Rentenbeiträge ... Auszahlung möglich?

  • Ich hab mal eine Frage an alle "Ausgewanderten" bezüglich der Rentenbeiträge.

    Gibt es eine Möglichkeit, sich die in Deutschland eingezahlten Rentenbeiträge (ca. 20 Jahre lang eingezahlt) auszahlen zu lassen?

    Irgendwie schafft die Rentenversicherung es nicht, mir eine ordentliche Aussage zu machen. Ich bekomm einfach keine Antworten auf meine Anfragen, ob nun per Email, im Chat auf der Website der Rentenversicherung oder per Kontaktformular. Werde zwar nun noch mal per Brief nachhaken, aber möchte trotzdem vorab schon mal versuchen, n bisschen was rauszufinden.

    Unsere Gedanken sind folgende: Wir haben nun schon ziemlich lang in die Rentenkasse eingezahlt. Australien und Deutschland haben ja ein Abkommen bzgl. der Renten, aber ehrlich gesagt finden wir es unsinnig, unsere Beiträge zinslos die nächsten 20 Jahre in dem Topf schmoren zu lassen - bis wir mal in Rente gehen und vielleicht noch einen minimalen Regen bekommen. Denn so wie es im Moment aussieht, muss man ja davon ausgehen, dass man in 20 bis 25 Jahren nicht mehr wirklich viel Rente bekommt. Die aktuellen Renten-Prognosen, die man bei der Kontenklärung genannt bekommt, sind ja alle nur fiktiv und nicht gesichert... und wir haben keine Lust, hier Verluste in Kauf zu nehmen.

    Gibts da irgendeine Möglichkeit, an seine eingezahlten Beiträge ranzukommen? Wie habt Ihr das geregelt - bzw. kann man das überhaupt irgendwie regeln? Soweit wir herausgefunden haben, gibt es offiziell (!!! - also für alle, die nicht weiter nachhaken !!!) nur 2 Möglichkeiten, sich die Beiträge erstatten zu lassen: 1) man hat max. 5 Jahre eingezahlt oder 2) man gibt seine deutsche Staatsbürgerschaft ab und nimmt die des Landes an, in dem man lebt (soweit das möglich ist).

    Gibt es noch irgendeine andere Hintertür?

    Würde mich freuen, wenn der eine oder andere seine Erfahrungen schildert.

    Einmal editiert, zuletzt von fernweh (6. Mai 2008 um 08:44)

  • Zitat

    Original von fernweh


    Gibt es noch irgendeine andere Hintertür?


    Uiiii, das macht mich ja jetzt sehr nachdenklich. :D

    Ich habe keine Beweise fuer meine Aussage, muesste mal googeln, aber so viel ich weiss ist die Rentenauszahlung nicht mehr moeglich, wenn man das Rentenalter noch nicht erreicht hat. Zu meiner Zeit konnte man sich die Rente
    noch auszahlen lassen, nachdem man australischer Staatsbuerger wurde. Nicht die volle Rente, also Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil, sondern nur 40%! vom Arbeitnehmeranteil!

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Also - ja, es geht natürlich nur die selbst eingezahlten Beiträge (nicht die vom Arbeitgeber ;) ). Und wie gesagt, das mit der Rückzahlung, wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft abgibt, ist mir / uns eben auch zu Ohren gekommen. Und beschäftigt nicht nur mich, sondern auch eine Freundin, die seit 11 Jahren in Sydney lebt und beide Staatsbürgerschaften hat. Sie versucht seit 2005 (!!!) eine Aussage von der Rentenversicherung zu bekommen - Pustekuchen! Ein Luffa-Schwamm ist da kommunikativer!!! Und ehrlich gesagt ist das wirklich was, was ich überhaupt nicht ab kann. Es muss doch möglich sein, von diesen Leuten ne klare Ansage zu bekommen. Dass die sich so in Schweigen hüllen (wie in ihrem Fall z.b. - wo sie doch selbst immer wieder bei ihren Deutschlandbesuchen versucht, bei persönlichen Terminen das ganze zu klären - erfolglos), macht mich rasend. Zudem eben auch die "Ignoranz" auf meine diesbezüglichen Anfragen... Es muss doch irgendwo einen Punkt geben, an dem man sich orientieren kann. X(

    2 Mal editiert, zuletzt von fernweh (6. Mai 2008 um 11:00)

  • Zitat

    sondern nur 40%! vom Arbeitnehmeranteil

    ??? Von den selbst eingezahlten Beiträgen nur 40%? Und die anderen 60 % der Eigenleistung sind futsch??? Oha! Das nenn ich mal "übers Ohr hauen".

