und Flippchen geniesst die Gelegeheit, fuer ein Weilchen mit Cousin und Cousine zu spielen, die er heute zum ersten Mal trifft.

      Morgen geht's weiter mit einem Ausflug in die Blue Mountains...


      07.01.2007
      Eigentlich wollen wir heute schon frueh starten. Doch nachdem Steve und seine Tante erst gegen 2:00 Uhr morgens in die Betten gekrochen sind, bewegen wir uns alle im Schneckentempo -- mit Ausnahme von Flip.
      Erst gegen 10:00 Uhr ist die Tasche gepackt. Auch die Swags sind im Auto verstaut, heute wollen wir die Nacht in Leura verbingen. Steves andere Tante Rhonda, Corals Schwester hat uns zum BBQ eingeladen.
      Steve hat seine Kindheit in den Blue Mountains verbracht, in Hazelbrook, Leura, Katoomba. Bevor wir Rhonda aufsuchen, taucht Steve ein wenig in seine Familiengeschichte ein und zeigt mir einige seiner alten "Wirkungsstaetten".

      Waehrend Hazelbrook immer noch ein kleiner, beschaulicher Ort in den Blue Mountains ist, hat sich das benachbarte Katoomba in den Jahren seit meinem ersten Besuch maechtig veraendert, zum Nachteil, wie ich finde. Wir begehen den Fehler, zum Echo Point zu fahren. Bei meinem ersten Besuch in Katoomba vor 12 Jahren fuehrte nur ein schmaler Pfad ueber Stock und Stein zu diesem Aussichtspunkt. Heute befindet sich am Echo Point ein Besucherzentrum, eine grosse Aussichtsplattform, ein Cafe und Souveniershop, oeffentkliches WC...

      Ich versuche, das touristische Drumherum auszublenden und die immer noch einzigartige Aussicht zu geniessen.

      Nur wenig spaeter erreichen wir Rhondas kleines Haeuschen in Leura.
      Rhonda war in juengeren Jahren Opernsaengerin an der Oper in Sydney, hat ein Haendchen fuer's Feine und Elegante. Der Garten ist einfach zauberhaft.
      Aber waehrend das Haus ein Stueck lebender Geschichte verkoerpert mit seinen vielen Winkeln, dicken Teppichen und viktorianischen Feuerstellen, verbringen wir den heutigen Abend und auch die Nacht in ihrem modernen "Konzertstudio".
      Das Studio mir Ensuite und Kuechenzeile duerfte so ziemlich die einzige Uebernachtungsmoeglichkeit in den Blue Mountains mit eigenem Konzertfluegel sein.

      Das Einweihungskonzert fand erst vor wenigen Wochen statt und war wohl ein voller Erfolg -- und nun sind wir die ersten Uebernachtungsgaeste.
      Ebenfalls ein voller Erfolg.
      Wir verbringen einen Abend mit vielen Spaessen und Gelaechter.


      08.01.2007
      Erst kurz vor Mittag verabschieden wir uns von Tante Rhonda und ihrer Tochter Cathy und fahren die kurze Strecke nach Springwood, wo wir die Norman Lindsay Gallerie besuchen.
      Der Allgemeinheit duerfte er bekannt sein als der Schoepfer des Kinderbuchklassikers "The Magic Pudding", Der Zauberpudding. Doch die meisten seiner Radierungen, Tuschezeichnungen und Aquarelle zeigen wilde Orgien und viel nacktes Fleisch. Auch wenn ich die Motive nicht unbedingt reizvoll finde, seine Kunst ist beeindruckend.

      Ein Anruf bei Steves Eltern bestaetigt, dass meine Schwiegermutter, ausgebildet als Krankenschwester, diesen Exzentriker neunzigjaehrig bis zu seinem Tod im Krankenhaus von Springwood gepflegt hat.

