Schule, privat oder staatlich?

  • Wie ist Eure Meinung zum Thema?
    Habt Ihr Eure Kinder in staatlichen, katholischen oder privaten Schulen?
    Wie sind Eure Erfahrungen, was waren die Beweggruende/Auswahlkriterien fuer die Wahl der Schule?

    Fuer unsere groessere Tochter steht das erste Schuljahr im Januar an. Ich habe mir persoenlich eine katholische und 2 oeffentliche Schulen angesehen, meine Frau sah 2 weitere.

    Unsere Meinung dazu:
    Im Ostteil Melbournes (Templestowe, Doncaster...) waren wir sehr ueberrascht von den staatlichen Schulen. Die Einrichtungen waren auf recht hohem Standard, die Kinder schienen zufrieden, Lehrer und Direktor kompetent und engagiert.
    Dies soll nach Aussagen einiger Aussis in anderen Stadtteilen (laut deren Aussagen oft in Ballungsgebieten mit hohem arabischen/tuerkischem Anteil) aber durchaus oft ganz anders sein.
    Ohne, dass ich rassistisch bin, wuerde ich selbst auch durchaus einige Stadtteile meiden und meine Kinder nicht dort in die oeffentliche Schule geben.
    Einige rieten mir dringend zur katholischen Kirche (auch wenn der religioese Aspekt nicht im Vordergrund steht), andere Freunde wuerden ihre Kinder niemals auf eine staatliche Schule schicken.

    Was meint Ihr? Wie handhabt Ihr das Thema Primary School, wie das Thema Secondary School?

    Gruss Christian

  • Wir haben uns genau das gleich ueberlegt. Ich finde die Auswahl ist noch schwerer, wenn man sich in absolutes neugebiet begibt.

    Viele Aussie's melden ihre Kinder frueh (aber der 2. oder 3. Klasse) schon in der Highschool ihrer Wahl an, privat natuerlich. Und dafuer ist es natuerlich wichtig, das die Kinder vorher schon entsprechende Grundschulen besucht haben.

    Ich finde, und das ist meine persoenlich Meinung, das es grundsaetzlich ein bueschen aus dem Ruder gelaufen ist, mit der privaten Schulbildung. Ich habe mir wochenlang saemtliche Hompages durchgelesen und bin fuer mich zu dem Schluss gekommen das unser Sohn auch Astronaut oder Nobelpreistraeger werden kann OHNE auf eine private Schule gegangen zu sein.

    Wenn ich bei uns so die Strasse runtergehe, sind da drei Schulen, die Public primary School, gross mit fast 800 Schuelern, hat einen guten Ruf, sieht ein bueschen plan und trostlos aus. Allerdings haben auch die (wie wahrscheinlich alle anderen privat oder Public schools) 'ne Schulband, mehrere Computer in JEDEM Klassenraum usw usw.
    Ein bueschen weiter die Strasse runter, ist die katholische Schule, vergittert bis unters Dach (Fenster, Aussenbereich hoch umzaeunt und diverse weitere Zaeune auf dem Schulgelaende).
    Am Ende der Strasse ist eine Private alternative Schule - nein nicht waldorf oder Steiner - (keine Uniform, die Kinder duerfen Baeume klettern etc)

    Meiner Meinung nach herrscht noch mehr Disziplin und Ordnung an privaten (katholischen) schulen als an den 'normalen' primary schools.

    Das allerdings sind alles nur aeusserlichkeiten. Aber nach irgendwas muss man ja gehen, man kann schliesslich nicht 5 Schulen antesten und danach entscheiden.
    Jede Schule oeffentlich oder privat behauptet von sich die beste zu sein und hoechsten akademischen Standard zu haben.

    Hey, auf die erste Schule die ich oben Bezug genommen habe, ist Nicole Kidman mal gegangen und aus der ist ja auch was geworden ;)

    Ich weiss, das waren jetzt viele viele Worte ohne gross zu helfen, aber du wolltest Meinungen hoeren.