  • Ich habe folgendes dazu gefunden. Ist aus einer Broschüre zur deutschen Rentenversicherung:

    Kann ich mir die Beiträge erstatten lassen?
    Wenn Sie für einige Zeit in Deutschland gearbeitet und Beiträge entrichtet haben und nun nach Australien zurückkehren, möchten Sie sich vielleicht Ihre Beiträge erstatten lassen. Beachten Sie bitte, vor der Stellung eines Erstattungsantrages sollten Sie prüfen, ob Sie unter Zusammenrechnung von deutschen rentenrechtlichen Zeiten und australischen Wohnzeiten nicht bereits einen Anspruch haben, aus dem Sie im Alter eine Renten erhalten könnten.
    Unter bestimmten Voraussetzungen werden auf Antrag die vom Versicherten getragenen
    Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung erstattet. Der Arbeitgeberanteil verfällt. Mit der Beitragserstattung wird das Versicherungsverhältnis aufgelöst. Ansprüche
    aus den bis zur Erstattung zurückgelegten rentenrechtlichen Zeiten bestehen dann nicht mehr. Sind beispielsweise Rehabilitationsleistungen erbracht worden, können
    nur die danach gezahlten Beiträge erstattet werden. Voraussetzungen für eine Beitragserstattung sind, dass
     seit dem Entfallen der deutschen Versicherungspflicht 24 Kalendermonate verstrichen
    sein müssen, ohne dass erneut Versicherungspflicht in der deutschen Rentenversicherung eingetreten ist, und
     ein Recht zur freiwilligen Versicherung in der deutschen Rentenversicherung nicht besteht.
    Dies bedeutet beispielsweise, dass australische Staatsangehörige in Australien sich nur dann ihre Beiträge erstatten lassen können, wenn sie für weniger als 60 Kalendermonate
    deutsche Beiträge gezahlt haben.


    Die ganze Broschüre ist hier zu finden:
    http://www.deutsche-rentenversicherung-oldenburg-bremen.de/nn_98418/DRVOB…it%20Australien

    TRÄUMER haben vielleicht keinen Plan, aber Realisten haben keine VISIONEN...

  • Ich halte es nicht für sinnvoll den Arbeitgeberanteil verfallen zu lassen. Dafür reden wir über zuviel Geld! Klar muss man die Zinsen dagegen rechnen, aber ein Umlagesystem hat bei einer Hyperinflation auch Vorteile. Eine rein gesetzlich Vorsorge sollte heutzutage sowieso (hoffentlich!) die Ausnahme sein.

    Zudem, vielleicht möchte man ja eines Tages nochmal nach DE zurück...

    Clingon

    Live long and prosper!

    175er Online Application 25.10.2008; CO 09.06.2009; Medicals 25.06.09
    176er für WA beantragt am 09.02.2009 - Approval am 22.05.2009!
    Visa Granted: 22.09.2009! Initial Entry Februar 2010!

  • Zitat

    Original von rini
    Wenn Sie für einige Zeit in Deutschland gearbeitet und Beiträge entrichtet haben und nun nach Australien zurückkehren, möchten Sie sich vielleicht Ihre Beiträge erstatten lassen.

    Das gilt somit fuer Auslaender, die in Deutschland eine Zeitlang taetig waren, aber nicht fuer deutsche Staatsbuerger, die das Heimatland verlassen.
    So ist es auch mir nur bekannt, leider.

  • Hallo fernweh!