      Auf dem Rueckweg nach Bathurst stoppen wir noch am Govett's Leap Lookout in Blackheath.
      Dateien
      • IMG_0852.jpg

        (26,27 kB, 159 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0856.jpg

        (22,11 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0909.jpg

        (25,82 kB, 158 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0870.jpg

        (39,16 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0896.jpg

        (28,35 kB, 160 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • Original von einfinne
      Gefährlich? 8o

      Nur, wenn du den Machern des RTL-Dschungelcamps Glauben schenken moechtest. ;)

      Kurze Zwischenfrage:
      habt ihr den NP mittlerweile noch einmal besucht? Eurer Kleiner duerfte ja mittlerweile gross genug fuer solche Wanderungen sein? ;)

      btw: epic journey weil: 1. soviele km 2. der Bericht an einem Tag geschrieben wird? :D

      Nein, in der Zwischenzeit waren andere Reiseziele dran (Skifahren im Oberallgaeu z.B.).

      Der Bericht liegt schon lange auf meiner externen Festplatte und heute Morgen dachte ich mir: Wenn nicht jetzt, wann dann? ?(
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 09.01.2007
      Einen Tag vor unserer Abreise von Bathurst herrscht auf Penrose noch einmal geschaeftiges Treiben. Waehrend ich mir den Morgen mit zwei Ladungen Buntwaesche und einem Schwatz mit Tante Coral versuesse, widmet Steve sich einem Oelwechsel. Michael hat verschiedene Termine, doch am Nachmittag treffen wir uns alle bei seiner Stiefmutter Nancy in ihrem windschiefen alten Haus in Bathurst. Flippchen darf die liebenswerte alte Dame mit den kurzgeschorenen grauen Haaren, in Jeanshosen und Karohemd, "Granny Nan" nennen.
      Kaum zu glauben, dass diese Dame mit den funkelnden Augen, die ihre Gehhilfe "Eric" nennt und zu allerlei Scherzen aufgelegt ist, schon 89 Jahre alt sein soll!

      Nan Hunt ist in Australien bekannt als die Autorin einiger zum Teil preisgekroenter Kinderbuecher. Eines dieser Buecher heisst "Whistling up the Chimney" und handelt von einer aelteren Dame, die strickend am Kamin sitzt und wilde Eisenbahngeschichten traeumt.
      Sie erzaehlt uns, wie eine Lieferung Feuerholz fuer ihren Ofen, in der ein Teil eines Holzpanels enthalten war, dass sie an den Verschlag der Lieferwagen, mit denen in ihrer Jugend das Obst von der elterlichen Farm zum Bahnhof transportiert wurde, zu dieser lustigen Geschichte inspirierte.
      Auch dieser Nachmittag vergeht viel zu schnell.

      Wieder auf Penrose nutze ich das letzte Tageslicht, um in Corals "Zaubergarten" noch ein paar tierische Besucher zu fotografieren.

      10.01.2007
      Heute heisst es Abschiednehmen von Coral und Michael auf Penrose. Es ist schon fast Mittag, als wir winkend und mit Traenen in den Augen die schmale Zufahrt hinunterrollen.

      Unser Weg fuehrt uns nun nach Victoria.
      Ueber den Hume Highway durchqueren wir die Riverina. Es ist heiss heute, Temperaturen in den hohen Dreissigern. Die Landschaft ringsum ist duerr, die Huegel sind braun und verbrannt, von gruenem Gras keine Spur. In NSW sind mittlerweile 93% des Staates zu Duerregebieten erklaert. Die Baeume sterben. Grosse, alte Eukalyptusbaeume stehen kahl auf den Weiden. Nicht nur Laub und Misteln sind verschwunden, schwere trockene Aeste liegen nahe der Staemme am Boden. Schafe und magere Rinder sieht man vereinzelt. Sie ernaehren sich von trockenem Heu, das ihnen die Farmer hingeworfen haben.
      Dateien
      • IMG_0869.jpg

        (44,27 kB, 153 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0921.jpg

        (15,8 kB, 156 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0915.jpg

        (35,21 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 11.01.2007
      Nachdem wir die vergangene Nacht in Albury verbracht haben, treffen wir heute gegen Mittag in Mansfield, Victoria ein.
      Unser dortiges Empfangskommittee besteht aus Kumpel Mal (Steve's best mate), seiner Schwester Val und ihrer Mutter Doris.
      Val ueberlaesst uns fuer die naechsten Tage ihr kleines Ferienhaus im benachbarten Bonnie Doon. "Tom's Huette" befindet sich am mittlerweile zu weiten Teilen ausgetrockneten Lake Eildon, mit Seeblick laesst sich im Moment nicht werben.


