Auswanderungswelle in Deutschland

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    • Hi Claudia,

      ich hab's eben gelesen.

      Wir gehören ja auch zu den "Fahnenflüchtigen". Wenn auch nur im weitesten Sinne, da wir nicht ausgewandert sind.

      isses denn ein wunder? Nö. Also wenn ich mir die deutschen Nachrichten so ansehe, neeneeeneeeee.
      Hier is auch nicht alles eitel sonnenschein, klar.

      Aber irgendwie läufts in Deutschland nicht wirklich rund. Aber das artet dann in eine endlos diskussion aus.

      LG
      Ela
      :D Google und www.border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

      When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.
    • RE: Auswanderungswelle in Deutschland

      Hallo lippenbalsam!!!!
      Habe gestern im Autoradio mitbekommen, das wäre seit 1954 das höchste Auswanderungzahl, es ist schon so das viele nicht zufrieden sind vor allem junge Leute bekommen kaum noch Job ODER immer Vertrag nur für ein Jahr verlängert und immer alles ungewiß. Wwenn du familei hast mußt echt dir gedanken machen wie geht es weiter. Lieben Grüss, Wombat1996
    • Hallo!

      Das Thema finde ich sehr interessant. Ich wohne ja schon lange in Spanien und höre andere immer wieder sagen: 'Mensch, Spanien hat doch so ein Wirtschaftswachstum! Da muss es euch doch richtig gut gehen."

      Ob die wissen, wo die Gelder hinfliessen? Wohl kaum. In Spanien (ich lebe seit mehr als 9 Jahren hier) kenne ich es nur so: Zeitverträge (hier kann man locker auf eine Probezeit von über zwei Jahren kommen, das ist hier Gang und Gebe), schlechte Bezahlung, kaum vorhandene Krankenkassen-Leistungen. Also der gewöhnliche Arbeitnehmer hat von dem Wachstum hier nicht viel. Die Unternehmer allerdings sehr wohl. Die scheffeln das Geld und kaufen sich was nettes. An den Arbeitskräften wird hier gespart. Die Schwarzarbeit blüht, sowohl unter (illegalen) Einwanderern als auch unter Einheimischen. So kann das wohl nichts werden.

      Nur so meine Meinung ...

      Rein zur Info: Ich wohne in einer ziemlich normalen Gegend, nichts tolles und auch nichts schlechtes. Hier werden direkt neben uns Wohnungen gebaut, 3 Zimmer ca. 100 m2. Die wollen für die Wohnungen 470.000 Euro haben. Ein Normal-Sterblicher mit einem Einkommen von 800 Euro (600 Euro sind für einen normalen Angestellten hier auch keine Seltenheit) oder, wenn er es etwas besser erwischt hat von 1.400 bis 1.600 Euro monatlich, kann sich das kaum leisten. Ich sage es nochmal: wir reden von ganz stink-normalen Wohnungen, an denen sonst nix tolles dran ist. Die Lebenshaltungskosten sind hier in etwa so hoch wie in Deutschland auch. Die Zahlungsmoral ist auch sehr niedrig unter den Spaniern - nicht weil sie grunsätzlich nicht wollen, nein - weil sie nicht können.

      Die Spanier sind grosse Fans vom variablen Zinsatz (Stichwort: Hypothek). In den letzten Jahren sind viele Familien um ihre Wohnungen gebracht worden, weil sie die Anpassungen des Zinssatz (ist zweimal erhöht worden) nicht mit machen konnten.

      Selbst wenn es Euch in Deutschland 'noch' besser geht: die Entwicklung in ganz Europa zeichnet sich deutlich ab. Ich habe zwei Kinder und möchte für sie selbsterverständlich nur das Beste. Da werde ich auch zum 'Wirtschaftsflüchtling'. Hier in Spanien habe ich oft wesentlich mehr verdient als Leute mit einem abgeschlossenen Studium. Das ist schon hart mit anzusehen, wenn sie froh sein können überhaupt eine Job zu bekommen. Das möchte ich für meine Kinder einfach nicht. Ob studiert oder nicht studiert, sie sollen eine Chance haben.