    Das eingezahlte Geld liegt leider in keinem Topf sondern ist schon längst wieder ausgeben! Unser Rentensystem ist nicht kapitalgedeckt, sondern eben ein Umlagesystem - das eingezahlte Geld bekommst du auch als Rentner nie im Leben zurück - brauchst bloß mal deinen Rentenbescheid angucken und nachrechnen was du für das eingezahlte kriegen würdest wenn du das Geld nur verzinslich anlegen hättest dürfen.
    Kann mir nicht vorstellen daß eine Auszahlung möglich ist.

    LG Adelheid

  • Hallo,

    ich habe mir vor kurzem meinen Arbeitnehmeranteil aus der Deutschen Rentenversicherung auszahlen lassen. Eine Bedingung dafür ist, dass man nicht mehr als 5 Jahre in die Deutsche Rentenversicherung als Arbeitnehmer eingezahlt haben darf. Sobald man u. a. mehr als 5 Jahre eingezahlt hat, erhält man seine Rente ab dem gesetzlichen Rentenalter.

  • Meine lieben Freunde !
    Auf gar keinen Fall , die bezahlten Rentenbeiträge sich schön früher ausbezahlen lassen. Du bekommst auch nur mit sehr viel Abzug , die Rentenbeiträge die du bezahlt hast und nicht die noch von deinem Arbeitgeber. Dies ist ein sehr großes Verlustgeschäft.Warte bis du 65 oder 67 Jahre alt bist und dann bekommst du eine kleine Rente vom Staat. Auch im Alter hat man das Geld später nötig und hast nichts verschenkt.

  • Soweit richtig, wenn ich vielleicht kurz vor der Rente stehen würde. So wie die "Aktien" im Moment aber stehen (mit noch nicht mal 40), werde ich aber noch mal mindestens genausolange (bzw. noch länger, nämlich so um die 25 Jahre aufwärts) arbeiten ... Die Frage, die sich mir im Hinterkopf stellt, ist, ob ich dann - sagen wir mal 2033 - überhaupt noch eine Rente bekomme - oder ob der Rententopf dann nicht so leer ist, dass ich von dem Geld, was ich heute eingezahlt hab und was mir aktuell fiktiv als zukünftige Altersrente von dem Rententräger unter die Nase gerieben wird, wenig bis garnichts mehr sehe.

    Verstehst du meinen Gedankengang, Rabe?

    Dass die Renten sicher sind, ist ja nun mal wirklich nachgewiesener Maßen eben nicht so - bzw. vielleicht noch vorstellbar für die, die sich im Alters-Dunstkreis von unserem lieben Norbi befinden, der das ja bekanntermaßen vor Jahren mal behauptet hat... Eins ist sicher: Nix ist sicher!

  • Ja Fernweh , ich verstehe deinen Gedankengang! Man sollte dies sich ausrechnen lassen von der LVA und dann entscheiden. Ich habe mich mal schlau gemacht, bei einer 2o jährigen Einzahlung in das Rentensystem , wird nur der Eigenanteil ausbezahlt mit einem sehr großem Abschlag. Bei einer Einbezahlung für die 2o Jahre würde man ca 15-2o.ooo€ bekommen.
    Ich sehe bei der Rentenzahlung nicht so schwarz ,auch in den kommenden Jahren , wird zwar immer weniger , aber es gibt die Rente.Ich bin sehr froh , daß ich nicht in Australien Rente bekomme, die ist bedeutend weniger. Die Rentner in Australien sind am jammern und sind neidisch auf die Rentner aus (D) im moment.

  • Hi Leute,
    also es ist so:

    um eine Rente überhaupt zu bekommen, muss man mindestens 5 Jahre eingezahlt haben. Dann bekommt man aber nur dann eine Rente, wenn man erwerbsunfähig wird.

    Um eine reguläre Rente bekommen zu können, muss man mindestens 15 Jahre einbezahlt haben.
    Also alle die nicht erwerbsunfähig werden, müssen mindestens 15 Jahre einbezahlt haben, bevor sie überhaupt irgendeinen Anspruch auf Rente haben.

