• Hallo Zusammen,

    geht es Euch auch so, daß, wenn man voller Begeisterung durch ein anderes Land fährt, einen viel offeneren Blick für alles entwickelt? Nicht nur für die Attraktionen, die man gezielt oder zufällig ansteuert, sondern auch für die Alltäglichkeiten ? Ich finde, wer immer schon mal Geschichten, so richtig aus dem Leben gegriffen, Geschichten, die sich so in Australien zugetragen haben, aber durchaus auch woanders stattgefunden haben könnten, erzählen wollte, sollte es doch einfach mal machen !

    Geschichten wie zum Beispiel Diese:

    Jabiru, Kakadu Nationalpark, im Mai letzten Jahres.

    Auf dem Campingplatz, ausgelegt für mindestens 100 Camper, befanden sich höchstens ein Dutzend Fahrzeuge. Es wurde Abend, dann sehr schnell Nacht. Wir saßen vor dem Camper, die Ruhe und das kalte VB genießend. Vom nächsten Camper, fünf oder zehn Stellplätze weiter weg, hörte man noch Geschirr klappern, dann auch dort: Stille.

    Scheinwerferlicht kam von der Einfahrt, ein verspäteter Camper fuhr an unserem Stellplatz vorbei. Dann plötzlich, ein Piepsgeräusch, signalisierend, im Camper wurde der Rückwärtsgang eingelegt, der Fahrer hatte, trotz des ansonsten völlig leeren Platzes, offensichtlich Gefallen am Stellplatz direkt neben dem Unseren gefunden. Muß man nicht drüber jubeln, verbieten kann man es aber auch nicht !

    Türenschlagen signalisierte uns das Ende der absoluten Stille. Campingtisch und Stühle wurden vom Fahrer aufgebaut, derweil die Dame des (fahrbaren) Hauses mit den Essensvorbereitungen in der Küche begann, von uns zu beobachten durch die nur wenige Meter entfernte Heckscheibe. Der Hausherr, zwischenzeitlich mit dem Aufbau von Tisch und Stühlen fertig, begab sich in die Küche und legte seine Arme um die ihm offenbar angetraute, mit dem Rühren der Soße beschäftigten Dame. Keine Reaktion, Weiterrühren in der Soße, deshalb weitere Umarmungen, tiefer gelegene Körperteile miteinbeziehend. Ein kurzes Kopfdrehen der Frau, ein Blick, dessen Kälte auch uns Außenstehende – bzw. sitzende trotz der abendlichen Wärme erschauern ließ, dann Weiterrühren in der Soße. Ein aufgebender Ehemann, der sichtlich resigniert den Camper verließ und im davor aufgebauten Mobiliar Platz nahm.

    Stille ! Ein geknickt im Campingstuhl sitzender, verschmähter Gatte, eine ansonsten völlig regungslos Soße rührende Ehefrau. Außer dem gelegentlichen Zischen, verursacht durch das Öffnen der von uns zügig, aber ohne Hast getrunkenen VB Dosen, nichts. Dann, nach gefühlten Ewigkeiten, die Ehefrau trägt die Soße zum inzwischen gedeckten Tisch. Strahlendes Lächeln beim Ehemann in Erwartung des Beginns einer Konversation, kontinuierlich eiskalter Blick bei der Ehefrau, die, ohne das Essen anzurühren, zum Mobilphon griff und ein Telefongespräch begann, welches ewig zu dauern schien, zwischendurch immer wieder eiskalte Blicke auf den kauenden Ehemann werfend. Zeit für uns, über den Gesprächspartner Mutmaßungen anzustellen: Entweder der Scheidungsanwalt oder die Schwiegermutter des nun nicht mehr strahlenden, aber weiterhin kauenden Gatten.

    Ein Schatten bewegte sich auf den Camper des glücklichen Paares zu, kam, noch unsichtbar für telefonierende Frau und kauenden Mann, um die Ecke. Ein Tourist aus dem Land der aufgehenden Sonne zückte den Fotoapparat und begann, den Camper aus allen Lagen und Winkeln zu fotografieren. Wie von der Tarantel gestochen, sprang der kauende Ehemann auf und stürmte auf den entsetzt Reißaus nehmenden Fotografen zu. Auf eine Verfolgungsjagd verzichtend, nahm ein noch mehr geknickter, von der das Geschirr wegräumenden Frau völlig ignorierter Ehemann wieder im Campingstuhl Platz. Offensichtlich überraschte es Ihn auch nicht mehr, daß ein weiterer Annäherungsversuch, hier das Greifen nach der Hand der Gattin, nicht nur eiskalt, sondern geradezu empört von dieser unterbunden wurde.