      Viele Grüsse,
      Nelly

      PS. Die Angaben der Gehälter sind brutto.
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelly ()

    • Dass aus Deutschland so viele Auswandern liegt meiner Meinung nach auch nicht zuletzt an Hartz IV. Nun kann man über dieses Gesetz sicher stundenlang diskutieren, ich finde es in Teilen sicher richtig; auf jeden Fall scheint es der Grund zu sein.

      Mit Interesse verfolge ich aber die vielen neuen Sendungen übers Auswandern, z.B. auf RTL2 und Kabel 1...
    • hi leute

      die meisten leute die abwandern sind keine hartz 4 empfänger, sondern hochqualifizierte leute....(ärzte usw)...

      keine wunder.... solange ärzte hier so extrem schlecht bezahlt werden..(die meisten jedenfalls)

      es kann doch nicht sein, dass ein chirurg mit all der verantwortung, studium usw. weniger verdient, als ein versicherungsvertreter.....(könnte mich stundenlang darüber aufregen)

      ich denke, dass wird erst die spitze des eisberges sein...!!!!!!

      @liebe nelly:
      wo du recht hast, hast du recht. die leute, die nach spanien gehen, werden sich noch wundern, was dort auf sie zukommt............

      gglg claudia
    • Also mich wunderts auch nicht, dass viele hier weg wollen. Ich bin ja auch eine unter denen. :D
      Meiner Meinung nach ist der Lebensstandard hier ziemlich gesunken. Man kann sich nicht mehr so viel leisten, wie man es vor einigen Jahren noch machen konnte.
      Ich will auch nach DU, weil ich denke, dass ich dort besser leben kann. Zumindest hat man dort bessere Chancen. Ausserdem finde ich, dass in Deutschland die Menschen viel zu „mies“ drauf sind. Ein bisschen Lockerheit würde den Menschen hier auch gut tun.

      Lieben Gruß

      Milena
    • @lippenbalsam: In punkte Ärzte kann ich dir nur vollkommen recht geben!

      Aber ansonsten sehe ich das ein bisschen anders. Ich meine klar ist der Standard hier gesunken und alles... Ich komme selbst eher aus der "oberen Unterschicht" (nicht von der Bildung, aber finanziell gesehen). Trotzdem bin ich dankbar, dass ich in Deutschland lebe und nicht in der Dritten Welt.
      Und hey, hartz 4... Ich weiß nicht, ich kenne Hartz4-Empfänger, die fahren im Gegensatz zu meiner Familie nen Auto und die Wohnung von denen ist doppelt so groß. Sorry, ich möchte wirklich nicht alle über einen Kamm scheren, das liegt mir fern! Ich meine nur, vieles ist nicht so schlecht, wie es aussieht, wenn man es mit anderen Ländern - eben auch mit Spanien oder wie ich glaube GB und USA vergleicht (Gesundheitssystem).
      Ich bin wirklich kein Experte auf dem Gebiet, aber das ist das, was ich momentan dazu denke.
      lg Mirjam
    • Original von Mirjam
      --- schnipp ---
      Und hey, hartz 4... Ich weiß nicht, ich kenne Hartz4-Empfänger, die fahren im Gegensatz zu meiner Familie nen Auto und die Wohnung von denen ist doppelt so groß.
      --- schnapp ---


      Ja, dem kann man nur zustimmen. Ich habe gestern ein bisschen im Internet umhergestöbert und Kommentare in verschiedenen Foren zu den verschiedenen Auswander-Serien gelesen. Dabei kam auch irgendwann mal der Florida-Rolf zur Sprache. Ich hatte irgendwie angenommen, dass der Fall schon etwas länger her wäre, musste aber überrascht feststellen, dass dieser Fall erst im Jahr 2003 in die Presse kam. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann kenne ich kein anderes Land, welches Sozialhilfe ins Ausland bezahlt. In Spanien gibt es nicht einmal für Einheimische Sozialhilfe (es gibt verschiedene Formen der Unterstützung, man kann aber nicht alle auf einmal anfordern und eine alleine sind immer nur sehr sehr wenig Geld. Nicht so wie in Deutschland, wo man mal locker 900 Euro im Monat auf die Kralle bekommt.). Ich suchte auch speziell nach Informationen über das Pärchen, welches nach Paraguay abgewandert ist (Hartz 4 Empfänger aus Minden mit 430 Euro Witwenrente). Ich muss zu dem Fall sagen - abgesehen davon, dass die total naiv und unvorbereitet ausgewandert sind -, dass es doch bemerkenswert ist, wie selbst diese Leute festgestellt haben, dass sie mit ihrem Geld, was in Deutschland zum Leben nicht reicht, woanders gut überleben können. Der Begriff 'gut' ist natürlich relativ zu sehen, aber wenn man 'alles' was man braucht hat, dann ist es ja schon mal ein Anfang (ein guter, möchte ich meinen).

