An der Great Central war keine Fruit Control.

(Wir sind von WA nach NT gefahren - da ist ja nie eine Kontrolle - auch nicht bei Kununurra)

Hallo Anna,
es gab im Jahr 2009/10 für 3 Monate versuchsweise eine Kontrollstation bei Laverton auf der Great Central Road. Die war im März 2010 schon wieder aufgelöst.

Sind die Great Central Road schon mehrmals gefahren, aber nur ein einziges Mal kontrolliert worden. Das war im März 2010.

Kurz vor Laverton wurden wir von einem einzelnen Mann angehalten und kontrolliert. Der war dabei, das dort deponierte Obst- und Gemüse zu verbrennen.
wolff-in-au.de/wiareise/2009-2…php?action=view&offset=71
Der hat uns erzählt, dass der Versuch beendet sei, wegen des fehlenden Verkehrs. Im Durschnitt seien täglich 5 Autos vorbei gekommen und dafür lohne sich der Aufwand nicht.

Elvira

An der Nullarbor war auch eine Kontrolle von WA kommend (unmittelbar vor Ceduna)

Aber die war bei uns nicht weiter bemerkenswert - keinerlei DDR-Erinnerungen.

wenn man ceduna verläßt, wird man schon auf die kontrolle aufmerksam gemacht. auf der strecke bis zur kontrollstation sind auch immer wieder hinweisschilder auf die quarantänestation, die sich etwa an der staatengrenze befindet.
als ich das letzte mal kontrolliert wurde, hatte ich nichts mehr dabei, hatte mich darauf eingerichtet und dann wieder in wa eingekauft.
ciao
michael

ja, wenn man das weiss mit den Kontrollen und daß man Obst und Gemüse nicht mitnehmen darf, warum kauft man dann soviel ein?

tut mir leid, daß ich das jetzt so brutal sagen muß, aber deine paar Dollar, die du da wegschmeissen mußt, die könnten u.U. eine ganze Industrie lahmlegen.

...The introduction of a pest or disease into a production area can result in expensive controls being implemented and loss of markets, which can cost industries and the community millions of dollars......

Wer dabei an DDR Grenzer denkt, der hat nix kapiert!

Diese von Elvira erwähnte Station auf der GCR vor Laverton gab's vor zwei Monaten noch, sie war aber glücklicherweise tatsächlich unbemannt. Grosse Infotafeln listen diejenigen Güter auf, welche in den Kübeln deponiert werden sollten. Die Liste war um einiges detaillierter als pauschal "kein frisches Obst und Gemüse". Ich kann mich jedoch an die Details nicht mehr erinnern, da ich die Tafeln mehr oder weniger ignoriert bzw. dafür zu wenig abgebremst hatte.

Warum ignoriert? Nun, eine solche Quarantäne Station rund 1000km(!) von der NT Staatsgrenze entfernt quasi mitten in WA aufzustellen, ist doch grundsätzlich ein behördlicher Unfug. Denn nicht jeder welcher an diesem Ort westwärts fährt, hat zwangsläufig etwa 2 Tage zuvor die NT Grenze überquert. Das war auch in meinem Fall so, ich war auf meiner Tour innerhalb WA geblieben und via Gunbarrel Hwy von Norden her auf die GCR gelangt.
Die paar Zwiebeln und Cherrytomaten welche mir ein allfälliger Beamter dort abgenommen hätte um Millionenschäden zu verhindern, die hatte ich zuvor in Perth bzw. Karratha gekauft...

Kann Anna nur beipflichten.

Wir sind im Oktober die Nullarbour von Ost nach West gefahren und an der WA/SA Border kam ich mir vor wie früher an der Ostblockgrenze.

Eine mißmutig gelaunte Kontrolleurin (wahrscheinlich war ihr 7:00 morgens zu früh zum arbeiten) durchgruschte das ganze Auto, und fragte mehrmals nach.
Ich hatte fast den Eindruck, daß sie entäuscht war nichts zu finden (gibt eventuell Beförderungspunkte)

Alles in allem find ich diese Quarantäne ziemlich hirnrissig. Nachdem man so blöd war das Land mit Katzen, Kröten, Hasen und sonstigen Plagen überflutet hat, geilt man sich jetzt an der Fruit Control auf.