      13.01.2007
      Eigentlich sollte heute eine Fahrt ins King Valley mit Wein- und Kaeseproben auf dem Programm stehen. Doch das heisse trockene Wetter, der am Nachmittag boeig auffrischende Wind und eine ganze Reihe verschiedener Buschfeuer machen und einen Strich durch die Rechnung. Alle Zufahrten zum Tal sind gesperrt.

      Stattdessen machen wir uns auf den Weg zum Kevington Hotel am Goulburn River. Dieses kleine Ausflugslokal, das wir auch im vergangenen Jahr schon besucht haben, waere ueber die Weihnachtsfeiertage um Haaresbreite den Falmmen zum Opfer gefallen.

      Auch an diesem Nachmittag sind von Bonnie Doon aus wieder Rauchwolken zu sehen. Ein Feuer brennt seit Tagen an der Ostflanke des Mount Buller, ein weiteres Feuer breitet sich bei Benalla, einige Kilometer noerdlich, aus.
      Dateien
      • IMG_0945.jpg

        (18,74 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0971.jpg

        (30,42 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1009.jpg

        (31,88 kB, 162 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0941.jpg

        (18,88 kB, 159 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_0943.jpg

        (17,49 kB, 155 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 14.01.2007
      An diesem Abend sind wir eingeladen bei Vals Freunden Evan und Erica, die ausserhalb von Mansfield in einem alten Farmhaus leben. Die Beiden sind humorvoll und warmherzig, haben erst vor wenigen Tagen ihren 25. Hochzeitstag vergessen...

      Waehrend Erica als Lehrerin fuer Englisch und Indonesisch in Benalla arbeitet, ist Evan der Boss eines kleinen Fuhrunternehmnes. Beide stammen jedoch aus Farmersfamilien und sind offensichtlich stolz auf ihr Anwesen auf dem sie eine ueberschaubare Anzahl von Schafen und Rindern halten.

      Erica fuehrt Flippchen und mich durch die "shearing shed", dem Schuppen, in dem ueber viele Jahrzehnte hinweg Schafe geschoren wurden.
      Sie fuehrt uns durch den Holzschuppen mit seinen Gattern, Toren, Klappen und am Boden liegenden Wollresten.
      Sie greift Flippchen bei den Vorderbeinen und zieht in durch eine Klappe in eine der Kabinen, in der zur Schur die Schafe ihre Wolle lassen mussten.
      Erica versteht sich auf Klassifizierung von Schurwolle, zeigt uns die unterschiedlich stark gekrimpte Wolle verschiedener Schafe, so individuell wie Fingerabdruecke.
      Weiter geht die Fuehrung zur Wollpresse, einem wahrhaft museumsreifen Stueck.

      Wer haette gedacht, dass Flippchen und ich an diesem Nachmittag ein Stueck Australischer Geschichte so hautnah erleben duerfen!
      Die Athmosphaere ist einzigartig, Licht dringt nur durch einige offenen Luken in den Holzschuppen. Und auch wenn heute weder Schafe noch Scherer im Raum sind, herumliegende Wollfetzen und der Geruch von Schafdung lassen ihn lebendig erscheinen.


      16.01.2007
      Der Tag beginnt mit einer unangenehmen Ueberraschung. Steves Knie schmerzt und er kann es nicht beugen. Unter groessten Schwierigkeiten quaelt er sich aus dem Bett und laesst sich bald ueberzeugen ins Krankenhaus zu fahren.

      Waehrend Freund Mal den Krankentransport uebernimmt, beginnen Flippchen und ich mit Packen und Aufraeumen. Gegen Mittag ist "Tom's Huette" wieder lupenrein sauber und unsere Habseligkeiten sind verstaut. Wir muessen nicht lange warten, bis Mal und Steve (nach Einnahme einiger verschreibungspflichtiger Schmerzmittel etwas besser zu ertragen) zurueckkehren.