    Meine hoechst persoenliche Meinung ist, es kommt immer auf das potential des Kindes an und dann ist es voellig egal auf welche Schule du dein Kind schickst. Eine superteure privatschule kann aus einem durchschnittlichen Kind kein Genie rausholen.

    Ausserdem kommt es bei jeder Schule auch auf viele weitere Kriterien an, Konstellation der Klasse, Lehrer usw. Der eine findet es total super und Klasse, der naechste findet es die schrecklichste Schule der Welt.

    Unser Sohn ist jetzt in neuem Schuljahr auf einer anderen Schule, nachdem wir leider erst ziemlich spaet rausbekommen haben das er auf der vorigen Schule (staatlich aber mit gutem Ruf) 'gebullied' wurde. Und zwar von der Lehrerin. Nun sind wir dabei sein selbstbewustsein wieder langsam aufzubauen, nachdem seine Lehrerin ihm erfolgreich den Eindruck verpasst hat, das er eine Niete ist und Zitat" sie aber auch gar nichts positives ueber ihn sagen kann" und das vor der ganzen Klasse. Drittes Schuljahr!!. Selbst die Rektorin hat dann zugegeben, das wohl irgendwas falsch gelaufen ist. Dazu muss ich sagen, das die meissten mit der Lehrerin mehr als zufrieden waren.

    (Ich glaub ich hoer jetzt mal besser auf ;) )

    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung.

    LG
    Ela

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  • Der Ruf der Schule ist wichtig. Die Unterschiede von Schule zur Schule sind (leider) oft wesentlich grösser als von System zu System.

    Wir hatten unsere Tochter bei einer Privatschule angemeldet, Registrierung von $400 gezahlt und zwei Monate später war die Schule pleite und das Geld war weg. Dann haben wir sie auf einer Staatlichen High School geschickt von so 1500 Kindern, unsere Tochter war dort sehr glücklich, und auch motiviert (sie wurde House Captain und hat ein Youth Enterprise Award bekommen).

    Was eine Privatschule bieten kann ist kleinere Klassen oder ein besseres Lehrer/Kinder Verhältnis, es kann früher gemerkt werden wenn ein Kind absackt und gezielter nachgeholfen worden. Meine Tochter meint dagegen aber das eine "geschützte" Umgebung oft nicht gut ist wenn die Kinder nach der Schulausbildung auf die wirkliche Welt stoßen.

    Man sollte davon ausgehen können, das eine Privatschule ein besseres Produkt liefert weil sie mehr kostet. Das ist aber nicht immer der Fall, es gibt staatliche Schulen die durch einen erstklassigen Schulleiter und motiviertes Lehrpersonal eine eben so gute Dienstleistung liefert.

    Man muss sich über die Schule kundig machen. Wenn dir Schule Schulleiter und Lehrpersonal gefallen, der Ruf OK ist dann ist die Schule OK.

    Viel hängt auch davon ab wo die Schule gelegen ist, und wie weit der Schulweg ist.

    Wenn die mein Beitrag eins sagen soll: es gibt keine einfache Antwort. Für jeden Befürworter für Privatschulen gibt es jemand der mit der Staatlichen Schule ebenso zufrieden ist; Schule ist immer eine subjektive Diskussion.

    Ich finde den Wettbewerb zwischen Staatschulen und Privatschulen gesund.