Ich denke, daß ist eher eine Unterstützung des Einzelhandels. Der kann auf der jeweils anderen Seite dasselbe was man vorher vernichten mußte wieder teuer verkaufen, obwohl die Ware genau aus dem gleichen Ort kommt, nur halt mit den Roadtrain über die Grenze gekarrt wird.

Vollkommen idiotisch ist das Gehabe mit Honig, bei dem australienweit derselbe verkauft wird, aber man ihn selbst nicht mit über die Grenze nehmen darf.

Dieselbe Prozeder hatten wir früher schon mal vor Kununurra bei der Fahrt von NT nach WA.

Mit viel Mühe kann ich das Gehabe bei der Fahrt nach WA noch nachvollziehen (ist doch ziemlich weit weg von allem) die 20-seitige Infobroschüre mit der tabellarischen Auflistung was von wo nach wo über alle Staaten erlaubt und verboten ist, (z.B. keine Zitrusfrüchte nach NSW, oder keine Zwiebeln, Knoblauch, Lauch nach SA) bestärkt mich in der Vermutung, daß da (wie bei uns auch immer) gute Lobbyarbeit vom Einzelhandel gemacht wurde.

Hi Anna,

wir sind vor 5 Wochen die Tanami gefahren. Es wurde schon von weiten auf die Quarantaene hingewiesen. Beim Ueberfahren der Grenze stand nur ein grosses Schild, dass man kein Obst und Gemuese mitnehmen darf. Das wars auch schon.

Wir waren nicht sicher was zu tun ist, weil wir unsere verbliebenen 2 Aepfel ja auch nicht einfach in die Landschaft schmeissen wollten. Also sind wir weiter. Kurz bevor man am Ende der Tanami auf den Highway faehrt, steht dann ein Quarantaene-Muelleimer. Kontrolliert hat niemand aber auf dem Schild stand, dass Kontrollen durchgefuehrt werden.

Gruss
Samurai

richtig ist:
in der vergangenheit wurden viele fehler gemacht, die verheerende folgen nach sich zogen.
wenn man draus lernt, ist das ja nur gut.
in australien kennt man keine reblaus - hat sicherlich was mit strenger quarantäne zu tun - von außen nach innen, nicht jedoch von staatsgrenze zu staatsgrenze.
die fruchtfliege - um die handelt es sich hauptächlich, kann auch schlimmes anrichten. sie hält sich sicherlich nicht an staatsgrenzen oder gar kontrollstationen - aber dann nichts tun?
1997 war darwin sperrgebiet wegen fruchtfliegenbefall.
um darwin herum wurde eine sperrzone gelegt und alles kontrolliert.
einkäufe fruchtfliegenfrei gab es nur in einigen supermärkten. die tüten wurden verplombt und an den kontrollstellen kontrolliert zusammen mit dem einkaufsbeleg, erst dann durften wir weiter und die sachen in den kühlschrank packen.
die sache war erfolgreich, die fruchtfliege konnte sich nicht ausbreiten, wurde ausgemerzt. dafür habe ich diese minimalen unannehmlichkeiten gerne in kauf genommen.
ähnlich ist es mit dem honig, der je nach machart mit unterschiedlichen temperatruren sowie honig unterschiedlicher imker (national und international) hergestellt wird. speziell asiatischer honig, der dem australischen zugesetzt wird, kann noch spuren von schädlingen enthalten, die freigesetzt werden können und die heimische bienen gefährden können.
unsere bienenvölker in europa sind zur zeit durch einen schädling sehr gefährdet.
kennt jemand in australien bse, schweinepest, schädlinge für bienenvölker oder ähnliches?
diese quarantänemaßnahmen, weit vorher angekündigt, hier im forum auch oft thematisiert, scheinen zwar nicht immer einsichtig, sind meines erachtens aber durch aus sinnvoll.
auch wenn ich meinem aldidosenfisch in devonport nachtrauere (siehe meinen reisebericht), finde ich diese kontrollen ok und mich dabei überhaupt nicht an die alte ddr-grenze erinnert. westdeutsche zöllner am flughafen in frankfurt da schon eher - erfahrungen sind halt unterschiedlich.
und ddr-grenze plus die damalige grenzkontrolle bei mit z.t. vorgehaltener waffe mit einer australischen quarantänestation zu vergleichen - lasst doch bitte die kirche im dorf!
nur meine meinung
ciao
michael

ja natürlich, völlig idiotisch alles......