      Ich kann es mir auch nicht verkneifen mal das Thema 'Moral' anzusprechen. Ich habe hier in Spanien ziemlich viele Deutsche kennen gelernt und für einige gearbeitet. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht schlecht gestaunt habe, als ich bemerkte, dass völlig überbezahlte Führungskräfte den deutschen Staat (eigentlich die deutschen Steuerzahler) be*******en, indem sie sich in Deutschland nicht abmelden und sowohl in Spanien als auch Deutschland Kindergeld kassieren (das Kindergeld in Spanien kann man zwar vergessen, aber trotzdem hat man kein Anrecht auf deutsches Kindergeld und Erziehungsgeld, wenn man in Deutschland nicht ansässig ist). Das sind dann auch dieselben, die mich belächelt haben und sich darüber lustig machten, als ich meinen Sohn in den (teuren) deutschen Kindergarten schickte. Ich habe den deutschen Kindergarten von meinem hart verdienten spanischen Gehalt bezahlt und ohne jegliche Unterstützung! Ich habe auch Leute kennen gelernt (leider kein Einzelfall), die gerne versuchen weder in dem einen Staat, noch in dem anderen Steuern zu bezahlen. Bei den Gehältern hätten die schon mal was abgeben können. Und das sind dann die, die über 'Unfähigkeit' ehrlicher Leute lachen. Klar, wenn ich meine Steuern zahle, so wie es sich gehört, dann kann ich natürlich nicht so grosse Sprünge machen.

      Meines Erachtens liegt die Schuld daran eindeutig beim Staat, der offensichtlich kein Interesse hat, solche Missstände mal aufzudecken oder zu bekämpfen. Jeder hat sich bedient, bis nichts mehr da war und nun wundern sie sich alle.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelly ()

    • Meines Erachtens liegt die Schuld daran eindeutig beim Staat, der offensichtlich kein Interesse hat, solche Missstände mal aufzudecken oder zu bekämpfen. Jeder hat sich bedient, bis nichts mehr da war und nun wundern sie sich alle.


      Nelly, du sprichst in der Vergangenheit - jedoch tut der Staat (ich mein jetzt Deutschland) das doch aktuell immer noch.

      Es ist vermutlich auch ein geschichtliches Problem, dass Deutschland - statt strengere Maßnahmen für Einwanderer einzuführen - fröhlich zahlt. Das bezieht sich vor allem auch auf Sozialhilfe für Leute, die hier noch nie auch nur einen Cent an Abgaben gezahlt (weil nichts erarbeitet) haben. Sie kommen nach Deutschland, melden sich an (als was auch immer) und dann bekommen sie Kohle. Je mehr Familienangehörige sie mitbringen, um so mehr gibt es.

      Ich bin bestimmt nicht ausländerfeindlich eingestellt (im Gegenteil, ich finde es sogar toll, dass man mit so vielen verschiedenen Nationalitäten konfrontiert wird), aber ich denke, das Geldproblem, was Deutschland hat, ist hausgemacht.

      Ich bin - wie ich es immer wieder betonen muss - wirklich der Meinung, in der Beziehung sollte sich der deutsche Staat mal Beispiele von anderen Staaten annehmen, was die Immigrationspolitik angeht. Das Beispiel Florida-Rolf ist ja nur eines von vielen. Wie kann denn sowas passieren, wenn man sich doch regelmäßig beim Amt melden muss, um weiterhin sein Geld zu bekommen. Da schludert der Staat - und der Bürger kann es ausnutzen.