    Zeit zum Gnadenschuß, befand ich, begab mich in unseren Camper und setzte den DVD Player in Gang. „Wir sind die Jungs von der Opel Gang“ verkündeten die „Toten Hosen“ für jedermann hörbar. Mit Schmerz- oder wutverzerrten Gesicht sprang der vernachlässigte Gatte auf, räumte, nein: schmiss das Mobiliar in seinen Camper, ignorierte das erste Mal an diesem Abend die erschrocken dreinschauende Ehefrau in der Küche und brachte sein Wohnmobil in Gang. Schnell entfernte sich der Camper aus unserem Blickfeld.

    Das Traumpaar haben wir nie wieder gesehen ! Mit dem japanischen Fotografen haben wir uns am nächsten Morgen noch sehr nett unterhalten !

  • Finde ich eine sehr gute Idee ;)

    Hier unsere Geschichte:

    Auf einem kostenlosem Campground auf dem Weg zum Uluru. Gleiche Szenerie. Wir sitzen auf unseren Campingstühlen vor dem Auto und geniessen die Stille. Aufeinmal kündigt eine Riesen-Staubwolke einen Nachzügler an, der natürlich direkt neben uns zum Stillstand kommt. Die Tür des Landcruisers geht auf und hinaus poltern ungefähr 20 Bierdosen, dann der Fahrer. 2 Sekunden später sitzt er auf unserer Motorhaube und bietet uns ein Bier an. Er erzählt uns, dass man in "Finger" nennt, weil er an der rechten Hand keine mehr hat ;) Er kommt von der Ostküste und ist quer durch die Wüste unterwegs. Er ist dabei ein Geschäft zu gründen: Mit dem Ausschlachten von alten Autowracks neben den Tracks könnte man Millionen machen. Ob wir nicht einsteigen wollen???
    Außerdem mit dabei seine Jane und ein Anhänger mit aufklappbarem Zelt. Natürlich müssen wir den erstmal besichtigen. Vorsichtig wagen wir uns in die Tür des Anhängers, während uns der muffige Gestank schon entgegenschlägt. Ausser auf dem Boden verteilten Klamotten und Bierdosen gibt es aber nicht viel zu sehen. Mittlerweile ist auch Jane ausgestiegen, im Schlafanzug und im ZickZack gehts ab Richtung Toilettenwagen. Als wir uns verabschieden, werden wir für den nächsten Morgen zu Frühstück und Kaffee in den Anhänger eingeladen *freu*.

    P.S. Wir sind direkt nach Sonnenaufgang Richtung Uluru geflüchtet, und haben die beiden Gottseidank nie wieder gesehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Samurai (18. März 2009 um 03:10)

  • Das sind tolle Anekdoten, war eine Freude zu lesen. Noch dazu weil die Toten Hosen darin vorkamen ;) Mein letzter Urlaub verlief ohne solcher besonderen Ereignisse, war aber trotzdem sehr erholsam und wunderschön.

  • Hallo zusammen!

    Zum Thema Uluru fällt mir auch noch eine nette Anekdote ein:
    Mitten im australischen Winter (29. Juli 2007) haben meine Frau, unser Sohn und ich am Sound Of Silence-Dinner (SOS-Dinner) teilgenommen.

    Es war ein wunderschöner, sonniger und - für europäische Verhältnisse - warmer Tag mit ca. 28°C.

    Es begann kulinarisch mit Canapees und Sekt bei chilliger Didge-Musik und einem herrlichen Blick auf Uluru und Kata Tjuta in der untergehenden Sonne.

    Anschließend begaben wir uns in der 'Open Air-Salon'. Dort gab es dann allerlei Leckereien vom Roo sowie anderes Fleisch, Fisch und Geflügel, Vegetarisches, Beilagen und natürlich auch Desserts.

