Wie ist es wirklich, mit der ärztlichen Versorgung in Australien ?

  • Wow, ich muß schon sagenn... :(

    Bisher hatte ich mir den Post noch nicht durchgelesen, da es überall gute und schlechte Erfahrungen gibt. Das hier eine Schlammschlacht gespielt wird, war mir gar nicht bewusst!

    Also für diejenigen, die's wirklich interessiert: Ich habe gute und schlechte Erfahrungen gemacht, in beiden Ländern.

    Schlecht: In Townsville bin ich mal ins Krankenhaus eingeliefert worden mit einer tiefen Wunde in meiner linken Hand. Habe warten müssen und wurde angemotzt, weil ich den Boden vollgeblutet habe.

    Gut: Eine Malariainfektion vor ein paar Jahren wurde hier als Krebs erkannt. Ich hatte hier keine Probleme mit der Behandlung, es war alles einfach zuviel und ich wollte bei meiner Familie sein.
    Schlecht: Daher zog ich zurück nach Deutschland. Leider hatte ich vergessen, daß ich als 'Kind' meines Beamtenvaters durch die Privatversicherung immer gut behandelt wurde. Als ich in Deutschland ankam, wurde ich noch nicht mal krankenversichert, weil ich ja keine Arbeit hatte. Und meine Familie? Die ist zusehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt.

    Schlecht: Meine Schwester (lebt in Deutschland, ist über ihren Vater privatkrankenversichert) hat am ganzen Körper Narben von ihrer 'Schlitzerei', als sie ihrem Therapeuten (den sie sich selbst gesucht hat) beichtete, daß sie Drogen nehme, meinte er "die Wahl der Droge wäre zur Zeit das Beste für sie".

    Schlecht: Als ich noch in Deutschland lebte (bevor ich zum erstenmal nach Australien kam), wollte ich einen Bluttest machen lassen, weil es mir immer schlecht ging, ich dauernd krank war und problemlos 12-16 Std am Stück geschlafen habe. Da ich unter 35 bin, war das leider nicht möglich, auch wenn ich aus eigener Tasche bezahlt hätte.

    Gut: Seit ich wieder hier bin, habe ich keine Probleme Termine beim Arzt zu bekommen und ich werde vernünftig beraten. Ich bin zufrieden mit meiner Krankenkasse, die anstandslos alles bezahlt und kann daher nicht klagen.

    Fazit: Wo's gutes gibt, gibt's auch schlechtes. Wenigstens sind diese Fälle, wo etwas schlimmes passiert so selten, daß sie in die Zeitung kommen. Ständen die an der Tagesordnung, würde sich keiner drum kümmern.

    So und jetzt setzte ich mich weiter nach draussen und geniesse dieses wunderbare Wetter, die Vögel und bewundere meine neuen Pflanzen.
    Schönes Wochenende und geniesst das Leben - es ist das einzige, was Ihr habt!
    Mel

  • oceanaussi, ich fand den Teil von Townsville lustig.
    Ich beugte mich über das Pult im Krankenhaus und das Blut tropfte vom Handtuch in die Tastatur ihres Computers, da kam ich sofort dran.
    (Hatte mir mit der Kreisäge ein Stückchen Finger der linken Hand abgeschnitten).

  • Hallo Tatlem,

    jetzt muß ich doch noch mal was schreiben zu diesem Thema: Dass sich nach diesem tragischen Fall, wie Du schreibst, lawinenartig andere Patienten mit ihren schlechten Erfahrungen zu Wort gemeldet haben, ist nichts überraschendes. Das passiert eigentlich immer, wenn zum Beispiel ein Fall von (oftmals auch nur vermeintlichem) Ärztepfusch im Fernsehen oder in der Presse angeprangert wird. Das scheint ein menschlicher Zug zu sein (meine Erklärung für dieses Phänomen), sich an solche Geschichten anzuhängen, weil sie vielleicht auch mal lange warten mußten oder ähnliches, auch wenn die Fälle nicht unbedingt vergleichbar sind. Da werden dann die Versicherungen mit Schadensmeldungen überhäuft... Klar, ab und zu kommt auch echter Pfusch auf. Aber viel ist auch Anhänger-Mentalität und die Hoffnung irgendwie Geld aus einer Sache zu schlagen.