      In Mansfield holen wir noch Gondie ab, Mals Hund, verabschieden uns von Mals Schwester Val und machen uns (nun 3 Erwachsene, 1 Kind und 1 Hund) auf den Weg in die Dandenong Ranges oestlich von Melbourne. Hier verbringen wir die Nacht bei Mals Freunden Spud und Leigh.
      Dass es sich auch hier um ein weiteres feuchtfroehliches Wiedersehen handelt, muss wohl nicht naeher erlaeutert werden.
      Dateien
      • IMG_1013.jpg

        (35,93 kB, 152 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1014.jpg

        (24,86 kB, 155 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1018.jpg

        (30,43 kB, 152 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1019.jpg

        (28,6 kB, 163 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1020.jpg

        (32,44 kB, 157 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 17.01.2007
      Zur Mittagszeit fahren wir ueber die Westgate Bridge in Melbourne, eine Stunde spaeter bereits sind wir in Geelong.

      Ueber die Great Ocean Road fahren wir bis Apollo Bay.
      Nach einer gesunden Portion Fish&Chips geht's weiter und wir biegen hinter dem Otway Nationalpark links ab auf eine schmale Strasse, die hinunter in die Duenen fuehrt.

      Hier am Johanna Beach befindet sich ein ruhiggelegenes, wunderschoenes Bushcamp, in dem Hundehalter willkommen sind. Direkt hinter den Duenen und auf Gras errichten wir fuer 2 Naechte unser Lager. Die steife Brise aus dem Sueden bringt an diesem Abend kuehle Polarluft. Wir huellen uns in warme Klamotten und zum ersten Mal seit Jahren bin ich froh, ein paar warme Socken im Gepaeck zu haben.

      Nach einem kurzen Strandspaziergang trauen wir unseren Augen nicht:
      Nur 50m von unserem kleinen Zeltlager entfernt steht ein Campervan geparkt, dessen Fahrer nun auf uns zukommt. Es ist Jody, der Englische Backpacker, der in der vergangenen Saison eine gute Woche lang als Wwoofer bei uns gearbeitet hat. Am Samstag wird er Australien in Richtung Bali verlassen. Welch ein Zufall!
      Dateien
      • IMG_1040.jpg

        (18,2 kB, 151 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1068.jpg

        (26,53 kB, 161 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1092.jpg

        (14,33 kB, 150 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1110.jpg

        (17,01 kB, 151 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 19.01.2007
      Ueber Nacht hat es geregnet, nur leicht zwar, doch unsere Ausruestung ist nass. Steve hat schlechte Laune und steckt uns alle an. Ohne uns Zeit fuer ein Fruehstueck zu nehmen, packen wir zusammen und verlassen unser Camp am Johanna Beach.

      Wir setzen unser Fahrt ueber die Great Ocean Road fort und erreichen bald Princetown. Hier bestellen wir im General Store ein paar getotastete Bacon & Egg Sandwiches. Nachdem die Zubereitung eine gute halbe Stunde in Anspruch nimmt, verdruecken wir unser mittlerweile sehr verspaetetes Fruehstueck innerhalb weniger Minuten.

      Nur wenige Kilometer entfernt befinden sich die Gibson Steps. Die Aussicht ueber die Klippen ist nicht im geringsten mit den zahllosen Postkartenmotiven zu vergleichen, dafuer sorgt die Inversionswetterlage mit wabernden Nebelschwaden ueberm Meer.
      Die von der aufgewuehlten See umspuelten 12 Apostel verschwinden immer wieder im kuehlen Dunst.

      Am Nachmittag fahren wir durch Mount Gambier in Suedaustralien. Ab hier aendert sich unsere Fahrtrichtung: es geht nach Norden.
      Im Naracoorte Caves Nationalpark finden wir einen Campingplatz, auf dem Gondie geduldet ist.
      Zu unserer Freude ist dieser Platz ausserdem ausgestattet mit Waschmaschine und Trockner zur kostenlosen Benutzung!
      Waehrend ich mich unserer gesammelten Schmuztwaesche widme, befestigen die Maenner eine Plane ueber dem Tisch. Es hat zu regnen begonnen, langsam und stetig.

      20.01.2007
      Am Morgen regnet es immer noch, nur ganz langsam laesst der Niederschlag etwas nach. Mal hat, nachdem er in der Nacht in einer kalten Pfuetze erwachte, sein undichtes Zelt gegen die Rueckbank des Wagens getauscht und versucht hier, ein paar trockene Stunden Schlaf nachzuholen.