    Da es für australische Verhältnisse unter dem sternenklaren Vollmondhimmel langsam frisch wurde (die Temperatur sank unerbittlich in Richtung 20° im Schatten), begann man während des Dinners die aufgestellte Gasbrenner (sogenannte Heizpilze - guckst Du Foto) nach und nach zu entzünden.

    Nachdem nun alle ihr Dinner beendet hatten und bevor uns ein Astromon den Sternenhimmel und die Sternzeichen der Südhalbkugel erläutern konnte, trat eine Mitarbeiterin des Servicepersonals in die Mitte.

    Sinngemäß sagte sie:
    Werte Gäste, wir bitten sie, der Natur zu lauschen und die Geräusche des Outbacks auf sich wirken zu lassen. Zum Schluss sagte sie mit Ehrfurcht gebietender Stimme: And now you hear ... (bedeutungsvolle Pause) ... the sound of silence...

    Und wir lauschten andächtig . . . . . . . . . . dem Zischen der Gasbrenner. :D

  • Eine Anekdote, von der wir heute noch zehren:

    Unsere erste DU-Reise 1999. Ziemlich unbedarft fuhren wir Ende März den Savannah-way Richtung Darwin. Es war zu grossen Teilen nur eine Wasserfläche, unter der wir die Piste (incl. Kurven) nur vermuten konnten. Am Hellsgate, das damals noch eine gute Info-Börse war, teilte man uns mit, das ca. 200 km weiter ein LKW sich im weichen Untergrund festgefahren hatte. "Keine Ahnung, ob ihr dort durchkommt, versucht es halt", war der Tip für uns.
    Nix wie los, wir schaffen das schon....dort angekommen sahen wir schnell, dass wir gute Chancen hatten, haarscharf neben dem LKW uns durchzumanövrieren.
    Aber bei unserer Ankunft hörten wir erstmal lautes metallisches Hämmern (daluk: es war kein Frosch :D). Ein junger Typ mit Gipsbein hämmerte mit Hammer und Meissel auf etwas Metalisches ein. Keine Ahnung, ob er zum LKW gehörte oder was das Problem war.
    Es stellte sich heraus, dass dieser Junge auf die Steckachse seines Ford pick-ups einhämmerte ( der irgendwo im Nirwana ca. 100 km entfernt stand ). Sein Radlager war defekt....er schwang sich (MIT GIPSBEIN+STECKACHSE ETC.) auf seine Enduro, fuhr zur nächstgelegenen Werkstatt (naja, war wohl schon etwas weiter weg...) und liess es dort "reparieren" X(
    Nur wurden leider Radlager, Antriebswelle und Ankerplatte falsch positioniert...dumm gelaufen.
    Mein Manni, Mechaniker aus Leidenschaft, schwang natürlich sofort den Hammer mit und irgendwann war der Schaden behoben und die richtige Reihenfolge hergestellt (zwischendurch zogen wir noch ein paar Aussis mit ihrem Bootsanhänger aus dem Schlamm, was auf unserer ersten DU-Reise schon etwas komisch war =).)
    Da unsere Richtung dieselbe war, boten wir dem Jungen an, die Steckachse im Auto mitzunehmen, damit er sich beim Mopedfahren aufsein Gipsbein konzentrieren konnte.
    Wovon nie die Rede war: als wir an seinem Fahrzeug ankamen, stand dort ein zierliches Mädchen im dünnen Blümchenkleid, nur mit einer kleinen Plane als Regenschutz und dem Fahrzeug. Sie lächelte und schaute kein bisschen ärgerlich drein.
    Es stellte sich heraus, dass die Reparaturaktion 3 TAGE gedauert hatte, d.h. sie hat 3 Tage dort allein verbracht. Beide machten einen völlig entspannten Eindruck :D
    Auf unsere direkte Frage, warum beide so relaxt waren, sagte er uns wörtlich: "was soll ich mich ärgern? Das ändert nichts, ich nehme es, wie es ist".
    Ehrlich, ich zehre heute noch manchmal von dieser Situation. Wenn alles schiefläuft, zuckt mir die Situation durch den Kopf und manchmal funktioniert es tatsächlich, dass etwas mehr Gelassenheit einkehrt :P

    4 Mal editiert, zuletzt von pauline (24. März 2009 um 21:29)

  • Gute Idee vom Bademeister Holt. Ich lese jedenfalls den ganzen Thread.