    Viele Grüße

    Red Frog

    Einmal editiert, zuletzt von Red Frog (30. September 2007 um 09:38)

  • Hallo tatlem,
    die medizinische Versorgung in Australien ist sehr schlecht. Diese Erfahrung muss/musste nicht nur ich machen, sondern auch viele unserer deutschen Freunde (alle Privat versichert!) , die auch schon oft wenn es gesundheitliche Probleme gab - vor allem mit ihren Kindern - zur medizinischen Versorgung nach Deutschland geflogen sind.
    Ich bin Privat versichert, mit allem Drum und Dran, und merke absolut nichts davon. Mein Mann wurde vor 19 Monaten von seiner Firma nach Australien versetzt. Wir müssen noch bis zum 6. März bleiben, dann geht es endlich wieder nach Hause zurück! Es wird für uns der schönste Tag auf Erden werden. Ich habe eine chronische Erkrankung. Diabetes, eigentlich nichts Besonderes. Meine Ärzte in Deutschland sahen in Australien keine Probleme auf mich zukommen. Es handelt sich ja nicht um ein Entwicklungsland. Von wegen! Ich habe sie schnell eines Besseren belehrt. Vieles was es in Deutschland seit Jahrren zur Diabetesversorgung gibt, ist in Australien nicht erhältlich. Weil es der Regierung zu teuer ist. Das was ich hier bekommen kann, muss ich zu 80% selbst bezahlen. Was ich nicht bekomme importiere ich aus Deutschland. Hinzu kommt die teure Krankenversicherung. Wir dachten auch zuerst daran hier zubleiben. Doch wenn man ernsthaft krank wird ist man hier verloren. Das sagen uns auch immer wieder australische Freunde, die auch nach Europa fliegen falls eine OP o. ä. gemacht werden muss. Medizinisch hängt man hier um 20 Jahre zurück. Es ist wie in Deutschland Mitte der 80ziger, mit dem Unterschied daß man auch noch alles selber bezahlen muss, trotz teuerer Krankenversicherung. Wir hätten uns auch gerne mehr von Australien angesehen, mal Urlaub gemacht, oder unsere Familien besucht. Das ist uns aber leider nicht möglich, da die medizinischen Kosten uns hier auffressen und wir keinen Cent zur Seite legen können. Viele Grüße,Silke :) =)

  • Ich habe von meiner persöhnlichen Situation gesprochen und die ist wirklich nicht gut.
    Ich möchte Niemanden angreifen oder verletzen. Kein Mensch gleicht dem Anderen und so macht auch ein Jeder seine eigenen Erfahrungen. Aus den Erfahrungen Anderer kann man lernen, wenn man sie richtig deuten kann.

    PS: Die Lebenserwartung in beiden Ländern kann man sehr gut miteinander vergleichen. Aktuellen Zahlen zu Folge liegt die Lebenserwartung von Männer in Deutschland bei 73 Jahren, bei Frauen sind es 79 Jahren.
    In Australien bei Männern bei 75 Jahren und bei Frauen bei 81 Jahren.
    Was wohl ein kaum merklicher Unterschied ist. Vergleicht man dann noch die äußeren Lebensumstände in Deutschland und in Australien, spricht das Ganze wohl doch eher für Deutschland.

  • Doch wie hast Du so schön gesagt:"Genießt das Leben, es ist das Einzige das Ihr habt"!
    Ich setze mich nun auch auf meine Terrasse und genieße den Tag, denn mit jeder Minute in der Du Dich ärgerst, vergehen 60 glückliche Sekunden!
    :) Silke

  • Mich wundert es immer wieder wie schlecht es Leuten geht die Australien wieder verlassen und wieviel wesentlich besser es denen geht die hier bleiben.
    Diabetes ist ein Wort bei dem man angeben muß type 1 oder 2 da es auch von übermäßigen Essen verursacht werden kann.
    Ich hab keine genauen Zahlen aber in 2005/5 gab es in Australien 689 600 Diabetesleidende. 25 000 in WA, 80 000 in SA u.s.w. Ob es denen allen so schlecht geht wie Dir? Das würde eine Revolution auslösen!

