Herzlos
Vater setzt seine Tochter aus
Pumpkin (3) irrte allein auf Melbourner Bahnhof umher
[Bild vergrößern] Große traurige Augen fragen: Warum? Videobilder erzählen die Geschichte von Pumpkin, dem Findelkind.
Große traurige Augen fragen: Warum? Videobilder erzählen die Geschichte von Pumpkin, dem Findelkind. ZVG
Melbourne - Dieser Mann muss ein Herz aus Stein haben. Mit dem Rollkoffer in der linken und einem kleinen Mädchen in der rechten Hand zieht er durch den Bahnhof von Melbourne (Australien). An einer Rolltreppe beugt er sich zu dem Kind, sagt ihm etwas, steigt auf die Rolltreppe - und verschwindet.
Überwachungskameras zeichneten auf, wie offenbar ein Vater seine Tochter wie Abfall zurück lässt. Die Kleine irrt ziellos über den riesigen Bahnhof, weint bitterlich. Nach 15 Minuten greifen Sicherheitskräfte das Kind auf, übergeben es Sozialarbeitern. "Sie fragt immer wieder auf Englisch nach ihrer Mutter", berichten die Helfer. Ob das Mädchen noch andere Sprachen spricht, wissen sie nicht. Sie tauften es "Pumpkin" - weil es einen Kürbis auf seiner Weste hat.
Inspektor Brad Shallies: "Wir gehen davon aus, dass sich der Vater direkt zum Flughafen begeben hat, in die USA weiter geflogen ist." Beide hätten einen neuseeländischen Pass, seien zwei Tage zuvor aus Auckland nach Melbourne gekommen, übernachteten in einem Hotel in der Stadt.
Die Polizei glaubt, dass Pumpkin Verwandte in Australien hat, dort vielleicht die Mutter wohnt und bittet um Mithilfe. Geburtsdatum des Kindes: 22. Dezember 2003. Inzwischen bleibt das Findelkind bei einer Pflegefamilie.
Berliner Kurier, 18.09.2007
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-kurie…ten/187972.html