M+M's in OZ Teil 2: Das grosse Abenteuer

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    • M+M's in OZ Teil 2: Das grosse Abenteuer

      Hallo zusammen,

      ich habe es nun doch noch geschafft, die Berichte und (diesmal auch) Fotos forumstauglich zu machen. In den nächsten Tagen werde ich hier die einzelnen Kapitel posten. Der Reisebericht wurde wieder in Form von E-Mails an die Daheimgeblieben verfasst!

      Die Reise führte uns (2 Paare zwischen 20 und 30) im August bis Oktober 2008 von Cairns bis nach Perth (genauere Route - siehe Signatur oder lies die Berichte :D). Unser Reisegefährt war ein ganz normaler, aber gut ausgestatteter Toyota Landcruiser Stationwagon von TCC.

      Ich wünsche euch viel Spass beim Lesen und hoffe, etwas Fernweh verbreiten zu können...
      04/05: Perth - Southwest - Red Centre - Adelaide - Melbourne - Sydney - Brisbane
      08: Cairns - Savannah Way - Darwin - Uluru/Kata Tjuta - Gibb River Road - Broome - Southwest - Perth - Sydney
      11/12: Tasmanien - Melbourne - Grampians- Adelaide - Flinders Ranges - Snowy Mts - Sydney
      17: Cairns - Townsville - Sunshine Coast - Brisbane - Gold Coast - Sydney
    • 1. Kapitel (Anreise; Cairns)

      Nachdem uns Mäx und Karin an den Flughafen gebracht haben, erwartete uns schon die erste unschöne Überraschung. Unser Flug hatte Verspätung. Zum Glück aber nicht allzu viel. Die gewonnene Zeit nutzte Marlen um sich die Sicherheitskontrolle von Nahem anzuschauen. Schuld war ihr wild pfeifender, da metallischer, BH!!! Durch die Verspätung war der Aufenthalt in London ziemlich kurz. Der Flug von London nach Singapur im riesigen Jumbo war dann zwar sehr lang (ca. 12 h), verlief aber ohne nennenswerte Zwischenfälle. Sogar das Essen war diesmal ausreichend.
      Auf dem JetStar-Flug von Singapur nach Cairns war das Flugzeug nicht vollbesetzt, was uns die Chance gab ans Fenster zu sitzen und auch etwas die Füsse zu strecken. Bei der Zwischenlandung in Darwin hatten wir dann erstmals australischen Landkontakt. Auf dem Weiterflug nach Cairns konnten wir bei einem wunderschönen Sonnenaufgang eine super Aussicht auf Cape York (nördlichster Teil Australiens) geniessen. Nach der pünktlichen Ankunft in Cairns und der gut überstandenen Sicherheits- und Einfuhrkontrolle verschoben wir in die Jugendherberge. Anschliessend war eine kleine Stadtbesichtigung angesagt, bevor wir kurz vor 18.00 Ortszeit todmüde ins Bett fielen.

      Am Mittwoch reisten wir mit einem Katamaran auf die 45 Minuten entfernte Green Island um zu schnorcheln, zu baden und das Karibik-Feeling zu geniessen. Leider war an dieser Insel das Riff schon ziemlich kaputt, aber ein paar bunte Korallen und Fische haben wir dennoch gesehen. Aufgrund der kurzen Schiffsreise und der Reisetabletten haben wir die Überfahrt unbeschadet überstanden.

      Für Donnerstag war schlechtes Wetter angesagt, was uns die Planung etwas schwierig machte. Wenn das aber wirklich schlechtes Wetter war, dann wandere ich sofort aus. Auf jeden Fall war das Wetter wunderbar und wir (sonnen-)badeten den ganzen Tag an der Lagune. Diese Lagune ist ein Freibad mit Sandstrand und liegt direkt am Meer. Denn im Meer zu baden ist hier keine gute Idee, wegen der Quallen, räuberischen Fische und sonstigen unangenehmen Zeitgenossen im Wasser. Am späteren Nachmittag nahmen wir unseren ersten Grosseinkauf vor.
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      • Cairns Esplanade.jpg

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      • Cairns Lagoon 2.jpg

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      • Cairns YHA.jpg

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      • Cairns.jpg

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      • Flug Darwin - Cairns.jpg

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von u.p.a.miro ()

    • RE: 1. Kapitel

      Original von u.p.a.miro
      wild pfeifender, da metallischer, BH!!!


      Davon gibt es keine Bilder oder Videos? :D
      Metallischer BH im Flieger? Interessant! Bequemer? Oder was fuer Vorteile hat ein Metall-BH bei einem Langflug?

      Ansonsten hört sich der Anfang schon mal ganz gut an, ich bin auf weitere Berichte gespannt!
    • RE: 1. Kapitel

      Ich näss mich gleich ein vor lachen!! =)

      Bevor jetzt hier noch mehr über die Unterwäsche meiner Verlobten spekuliert wird: Natürlich war nur der Verschluss des BH's metallisch, nicht das ganze Kleidungsstück! Deshalb wurden auch keine Bilder oder Videos davon gemacht!

      Ich frage mich nur gerade, weshalb mich keiner meiner Verwandten und Bekannten auf diese Ungenauigkeit aufmerksam gemacht hat. :baby:
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    • RE: 1. Kapitel

      Original von u.p.a.miro

      Ich frage mich nur gerade, weshalb mich keiner meiner Verwandten und Bekannten auf diese Ungenauigkeit aufmerksam gemacht hat. :baby:


      Die wussten wahrscheinlich genau wie ich was gemeint war. Wer laeuft schon mit einem metallenen BH rum, wenn es nicht sein muss. Ausser als Madonna oder Lady Gaga auf der Buehne. =)
      Gruss Edna
      The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.
    • RE: 1. Kapitel

      Original von EdnaAverage
      Original von u.p.a.miro

      Ich frage mich nur gerade, weshalb mich keiner meiner Verwandten und Bekannten auf diese Ungenauigkeit aufmerksam gemacht hat. :baby:


      Die wussten wahrscheinlich genau wie ich was gemeint war. Wer laeuft schon mit einem metallenen BH rum, wenn es nicht sein muss. Ausser als Madonna oder Lady Gaga auf der Buehne. =)


      in finnland ist das eben anders :P
    • 2. Kapitel (Cairns - Katherine)

      Der Freitag (8.8.08) war nochmals ein ruhiger Badetag an der Lagune in Cairns. Mit Blick auf ein kleines Buschfeuer liessen wir uns die Sonne auf den Pelz scheinen. Am Samstag war dann Autotag. Wir fuhren in aller Frühe nach Trinity Beach um von Happy, unserem Vermieter, das Auto zu übernehmen. "Kari", unser Toyota Landcruiser, hat 207`000 km auf dem Buckel, ist aber noch topfit. Nur seine Schlösser sind langsam etwas altersschwach. Nach diversen Probefahrten ging es zurück nach Cairns, wo wir Vorräte und Campingartikel kaufen mussten. Nach einem kurzen Besuch auf dem Nightmarket genossen wir die letzte Nacht in anständigen Betten.