    Interessanter Weise, ich hatte eine Operation die $ 55 000 gekostet hatte und brauchte dafür keinen Pfennig bezahlen in Sydney!

    In Melbourne hatte ich einen Bekannten der unbedingt nach Deutschland zurück gehen wollte, der versicherte uns allen das es in Australien nur dicke Frauen gibt. Jetzt ist er wieder Drüben und ich zweifele nicht an seiner Behauptung das in Deutschland die Sonne 365 Tage im Jahr scheint.

    Einmal editiert, zuletzt von ntf (3. Oktober 2007 um 08:11)

  • Hallo, Silke !

    Ich wollte eigentlich nichts mehr zu dem Thema schreiben, da ich mich ja zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte :D...aber Dein Bericht hat mich sehr erschüttert ! Was genau kann man hier in Australien zur Diabetes Behandlung nicht bekommen ? Meine Mutter hatte auch Diabetes, so weit ich weiss, war es Typ 2. Sie hat alles, was zu ihrer Versorgung nötig war, von der Krankenkasse bezahlt bekommen, und musste nicht einen Cent selber bezahlen, sie war ganz normal in der AOK versichert. Zu lesen, dass ihr Medikamente importieren müsst, das ist ja einfach unfassbar !
    Ich kann verstehen, dass ihr froh seid, wenn es wieder nach Deutschland geht, Silke ! In manchen Dingen scheint Australien wirklich noch eine Bananen Republik zu sein !
    Es gibt da so ein Gerät, es heisst K.A.T.-Scan, und man kann damit Krebs diagnostizieren, es ist bewiesen, dass dieses Gerät das beste ist, um Krebs frühzeitig zu erkennen...das A und O bei Krebs ! Die Regierung hält die Anwendung dieses Gerätes zurück, so weit ich weiss, gibt es nur ein paar davon hier in Australien ! Seit 7 Jahren muss dieses bewiesenermaßen wichtige Gerät der Krebserkennung nun in so einer Art Probelauf hier in Australien laufen, und noch immer sträubt sich die Regierung dagegen, dieses Gerät auch für mehr Patienten bereitzustellen ! Armes Australien !
    Ich wünsche Dir alles Gute, Silke für den Neustart in Deutschland ! Und ja, so langsam glaube ich auch, dass man froh sein muss, wenn man hier keine ernste Krankheit bekommt !
    Liebe Grüße !
    Kerstin

  • Egal wo auf der Welt - ich glaube, man sollte grundsätzlich froh sein, wenn man nicht ernsthaft krank wird. Denn dann kommt man garnicht erst in die Bedrullie prüfen oder erfahren zu müssen, ob man ordentlich behandelt worden ist.

    Da schießt mir doch ein Blitzgedanke durch den Hinterkopf: warum muss man sich eigentlich für jede Form von Visum ärtzlich checken lassen? *amKopfkratz* ... bislang dachte ich immer, es geht darum, keine pflegebedürftigen Menschen ins Land zu lassen (bzw. Krankheiten, vor allem ansteckende) draußen zu lassen.

    Beim Verfolgen dieses Threads kann ich mir den Eindruck nicht verkneifen, dass die Australier alle potenziellen Patienten draußen lassen wollen, um keinen Ärger zu bekommen - oder weil sie Angst haben, sie könnten sie nicht behandeln.