      Erst im Laufe des Tages wird uns bewusst, in welchem Ausmass der Niederschlag der vergangenen Nacht unserer weitere Reiseplanung betrifft.
      ABC Radio informiert kontinuierlich ueber Strassensperrungen, Ueberflutungen, Zugentgleisungen. In Hawker, in den suedlichen Flinders Ranges, droht ein Damm zu brechen. Viele Orte sind von der Aussenwelt abgeschnitten, nachdem das dichte Wolkenband sintflutartige Regenfaelle in Landstriche gebracht hat, die seit Jahren unter Duerre gelitten haben.

      Wir muessen unsere Reiseplaene gruendlich ueberdenken, der Oodnadatta Track wird noch fuer mehrere Tage gesperrt sein.

      Wir umfahren Adelaide, durchqueren Gawler im Barossa Valley in stroemendem Regen. Wenige Kilometer noerdlich von Clare befindet sich das Oertchen Yacka, Einwohnerzahl 90. Ueber die Haelfte aller Einwohner scheinen sich auf dem Spielfeld des hiesigen Bowls Club aufzuhalten. Kurz hinter dem Ortsausgang biegen wir nach links ab auf eine durchgeweichte Sandpiste. Weitere 4-5km weiter finden wir den Abzweig zum Whitecliff Reserve. Hier am Broughton River, angeschwollen und rot-schlammig von den Rekordregenfaellen der letzten 36 Stunden, finden wir einen geeigneten Zeltplatz auf weichem Waldboden oberhalb der Hochwassermarke.
      Dateien
      • IMG_1118.jpg

        (14,35 kB, 154 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1146.jpg

        (23,07 kB, 153 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1150.jpg

        (23,56 kB, 152 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1178.jpg

        (32,11 kB, 153 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1179.jpg

        (21,16 kB, 151 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • 21.01.2007
      In Port Augusta tanken wir auf, fuellen auch die Reservekanister. Mittlerweile steht fest, dass wir unserer Reise vorlaeufig auf dem Stuart Highway fortsetzen muessen. Die Nachricht, dass der Oodnadatta Track per Hubschrauber nach gestrandeten Urlaubern abgesucht wird, entlockt uns ein muedes Laecheln.
      Wir erreichen Coober Pedy am Nachmittag und campieren zur Abwechslung mal wieder in trockenem Wuestenklima.

      22.01.2007
      Am Morgen besuchen wir die Catacomb Church.
      Flippchen ist beeindruckt von der Idee, dass Menschen hier in Coober Pedy in ausgedienten und ausgebauten Opalminen leben und moechte noch mehr sehen.
      So stoppen wir an einer der zahlreichen Touristenfallen entlang der Hauptstrasse, die Untergrundhotelzimmer, Untergrundmuseum und Untergrundopalshop anpreisen.

      Aber irgendwann schaffen wir es doch zurueck auf den Highway, ohne unseren letzten Dollar fuer Edelsteine fragwuerdiger Qualitaet auf den Untergrundladentisch gelegt zu haben.

      Nachdem man uns im Roadhouse von Kulgera versichert, dass das Durchkommen zur Aboriginal Community von Finke kein Problem ist, kaufen wir frisches Brot, tanken einige Liter Diesel zur Sicherheit, fuellen unsere Trinkwasserkanister auf und machen uns am fruehen Nachmittag auf den Weg.

      Die rote Sandpiste ist in gutem Zustand und wir kommen gut voran.
      Etwa 20km westlich von Finke folgen wir dem Wegweiser zu Lambert's geografischen Mittelpunkt (Festland-) Australiens.

      Der Mittelpunkt des Kontinents ist uns gerade recht als Zeltlager fuer die Nacht. Die Aussicht auf den grenzenlosen Outback-Sternenhimmel und einem Rinderbraten aus dem Campofen laesst unsere Herzen schneller schlagen.

      Meine Reisegefaehrten koennen vor Lachen kaum an sich halten, als ich mit dem Vorderrad von Flippchens Roller im weichen Sand steckenbleibe und kopfueber im roten Dreck lande.
      Dateien
      • IMG_1187cccc.jpg

        (39,71 kB, 153 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1193.jpg

        (26,53 kB, 156 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1218.jpg

        (24,07 kB, 155 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • IMG_1232.jpg

        (22,98 kB, 159 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Holiday January 1230.jpg

        (30,46 kB, 182 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another