    Gruss

    Hans

  • Hi

    Wir wohnen in Plenty, also etwas noerdlicher von Euch. Unsere Boys sind an der Montessori angemeldet fuer naechstes Jahr, was unter Privatschule laeuft. Das war aber nicht so sehr der Punkt, sondern die ganze Philosophie dahinter. Leider sind wir noch auf Warteliste, kommt demnaechst aus, ob wir rein kommen. Dann ist der aeltere auch noch an einer andern Privatschule angemeldet, die einen sehr guten Ruf hat. War gerade letzte Woche eine Public School anschauen, die war ok, hat mich aber nicht aus den Socken gehauen. Aber die Schule war sympathisch und kaeme sicher auch in Frage. Fuer uns ist z.B. in erster Linie die Schulgroesse ausschlaggebend, d.h. wir wollen eine kleine Schule, egal ob privat oder staatlich. Nur katholisch wollen wir nicht, wuerde fuer uns einfach nicht stimmen, obwohl mein Mann auch katholisch ist.
    So muss wirklich jede Familie selbst entscheiden, worauf sie Gewicht legen und natuerlich auch was realistisch ist von den Kosten her. Ich kenne sogar Familien, die ihre Kinder auf unterschiedliche Schulen schicken. Der einen Tochter war's total unwohl an der kleinen lokalen Schule und jetzt geht sie auf eine viel groessere (und muss etwas weiter gefahren werden). Fuer die betroffene Familie stimmts, ist die Hauptsache. Und im schlimmsten Fall muss halt die Schule gewechselt werden. Versprechen tun sie ja sowieso alle vieles, ob's dann in Realitat so laeuft, wird sich ja dann rausstellen.

    Viel Erfolg bei der Suche, Falby

  • Zitat

    Original von Falby
    Hi

    Wir wohnen in Plenty, also etwas noerdlicher von Euch. Unsere Boys sind an der Montessori angemeldet fuer naechstes Jahr, was unter Privatschule laeuft. Das war aber nicht so sehr der Punkt, sondern die ganze Philosophie dahinter. Leider sind wir noch auf Warteliste, kommt demnaechst aus, ob wir rein kommen. Dann ist der aeltere auch noch an einer andern Privatschule angemeldet, die einen sehr guten Ruf hat. War gerade letzte Woche eine Public School anschauen, die war ok, hat mich aber nicht aus den Socken gehauen. Aber die Schule war sympathisch und kaeme sicher auch in Frage. Fuer uns ist z.B. in erster Linie die Schulgroesse ausschlaggebend, d.h. wir wollen eine kleine Schule, egal ob privat oder staatlich. Nur katholisch wollen wir nicht, wuerde fuer uns einfach nicht stimmen, obwohl mein Mann auch katholisch ist.
    ....

    Viel Erfolg bei der Suche, Falby

    Und genau mit der Groesse scheint auch oft die Qualitaet der staatlichen Schulen zu wachsen, da diese dann mehr oeffentliche Zuschuesse erhalten.
    So wurde es mir gesagt und geraten, nicht unbedingt kleine staatliche oder katholische Schulen auszuwaehlen.
    Nebenbei, was zahlt man auf der Montessori? 15T$/Kind und Jahr?
    Was waren da ausser deren Philosphie Eure Gruende? Bessere Schulbildung, das sicher nicht unwichtige und entstehende Netzwerk der Schueler und deren Eltern untereinander...?

    Gibt es jemanden mit Erfahrung auf der katholischen Secondary (oder auch Primary)?

    Gruss Christian

  • Kinder von Freunden waren auf der katohlischen Primary.
    Es wurde, zumindestens in dieser Schule, recht viel gebetet, vorm Untericht, zwischendrin u. ueberhaupt.
    Trennung von Staat u. Reli. (o.s.) gibt's da scheinbar nicht.
    Hab mal mit jemandem darueber gesprochen, der meinte " Was erwartest du denn sonst von einer katohlischen Schule" ?(
    Unsere sind auch auf einer Privaten.
    Sind aber eher zufaellig da gelandet, da wir keine Ahnung haten wohin u. uns diese Schule empfholen wurde.
    Es ist eine gute Schule u. ich kann nur bestaetigen was Aussie Hans schon schrieb.
    Es gibt aber auch sehr gute Staatliche u. wenn du so eine gefunden hast hast du fast selbe Leistung fuer fast kein Geld ( vor allem Primary), denn teuer sind die Privaten.
    Privatschulen sind hier in AU nicht die Exoten wie in DE, sie sind vielmehr normal da die Menschen aus dem weiteren Umland auf solche Schulen angewiesen sind

    Einmal editiert, zuletzt von rockie (5. Mai 2009 um 14:35)

  • Die Canberra Montessori kostet pro Kind um die 6K pro Jahr - ist damit fuer temporary visaholder billiger als staatliche Schulen (die kosten in Canberra zwischen 9.5K und 13.5K pro Jahr und Kind) und einmalig um die 1K Einstiegsgebuehr pro Familie.