  • Wo kommen nur die vielen falschen informationen her?
    K.A.T.-Scan heißt in Australien CT-Scan und ist erhältlich von allen Radiologiezentren nach Überweisung von Hausarzt oder eines der vielen Medikalzentren. Auch manche der größeren Krankenhäuser haben die.
    CT-Scan ist nicht so übermäßig beliebt da es mit Röntgenstrahlen arbeitet und die gleichen Gefahren bietet.
    Viel mehr beliebt in Australien ist der MRI-Scan der auf magnetischen Wellen beruht, absolut sicher ist und gestochen scharfe Bilder erzeugt. Diese Maschienen sind hier weit verbreitet. Es gibt auch noch Cad-Scans die mit Utraschallton arbeiten und für weniger kritische Anwendungenm verwendet werden wie auch handgehaltene Ultraschallpropen in weiter Verwendung.
    MRI-Scan ist wesentlich fortschrittlicher als Ct-Scan und teurer.
    Alle MRI-Geräte die ich gesehen habe kommen von Siemens.

    Einmal editiert, zuletzt von ntf (3. Oktober 2007 um 10:36)

  • Um es noch einmal zu sagen: weder ich noch meine Familie noch Bekannte und Freunde in WA koennen etwas Negatives ueber unsere Erfahrungen mit dem australischen Gesundheitswesen sagen. Es ging u.a. um Haut-, Brust- und Prostata-Krebs, Hodgkin's lymphoma, Lebertransplant, Notaufnahme wegen Schnittwunden und nach einem Unfall und Geburten. Die medizinische Versorgung war prompt, hygienisch und nach den neuesten Erkenntnissen. Das Australien 20 Jahre zurueck in der Medizin ist halte ich fuer ein - zwar immer wieder aufkommendes - Geruecht.

    Das soll natuerlich nicht heissen, dass es Fehl-, schlechte oder zu spaete aerztliche Versorgung gibt. Natuerlich gibt es das, wie ueberall auf der Welt.

    Gruesse
    Gitte

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Ausserdem wird es ein Unterschied sein, ob ich in Cairns oder in Perth lebe. Es kann meiner Meinung nach nicht generell von Australien gesprochen werden.

    Cheers,

    Morko

  • Hi G'day,

    auch auf die Gefahr hin, das ich jetzt in der Luft zerrissen werde weil ich mal eine Lanze fuer Australien breche.

    Ich moechte dir persoenlich nichts unterstellen, aber oftmals sieht es doch so aus, das die Leute sich nicht richtig informieren.

    Dein Mann wurde nach Australien versetzt, richtig? Dann gehe ich davon aus das ihr mit einen Sponsorshipvisum hier seit und somit keinen Anspruch auf Medicare habt und deswegen Privatversichert seit.

    Hast du dir die Bedingungen mal durchgelesen? Es steht drin, das für bekannte Vorerkrankungen eine Sperrfrist von 12 Monaten besteht.

    (Generelle Sperrfristen sind zwischen 2 und 12 Monaten, zum Beispiel bei kleineren Zahnbehandlungen zahlen sie sofort, bei groesseren musst du zwischen 6 und 12 Monaten warten).
    Ich denke wir sind alle ein wenig durch das sehr gut und fuer alles zahlende Gesundheitssystem in Deutschland verwoehnt und ich gehe mal fest davon aus, das es Immigranten (nicht Flüchtlingen und Asylsuchenden) die nach Deutschland Einwandern genau so geht

    Wir sind privat in Deutschland versichert (hier in Australien) und uns geht es nicht anders wie dir. Zb. unser Sohn knirscht sich die Zaehne platt, er braucht eine Knirscherschiene zum Schlafen, unsere DEUTSCHE Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht, da es sich um eine VorsorgeBEHANDLUNG handelt. Wenn er mit 10 seine ersten Kronen braucht, weil die Zaehne kaputt sind, das wird bezahlt.
    Unser Zahnarzt hier konnte das überhaupt nicht verstehen. Also muessen wir die $300 alle Vierteljahr selber zahlen. Oder wir warten bis die Zaehne alle hinüber sind und muten ihm die Schmerzen zu, aber dann zahlt die Kasse wenigstens.

    Wir werden zu einer Australischen privaten wechseln, die im übrigen selbst die Kosten fuer Zahnreinigung zwei mal im Jahr übernimmt (ja ich weiss, es gibt auch deutsche die das machen), aber dann haben wir wieder Sperrfristen.