      Das Pärchen, welches nach Paraguay ging - also ehrlich. Die Naivität der beiden ist noch einigermaßen verzeihlich, die Frechheit ist schon extrem (betrifft z.b. das Schuldigbleiben des Honorars für den Agenten vor Ort)... Es gibt einige Berichte, die ich auch verfolge. Und bei vielen davon schüttelt man einfach nur den Kopf. Allerdings hab ich bei den beiden auch nicht mitbekommen, wovon die seit ihrer Auswanderung leben, denn zum Arbeiten sind sie nicht gekommen, bei dem, was ich bis jetzt verfolgen konnte.

      Naja. Wir können es bestimmt nicht ändern. Ich finde aber, dass jeder, der sich auf Kosten des Staates in einem anderen Staat ein fettes Leben einrichtet, hochgenommen und angeprangert werden muss. Legal Steuern nicht zu zahlen, dazu haben LEIDER eh nur die Großkonzerne das Recht - weiß der Teufel, warum...
    • Fernweh, Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin voll und ganz Deiner Meinung.

      Was das 'hausgemachte' Problem Deutschlands angeht, kann ich Dir nur zustimmen und man sieht ja auch am Beispiel 'Spanien', dass in ganz Europa noch mit wesentlich mehr Einwanderern zu rechnen sein wird. Die meinsten (illegalen) Einwanderer haben nicht vor, in Spanien zu bleiben, sie wollen weiter vordringen, um sich bessere Sozialleistungen zu sichern. In Spanien erhält auch jedes Kind, welches auf spanischen Boden geboren worden ist, automatisch die spanische Staatsbürgerschaft. Das gibt es in Deutschland nicht. Auf diesem Wege versuchen sich viele Mütter eine Aufenthaltsgenehmigung in Spanien zu sichern - mit der Möglichkeit später selbst die spanische Staatsbürgerschaft annehmen zu können. Ich wunderte mich früher immer, dass so viele Schwangere den harten Weg der illegalen Einwanderung auf sich nahmen - später erst erfuhr ich, warum das so beliebt ist. Hat man es erst einmal nach Spanien geschafft, ist der Rest nicht mehr so schwer. Es wird hier versucht möglichst alle illegalen Einwanderer aufzuhalten. Aus diesem Grunde werden an den Küsten neuste Techniken mit Radar eingesetzt, um auch noch so kleine Boote aufzuspüren, aber die organisierte Mafia hat aus dem Menschenschmuggel ein mittlerweile grosses Geschäft gemacht und es ist schwer noch dagegen anzukommen.

      Ich verfolge diese Auswanderurngs-Sendungen übrigens auch und bin jedesmal erschüttert. Das Pärchen aus Paraguay war echt ein Hammer. Sie sagten, dass sie deutsche Zeitungen und deutsches Fernsehen vermissen - ich kann mir kaum vorstellen, dass sie zuhause davon Gebrauch gemacht haben, sonst hätten sie schon vorher gewusst, dass Paraguay ein Entwicklungsland ist. Auch die Frage nach der dort herrschenden Währung und des Kurses zur eigenen - erst im Land (!) - fand ich auch gewagt. Ich bin übrigens über ein anderes Forum (über Paraguay) auf jemanden gestossen, der sagte mit den beiden in Kontakt zu stehen. Zudem äusserte er er in einem Beitrag, dass er ihnen in Paraguay zu Arbeit verhelfen will. Nachdem, was man im Fernsehen über die beiden sehen konnte, fand ich das sehr mutig.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.
    • Hallo zusammen,

      wirklich ein interessantes Thema, besonders wenn man Meinungen nicht nur aus Deutschland sonder auch von anderen Nationen / Blickpunkten hört.

      Sicher läuft nicht alles rund in Deutschland und auch ich bin gegenüber der Möglichkeit, nach Studienende einen Job im Ausland anzunehmen, absolut offen gegenüber.

