ZitatAlles anzeigenOriginal von cwoern
Endlich mal jemand, der die Sache beim Namen nennt. Ich will ja nun auch nicht alle ueber einen Kamm scheren, aber viele im Forum jubeln nur, Kritik am Sonnenkontinent wird selten ausgesprochen.
Ich will das Land keineswegs mies machen (kenne es ja persoenlich nocht nicht einmal), aber ehrlich gesagt habe ich das Gefuehl Kritik oder Fakten werden nicht recht geduldet, da man nur Nettigkeiten lesen und hoeren will.
Ich sage es auch ganz ehrlich: Ich fuehre hier (in Brasilien) ein Leben, um das mich vermutlich einige beneiden. Zahle dafuer viel und lebe eigentlich immer mit Existenzangst, da die Situation hier nicht sehr stabil ist und man (ich) morgen genauso am Abgrund stehen koennte (und der ist hier hoeher als vermutlich in OZ).
Quatsche ich mit Kumpels in Deutschland sind diese immer in der Lage, mir zu sagen, was sie fuer Fixkosten haben, was sie fuer Luxus ausgeben, wie deren Gehalt ist und/oder ob etwas ueber bleibt.
Dieses Talent scheint in OZ bei allen verloren gegangen zu sein? Ich wollte doch keine Kontoauszuege oder Gehaltsabrechnungen sehen.
Ganz einfach war meine Frage und ich kann nicht glauben, dass alle vorher in Deutschland kein "Haushaltsbuch" fuehrten und somit nicht vergleichen koennen, ob nach Abzug aller vergleichbaren/aehnlichen Fixkosten heute mehr im Geldbeutel verbleibt oder nicht.Vielleicht unterscheide ich mich dahingehend, dass ich nicht mehr ausschliesslich das (neue) Paradies suche, sondern einfach ein sichereres Leben als in meinem heutigen "Paradies" Brasilien moechte.
Und da sind zumindest fuer mich erst einmal vordergruendig Zahlen aussagekraeftieger als "Lifestyle".
Nicht dass ich nun wieder falsch verstanden werde, es geht nicht nur ums Geld, ich bin froh, wenn ich beides kombinieren kann.Aber bei Euch allen spielt Geld sicherlich auch eine Rolle (auch wenn viele dies nicht aussprechen wollen?), denn sonst koenntet Ihr ja Euer Glueck in Thailand, Vietnam, Indien oder beispielseise auch Paraguay suchen. Wuerden die haenderingend Fachkraefte zum lokalen Gehalt suchen, haette ich Zweifel, ob alle hier sich nach dort aufmachen wuerden.
Lifestyle und Sonne satt, Wahnsinnverdienstmoeglichkeiten (wie fast ueberall in Drittweltlaendern moeglich aber nicht sehr wahrscheinlich) aber auch (und nicht unwahrscheinlich) sehr bescheidener Lebensstandard.Meine Aussage die ich traf, als ich sagte, dass sich nach einiger Zeit die Sichtweise aendern kann, war nicht unernst oder ironisch gemeint. Waehrend ich mich als ehemaliger "Auswanderer" Gott sei Dank immer auf der sicheren Seite hier befand, sehe ich heute viele Dinge aus einer anderen Sicht. Einer meiner entscheidenen Gruende noch irgendwo einmal neu etwas anzufangen ist eben der, des moeglichen Existenzverlusts (oder eben sehr erhebliche moegliche Einbussen). Und glaubt mir, Lifestyle, Freiheiten (vermutlich sgar mehr als in Down Under) etc. habe ich hier, trotzdem wissen meine Frau und ich recht genau, was wir ausgeben, was ueber ist, wie unsere Situation (finanziell) in Deutschland etwa aussehen wuerde.
Gruss Christian
Also Christian,
tut mir ja leid Dich enttaeuchen zu muessen, aber ich (und ich denke einige andere auch) bin nicht gewillt, hier im Internet meinen Verdienst preiszugeben. Ich habe in einem anderen Beitrag schonmal ueber meine Ausgaben gesprochen und bin dafuer niedergemacht worden, also lass ich es bleiben. Generell verdient man in Australien weniger und die Ausgaben sind hoeher, allerdings gibt es auch da wie sonst auch immer, Ausnahmen. Als Umweltverfahrensingenieur in einer Managerrolle verdiene ich hier wesentlich mehr als ich in Deutschland verdient habe, aber es kostet halt alles etwas mehr. Hier gibt es sogut wie keine preiswerte Qualitaetsware wie es in Deutschland zu finden ist. Existenzverlust ist hier wahrscheinlicher als in Deutschland, trotzdem habe ich hier kaum jemanden mit Existenzangst getroffen.
Trotzdem finde ich, dass man das eine nicht ohne das andere sehen kann. In Deutschland habe ich einen asiatischen Offroader gefahren und man hat mich deswegen sehr merkwuerdig angeguckt ( so nach dem Motto "Kannst Du Dir kein richtiges Auto leisten?"). Hier interessiert es niemanden, was fuer einen fahrbaren Untersatz ich habe. Dasselbe mit Kleidung. In Deutschland traegt man Markenkleidung. Ich war mal auf einer Veranstaltung und hatte einen 'Pimkie' Mantel getragen - war DAS Gespraechsthema. Hier interssiert es niemanden, ob ich 'Supre', Target oder D&G trage. Arm zu sein ist hier wesentlich angenehmer, weil die meisten Freizeitvergnuegen, die man betreibt (fischen, zum beach gehen ect) eben kostenlos sind, waehrend man in Deutschland eher ausgeht. Ausserdem sind die meisten Australier nicht so materialistisch eingestellt und ich denke jeder hier ueber 18 hat einen Kredit, das hier halt so ueblich. Wenn Du hoffst, hier mehr Sicherheit und Einkommen zu haben als in Deutschland, ist Australien definitiv nicht das richtige Land fuer Dich.
Mel