  • Uns ist vor 8 jahren auch was komisches auf frazer passiert.
    Meine damalige verlobte(jetzt meine Frau) und ich unternahmen eine Frazer tour von Noosa aus.
    Mit Trailblazer tours und Bred als guide erkundeten wir fuer mich eines der schoensten Plaetze.

    Bred erklaehrte uns,waehrend wir am Strand mit dem Tourfahrzeug bretterten,dass es lebensgefaehrlich sei auf Frazer ins Wasser zu gehen.Weil es eben Haie Schlangen und co in nicht unerheblicher Menge gaebe.
    Never touch the water!!

    Auf einmal sah ich einen gelockten Typen aus den Wellen steigen.Ich fragte ihn,was dass wohl ist?
    Er antwortete auf trocken australisch.Der?Der ist aus Suedamerika!
    Ich schmeiss mich heute noch weg,wenn ich an die Geschichte denke.

    Breadrock

  • Noch eine Zugabe:

    Auf der Straße von Mackay in den Eungella Nationalpark kamen wir an einer Farm vorbei, vor dem Farmhaus sahen wir die Farmerin stehen. Im Unklaren, ob wir den richtigen Weg eingeschlagen hatten, fuhren wir ran, und es begann ein längeres Gespräch mit der Farmerin: Woher wir kommen, wie langen wir bleiben, ob es uns gefällt war die Einleitung, danach wurde die Weltgeschichte und das politische Geschehen aufgearbeitet. Die Farmerin lobte mehrfach unsere Ihrer Ansicht nach sehr guten Englischkenntnisse. Komisch, denn mein Englischlehrer hat auf meinem Schulabschlußzeugnis seine komplett gegenteilige Ansicht verewigt. Zum Abschluß erklärte uns die Farmerin dann noch den weiteren Weg zum Nationalpark und verriet, an welchen Stellen man die besten Chancen für die Beobachtung von Schnabeltieren hat. Außerdem erfragte ich noch den Weg zur Finch Hatton Gorge, einer im Reiseführer schön beschriebenen Schlucht, die aber nur über eine nicht asphaltierte Piste zu erreichen ist, und da wir einen normalen PKW ohne Vierradantrieb fuhren, hatte ich Bedenken wegen der Anfahrt. Das ginge, sagte uns die Rangerin. Sie beschrieb den Weg und erklärte beiläufig, dass wir 3 Flüsse durchqueren müssten.

    Also zuerst zum Nationalpark. Der Park lag auf gut 800 m Höhe, und wir fuhren direkt in die Wolken hinein, weshalb es mit den beschriebenen schönen Aussichten nichts wurde. Als wir dann am Broken River ausstiegen, dem Fluß, wo die Chancen auf die Entdeckung eines Schnabeltiers am größten sein sollten, fing es auch wie aus Eimern an zu schütten. Dem Regen zum Trotz, schließlich befanden wir uns ja im tropischen Regenwald, unternahmen wir zumindest eine kleine Wanderung am Flussufer entlang, die Kameras immer schussbereit. Und das sollte sich auszahlen: Zumindest für einen kurzen Moment erwischte ich eins der ansonsten sehr scheuen Schnabeltiere. Das Mistvieh verschwand zwar sofort, noch bevor ich es mit der Kamera richtig ranzoomen konnte, aber trotzdem waren wir glücklich über unseren filmerischen Erfolg und stiegen pudelnaß wieder ins Auto, auf zum zweiten Ziel, der Schlucht.

    Nach Verlassen der asphaltierten Straße verließ mich gleichzeitig das Vertrauen in die Auskunft der Farmerin. Der zu durchquerende Fluß erwies sich als reißender Strom. Also parkte ich den Wagen erstmal vor dem Fluß und schaute zu, was andere Autofahrer so machten. Die meisten drehten um und fuhren zurück, erst nach längerer Zeit wagten zwei Autos die Flussdurchfahrt. Als ich sah, dass sie tatsächlich am anderen Ufer ankamen, entschloß ich mich ebenfalls zu einem Versuch und schwitze, während das Wasser bei der Durchquerung am Auto zerrte, Blut und Wasser. Unversehrt, aber um 10 Jahre gealtert kamen wir am anderen Ufer an und schaukelten über eine unsäglich elende Piste noch einige Meter weiter. Als dann die beiden mutigen Autofahrer vor mir kehrt machten, beendeten wir ebenfalls das Abenteuer, ohne die Schlucht gesehen zu haben.