      Endlich ging das Abenteuer los. Die erste Station unserer Reise war der Curtain Fig Tree, ein riesiger Feigenbaum, dessen Wurzeln einen Vorhang bilden. Anschliessend ging es zu den Millstream Falls, den breitesten Wasserfällen in Australien. Der Rheinfall ist jedoch ein Vielfaches breiter. Nachdem alle ein erstes Mal gefahren waren, errichteten wir unser Nachtlager in Undara, 325 km von Cairns entfernt. In der ersten windigen Nacht sichteten wir Kängurus und Beutelratten.

      Vorbei an viel öder Landschaft und einem mottenden Buschfeuer erreichten wir nach 539 km Karumba, am Golf von Carpentaria. Das Einschlagen der Heringe war hier sehr mühsam, was der prächtige Sonnenuntergang aber wieder wettmachte.

      Am Dienstag führte uns der Weg nach Burketown. Auf diesen 299 km befuhren wir das erste Mal nicht asphaltierte Strassen, was viel Spass machte. Am Abend beobachteten wir ein Känguruh, wie es sich an der Sprinkleranlage abkühlte, als es plötzlich umfiel und tot war. 8o War wohl ne Herzattacke!

      Die Etappe vom Mittwoch brachte uns in den Lawn Hill National Park, über 231 km ungeteerte Strasse. Unterwegs sahen wir bis zu drei Meter hohe Termitenhügel. Dieser Nationalpark ist eine Oase in der Wüste, eine paradiesische Schlucht mit kristallklarem Fluss und palmenbestandenem Ufer. Wir machten uns gleich auf eine Wanderung und badeten
      anschliessend in der Wildnis. Baden ist hier kein Problem, da es keine Salzwasserkrokodile hat. Süsswasserkrokodile gibt es zwar, aber die sind viel kleiner und sehr scheu, also praktisch ungefährlich.

      Da es hier so schön war, entschlossen wir uns, noch einen Tag zu bleiben. Daher fuhren wir am nächsten Morgen mit gemieteten Kanus in die Schlucht und genossen die herrlichen Farben. Anschliessend wanderten wir zu den Stromschnellen und badeten mit zahllosen Fischen.

      Am Freitag fuhren wir über 548 km ungeteerte Dreckstrasse nach Borroloola im Northern Territory. Durch die Überquerung der Staatsgrenze haben wir nun nur noch 7.5 h Zeitverschiebung. Auf dieser abenteuerlichen Reise durchquerten wir erstmals wasserführende Flüsse und mussten auch zum ersten Mal den zusätzlichen Antrieb der Vorderachse in Anspruch nehmen. Am Ziel angekommen, liess sich die Hecktüre nicht mehr öffnen. Die aufgesuchte Garage war ein Autofriedhof mit intaktem Werkzeugbestand und gleichzeitig ein Reifenendlager und ein Altölsammelbecken. Wir wurden von fünf gut gelaunten, da betrunkenen, Dorfhandwerkern und vom Chef (It’s a man, called Terry Fischer) begrüsst. Unter lautstarken und zum Teil sogar hilfreichen Tipps, begann der Mechaniker sein Werk. Nach ca. einer Stunde, einer halben Stange Zigaretten und einigen Bieren seitens der übrigen Handwerker, vollendete er seine Arbeitswoche und wir konnten wieder an die Fressalien ran. Unser selbst entwickelter Werbeslogan für diese grandiose Werkstatt: „Terry Fischer, you damage, we fix!“ :D

      Die 404 km von Borroloola nach Roper Bar brachten uns ins absolute Outback Australiens. Nur Wüste und Savanne den ganzen Tag, unterbrochen durch gelegentliche Flussdurchfahrten und dem Mittagshalt, wo eine kleine Quelle einige Kakadus anlockte. Am Nachmittag hatten wir unseren ersten Platten, der aber ziemlich schnell behoben war. Abends trafen wir auf dem Campingplatz eine Gruppe Australier, die feuchtfröhlich am Feiern waren. Wir wurden von ihnen eingeladen und sogleich wurde ein Damper (australisches Buschbrot) zubereitet. Es wurde ein verhältnismässig langer Abend.

      Am Sonntag fuhren wir 301 km von Roper Bar nach Katherine, der ersten grösseren Ortschaft seit einer Woche. Unterwegs sahen wir erstmals die seltenen Wasserbüffel und auch einige Adler. In Mataranka erholten wir uns bei einem Bad in den warmen Quellen von Bitter Springs. Nachmittags wurden dann endlich die Vorräte wieder mal aufgefüllt und die SMS gelesen.
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    • 3. Kapitel (Katherine - Alice Springs)

      Nachdem der letzte Bericht geschrieben war, stürzten wir aus dem Internet-Cafe um die Errungenschaften der Zivilisation zu geniessen. Wir schrieben SMS, hoben hemmungslos Geld von den Kontos ab und liessen Fotos auf CD brennen. Und das nach nur einer Woche im Outback, ist das nicht bedenklich? Am Nachmittag erholten wir uns in den heissen Quellen von unserer Sinnesüberforderung.

      Der folgende Tag vollendete den Szenewechsel mit der Weiterfahrt nach Darwin. Nach 384 km vorbei an diversen stillgelegten Flugplätzen aus dem 2. Weltkrieg, erreichten wir die nördlichste Stadt Australiens.

      Anderntags besuchten wir das Indo Pacific Marine Museum und lernten einiges über Korallen und andere Meeresbewohner.

      Für Donnerstag Morgen hatten wir unseren Landcruiser bei einer Garage für einen Service inkl. Pneuwechsel angemeldet. In der Zwischenzeit besuchten Stefan und ich das Aviation Heritage Museum. Hier sind eine B-52 und eine Spitfire aus dem 2. Weltkrieg ausgestellt. Ausserdem wurde die Rolle Australiens in diesem Krieg eindrücklich erklärt. Darwin wurde 64 mal von den Japanern angegriffen und war die Frontlinie Australiens. Es war übrigens der einzige Krieg auf australischem Boden. Unseren Wagen konnten wir dann aber nicht abholen, da die Schlösser nicht repariert waren. Der Schlosser musste ran und wir bekamen einen Ersatzwagen.

      Am Freitag waren dann die Schlösser geflickt, der Service erledigt, die Handbremse wieder funktionstüchtig und der Keilriemen besser eingestellt. Einen neuen Reifen bekamen wir in der Garage aber nicht, dafür mussten wir ins Reifencenter. Endlich zurück in der Stadt schauten wir uns das Crocosaurus Cove an, eine interessante Ausstellung, bzw. Zoo über Krokodile, Schlangen und andere Reptilien (Marlen und Irene haben sogar ein kleines Krokodil gehalten).