    Von unseren Arztrechnungen von $1.200 (die wir erstmal vorschiessen mussten) Hat die Kasse in Deutschland gerade mal $250 anerkannt. Alles andere ist nicht versichert. Wir zahlen ja auch nur 4.500 EURO Jahresbeitrag.

    Gut probleme mit den Zaehnen und Diabetes sind zwei paar Schuhe.

    Ich wollte lediglich deutlich machen (und niemanden was unterstellen, ich weiss ja noch nicht mal ob ich mit der Vermutung eurer Visumklasse richtig liege), das viele sich einfach nicht richtig Informieren und hinterher dann völlig überrascht sind.


    LG
    Ela

    :D Google und http://www.lmgtfy.com/?q=border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

    [COLOR=blue]When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.[/COLOR]

  • Hi

    Ich finde es auch mal wichtig zu erwähnen, dass nicht jedes persönliche Schicksal von der Solidargemeinschaft aufgefangen werden muss.

    Ich bin seit 25 Jahren in Deutschland privat versichert, und habe einen Selbstbehalt. Wenn ich krank bin, dann werde ich in jedem Fall erst mal zur Kasse gebeten.

    Es ist zwar nicht wirklich jeder Schuld an seinem Schicksal, aber man kann es zumindest in Grenzen beeinflussen. Siehe Raucher, Übergewichtige, usw. Warum soll ich für solche Probleme bezahlen, die sich die Leute selber zugetragen haben?

    Gruss, Thomas

  • Ja, wir sind mit einem gespnsorten Visum hier. Wir haben uns vorher ausführlich über die medizinische Versorgung, Schwerpunkt Diabetes informiert. Soweit es von D aus möglich war. Wir haben sogar vorher mit den austral. KK die für uns in Frage kämen telefoniert. Mehrfach aus D. Hätte man uns nicht zugesichert daß die Versorgung Standart Europas entspricht, wären wir NIE nach Australien gekommen. Bekomme ich etwas daß ich für meine Diabetesbehandlung benötige nicht, besteht Lebensgefahr. Das mit der Sperrfrist für bekannte Vorerkrankungen war und ist uns bekannt. Ich habe mir aus D einen Vorrat für meine Diabetesversorgung für 14 Monate mitgenommen. Da meine Erkrankung - laut Medibank!!!!! - nicht in Australien zum ersten Mal diagnostiziert wurde, werden im meinem Fall nur 20% der Kosten getragen. Ich habe einen Typ 1 Diabetes und trage eine Insulinpumpe, die mich ohne Unterbrechung mit Insulin versorgt.
    Sie ist über ein sog. Infusionsset, durch eine Kanüle die sich in meiner Bauchdecke befindet mit meinem Körper verbunden. Dieses Infusionsset von denen ich mehrere pro Monat benötige bekomme ich hier nicht. Auch falls mich jetzt wieder Jemand steinigt, es ist so!!! In Australien gibt es 3 Infusionssets mit verschiedenen Kanülenlängen, in D 14. Mein Infusionsset ist in Australien nicht erhältlich. Ich habe mit meinem Diabetologen in Melbourne darüber gesprochen. Auch er wunderte sich , sagte mir aber auch daß die australische Regierung ihren Katalog oft ändert. Vor einiger Zeit gab es wohl auch andere Sets, die waren dann aber zu teuer geworden. Australische Diabetiker nehmen an einem Regierungsprogramm teil, das die meisten Kosten trägt. Will man andere, bessere Produkte so führt kein Weg am Import aus anderen Ländern vorbei. NichtAustralier dürfen an diesem Programm nicht teilnehmen. In D gibt es auch ein ähnl. Programm, allerdings für alle in Deutschland lebenden Diabetiker, egal welcher Nationalität. Ähnliches erlebte ich mit meinem Insulin, die Sorte gehört seit Jahren zum weltweiten Standart. Als ich bei meinem Diabetologen ( Melbourne Royal Hospital ) war, war er sehr überrascht da ich es schon seit 5 Jahren nehme. In Australien gibt es dieses Insulin seit 7 Monaten. In Australien hätte man noch so gut wie keine Erfahrungen damit gesammelt. Es gab es mal, vor 3 Jahren, wurde dann aber wieder aus dem Regierungskatalog genommen; aus Kosten gründen! Ein Medikament das wegen seiner guten Wirkweise von fast jedem 8 Typ 1 Diabetiker weltweit - mit Ausnahme von Australien - gespritzt wird. So viel dazu, näher gehe ich darauf als Betroffener nicht mehr ein. Eines sagte er mir noch, ich sollte in der Apotheke besser einen größeren Vorrat kaufen, vielleicht gibt es das Insulin schon bald nicht mehr.........