    Auf dem Rückweg nach Mackay hielten wir noch mal bei der Farmerin, weil Sie uns am Vormittag so nett auf einen Kaffe eingeladen hatte. Wir erzählten ganz stolz, daß wir ein Schnabeltier gesehen haben und auch filmen konnten. Peinlich war mir dann Ihre Frage, ob wir auch in der Schlucht gewesen sind. Was musste denn die Frau von uns trotteligen Deutschen halten, die zu blöd sind, eine einfache Landpiste langzufahren. Trotzdem rückte ich mit der Wahrheit heraus: Daß wir uns einfach nicht getraut haben, weiter zu fahren. Ihre Antwort wunderte mich dann eigentlich auch nicht mehr: „Gewiß, ich hätte das auch auf gar keinen Fall riskiert, aber es geht!“

  • nur ne kurze, aber lustige Begebenheit:

    Ende der 80er Jahre war ich in Australien mit 3 Kumpels unterwegs. Einer davon war Tiefbauingenieur und deshalb sehr an australischer Technik interessiert. Zu dieser Zeit waren meine Englischkenntnisse noch sehr bescheiden, das heisst, so gut wie keine und die anderen konnten auch nichts.

    Jürgen, der Tiefbauingenieur hatte einen Reiseführer dabei in welchem er den Hinweis fand, dass im Raum Sarina, da wo es die riesigen Kohleabraumfelder gibt, der grösste Bagger der Welt stehen sollte, den wollte er unbedingt sehen.

    Ihr ahnt schon was kommt....wir fragten uns durch...weil wir die englische Entsprechung für das Gerät "Bagger" nicht wussten, fragten wir nach dem "biggest bagger of the world"

    Die Queenslander waren reichlich "amused" :D

  • ich weiss auch eins

    also es ist mein freier tag, ich bin am Festland in Airly beach, und der Tag geht zu ende..
    ich hab meinen Karton Bier im Rucksack, und stehe bei der Bushaltestelle um den Bus zur letzten faehre auf die inseln in Shute habour zu erwischen.

    der Bus kommt halbwegs puenktlich, und alle steigen ein zahlen, und warten auf dei Abfahrt, nein nicht alle, einer der Fahrgaeste fragt den Fahrer ob der nich noch schnell mal 5 Minuten warten koennte, weil er ja noch schnell rueberlaufen muss, in den Bottelshop, und sich einen Karton Bier kaufen muss.

    Und der Fahrer sagt nur:" no worries make it quick"

    der bursch raus aus dem bus die 30 meter rueber gelaufen zum Bottelshop und ein paar Minuten spaeter war er wieder da mit einem Karton Bier.

    jetzt probier das mal irgendwo in einem Bus

  • Ich habe auch noch einen, apropos seltsame Zeitgenossen:

    Wir waren auf dem Weg von Kununurra in die Bungle Bungles. Da wir in Kununurra wegen eines Arztbesuches erst um 16 Uhr weggekommen waren, rechneten wir von Anfang an damit, irgendwo unterwegs am Straßenrand oder in einem Feldweg übernachten zu müssen. Als die Sonne unterging, hielten wir allmählich nach einem passenden Schlafplatz Ausschau.

    Es wurde dunkel und wir hatten noch keinen gefunden. Stattdessen fuhren wir kilometerlang durch verbrannte Landschaft mit immer noch knisternden Feuern links und rechts. Davon wollten wir möglichst weit weg.

    Gefühlte Ewigkeiten später tauchte links ein Feldweg auf. Wir zuckelten durch die Dunkelheit hinein, bis wir vor einem verschlossenen Farmtor zum Stillstand kamen. Ganz fern am Horizont glühte der Himmel, vom Highway war kaum noch etwas zu hören als das seltene Brummen eines Road Trains.

    Wir standen da, genossen die absolute Ruhe und bauten so langsam den Camper um.
    Plötzlich ein Licht am Highway, das sich nicht entfernte. Jemand bog in unseren Feldweg ein, kam immer näher, das Licht voll aufgeblendet. Der Farmer? Ein Überfall?