      Früh am Morgen verliessen wir am Samstag die Stadt, um nach 260 km in Jabiru, im Kakadu Nationalpark anzukommen. Dieser Park ist wegen seiner Aboriginal-Felsmalereien und der vielen Feuchtgebiete ein UNESCO-Weltnaturerbe. Unterwegs machten wir am Adelaide River Halt, um eine Fahrt auf dem Flussdampfer zu machen. In diesem Fluss leben ca. 8000
      Salzwasserkrokodile (das sind die gefährlichen), die bis zu 6 m lang und über eine Tonne schwer werden können. Einige dieser Echsen sahen wir am Ufer und einige wurden mit Fleisch angelockt, das an einer Angel befestigt war. Sobald die Krokodile ihre Beute schnappen wollten, wurde die Angel etwas hochgezogen, so dass die Tiere bis zu zwei Meter aus dem Wasser sprangen. Das ist zwar eine absolut touristische und kommerzielle Angelegenheit, aber die Viecher sind halt schon eindrücklich.

      Am Sonntag fuhren wir nur 90 km, nach Ubirr und zurück. In Ubirr besichtigten wir die berühmten Felsmalereien und auf dem Rückweg machten wir ein Picknick am East Alligator River. Dort sahen wir unser erstes Krokodil in der Wildnis, ganz ohne Schiff oder dickem Glas dazwischen. Es war jedoch am anderen Ufer und deshalb relativ harmlos. Der Nachmittag gehörte der wunderschönen Poolanlage auf dem Campingplatz.

      Zum Start der neuen Woche besuchten wir die Twin Falls. Der Weg dorthin (188 km) führte uns über eine sehr schwierige 4x4-Strecke mit engen Furten über Krokodil-verseuchte Flüsse und fiese Sandpassagen mitten im Urwald. Der Anfang des Weges wurde von einem bedrohlich knisternden Buschfeuer gesäumt. Wir liessen uns von einem Boot bis nahe an die Twin Falls heranbringen. Während der Überfahrt sahen wir sogar ein "Freshie" (Süsswasserkrokodil). Auch diese Fälle hatten wenig Wasser, waren aber immerhin sehr hoch. Die Hitze und vor allem die Feuchtigkeit machten uns arg zu schaffen.

      Zum Abschluss unserer Tour durch den Kakadu Nationalpark besuchten wir noch Yellow Waters, ein zehn Quadratkilometer grosses Billabong (Wasserloch). In der Regenzeit ist der Wasserstand hier acht Meter (!) höher als jetzt und ein ganzer Landstrich ist unter Wasser. Wir hatten Glück und ein Aboriginal-Ranger hielt gerade einen Vortrag über Fauna und Flora des Billabongs und das Leben seines Stammes in diesem Gebiet. Neben den mittlerweile alltäglichen Krokodilen, Fischen und Enten, sahen wir auch einen riesigen Weisskopf-Seeadler. Anschliessend nahmen wir die 258 km nach Katherine unter die Räder.

      Am Mittwoch ging das Kilometerfressen auf dem Stuart Highway los, da die Strecke zwischen Katherine und Alice Springs mehrheitlich schnurgerade durch die öde Landschaft führt. Der erste Teil betrug 670 km, von Katherine nach Tennant Creek. Wir sind den ganzen Tag gefahren und bemerkten kaum, dass sich die Landschaft langsam von Steppe in Wüste
      verwandelte.

      Bevor wir am anderen Morgen Tennant Creek hinter uns liessen, besuchten wir eine Goldmine und machten eine geführte Tour mit. Da lernten wir, dass Tennant Creek der Ort des letzten Goldfiebers in Australien war (1932). Ausserdem schauten wir uns einen Minenschacht von innen an. Auf der Fahrt gen Süden regnete es zum ersten Mal, seit wir auf Reisen sind und das waren zum Zeitpunkt schon 26 Tage. Kurz vor Mittag erreichten wir unser Quartier in Wycliffe Wells, der UFO-Hauptstadt Australiens. Die Ausstellung beinhaltet zwar fast ausschliesslich Zeitungsausschnitte und Berichte von UFO-Begegnungen in dieser Gegend. Aber es ist anscheinend der Ort mit der fünfthöchsten Zahl an UFO-Sichtungen auf der Welt. Im Roadhouse war eine Stimmung wie im Film. Die Einrichtung aus den 60-ern, es wurden Burger und Fritten serviert und am Piano sass ein Rentner und spielte mehr oder weniger erkennbar Lieder aus Musicals und Opern.

      Nach der ersten Regennacht standen 377 km fast schnurgerader Strasse nach Alice Springs an. Unterwegs schauten wir uns das Barrow Creek Pub an. Hier kann ein Geldschein egal welcher Währung unterschrieben und an die Wand gehängt werden. Wenn man das nächste Mal vorbeikommt (95% der Leute kommen nie mehr...) kann man damit bezahlen, eine Art Bank also. Am Abend genossen wir eine geniale Didgeridoo-Show vom weltberühmten (wenn es das in dieser Sparte gibt) Didgeridoo-Spieler Andrew Langford. Anschliessend liessen wir den Abend im bekannten Bojangles-Saloon ausklingen.

      Grosses Glück hatten wir am Samstag, denn die 47. Henley-on-Todd Regatta fand an diesem Tag statt. Das ist ein Bootsrennen auf dem ausgetrockneten Todd River. Die Boote haben keinen Boden und die Teilnehmer tragen die Boote und rennen damit im Flussbett (ähnlich wie die Feuersteins Auto fahren). Wir erlebten einen schönen Nachmittag und ein witziges Stück australischer Kultur, auch wenn es zwischendurch immer wieder regnete. Die Regatta musste bisher einmal abgesagt werden, da der Fluss Wasser hatte. Am Abend wurden wir von einem gewaltigen Gewitter in die Zelte getrieben.

      Der letzte Tag im August war für die Reise an den Uluru (Ayers Rock), eines der Wahrzeichen Australiens, reserviert. Nach 497 km erreichten wir Yulara, das Ferienresort beim grossen Monolithen. Am Abend durften wir einen super schönen Sonnenuntergang erleben und der grosse Stein änderte seine Rot-Töne im Minutentakt.

      Am 1. September umrundeten wir den Uluru per Pedes. Nach dem 10 km Marsch fuhren wir zum Kata Tjuta (Olgas) und machten die verschiedenen Täler unsicher.

      Die Fahrt ging weiter zum Kings Canyon (328 km), wo wir einen kurzen Spaziergang in die Schlucht hinein machten. Dieser Ort ist bekannt, weil hier Farne und Palmen wachsen, von denen man bis vor Kurzem dachte, sie seien seit Tausenden von Jahren ausgestorben.

