Savannah Way allein?

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    • Savannah Way allein?

      Hallo Aussiefreunde,

      ich möchte im Oktober von Broome nach Cairns über Savannah Way. Abschnitt Katherine-Darwin wird ausgelassen, schon öfter gesehen.
      Als Fahrzeug schwebt mir ein Cheapa 4WD vor, Angebotseinholung läuft.
      Hab auch brav die Suchfunktion benutzt und schon viele Tipps und Reiseberichte durchstöbert.

      Frage an Euch: ist das auch allein empfehlenswert? Ich war zwar schon oft allein auf ausgedehnten Roadtrips in AU, NZ und USA zugange, aber irgendwie hab ich diesmal - glaub ich - bissi Pfeifen in den Strapsen :-/
      Hab mir ja extra den Oktober als noch trockenen Monat rausgesucht und wenn ich das richtig verstanden hab, kann man - im Fall des Falles - auf dem SW auch jederzeit auf alternative geteerte Routen ausweichen, aber natürlich möchte ich ihn komplett und auch auf den Offroadpisten bezwingen.
      Was ist denn theoretisch das schlimmste, was passieren kann? Ich lass mir von einem Bekannten demnächst noch das Reifenwechseln zeigen (ob ich es dann im worst case im Outback selbst kann, bleibt fraglich), aber gibt's was, worauf ich unbedingt achten muss? Oder würdet Ihr mir eher generell abraten? Ich bin weder auf den Mund gefallen noch ein Hello-Kitty-Gör, aber ich möchte auch nicht leichtsinnig sein. Z.B. hab ich auch keine Erfahrung mit Flussdurchquerungen, weiß gar nicht ob ich mich das trauen würde...

      Wäre klasse, wenn Ihr mir Eure Gedanken dazu mitteilen würdet...

      LG und vielen Dank,
      Gitte
      no worries... 8)
    • RE: Savannah Way allein?

      Original von gitte
      Frage an Euch: ist das auch allein empfehlenswert?

      Hi Gitte,
      Ich habe kurz anhand Deiner älteren Beiträge hier Deine Vorgeschichte überflogen und war selbst schon mehrmals alleine (u.a. Gunbarrel) unterwegs.
      Deswegen meinerseits ein klares JA!

      Was ist denn theoretisch das schlimmste, was passieren kann?

      Nun ja, für die wirklich allerschlimmsten denkbaren Szenarien (d.h. diejenigen welche dann auch hier in die Tabloidpresse kommen) bedarf es einer Kombination von Voraussetzungen wie extreme Isolation, lebensbedrohende klimatische Verhältnisse, ausgehende Vorräte, keinerlei Kommunikation, und sonstige mechanische oder gesundheitliche Probleme.
      Da bei Deiner Planung und Route die Aspekte extreme Isolation und Klima wegfallen, gehe ich hier jetzt nicht näher darauf ein.

      Realistisch gesehen bestehen z.B. gegenüber einer Stuart Highway Durchquerung folgende erhöhten Risiken:
      1. Reifenschaden. Genau genommen zwei oder mehr Reifenschäden :rolleyes:
      2. Sonstige Panne, deren Behebung aufgrund der Abgeschiedenheit etwas länger dauern kann

      Nun kann man - genauso wie im Geschäftsleben - erkannte Risiken mit entsprechenden Gegenmassnahmen entschärfen bzw. "mitigieren", wie es im Business so schön heisst.

      Zu o.g. 1. Risiko:
      - Auf Schotter Luftdruck absenken und Reifenkompressor besorgen. Zu diesen Themen solltest Du hier via Suchfunktion leicht mehr Details finden
      - Landcruiser anstelle eines Apollo HiLux wählen: Irgendwie scheinen auch hier im Forum mehrfache Reifenschäden mit diesem Apollo Fahrzeugtyp häufiger zu sein (Kazi, Outbackrider und andere). Ausserdem sind 70er Landcruiser draussen in der Pampa nun mal weitaus verbreiteter und damit steigen auch die Chancen z.B. für ein geliehenes zweites Ersatzrad!
      Zum 2. Risiko:
      - Einfach immer damit rechnen, irgendwo in der Pampa ungeplant und unfreiwillig mehrere Tage länger campen zu müssen, und für diesen Fall dann entsprechende Vorräte inkl. Wasser bunkern

      EPIRB von Vermieter sowie Reiseapotheke setze ich einfach mal voraus.

      Ausserdem lohnt es sich, etwas Reparaturmaterial wie Draht, Kabelbinder, Panzerklebeband usw. und etwas Zusatzwerkzeug dabei zu haben, da sich an der Karre immer wieder was lösen bzw. abfallen kann. Das Bordwerkzeug der grossen Vermieter ist ein schlechter Witz.