    Der Wagen kam direkt hinter unserem zum Stehen. Wir standen wie paralysiert im Scheinwerferlicht. Der Motor wurde ausgeschaltet und knackte laut in der Stille. Niemand stieg aus. Einige Minuten lang wussten wir nicht, was wir tun sollten. Dann wurde ich ein bisschen sauer und eigentlich hatten wir auch ein kleines bisschen Angst. Ich ging zu dem Auto und klopfte an die Scheibe. Darauf wurde die Beifahrertür geöffnet. Vier jugendliche Buben hockten in ihren Sitzen, die Bierdosen rollten im Fußraum zwischen ihren tätowierten Beinen hin und her – Holländer.

    Unser Licht habe so vertrauenserweckend ausgesehen, sagte der Wortführer, sie hätten ein wenig Schiß und würden gerne bei uns in der Nähe bleiben. Und vielleicht eine Kleinigkeit kochen.
    Aber dann doch bitte ein Stück down the road, meinte ich mit Blick auf unsere hintere Tür. Die ging nämlich gar nicht mehr auf, so nah waren die Jungs uns gekommen.
    Kleinlaut nickten die vier und setzten zurück. Ungefähr 3 Meter. Dann köchelten sie eine halbe Stunde lang ihr Süppchen, setzten sich in ihren Untersatz und fuhren rückwärts davon in die Nacht.

    Eigentlich taten sie mir sogar ein bisschen leid, aber wir machten sofort alle Lichter aus und wünschten sie an einen sicheren, ebenso einsamen Platz.

  • Schöne Geschichte, marikiwi. Aus der Gegend fällt mir auch noch eine story ein:

    "The best Sunset-tour ever made"
    Unsere 2. DU-Reise führte am Argyle-lake vorbei. Es war April, die GRR war noch gesperrt, also hatten wir etwas Zeit und entschlossen uns, eine sunset-tour mitzumachen.
    Ging auch alles völlig problemlos direkt bei Ankunft auf dem Campingplatz, der Andrang war zu der Jahreszeit nicht soooo riesig. :D
    Wir deckten uns mit 2 Dosen Bier pro Nase ein, nicht wissend, dass die sunset-tour auch einen Sektumtrunk enthielt.
    Auf dem Boot fanden wir uns dann mit insgesamt 8 Personen (incl. uns selbst und der beiden echt coolen guides =) wieder.....es war sehr übersichtlich), aber die Stimmung direkt klasse.
    Das Wetter spielte scheinbar mit, Sonne war noch zu erkennen.
    Unsere ersten Felsenkängurus und freshies spielten auch mit.
    Die guides zeigten uns auf einer Leinwand Luftaufnahmen des Sees und erklärten einiges zur Landschaft und Geologie.
    Mein Manni, mit seiner ersten Bierdose in der Hand, meinte, "dieser Hügel sehe aus wie ein Krokodil"......ein guide stockte und bemerkte trocken:
    "trink dir noch ein Bier, mal sehen, was du dann noch alles siehst" ;)
    Gelächter und von da an nur noch Spass.......sunset fiel allerdings ins Wasser. Direkt kurz vor Sonnenuntergang zog eine riesige schwarze Wolke auf, starker Wind dazu, heftiger Regen....wir flohen gerade noch vom offenen See in eine kleine Bucht, dann wurde es nass.
    Was nun? Naja, die guides hatten Sekt für eine komplette Bootstour dabei, also stiegen wir alle auf Sekt um und hatten eine Menge Spass.
    Nach Sonnenuntergang zockelten wir gemütlich zurück zum Bootsanleger, die letzte gerade angebrochene Sektflasche drückte der guide uns in die Hand: "nehmt´s mit".
    Die beiden meinten, "kommt doch gleich in die Kneipe, da können wir noch etwas weiterquatschen"....klar kommen wir :D
    Naja, es war unsere 2. DU-Reise...wir wussten noch nicht, dass "gleich" auch wirklich gleich meint.
    Wir gingen erst duschen, tranken gemütlich den Sekt aus und schlurften dann ca. 7.30 pm zur Kneipe, um auch noch was zu essen.
    Wir warennatürlich viiieel zu spät: die guides schon weg, wir bekamen gerade noch etwas zu essen, während die Kneipe schon fast geschlossen wurde, um 8 pm war Feierabend.
    Dann ein Ruf: eine Schlange am pool!!! alles rannte raus zum Motelpool und in der Tat, dort schlängelte gemütlich eine braun-hell-geringelte Schlange an einem Kabel entlang.
    Ein totaltätowierter Typ, der eher wie ein Schläger aussah, entpuppte sich im Gespräch als äusserst liebenswerter sensibler Gesprächspartner und über Schlangen und smalltalk ohne Ende erfuhren wir, dass sein Lebenstraum war, einmal nach Ägypten zu reisen.....wie schräg :]
    Lange Rede, kurzer Sinn....der Abend endete im pool, mit Bier am Rand und supernetten Gesprächen mit einigen interessanten Leuten incl. ständigem Blickkontakt mit der Schlange.
    Es war eben eine sunset-tour, die wir nie vergessen und die wahrscheinlich auch durch den schönsten Sonnenuntergang nicht mehr zu toppen sein wird... 8)