      Der letzte Tag unseres Wanderausflugs ins Zentrum begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein. Eine 4.5-stündige, ziemlich anstrengende Wanderung führte uns am Rand der Schlucht entlang. An einigen Stellen konnte man ungesichert an die 200 m tiefen, fast senkrechten Klippen herangehen, was spektakuläre Bilder, aber auch weiche Knie gab. Auf
      halber Strecke konnten wir unsere Beine an einem kleinen Teich tief in der Schlucht erholen. Hier, im sogenannten Garten Eden, wachsen die angesprochenen Farne und Palmen. Am Abend amüsierten wir uns im Pub mit typisch australischen Freuden: Live-Musik und Bier. Auf dem Campingplatz sahen wir das erste Mal (wilde) Dingos, die nach Essbarem suchten.

      Gestern fuhren wir über die Mereenie Loop Road, eine Strasse durch Aboriginal-Gebiet, nach Alice Springs. Für einen Teil der 321 km benötigten wir eine Erlaubnis, die wir aber ohne Weiteres erhielten. Unterwegs mussten wir einen ungeplanten Stopp einlegen, da vier Dromedare es sich auf der Strasse bequem gemacht hatten und nicht so einfach wegzuhupen waren. Dass wir in Aboriginal-Land sind merkte man daran, dass sich die Art der Strassenschilder änderte. Vor einer starken Kurve stand ein Fass mit der Aufschrift "Lift um up" (gemeint ist: Fuss vom Gaspedal heben). Nach der Kurve stand ein weiteres Fass mit der Aufschrift "Put um back down" (gemeint ist: Fuss wieder aufs Pedal). Am Abend genossen wir richtiges Schweizer Essen bei Keller's. Bei Wurst-Käse-Salat, Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti, Spätzli, Schoggi-Fondue und Toblerone-Mousse liessen wir es uns gut gehen.
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    • RE: 3. Kapitel (Katherine - Alice Springs)

      ...und noch ein paar zusätzliche Bilder zum Red Centre!
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    • 4. Kapitel (Alice Springs - Broome)

      Nachdem wir am Freitag (5.9.) nur Pendenzen erledigten (Einkauf, Bericht und Karten schreiben, Fotos entwickeln) ging am Samstag die Kilometerfresserei in Richtung Norden los. Die ersten 511 km brachten uns von Alice Springs nach Tennant Creek, wo wir acht Tage zuvor schon waren. Unterwegs schauten wir uns die Devil's Marbles (Teufelsmurmeln) an. Das sind riesige runde Granitfelsen, die zum Teil bizarr aufeinander liegen und so der Schwerkraft trotzen.

      Von Tennant Creek ging es weiter nordwärts über den Stuart Highway und den ungeteerten Buchanan Highway ins 540 km entfernte Top Springs. Unterwegs kamen uns einige Roadtrains (bis zu 53.5 Meter lange Lastwagen; ein Zugfahrzeug mit Auflieger und drei Anhänger) entgegen, die eine Menge Staub aufwirbelten. Wir sahen ebenfalls einige Willie-Willies, das sind kleine Wirbelstürme, die den Staub von der Strasse wegtragen und schlimmer aussehen als sie sind.

      Am 8.9., meinem Geburtstag, wurde ich von meinen Mitreisenden am Morgen mit brennenden Kerzen auf einer Scheibe Toast (mangels Alternativen) überrascht. Es war eine bescheidene Zeremonie aber sicher eine bleibende Erinnerung. :] Der Tag hatte 469 km Strecke bis nach Kununurra in Western Australia für uns bereit. Am Vormittag machten diverse Tiere (Wallabies, Kühe, Adler, Pferde und Echsen) Nahtoderfahrungen mit unserem Wagen. :baby: Es war ein ziemlicher Verkehr von rechts und links, aber Autos sahen wir kaum welche. Gegen Abend erreichten wir dann die Quarantäne-Station an der westaustralischen Grenze. Hier müssen Früchte und Gemüse entsorgt, bzw. aufgegessen werden. Grund dafür ist der Versuch, die Ausbreitung der Fruchtfliege und der Aga-Kröte, beide Schädlinge existieren in Westaustralien noch nicht, zu verhindern. Am Abend genossen wir das australische Nationalgericht: Fleisch und Wurst vom Grill mit Bier runtergespült. Wir mussten uns bereits um 17.00 von einem frühen Sonnenuntergang überraschen lassen. Durch die Zeitverschiebung geht der Tag (Helligkeit) hier von ca. 05.00 bis 17.00.

      Anderntags erkundeten wir die Umgebung. Es wurden aber trotzdem 205 km. Erst besuchten wir den Keep River Nationalpark, wo wir eine kleine Wanderung durch ein Sandsteingebirge machten. Bei 36 Grad hatten wir aber schnell den Drang nach Wasser. Da war der Lake Argyle genau das richtige, dachten wir. Ein 2000 Quadratkilometer grosser Stausee mit viel Natur, aber leider keine Badestelle, ausser der Bootsrampe. Also ging's nach einer kurzen Abkühlung zurück an den Pool. Am Abend sahen wir die Wanderung der Flying Foxes (grosse Fledermäuse). Hunderte dieser Segler bevölkerten den Himmel und flogen landeinwärts..

      Der Mittwoch diente der Erledigung einiger Pendenzen. Ausserdem statteten wir der Ivanhoe Crossing, in der Nähe unseres Zeltplatzes einen Besuch ab. Dies ist eine berühmt-berüchtigte Furt über den Ord River, mit hohem Wasserstand und starker Strömung. Aber unser "Kari" meisterte auch diese Hürde. Auf halbem Weg, mitten im Fluss, fuhren wir sogar an einem Süsswasserkrokodil vorbei.

      Am 11.9. nahmen wir die wahrscheinlich letzte grosse Outback-Strecke in Angriff, die Gibb River Road. Eine 620 km lange Strasse, ursprünglich gebaut für den Rindertransport von Kununurra nach Derby. Als erstes machten wir aber einen kleinen Abstecher in die Nähe von Wyndham zum Boab Prison Tree, einem 2000 Jahre alten Baum mit 14 Metern Durchmesser, der in den Anfängen der weissen Besiedelung als Gefängnis genutzt wurde. Eine sehr imposante Pflanze. Gemäss unserer Karte sollte von da eine 50 km lange Strasse direkt zur Gibb River Road führen. Diese "Strasse" war ein Pfad, mehr nicht. Unsere spärlichen 4x4-Kentnisse waren gefordert und wurden dadurch auch gefördert. Es waren die härtesten 50 km unserer Reise, für Mensch und Maschine. (Anmerkung der Redaktion: Wir landeten auf dem Karunjie Track) Nach einer Ewigkeit landeten wir auf der Gibb River Road und das erste, was diese für uns bereithielt, war die Überfahrt über den Pentecost River. Der Fluss war nicht so tief und die Strömung nicht so stark wie tags zuvor, die Überfahrt war aber nicht mit Betonplatten präpariert, sondern naturbelassenes, steiniges Flussbett. Am Ende des Tages, nach 298 km, wartete ein idyllischer Busch-Campingplatz auf der Ellenbrae Station auf uns. Ein Teich, so dreckig, dass wir in der Schweiz nicht mal einen Fuss reingehalten hätten, sorgte für Abkühlung.