    Persoenlich mag ich weder die Montessori Philosophie noch das staendige Gebete an den katholischen Schulen (bis zu 3 mal taeglich!) - aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Blossom (5. Mai 2009 um 14:50)

  • Montessori kostet bei uns etwas ueber 7T $ pro Jahr und Kind (fuer Prep). Nachher wird's ganz leicht teurer, aber nicht in dem Ausmass, wie in anderen Privatschulen. Finde ich vertretbar, unter dem Strich bezahlen wir jetzt schon soviel pro Jahr fuer Day Care / Kinder.

    Ausschlaggebend war die Philosophie und weil es eine kleine Schule ist, die wie Du sagst, eng mit Eltern zusammen arbeitet (was nicht heisst, dass man x h Volunteerarbeit leisten muss, das wird nicht erwaertet, weil oft auch beide Eltern berufstaetig sind). Ausserdem wissen wir noch nicht, ob wir wieder zurueck in die CH gehen. Wenn ja, waere die Schule halt kompatibel (und in CH erst noch D und E gemischt).

    Eigentlich bin ich auf Montessori gestossen, weil sie nicht weit von uns ist. Da hab ich mich mal schlau gemacht. Anfaenglich war ich etwas skeptisch (bezueglich realitaetsfremd), inzwischen bin ich aber sehr ueberzeugt davon und die Kinder lieben die Playgroup dort. Fuer mich kaeme es nicht in Frage, taeglich 30 Minuten ein Weg zu fahren, nur fuer die Schule (kenne jemand, der quer durch die City faehrt, weil der Junge unbedingt auf die Privatschule musste, wo sein Vater war ....).

    Habe nicht direkte Erfahrung, kenne aber zwei Familien, die ihre Kinder in die St Thomas in G'borough schicken und begeistert sind. Hat hier einen sehr guten Ruf, aber eben, katholisch stimmt fuer uns nicht. Es wird dann offenbar u.a. schon erwaertet, dass man pro Term ein oder mehrere Male die Messe besucht (Kirche ist auf dem Schulgelaende). Und auch wenn man nicht katholisch ist, kommt man natuerlich rein, steht einfach nicht zuoberst auf der Prioliste. Angeblich wird dann aber schon auch 'Druck' gemacht bezueglich Kommunion usw. Aber eben, weiss ich nur aus zweiter Hand. Hab gehoert, soll um die 2T pro Jahr kosten, das muesstest Du aber verifizieren.

    Gruss, Falby

  • Hallo,

    ich war in Deutschland auf einer Montessori Grundschule und spaeter auch auf einem Montessori Gymnasium. Beides staatlich (kostenlos) und fand die Schulen super und nicht realitaetsfremd. Habe dort auch mein Abi gemacht und konnte bisher noch keinen Nachteil zu einer "normalen" Schule feststellen, ausser das ich frueh gelernt habe meine Zeit gut einzuteilen und unabhaengig zu arbeiten.

    Mein Sohn geht in Brisbane auf eine staatliche Elementary School die ich persoenlich sehr toll finde.
    Katholisch kaeme fuer uns absolut nicht in Frage und privat? Damit hab ich mich bisher nicht auseinander gesetzt. Ich finde Privat hat immer so einen elitaeren Beigeschmack auf den ich auch absolut nicht kann. Daher wird die High School bei ihm wahrscheinlich auch eine staatliche (sollten es uns so lange in Australien halten)

    Im Endeffekt muss wohl jeder diese Entscheidung selbst treffen...

    Gruss, Yvonne

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