      Ich lass mir von einem Bekannten demnächst noch das Reifenwechseln zeigen

      Naja, belass es für den Anfang vielleicht mal besser mit einem Radwechsel. Das Reifenwechseln mit entsprechendem Spezialwerkzeug sowie den sicheren Umgang mit Sprengringfelgen kannst Du Dir ja immer noch für später aufsparen. :D

      Z.B. hab ich auch keine Erfahrung mit Flussdurchquerungen, weiß gar nicht ob ich mich das trauen würde...

      Erstens wirst Du im Oktober kaum noch tiefe Durchfahrten antreffen. Die tiefste in Routennähe liegt zwischen Lawn Hill und Kingfisher Camp falls Du diesen Abstecher überhaupt fährst, und hübsch tief ist diese wahrscheinlich nur bis etwa August.
      Zweitens gibt's ganz einfache Regeln:
      - vorher noch im Trockenen anhalten und in 2 Low Range (4WD) schalten
      - mit konstanter(!) mittlerer Drehzahl rein und hindurch bis alle Räder wieder auf dem Trockenen sind, im Wasser NIEMALS bremsen und NIEMALS die Kupplung treten

      Als Fahrzeug schwebt mir ein Cheapa 4WD vor, Angebotseinholung läuft.

      Wie bereits erwähnt würde ich nicht nur wegen der Reifenfrage zu einem Landcruiser Bushcamper raten. Gerade alleine ist das Fahrzeug kompakter und handlicher, bedeutend robuster gebaut (insbesondere vorne bei unfreiwilligen Kontakt mit Fauna und Flora) und hat mit 180L Tankvolumen die viel bessere Reichweite.
      LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN
    • Hallo Gitte,

      kann mich nur Bluey's Ratschlägen anschliessen, insbesondere was die Wahl des Fahrzeuges angeht!

      Der Toy Landcruiser ist aus meiner Sicht das ideale 4 WD Leihfahrzeug und ausserdem das wohl am meißten anzutreffende.

      Ich bin im März 2010 leider nur bis Roper Bar gekommen. Allerdings von West nach Ost. Danach war Ruhe im Gelände, da damals noch alles wegen der relativ spät endenden Regenzeit gesperrt war!

      Im Oktober solltest Du jedoch keine Sorgen wegen Regen und hoher Wasserstände haben. Eigentlich nicht!

      Viel Spass und keine Sorgen,

      Kawa
      You'll never never know, if you never never go!

      Grüße Olaf

      1994 - Tassie & NSW
      1998 - QLD & NSW
      2002 - WA-SA-NT-WA
      2003 - WA
      2004 - VIC-SA-NSW-ACT-VIC
      2007 - NZ
      2010 - WA-SA-NT
    • Hallo Gitte,

      ich wohne schon seit über 7 Jahren hier und ich würde überall alleine hinfahren.

      Wenn man

      a) genug Wasser dabei hat und
      b) ein Satelliten-Telefon

      ist das alles kein Problem.

      Reifen wechseln können ist natürluch ein Plus. Vielleicht lohnt es sich hier, etwas zu haben, mit dem man die Hebelwirkung verlängern kann, weil die Schrauben ziemlich fest angedreht sind.

      Die Leute hier sind gerade im Outback sehr hilfsbereit. Wenn man im Notfall am Auto bleibt, ist das soweit eigentlich kein Problem und es findet sich immer jemand, der hilft.

      Das Schönste ist ja: wenn man auf Notfälle gut vorbereitet ist, passieren sie typischerweise auch nicht.

      Viele Grüße

      Bianca
    • hallo gitte,
      bluey hat schon eigentlich alles gesagt.
      um auf der sicheren seite zu sein, solltest du versuchen bei dem landcruiser
      ein zweites reserverad zubekommen. den (leistungsfähigen) kompressor hat bluey auch schon genannt..
      fahre nicht zu dicht an die linke seite der outbackpiste, so dass du mit den rädern nicht an den häufig etwas höheren rand kommst. da können scharfe/spitze steine drin sein, die den reifen am rand aufschlitzen können.
      bei den flussquerungen langsam, wie von bluey beschrieben, durchfahren.
      du siehst nicht den untergrund, du "fühlst" ihn. der landcruiser kann da einiges vertragen(fahre selber einen).
      wenn du dir unsicher bist, warte einfach bis jemand kommt. gemeinsam geht es dann besser.
      organisiere dir eine "outbackdusche2 (plastiksack mit duschschlauch).
      den kannst du mit wasser füllen, transportieren und durch sonneneinstrahlung hast du eine warme bis heiße dusche im outback. (einfach aufhängen)
      prüfe. ob genügend sicherungen in geeigneter stärke da sind, wenn nicht kaufe welche.
      öl zum nachfüllen ist ratsam.
      außerdem wirst du nicht alleine auf dem savannah way unterwegs sein.
      soo abgelegen ist das dort auch nicht.
      alles andere ist eigentlich schon gesagt.
      ciao
      michael
      michael
    • Mal etwas zur Sache - die anderen Beiträge waren natürlich auch zur Sache.
      In Queensland ist die Straße, sobald man Normanton verlässt, etwas vernachlässigt. Um Doomadgee häufen sich die Bull Dust Holes mit Längen um die 50 Meter. Das ist alles kein Problem. Die Durchfahrten sind im Oktober meist trocken, wenn Wasser drin ist, empfehle ich, durchzuwaten - dann weißt du, wie tief die Furt ist. Und wegen des Reifenwechsels würde ich mir keine grauen Haaren wachsen lassen - jeden Tag kommt im Oktober mindestens ein - möglicherweise auch erst jeden zweiten Tag - ein Fahrzeug vorbei.
      Gruß
      Edmund
      _______

      Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie kümmert sich nicht darum. (Marcus Aurelius)
      Es ist zwar schon alles gesagt, aber nicht von mir. (Karl Valentin)
    • RE: Savannah Way allein?

      Hallo nochmal Ihr Lieben,

      na klasse, ganz lieben Dank, Ihr habt mir sehr geholfen. Dann werde ich es also tun und ich freu mich wie ein Schnitzel :)

      Danke auch für die guten Tips. Und natürlich - Bluey - meinte ich RAD- und nicht Reifenwechsel - darauf fall ich jedesmal rein, wenn ich meinen privaten PKW im Frühjahr und Herbst zum Wechsel bringe :baby:

      Also ein Sat-Telefon meint Ihr brauch ich. Soll ich das gleich bei der Campervermietung mitnehmen?

      Alles Liebe,
      Gitte
      no worries... 8)
    • RE: Savannah Way allein?

      Ein Satphone ist sicher eine angenehme Sache, jedoch ziemlich teuer und meiner Meinung nach für diese Route nicht absolut zwingend:

      Für dringende üble medizinische Notfälle hast Du vom Vermieter eh schon ein EPIRB mit dabei.
      Im Falle von "unlösbaren" mechanischen Problemen in Gebieten ohne Handyabdeckung hält idR das nächste Fahrzeug an... und der kann falls nötig auf altbewährte Art bei der nächstgelegenen Zivilisation Hilfe anfordern. Oder kann Dich falls sinnvoll abschleppen, was eh viel preiswerter als ein Outback Abschleppdienst wäre. Oder hat u.U. sogar selbst ein Satphone dabei.

      Es ist schlimmstenfalls eher mit 1 anderem Fahrzeug pro Stunde als 1 pro Tag (wie weiter unten angegeben) zu rechnen, da Oktober im Outback dem letzten "Hochsaison" Monat entspricht. 1 Fz/Tag würde eher für sehr isolierte Gebiete ohne jegliche Infrastruktur gelten, wie etwa Canning Stock Route, Gunbarrel, Rudall River NP, usw,

      Falls Du Dich dennoch für ein Satphone entscheidest, dann ist's vom Vermieter sicher die einfachste Lösung.

      Edit: Die Option 2. Reserverad bitte nur dann in Betracht ziehen, falls Du es 1x laden und nachher zuunterst im Gepäck "vergessen" kannst, z.B. in einem (Dach)Zeltcamper. In einem Bushcamper ist sowas absolut illusorisch, weil Du das schwere Drecksteil unterwegs standig ausladen, einladen und neu vertäuen müsstest weil's permament im Weg steht. :rolleyes:
      Ein Reifenkompressor ist bedeutend kleiner - und falls mindestens einer der beiden Plattfüsse "schleichend" ist, kann man sich dank entsprechenden Aufpump-Pausen dennoch selbst bis zum nächsten Reifendienst schleppen.
      LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bluey ()

    • Hallo Gitte,

      Wenn wir im Norden und Westen unterwegs sind mieten wir immer einen
      4WD mit Dachzelt oder ein Pop-Top. Es gibt auch Vermieter die haben bei
      den Fahrzeigen 2 Reserveräder und ein Kompressor mit dabei.

      Auf dem Savannah Way kommen immer wieder Fahrzeuge vorbei.
      Wir hatten einmal an einem ziemlich abgelegen Ort einen Getriebeschaden,
      nach gut einer Stunde kam schon das erste Fahrzeug vorbei.

      Gruss
      Rene
    • so, lieben dank nochmal an alle.
      hab jetzt den bushcamper - der wegen seines panzerartigen daseins und der kompaktheit wegen ohnehin mein lieblings-offroader ist - gebucht.
      freu mich schon sehr draur und werde eure ratschläge beherzigen.
      schreibe im anschluss gerne mal, wie es so war :P
      LG, gitte
      no worries... 8)