      Der zweite Tag auf der Gibb River Road führte uns über 382 km in die Windjana Gorge. Wir stellten fest, dass die Strecke nicht schlimmer und abenteuerlicher ist als der Savannah Way, nur die Campingplätze sind rudimentärer ausgestattet. Die Flussdurchquerungen werden aber
      häufiger. Nach so einer mussten wir notfallmässig anhalten, da "Kari" seltsame Geräusche von sich gab. Das Wärmeschutzblech des Auspuffs vor dem Schalldämpfer war durchgerostet und vibrierte nun auf dem Auspuff herum. "Kari" wurde kurzerhand auf einem Stein aufgebockt und die Schraube wurde gelöst. Etwas WD-40 wurde aufgetragen und mit einem
      herumliegenden Metallteil eine Unterlagsscheibe improvisiert. Der Schaden wurde in Rekordzeit behoben, da wir von Fliegen und vor allem Bremsen angegriffen wurden. In der Windjana Gorge angekommen, machten wir eine kurze Wanderung in die Schlucht. Dort sahen wir ca. 50 Süsswasserkrokodile an den Ufern und wir konnten sehr nahe an die scheuen Tiere ran. Ausserdem sahen wir noch Schildkröten, Wallabies und Fledermäuse. An den Wänden der Schlucht kann man diverse Meeresfossilien erkennen, da diese Region vor Millionen von Jahren ein Riff war.

      Am Sonntag fuhren wir zum nahen Tunnel Creek. Dies ist ein Bach, der im Laufe der Jahre eine 750 Meter lange Höhle in eine Bergkette gefressen hat. Durch die Finsternis dieser Höhle sind wir gewandert. Nur mit unseren Taschenlampen bewaffnet kletterten wir über Stock und Stein, durchwateten knietiefes Wasser und sichteten dafür wunderschöne Tropfsteine, einen Schwarm riesiger Flying Foxes (ca. ein Meter Flügelspannweite) und ein Süsswasserkrokodil, dessen rot-reflektierende Augen uns in der Dunkelheit einen ziemlichen Schreck einjagten. 8o Es
      erschrak aber noch mehr als wir und machte tauchend einen Abgang. Wir fuhren an diesem Tag nur 73 km, haben aber einiges erlebt.

      Der letzte Teil der Gibb River Road führte uns über 373 km von der Windjana Gorge über Derby nach Broome. Dieser Teil der Strecke bot aber nicht mehr sehr viel Spektakel. Einzig eine ca. zwei Meter lange Schwarzkopf-Python, vor uns auf der Strasse, vermochte die Eintönigkeit zu durchbrechen. Es war die erste Schlange, die wir auf unserer Reise in freier Wildbahn sahen. In Broome angekommen stürzten wir uns am berühmten Cable Beach sofort in die Fluten des Indischen Ozeans. Endlich Meer! Dieser Strand ist sehr berühmt für seine Gezeiten, er ist bei Ebbe fast 200 Meter breit und 29 km lang. Seinen Namen bekam der Strand, weil hier das erste Telegraphenkabel, das Australien mit Jakarta und somit London verband, an Land gezogen wurde.

      Gestern schauten wir uns die Chinatown an, die hier fast das ganze Stadtzentrum ausmacht. Die Stadt ist weltweit für die zahlreichen und grossen Perlen bekannt, die hier aus den Gewässern gefischt werden. Früher wurde diese (Drecks)-Arbeit von chinesischen und japanischen Tauchern erledigt, deshalb ist hier alles asiatisch angehaucht. Speziell an der Stadt ist auch der internationale und ziemlich geschäftige Flughafen, der mitten in der Stadt steht und dessen An- und Abflüge zu 100% über nahe gelegenes Wohn- und Stadtgebiet gehen. Das würde bei uns wahrscheinlich zu einem Bürgerkrieg führen, hier scheint das nicht
      gross zu stören. Am Nachmittag ging es wieder an den Cable Beach, bevor wir uns bei einer Partie Minigolf vergnügten.
      Heute schauten wir uns den kleinen Hafen und den Leuchtturm von Broome an.
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      • Devils Marbles.jpg

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      • Buchanan Highway.jpg

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      • Top Springs.jpg

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      • Keep River N.P.jpg

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    • RE: 4. Kapitel (Alice Springs - Broome)

      ...und noch einig Impressionen zu diesem Kapitel!
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      08: Cairns - Savannah Way - Darwin - Uluru/Kata Tjuta - Gibb River Road - Broome - Southwest - Perth - Sydney
      11/12: Tasmanien - Melbourne - Grampians- Adelaide - Flinders Ranges - Snowy Mts - Sydney
      17: Cairns - Townsville - Sunshine Coast - Brisbane - Gold Coast - Sydney
    • Gaaanz großes Kompliment - toller Bericht, tolle Photos - bin süchtig, bitte mehr davon.

      Gruß, Robby
      [IMG]http://www.ushighlights.com/usrtickers/D8DF2CE6ED534E44D58C3CBBCED5F61F.jpg[/IMG]
    • Vielen Dank für die Blumen!

      Keine Angst deine Sucht kann noch ein Weilchen gestillt werden. Fünf Kapitel gibts noch von dieser Reise, inkl. Fotos. Und Ende November gehts wieder für sechs Wochen da runter. Da wird es auch wieder einiges zu berichten und fotografieren geben.
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    • Hurraaa, da freuen wir uns schon drauf.
      Wir gehen mit unseren Kids in einem Jahr nach DU. Da sind eure Bilder und Berichte einfach toll, um richtige Vorfreude zu wecken. Selbst mein 5-jähriger hört mittlerweile eure Reiseberichte lieber als seine Pumuckel Höhrspiele.

      :D :] 8)
      [IMG]http://www.ushighlights.com/usrtickers/D8DF2CE6ED534E44D58C3CBBCED5F61F.jpg[/IMG]
    • u.p.a.miro der Kinderbuch-Autor... Das klingt not too bad... =)

      Überlege mir gerade, ob ich den nächsten Reisebericht als Hörbuch veröffentlichen soll... =)

      Freut mich, dass ich eure Vorfreude wecken kann. Auch meine Vorfreude wird langsam wieder geweckt. Sind ja auch nur noch 4 1/2 Monate bis dahin...