    Eine Auszahlung der Rentenbeiträge ist nur möglich wenn weniger als 5 Jahre einbezahlt wurde und die Aussicht auf weitere Beitragsjahre nicht besteht.

    Alle andern, die länger als diese 5 Jahre einbezahlt haben, gucken in die Röhre, bekommen nichts ausgezahlt.

    Mit der Argumentation, derjenige könnte ja erwerbsunfähig werden oder seine deutsche Rente einfordern.

    Jetzt isses so, dass wenn jemand nur einen Minimalbeitrag in die Rentenkasse bezahlt hat, sei es auch 40 Jahre lang, ist der Rentenanspruch geringer als die Sozialhilfe (Hartz IV).

    Deshalb empfiehlt es sich nicht, freiwillig Beiträge zur Rentenversicherung zu bezahlen.

    Mit anderen Worten, jeder der nix einbezahlt und auf späteres Hartz IV setzt, hat mehr als einer der kontinuierlich geringe Beiträge gezahlt hat.
    Derjenige hat zwar im Ende nicht weniger, weil ja das Sozialamt den Differenzbetrag aufstockt, aber er hat sein Leben lang Geld zum Fenster hinaus geschmissen.

    Leider isses so.

    Und um noch eines drauf zu setzen: Wer zusätzlich die Riesterrente abgeschlossen hat, um später besser dazustehen, der bekommt diesen Betrag von seiner Sozialhilfe wieder abgezogen.

    Super gell? jaaaa wir Deutsche sind schon schlau....

  • Bezüglich der Riesterrente hast du noch einen entscheidenden Passus vergessen: Wenn jemand dieses Kuckucksei zusätzlich bedient, weil er denkt, sich dann als Rentner mit schmerzenden Knochen unter spanischer Sonne den Lebensabend versüßen zu können, der hat noch mehr Geld rausgeworfen. Die Riesterrente wird nämlich nur ausgezahlt, wenn man als Rentner seinen Wohnsitz in DEUTSCHLAND hat. Pustekuchen also... noch ne Fussfessel.

    Oha... die Aussies sind neidisch auf Deutsche Rentner? Ich kenn n paar Aussies (inzwischen) - und keiner von denen ist neidisch auf die deutsche Rente. Im Gegenteil. Aber das liegt wohl wieder mal in der Sichtweise des Betrachters...

  • yep, du hast meine volle Zustimmung. Sollte es dennoch den ein oder anderen Aussie-Rentner geben der neidisch sein sollte, dann braucht man dem nur zu erzählen wieviel Geld der deutsche Rentner sein Leben lang monatlich abgedrückt hat und wieviel davon er zurück bekommt.

    Man läuft dann nur Gefahr, dass einem die Aussies nix mehr glauben, denn das klingt für die exorbitant.

    Ich erinnere mich immerwieder an ein Gespräch während eines BBQ wo ein Aussie sich über lange Wartezeiten in der Gesundheitsversorgung beschwert hat und dass eine private Zusatzversicherung so teuer wäre.

    Als ich ihm vorschlug dennoch eine private Vers. abzuschliessen, sagte er: "bist du verrückt, das kostet mich locker über 1000 Dollar im Jahr.

    Ich versuchte ihm dann klar zu machen, dass ichselbst hier in Deutschland monatlich weit mehr als 1000 Dollar Krankenversicherung bezahle und zwar für mich alleine.

    Er hat es mir nicht geglaubt.

    Gruß

  • Und das - z.b. als Arbeitsloser - sogar unfreiwillig, weil per Gesetz so festgehalten und die Abzüge vom Brutto zum Netto unter anderm auch für Kirchenbeiträge aufgebracht werden. Ich unterstütze also die Kirche, obwohl ich NIE NIE NIE eingetreten bin (also auch nicht austreten musste), nie getauft wurde, nie kommuniert, nie konfirmiert und so weiter...

    Interessant, wie das Thema sich entwickelt. Weiter so...!!! :]

  • Google mal nach "umstrittener Kirchenbeitrag"... dir stellen sich die Nackenhaare auf, ich garantiere es dir.

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