      Dennoch muss ich hier auch anmerken dass wir Deutschen einfach verdammt gut auf hohem Niveau mekern können. Eine gewisse Naivität, dass im Ausland (sei es nun unser Lieblingsland Australien oder irgendein anderes) sowieso alles besser sei als im blöden Deutschland, lässt sich auch oft erkennen und ist m.E. absolut nicht generell gerechtfertigt.

      Ich studiere derzeit in Sydney und bin sehr froh darüber die Erfahrung machen zu können, wie es ist mit Menschen aus allen Erdteilen zusammen zu arbeiten. Zähle ich mal schnell die verschiedenen Nationalitäten der Studenten zusammen zu denen ich Kontakt habe, so komme ich fast problemlos auf 30 verschiedene Nationalitäten. Natürlich wird da auch über die Eigenheiten und Problemchen der jeweiligen Herkunftsländer geredet.
      Kurz gesagt kann man zusammenfassen: Deutschland ist in den Augen der meisten meiner Kommilitonen ein regelrechtes Traumland. Die Argumente fangen an bei einer fast grenzenlosen Meinungsfreiheit über einen verdammt hohen Lebensstandard hin zur deutschen Automobilindustrie und Ingenieurkunst und führen schlussendlich zu einer grandiosen Fussball-WM deren perfekte Organisation und mitreissende Begeisterung die Welt ins Staunen versetzt hat. Und diese Leute sind nicht etwa dumm oder ungebildet, sondern sie zählen meist sogar zur "Elite" ihrer Heimatländer.

      In einigen Köpfen wird jetzt sicher folgender Gedanke vorherrschen: "Die haben ja keine Ahnung wie es hier wirklich ausschaut." Genau. Exakt so ist es. Und genauso wenig Ahnung wie Ausländer über Deutschland haben, genauso wenig Ahnung haben die Deutschen über das Ausland.
      Sicherlich gibt es für bestimmt Konstellationen einen perfekten Ort ausserhalb Deutschlands. Warnen möchte ich aber vor der allgemeinen Naivität zu behaupten, Deutschland sei generell unattraktiv und habe nichts zu bieten. Es gibt kein Land in dem sowieso alles besser ist (auch nicht Australien ;) ).

      Grüße,
      Sebastian
    • Hallo Sebastian,

      ein sehr guter Beitrag. Viele wissen, das was sie haben nicht zu schätzen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich zwar freiwillig nach Spanien gegangen bin, um dort ein oder zwei Jahre zu arbeiten, allerdings ohne den Hintergedanken auch dort zu bleiben. Als ich dann Pedro kennen lernte, änderten sich meine Pläne natürlich und ich blieb. Schon zu dem Zeitpunkt, zu dem ich diese Entscheidung traf, wusste ich, dass ich nicht in Spanien alt werden möchte. Die Unterschiede machen sich sehr schnell bemerkbar. Ich weiss eigentlich nicht warum, aber als ich damals nach Spanien ging, war ich der Meinung, dass Deutsche eine starkes Hierarchie-Denken haben und generell unfelxibel sind. Wodurch ich diese Ansichten erworben habe, kann ich jetzt gar nicht mehr sagen. Aber für mich steht fest, dass Deutschland ein sehr liberales Land ist. Man braucht gar nicht weit zu fahren, da kann man es schon ganz anders haben: siehe Spanien. Hier hat die Frau tatsächlich noch eine andere Rolle - ich sage das trotzdem viele behaupten, das wäre nicht mehr so (sind in der Regel nur Leute, die Spanien mal im Urlaub für zwei Wochen gesehen haben). Ich vermisse die Freiheiten, die ich in Deutschland hatte.

      Ich wüsste kein Land, in dem alles nur schön ist. Auch das Leben im hochgelobten Australien muss erst einmal gemeistert werden. Viele erliegen dem Glauben, dass das ganz einfach und von selbst geht, weil sie sich über die Kleinigkeiten - die einen aber durchaus zum Erliegen bringen können - keine Gedanken gemacht haben.