      Weiterhin viel Spass beim Lesen!
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    • so.nun auch ein dickes Lob von mir, zumindest vorerst für die Bilder ;) ;) ;), da kommen wunderbare Erinnerungen hoch.....*seufz*.....

      zum Lesen komme ich diese Woche einfach noch nicht. Aber es wird sicherlich 1A werden. :] :]

      Vielen Dank schon mal und weiter so

      Grüße
      2002 - Darwin - Brisbane (Sep)
      2005 - Tassi - Perth - Darwin (Sep/Okt)
      2008 - Tassi - Adelaide - Darwin (Sep/Okt)
      2010 - Tassi (März)
      2010 - Sydney - Darwin (Sep)
      2014 - Tassi (Nov)
    • 5. Kapitel (Broome - Exmouth)

      Am Abend des 16. Septembers, setzten wir uns mit Tausenden anderen Touristen an den Town Beach von Broome und warteten auf den aufgehenden Vollmond. Dieser sollte über die durch Ebbe entstandenen Wasserpfützen scheinen und so den "Stairway to Moon", Treppe zum Mond, erzeugen. Die Spiegelung in den Pfützen soll aussehen wie eine Treppe. Leider war der Himmel etwas bewölkt, so dass der Treppe einige Stufen fehlten.

      Nach einigen Tagen in Broome ging das Nomadenleben weiter. Von Broome fuhren wir über 458 km ins Pardoo Roadhouse, wo wir den letzten Teil unserer Autoreise, sprich die 28 verbleibenden Tage in Westaustralien, grob planten.

      463 weitere Kilometer brachten uns weg von der Küste ins Inland, genauer gesagt nach Newman. Da wollten wir die grösste Tagebau-Mine (Eisenerz) der Welt anschauen. Leider war die Mine aber aus irgendwelchen Gründen geschlossen, was den ca. 700 Kilometer langen Umweg ziemlich unnötig machte.

      Unser tägliches Morgenritual sieht seit Beginn der Reise folgendermassen aus: Aufwachen mit dem Sonnenaufgang (momentan 05.30), Zelt ausräumen, Heringe ausgraben und reinigen, Zelt zusammenlegen und wegräumen, Frühstück, Morgentoilette. Das alles ist mittlerweile Routine und nach jeweils ca. 90 Minuten sind wir auf der Strasse. Auch am Donnerstag Morgen lief das genau so ab. Dann schauten wir vom nahen Lookout auf die überraschend grosse Minenstadt hinunter. Anschliessend begaben wir uns auf die 437 km lange Fahrt quer durch die Pilbara in den Millstream - Chichester Nationalpark. Die Pilbara ist eine der heissesten und unwirtlichsten Gegenden Australiens mit Temperaturen, die im Sommer regelmässig an der 50 Grad Grenze kratzen. Wir fanden sie auch im Winter recht heiss und staubig. Im Nationalpark angekommen, suchten wir uns ein nettes Buschcamp direkt am Fluss und stürzten unsere überhitzten Körper da rein. Die diversen Insekten trieben uns um kurz vor 21.00 bereits in die Zelte.

      Anderntags führte der Weg zurück zur Küste. Wir fuhren über eine Privatstrasse, für deren Benützung man von der Bergbaugesellschaft eine Erlaubnis benötigt hätte (was wir erst nachher erfuhren), nach Cossack. Auf dem Weg fuhren wir parallel zu den Schienen, die zu den Minen führen. Uns kamen Züge mit fast 250 Wagons entgegen, was eine geschätzte Gesamtlänge von über zwei Kilometer ergibt. Ausserdem überholten wir ein komplett ausgeschlachtetes Auto, das mitten in den Pampas, von zwei Dromedaren auf der Strasse gezogen wurde. Begleitet wurde das Gespann von einem alten, abenteuerlich aussehenden Vagabunden, der unser Winken mit einem zahnlosen Lächeln erwiderte. ?( Cossack war der erste Perlenhafen im Westen, versandete jedoch vor langer Zeit und wurde 1950 endgültig verlassen. Heute sind die alten Gebäude zum Teil renoviert und erzählen Geschichten von Zeiten, in denen man nicht einfach mit dem Auto hinfahren und sich etwas ansehen konnte. Unser Ziel für diesen Tag war Karratha nach 276 km.

      Sonntags machten wir uns auf ins nahe Dampier, wo uns riesige Salzberge erwarten sollten. Leider waren es nur zwei kleine Salzhügel, die wir nur aus weiter Ferne sehen konnten. :baby: Um Salzberge zu sehen, geht man also besser in die französische Camargue, ist auch nicht so weit. Wir zogen weiter zur riesigen Erdgas-Raffinerie. Schon von weitem sah man den flammenden Turm. Auch zu dieser Anlage konnten wir leider nicht näher vorstossen und das Besucherzentrum war am Sonntag natürlich auch geschlossen, nicht wie die meisten Shopping Center, Baustellen und anderen Läden. Gearbeitet wird hier sieben Tage die Woche. Wir kühlten uns dann in Hearson's Cove an einem schönen Muschelstrand ab.

      Zum Start der neuen Woche machten wir eine Tour mit. Dafür fuhren wir 45 km nach Roebourne und dann wieder zurück. Dazwischen schauten wir uns die historischen Gebäude von Roebourne, dem ältesten Ort im Nordwesten, an. Anschliessend fuhr man zum Cape Lambert, wo die Minengesellschaften ihren Eisenerz-Verladehafen haben. Leider sahen wir
      den grössten Teil der riesigen Anlage aus dem Bus, und zu den Schiffen kamen wir gar nicht. Dennoch konnten wir uns ein gutes Bild von der Grösse und Komplexität dieser Firmen und Anlagen machen. Danach schauten wir uns nochmals Cossack an. Diesmal erhielten wir noch einige Zusatzinformationen von der Führerin, was den nochmaligen Besuch trotzdem interessant machte.

      Unsere Reise ging auf dem North West Coastal Highway weiter und zwar nach Exmouth (552 km). Dieser kleine Ort ist der Ausgangspunkt zum Ningaloo Reef, dem zweitgrössten Riff Australiens. Der Ort wurde in den 60-er Jahren gegründet, als in der Nähe eine Kommunikations-Station für die US Navy errichtet wurde, von wo aus die U-Boote im Pazifik kontaktiert werden konnten. Der Kalte Krieg lässt grüssen. Im Jahr 1999 wurde Exmouth vom Cyclone (tropischer Wirbelsturm) "Vance" buchstäblich platt gemacht. Es war der bisher letzte grosse Cyclone, der die australische Küste verwüstete. Das Städtchen hat sich aber erstaunlich gut erholt und das Baugewerbe scheint hier zu boomen.

      Dass Exmouth nicht direkt am Ningaloo Reef liegt, mussten wir am Mittwoch erfahren, als wir auf eigene Faust schnorcheln gingen. Am Schluss waren es dann doch wieder 165 km. Wir mieteten Schnorchel, umrundeten die Halbinsel und fanden Mandu Beach und Turquoise Bay, zwei schöne Schnorchel-Strände. Dort herrschte zwar eine teilweise starke Strömung, das hielt uns aber nicht davon ab, drei mal schnorcheln zu gehen. Wir sahen einige Fische, schön farbige Korallen und Blaupunkt-Rochen. An der Turquoise Bay fanden wir diverse Quallen am Strand, die aber scheinbar harmlos sind. Auf dem Rückweg sahen wir uns den kleinen Leuchtturm aus der Nähe an. Von der Anhöhe aus konnten wir weit im Ozean draussen mehrere Buckelwale sehen. Anschliessend machten wir noch einen kleinen Umweg zum Wrack der SS Mildura, ein Dampfschiff, das um 1900 auf ein Riff auflief.