    Einmal editiert, zuletzt von pauline (5. April 2009 um 19:34)

  • Did you packed the backpak??

    Als wir damals nach 27 stunden Flug endlich in Sydney ankamen,wurden meine Frau und ich
    zum Custom gebeten.
    Ein recht hoeflicher aber aeusserst distanzierter Beamter hatte unsere Rucksaecke vor sich liegen
    und fragte meine Frau,Did you packed the backpak?Do you know what is in your Backpack?

    Jedesmal wenn wir ihm erklaehrten,dass wir die Saecke seit Muenchen nicht mehr gesehen haben,wiederholte er wieder und wieder seine gleichen Fragen.
    Mitlerweile wurde auch ich etwas unruhig,da ich keinen Bock hatte fuer irgendjemanden in den Knast zu gehen,der uns als Kuriere missbraucht hatte.
    Als es weder nach vorne noch zurueck ging,deutete der Beamte auf den Scanner,wo drei braune Zylinder zu sehen waren.Braun hiess wohl Biologisches(also vielleicht Dope?)

    Als er endlich den Sack oeffnete mit den Zylindern,fiel endlich der Groschen.Meine Frau hatte oekologisches Shampoo in Flaschen gefuellt.Aufgrund der Beschaffenheit zeigte es halt die gleiche Farbe wie bei Grass an.
    Der Beamte wurde auf einmal sehr Ozlike und wir konnten endlich von dannen ziehen.

  • Vor ein paar Wochen im Lamington NP so passiert:

    Nachdem wir die Anfahrt über die sehr schmale Serpentinenstraße zum Parkplatz der Green Mountains Region hinter uns gebracht hatten, fragten wir den Ranger nach begehbaren Wanderwegen. Er gab uns eine Wanderkarte und empfahl uns einen schönen Rundweg. Zunächst schaukelten wir über den Tree Tops Walk, einem aus Hängebrücken bestehendem Weg, der mitten durch die Baumkronen führte. Dann begaben wir uns auf den empfohlenen Weg, der auf engen Pfaden, an schönen Wasserfällen vorbei, durch den dicht bewachsenen subtropischen Regenwald führte. Auf halber Strecke brachen wir den Rundweg dann ab und machten uns spontan auf den Rückweg. Nicht etwa aus Überdruß an der einzigartigen Landschaft, sondern weil wir uns außerstande sahen, an der mitten auf dem Weg liegenden, armdicken und ca. 1,5m langen Schlange irgendwie vorbeizukommen. Zwar konnten wir das Tier aus einigermaßen sicherer Entfernung gut fotografieren und filmen, als es jedoch auf uns aufmerksam wurde und sich züngelnd auf uns zubewegte, traten wir, um es mal so zu umschreiben, zügig den Rückzug an.
    Natürlich wollten wir vom Ranger wissen, was für eine Schlange denn den Fortgang unserer Wanderung unterbunden hatte. Er schaute sich das Display unserer Kamera an und meinte, daß das wohl eine Tigersnake gewesen sein muß. Die Antwort auf unsere nächste Frage fiel dann typisch australisch aus: Natürlich ist die Schlange giftig! Sehr giftig sogar ! Aber kein Grund zur Sorge: Es gibt noch viel giftigere Schlangen in Australien !

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