      Ich sage es ganz ehrlich: ich habe Australien nicht in Betracht gezogen, weil ich der Meinung bin, es wäre eine Art 'Schlaraffenland', sondern weil ich defintiv in Spanien nicht mehr leben will. Deutschland kommt für uns nicht in Frage, da Pedro kein Deutsch spricht (und man auch ausschliessen kann, dass er es je lernen wird), da blieb nur noch Australien. Pedro wollte immer nach Australien zurück - gut, das kann er jetzt haben. In jedem Falle kann ich wohl behaupten, dass es ich immer die Angeschmierte bin, da ich überall die Ausländerin bin und mir das Meiste abverlangt wird. Das ist auf die Dauer sehr anstrengend. Pedro wird sich schnell einleben, er hat ja lange genug dort gelebt und ist dort aufgewachsen, die Kinder sind noch klein und nehmen (fast) alles als gegeben hin. Da bleibe nur ich übrig ...

      Ich sage nur: Möge die Übung gelingen .... Bestens gestärkt für so eine 'Übung' fühle ich mich jedenfalls nicht, aber ich bin guter Dinge auch das mit Erfolg zu schaffen.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.
    • Hallo Ihr,

      mich wundert es auch nicht, dass immer mehr Menschen aus Deutschland auswandern. Ich denke mal, es ist auch das Bewusstsein vieler Menschen, welches in den letzten Jahrzehnten zunehmend klarer geworden ist und sich daher auch deren Einstellung zum Leben geändert hat. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Es ist auch eine Frage der Mentalität und die deutsche Mentalität nervt ungemein und macht krank. Unsere Prioritäten sind zu weit oben angesetzt, so dass man nie zufrieden sein kann. Der Staat trägt den größten Teil dazu bei, dass wir so sind wie wir sind, da gibt es sicher auch positive Dinge. In anderen Ländern ist auch nicht alles rosarot, aber der größte Teil der Menschen dort haben ihre Prioritäten runtergeschraubt und konzentrieren sich auf die wichtigen und meist "banalen" Dinge im Leben. Ich kann die Menschen verstehen, die ihre Lebensperspektiven in anderen Ländern wieder finden.

      Jani
    • Original von Jani
      Hallo Ihr,

      In anderen Ländern ist auch nicht alles rosarot, aber der größte Teil der Menschen dort haben ihre Prioritäten runtergeschraubt und konzentrieren sich auf die wichtigen und meist "banalen" Dinge im Leben. Ich kann die Menschen verstehen, die ihre Lebensperspektiven in anderen Ländern wieder finden.

      Jani



      genau!

      Gienny
    • Hallo alle zusammen,
      ich kann euch da nur zustimmen denn ich habe es selbst erlebt mit dem Arbeitsamt. Das sind die letzten hier.
      Ich bin naemlich auch schon etwas laenger auf Jobsuche.
      Ich wuerde auch am liebsten gleich hier in Australien bleiben um hier zu arbeiten denn wie gesagt was in Deutschland los ist, das ist echt nicht mehr normal.
      Und wenn dann noch die Steuer hochgeht zum 01.01.07 kann man es so und so vergessen.
      Also warum nicht dann Australien auswandern?

      LG Biene23 :D
      http://tickers.TickerFactory.com/ezt/d/4;10747;405/st/20161224/e/Australien+%26amp%3B+Neuseeland+/dt/6/k/48f4/event.png
    • Da bin ich dabei! :]

      Ich bewundere die Menschen sehr, die den Schritt der Auswanderung gewagt haben. Ich weiß, ich kann es auch, aber da steckt noch zu sehr deutsche Mentalität in mir. Am besten würde ich es finden zu zweit auszuwandern.

      LG Jani :D
    • Dennoch muss ich hier auch anmerken dass wir Deutschen einfach verdammt gut auf hohem Niveau mekern können.


      Naja, also ich weiß nicht, obs ums Meckern geht. Es geht doch viel mehr darum, dass man für sich selbst keine Perspektiven mehr sieht - oder einen ordentlichen Batzen Abenteuerlust in sich trägt - wenn man Deutschland für länger oder immer den Rücken kehrt.

      Wenn alle, die meckern, auch auswandern würden, gäbs in Deutschland keine Meckerer.