      Der Donnerstag war nochmals Schnorcheltag. Um 07.15 wurden wir für die ganztägige, geführte Tour abgeholt. Mit dem Schiff ging es auf die ca. sieben Kilometer entfernten Muiron Islands. Hier erlebten wir drei, jeweils ca. einstündige, geniale Schnorcheleinheiten. Wir sahen ein absolut intaktes Riff, sehr viele grosse Fische, Blaupunkt-Rochen, grosse Schildkröten und zwei verschiedene Arten von harmlosen Riffhaien, die wenige Meter weg von uns patrouillierten. Es war schon ein komisches Gefühl, diesen ca. 2 Meter langen Raubtieren so nahe zu sein. Das einzige was wir nicht sahen, war unser Mageninhalt, sprich wir hatten keine grösseren Anfälle von Seekrankheit. Auf den Fahrten zu den Inseln und zurück, sahen wir immer wieder Gruppen von Buckelwalen, die ganz in der Nähe ihre Fontänen gen Himmel sprühten und uns mit der Schwanzflosse zu winken schienen. Ein Traumtag, und wer weiss wie lange man solche Dinge noch so intakt sehen kann!
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    • 6. Kapitel (Exmouth - Kalgoorlie)

      Freitag, 26.09.2008, war seit langem wieder mal etwas regnerisch, das heisst es nieselte immer wieder etwas. Perfekt um einige Dinge zu erledigen und eine Partie Minigolf zu spielen, mit Irene als Siegerin.

      Am Samstag reisten wir weiter in den Süden, nach Carnarvon. Auf den 370 km überquerten wir den Wendekreis des Steinbocks, der die heisse und die gemässigte Klimazone trennt. Wir sind jetzt in der gemässigten, wo der Frühling noch in den Kinderschuhen steckt. Das merkt man besonders am kräftigen Wind, der hier fast ununterbrochen bläst. Carnarvon ist sehr bekannt für seine vielen Früchteplantagen. Auf dem Hinweg sind wir bereits durch kilometerlange Bananen- und Obstplantagen gefahren.

      Tags darauf fuhren wir nochmals etwas in den Norden, um uns bei Point Quobba die Blow Holes anzuschauen. Das sind Fontänen, die bis zu 20 m hoch spritzen. Sie entstehen, weil die Flut Wasser unter überhängende Felsen an der Küste drückt und durch den Druck wird die Luft und Wasser durch die Löcher in den Felsen gepresst. Einen Strand mit schönen Wellen fanden wir leider nicht. Die kurze Tour war dann doch 170 km lang und den Nachmittag verbrachten wir auf dem Zeltplatz.

      Von Carnarvon aus reisten wir weiter südlich zum Overlander Roadhouse, wo wir in den Shark Bay Marine Park einbogen. Dieses UNESCO-Weltnaturerbe hat viele Sehenswürdigkeiten, von denen wir einige besuchten und da wir (Marlen und ich) vor vier Jahren schon mal hier waren, schon zum zweiten Mal sahen. Unsere erste Station war Hamelin Pool, wo noch eine alte Telegraphen-Station steht. Viel interessanter sind aber die dort im Wasser vorhandenen Stromatolithen. Das sind Bakterien, die Sand und Gestein aneinander binden und so kleine Felsen im Wasser bilden. Diese Bakterien sind seit 3.5 Milliarden Jahren auf der Erde und waren während der ersten zwei Milliarden Jahre damit beschäftigt den Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre um 20% zu steigern, so dass die Pflanzen entstehen und nachher mit der Produktion von Atemluft fortfahren konnten. Man glaubte lange, dass diese Bakterien ausgestorben seien, bis man hier in den 50-er Jahren einige wenige Überbleibsel entdeckte. Weiter ging die Reise zum Eagle Bluff, einem Aussichtspunkt hoch über dem Meer. Von da oben sahen wir mehrere Haie, Rochen und Schildkröten, die sich in der seichten Bucht tummelten. Anschliessend fuhren wir ins Monkey Mia Resort, wo wir mit Glück einen der letzten Zeltplätze ergatterten.

      Nach einem kurzen Regenschauer in der Nacht (der vierte auf unserer Reise) weckte uns am Dienstag wieder die Sonne. Zwischen 07.30 und 09.00 widmeten wir uns der Hauptattraktion von Monkey Mia, den Delfinen. Seit den 60-er Jahren kommen drei wilde Delfin-Familien (je 3 Generationen) täglich an den Strand um sich eine kleine Menge Fisch (2 kg; Tagesbedarf pro Tier: 13 kg) abzuholen. Wer Glück hat, darf dem Delfin das Futter hinhalten. Ich hatte Glück! An diesem Tag kamen 13 Delfine (vergleichsweise viele), aber leider auch über 300 Leute (Ferienzeit). Nach der Fütterung reisten wir nach Denham in den Ocean Park, wo Irene
      und Stefan einer Haifütterung beiwohnten. Nachmittags nahmen wir an einer Quad-Tour (vierrädrige Töffs) teil, die uns während drei Stunden quer durch die Dünen und den Busch zu einsamen Stränden und wilden Geländepisten führte. Wir hatten alle einen Riesenspass und ca. fünf Kilogramm Staub am und im Körper. :baby:

      Tags darauf schauten wir beim Erwachen einer ziemlich grossen Spinne, die auf der Innenseite unseres Aussenzelts wohnte, in die Augen. Ein freundlicher, australischer Nachbar meinte: "Keine Ahnung, ob die giftig ist, aber die wird mich schon nicht beissen.", und nahm sie von Hand weg. Wir schauten uns dann nochmals die Delfin-Fütterung an und ich wurde schon wieder ausgewählt. Was der Hut alles ausmacht... Diesmal durfte aber Irene ran. Die Delfine waren an diesem Morgen sehr munter und machten einige Luftsprünge und Kapriolen. Anschliessend stand eine 2.5-stündige Katamaran-Tour auf dem Plan. Diese brachte uns aufs Meer hinaus, wo wir massenhaft Delfine, grosse Schildkröten und sehr viele Dugongs sahen. Das sind riesige Seekühe, die früher oft als Meerjungfrauen fehlinterpretiert wurden. Es ist eine sehr seltene und bedrohte Tierart und hier in der Shark Bay leben ca. 20% der weltweiten Population (ca. 10'000 Tiere). Zurück von der genialen Tour genossen wir nochmals die Sonne und den Strand.