  • Zitat

    Original von G`day mate
    .... Bekomme ich etwas daß ich für meine Diabetesbehandlung benötige nicht, besteht Lebensgefahr. Das mit der Sperrfrist für bekannte Vorerkrankungen war und ist uns bekannt. Ich habe mir aus D einen Vorrat für meine Diabetesversorgung für 14 Monate mitgenommen. Da meine Erkrankung - laut Medibank!!!!! - nicht in Australien zum ersten Mal diagnostiziert wurde, werden im meinem Fall nur 20% der Kosten getragen. Ich habe einen Typ 1 Diabetes und trage eine Insulinpumpe, die mich ohne Unterbrechung mit Insulin versorgt.
    Sie ist über ein sog. Infusionsset, durch eine Kanüle die sich in meiner Bauchdecke befindet mit meinem Körper verbunden. Dieses Infusionsset von denen ich mehrere pro Monat benötige bekomme ich hier nicht. Auch falls mich jetzt wieder Jemand steinigt, es ist so!!! In Australien gibt es 3 Infusionssets mit verschiedenen Kanülenlängen, in D 14. ........

    Hi,
    ich habe eine Nichte, knapp 19 Jahre alt, auch mit Insulinpumpe. Meine Schwester sagt, das kostet sie jetzt ein Heidengeld extra aus der Haushaltskasse, weil Kinder ab 18 die lebensnotwendigen Sachen nicht mehr kostenfrei bekommen. (In Deutschland).

    Zum anderen: es gibt in Australien immerhin 3 verschiedene Sets ... müssten es denn unbedingt 14 sein? Das erinnert mich an die rund 230 verschiedenen Krankenkassen in D, wo wir immer 14% des Einkommens einzuzahlen pflegten (zusammen mit dem Arbeitgeber).

    Und wie schafft man es, für 14 Monate Vorrat mitzunehmen? Ich bekam vorgezählt, dass ich mit einer Hunderterpackung Schilddrüsentabletten ein Quartal auskomme und auch nur ein Rezept pro Quartal verschrieben werden kann. Stutz-stutz.

    Gruss Susanne

    I am, you are , we are Australian !
    [COLOR=red]DANCE[/COLOR] as though no one is watching you,
    [COLOR=chocolate]SING[/COLOR] as though no one can hear you,
    [COLOR=darkred]LIVE[/COLOR] as though heaven is on earth