      Wenn ich immer höre oder lese, Deutschland jammert auf einem hohen Niveau, dann kommt mir - ehrlich gesagt - die Galle hoch. Alle (wirklich alle) "Meckerer", die ich persönlich kenne, haben wirklich allen Grund dazu, weils ihnen echt mies geht und sie trotz Verrenkungen es nicht schaffen, sich selbst aus der Misere zu ziehen. Das Problem ist, dass egal was man versucht, einem von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden. Man will sich selbständig machen, hat innovative Ideen und nicht genügend Startkapital? Pech gehabt! Keine Chance. Man will arbeiten, nachdem die Baby- und Familienpause vorbei ist, die Kinder "auf eigenen Beinen" stehen und wieder etwas tun für sein Geld (und sein Ego)? Pech gehabt: zu alt (mit mitte 30 bekommt man das leider schon auf dem Arbeitsamt zu hören - man solls nicht glauben, ist aber so). Wenn man sich die Stellenausschreibungen in Zeitungen, Internet und Stellenbörsen anschaut, dann ist mit Mitte 30 Schluss. Es werden junge, dynamische Leute gesucht, die aber bitte schön schon eine enorme Berufserfahrung und wenns geht auch noch nen Studium mitbringen. Wenn man sich selbst während seiner Familienpausen mit VHS- und sonstigen Kursen auf dem Laufenden in seinem Fachgebiet hält und dann die entsprechenden Zertifikate und Abschlüsse seiner Bewerbung beilegt, heißt es: Überqualifiziert, können wir nicht bezahlen. Wir suchen ne Putzkraft mit PC-Kenntnissen (schüttelt nicht den Kopf, Leute - DASS hab ich alles in den letzten 10 Jahren life erlebt, glaubts mir!!!)

      Okay, Deutschland an sich gilt nicht als armes Land. Und wenn dann gemeckert wird, dann heißts, wir meckern auf hohem Niveau. Das ist aber viel zu verallgemeinernd - und die, die das behaupten, schauen selten hinter die Kulissen derer, die meckern (Ausnahmen bestätigen die Regel).

      Hat man denn keinen Grund zu meckern? Die Politiker reden während der Wahlkämpfe das Blaue vom HImmel, sind sie dann gewählt, schlagen sie einen völlig anderen Kurs ein. Da soll man nicht meckern?! Ist doch mehr als verständlich. Die können doch froh sein, dass der Deutsche an sich im Vergleich zu einem Ungarn ein feiger (oder fauler?) Hund ist, was das Thema "friedliche Demonstration" angeht (ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich die Eskalationen für abscheulich halte, aber die Leute in Ungarn - und ihren Unmut - durchaus verstehen kann. Und bitte: fühlt Euch mit "feige" und "faul" nicht persönlich angegriffen.! ;) )

      Aber darum gings ja hier nicht - es ging um die Auswanderer. Und ich muss noch mal wiederholen: die, die sich dazu entschlossen haben, für längere Zeit oder immer auszuwandern, die meckern nicht nur, sondern tun für sich etwas, um den Zustand zu ändern. Nur - wie blauäugig das manche tun, da sträuben sich einem die Nackenhaare. Und dass die sich nicht wieder anlegen, dafür sorgen dann teils fürchterliche Reportagen zu dem Thema... Okay, nicht nur der Webdesigner - auch der Fernsehsender bzw. Moderator bzw. Produzent muss wohl immer vom Dümmsten Anzunehmenden User ausgehen - damits auch alle verstehen... (sorry, warn Insider).

      Das ist wie in einer Familie: Die meisten Probleme sind hausgemacht - und Schuld sind nicht immer die anderen. Wenn die Politiker sich z.b. mal um die wirklich wichtigen Sachen kümmern würden (und nicht darum, dass Russland Milliarden von Kreditschulden erlassen werden, die Deutschland dann in der eigenen Wirtschaft fehlen... und statt dessen dann das eigene "Volk" mit MwSt-Erhöhungen und andere Nettigkeiten noch weiter zur Kasse gebeten wird, damit die Diäten bezahlbar bleiben... - nur mal als Beispiel), dann würde es wohl auch irgendwann mal bergauf gehen können.

      Puhhh... und das am frühen Morgen. Nicht gut für meinen Blutdruck. Deshalb hör ich an dieser Stelle auf... 8)

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