      Dann liessen wir den Sommer hinter uns zurück. Auf dem Weg von Monkey Mia nach Kalbarri war der Himmel stark bedeckt. Unterwegs wollten wir an der Shell Beach schwimmen. Dieser Strand wird nicht von einem grossen Erdöl-Konzern gesponsort, sondern besteht ganz aus Muscheln und deren zerbrochenen Überresten. Das Wetter und die im Wasser treibenden Quallen hielten uns von unserem morgendlichen Bad ab. Gleich vor der
      Shell Beach befindet sich ein elektrischer Zaun und ein Gitterrost auf der Strasse. Der Zaun erstreckt sich über die ganze Halbinsel und soll verhindern, dass Hasen, Füchse und Katzen, die alle hier nicht heimisch sind, in den Nationalpark einwandern und sich so die einheimischen Arten erholen können. Um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, wurde beim
      Gitterrost, wo ja der Zaun nicht durchgehend ist, ein Bewegungsmelder installiert. Sobald dieser ausgelöst wird, ertönt lautes Hundegebell aus Lautsprechern, was die Eindringlinge endgültig vertreiben soll. Kurz nachdem wir wieder auf dem North West Coastal Highway waren, begann es zum Teil kräftig zu regnen, abends war es jedoch wieder schön aber
      windig. In Kalbarri angekommen, besuchten Irene und Stefan das Wildblumencenter, während Marlen und ich die Strände nach schönen Wellen absuchten. Die Wellen waren gigantisch, aber leider befanden sich zu viele Felsen im Wasser, was ein Bad verunmöglichte. Beim Abendessen trafen wir Tino Andermatt aus Baar (Guggenmusik Crescendos), der mit dem Fahrrad von Darwin nach Perth (ca. 4'000 km) unterwegs ist. Er war froh, sich wieder einmal (auf schweizerdeutsch) mit jemandem unterhalten zu können. Wir verbrachten einen netten Abend mit dem Austausch verschiedener Erfahrungen auf der selben Strecke.

      Freitag war wieder einmal Wandertag. Wir fuhren von Kalbarri zum Murchison River Loop. Dort absolvierten wir eine acht Kilometer Wanderung entlang dem Fluss, der da eine Schleife beschreibt. Anschliessend fuhren wir unsere müden Körper noch nach Geraldton, wo wir uns kurz vor Sonnenuntergang an den Back Beach begaben. Dort fanden wir erstmals auf dieser Reise ansprechend grosse Wellen. Die Kälte des Wassers, der Wind, der Dreck im Wasser und die untergehende Sonne hinderten uns nicht daran, die gigantischen Wellen zu geniessen. Die Kälte danach war dafür recht brutal.

      Am nächsten Tag wurden erst mal Pendenzen erledigt. Mittags ging die Fahrt nach Cervantes (266 km) dann los. Eigentlich wollten wir am Nachmittag noch die Pinnacles im Nambung Nationalpark anschauen, doch wir verschätzten uns ziemlich mit der Fahrzeit. Also verschoben wir diesen Versuch um einen Tag.

      Am Sonntag stand der Pinnacles Desert auf dem Programm. Das ist eine Wüste, in der Tausende, bis zu fünf Meter hohe Felsnadeln aus dem Boden ragen. Diese wurden durch Verwitterung und unter gütiger Mithilfe von Wurzeln gebildet. Wir erkundeten die Gegend zu Fuss und mit dem Auto. Unterwegs dahin sahen wir rote Riesenkängurus, die waren fast zwei Meter hoch. Auch Emus und Hasen sahen wir viele auf dem Weg. In der 4WD-Zone von Lancelin wollten wir unseren "Kari" etwas fordern. Die Dünen waren traumhaft, aber nach zwei Runden hatten wir genug, da die Unfallgefahr, von den anderen herumrasenden 4WD-Fahrern ausgehend, zu hoch war. Anschliessend lotsten wir uns sicher und ohne zu verfahren
      durch Perths Vororte zu einem netten Campingplatz in Caversham. Dieser Tag brachte weitere 355 km auf den Zähler.

      Zum Start der neuen Woche verliessen wir den Grossraum Perth bereits wieder in Richtung Hyden. Unterwegs hielten wir kurz in Northam, um uns die 117 m lange Suspension Bridge, die längste Hängebrücke Australiens, anzusehen. Nach 398 km erreichten wir Hyden, wo wir den Wave Rock besuchten. Das ist ein 110 m langer Fels, der die Form einer brechenden Welle hat und teilweise überhängend ist.

      Gestern erwachten wir zu ekligem, kaltem Herbstwetter (es ist zwar Frühling hier) mit Nebel und Feuchtigkeit überall. Wir schlafen zur Zeit nicht sehr gut wegen der Kälte. Wir sind in bis zu drei Schlafsäcke gehüllt und tragen massenhaft Kleider, auch in der Nacht. Was die Nächte betrifft, freuen wir uns auf die Zeit in den Jugendherbergen. Trotzdem geniessen wir auch diese Erfahrungen und die restlichen Tage unterwegs. Auf den 370 km nach Kalgoorlie-Boulder in die Goldfelder absolvierten wir wahrscheinlich die letzte grössere ungeteerte Strecke. Kalgoorlie-Boulder ist eine der letzten grossen Goldstädte und die "Golden Mile" zwischen Kalgoorlie und Boulder ist momentan die ergiebigste Goldader der Welt. Hier werden jährlich über 800'000 Unzen (ca. 22'600 kg) Gold gefördert. Wo so viele Männer in der Erde graben (auf eine Frau kommen 20 Männer), muss es auch Einrichtungen zur Befriedigung der männlichen Bedürfnisse geben. Stefan und ich amüsierten uns deshalb im ältesten dieser Bordelle für 20 Dollars für mehr als eine Stunde... 8o








      ... Irene und Marlen machten diese geführte Tour interessehalber natürlich auch mit und wir hörten einige interessante und spezielle Geschichten, von der Madame, die den Laden seit 16 Jahren schmeisst. =) Anschliessend schlenderten wir die Hannan Street rauf und runter und schauten uns die diversen historischen Gebäude (Ende 19. Jahrhundert) an.

      ...Fortsetzung folgt (Zeichenbegrenzung erreicht!) 8o
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    • RE: 6. Kapitel (Exmouth - Kalgoorlie) 2. Teil

      ...Fortsetzung... (und noch mehr Bilder)

      Heute Vormittag sahen wir vom Super Pit Lookout aus, eine der grössten offenen Goldminen der Welt. Sie ist 1.6 km breit, 3.2 km lang und 400 m tief. Darin fahren 31 Kipplaster (Wert: je 4 Mio. CHF) mit einem Fassungsvermögen von je 225 Tonnen herum und sehen vom Lookout aus wie Spielzeuge. Vier zehn Mio. CHF teure Bagger, deren Schaufel ein Fassungsvermögen von je 60 Tonnen hat, füllen einen solchen Truck in drei Minuten. Anschliessend besuchten wir die Miners Hall of Fame, ein Museum zur Geschichte des Goldes in dieser Region. Wir schauten beim Goldschmelzen zu und konnten sogar selber Gold waschen, leider ohne Erfolg.
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