  • Ich möchte da mit Erfahrung zu einigen Punkten von "G`day mate" Stellung nehmen. In wiederholter Erfahrung ist meine Überzeugung das sich viele als medizinische Spezialisten, auch in Krankenhäusern und in meinen Fällen erkennen, aber nicht überzeugen. Ich habe noch nie davon zurück geschreckt den Leuten ins Gesicht zu sagen das ich sie mit Fernsehmechanikern gleich stelle, man muß halt Glück haben und einen guten erwischen.
    6 Monate hatte ich Schulterschmerzen und hatte etliche Spezialisten aufgesucht ohne Erfolg. Alle Scans wurden gemacht und zeigten nichts. Da ich gelegentlich als Freiwilliger im Krankenhaus bei den Prüfungen von Studenten aushelfe sprach ich mit einen Nervenspezialist der mich Einlud zu einer Untersuchung als Gegengabe. Als ich bei ihm verdrahtet wurde und elektrische Impulse mit Nadeln durch die Haut in die Nerven geschickt wurden stellte sich raus, das eine Muskel im Rücken durch Nervenbeschädigung nicht arbeitete, keiner der Schulterspezialisten konnte das finden.
    Meine Frau war für Jahre an Lipitor, ein Medikament gegen Colestrol. Sie klagte gelegentlich über Muskelschmerzen. Mir wurde erst bewußt wie schlimm das Problem war, als sie eines Morgens die Arme nicht mehr bewegen konnte. Aus reinem Zufall schaute ich im Internet nach bevor ich zu den Ärzten loslief ob es etwas über das Medikament sagt und die Überaschung war groß zu lesen das die Muskeln Fett benötigen zur Energie Entwicklung und das Gehirn zum Arbeiten und das dieses Medikament in Amerika bei etlichen Patienten nach langem Gebrauch zu großen Problemen führte. Ich machte mich auf die Socken das meine Frau alle notwendigen Scans bekommt und in den Händen der besten Mediziner gelangt, wozu ich zwei ausuchte. Beide kamen nach 1 Woche zu dem gleichen Resultat das meine Frau mit den Problem leben muß oder Herzschlag erleiden wird. Beide wußten von dem Problem verbunden mit diesen Medikament. Ich hatte rausgefunden das es in Amerika andere Drogen gab aber nicht in Australien.
    In Verzweiflung setzte ich mich in Verbindung mit dem Manager der "Adverse Drug Reaction Unit" in Canberra wo ich erfuhr das in so einen Fall Lipitor sofort eingestellt werden muß und mit Ezetrol ersetzt werden muß und das dieses in dem jährlich neuen Ärztebuch enthalten ist.
    Das Problem ist das diese "Experten" nicht ihre Bücher lesen und ich habe sie in Person auf ihre Dummheit hingewiesen.
    Die Schachtel Tabletten ist die Größe einer Zündholzschachtel und kostet hier $ 75 (wir zahlen $ 4.90) und kostet in Deutschland fast das Doppelte.
    Seit der Verwendung dieses Produktes haben sich die Probleme beseitigt.
    Diabetes ist auch in Australien kein unbekanntes Problem mit über einer halben Million Leidenden und ich habe keinen Zweifel das gleiche oder bessere Medikamente erhältlich sind. Sind sie von Australien dann sind sie unter Lizenz hergestellt, aber unsere Medikamente kommen von Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Amerika, England und anderen Plätzen. Man wird keine Medikamente in Australien finden die man in Deutschland hat, der Grund dafür ist das sie unter anderen Namen importiert werden aus Gründen der internationalen unterschiedlichen Kostenstruktur!
    Mein Rat wäre an den deutschen Hersteller zu schreiben wer die Agentur in Australien hat und dann diese anschreiben und fragen was der Namen dieses Medikamentes in Austarlien ist.
    Ja, wir haben dumme Ärzte, aber sicherlich gibt es die Überall.

    Einmal editiert, zuletzt von ntf (4. Oktober 2007 um 14:13)

  • Zitat

    Original von ntf

    Meine Frau war für Jahre an Lipitor, ein Medikament gegen Colestrol. Sie klagte gelegentlich über Muskelschmerzen. Mir wurde erst bewußt wie schlimm das Problem war, als sie eines Morgens die Arme nicht mehr bewegen konnte. Aus reinem Zufall schaute ich im Internet nach...

    Mein Mann hatte Lipitor nur fuer 3 Monate genommen und dann ueber Muskelschmerzen geklagt. Ich habe dann auch am Internet geschaut und ueber die Nebenwirkungen gelesen. Auf dem Beipackzettel stand nicht alles drauf.
    In einem Aerztebuch las ich von einem guten Mittel gegen hohen Cholesterol, und zwar "Questran" zusammen mit Vitamin B3. Muss meinen Arzt mal deswegen fragen, denn Lipitor kommt mir nicht ueber die Lippen.

    Auf jeden Fall sollte man bei jedem Arztbesuch und/oder Krankenhausaufenthalt darauf achten, was die Aerzte machen, bzw. nicht machen, und dann auch den Mund aufmachen, wenn einem etwas nicht passt. Aerzte sind auch nur Menschen.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

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