Hallo Monika,
die Antwort ist ganz einfach: Haben viele nicht. Die haben nämlich wegen jeder Kleinigkeit ins Gras gebissen, wo vorhanden. Ansonsten ins Spinnifex.
Was leider immer noch häufig genug passiert, weil die Rettungsketten im Outback sehr, sehr lang sind, wie Dir jede/r bestätigen wird, der/die im Outback als Retter/in tätig ist.
Unterhalte Dich mal mit z.B. der Krankenschwester aus Balgo darüber, wie lange eine Rettung von der Canning Stock Route so dauert, wenn auf halbem Weg zwischen Kunawarritji und Billiluna was Schlimmes passiert. Mit viel, viel Glück erwischst Du einen RFDS-Piloten, der das Risiko eingeht, in der Nähe von Well 45 auf den Gravity Lakes zu landen, vorausgesetzt die sind trocken. Meistens aber muß eine Evakuierung im eigenen Fahrzeug erfolgen.
Darum fährt man mit mindestens zwei Fahrzeugen und darum hat man eine vernünftige Notfallausrüstung dabei und nicht nur ein paar Mullbinden, weil ja das Schlimmste was einem da draußen passieren kann angeblich ein verstauchter Knöchel ist...
Harry und ich haben - anscheinend im Gegensatz zu vielen anderen Reisenden - den Anspruch, bei einem Notfall auch anderen helfen zu können. Nicht nur mit unserem Rettungsrucksack, sondern auch mit unserer sonstigen Ausrüstung, angefangen mit Ersatzflüssigkeiten und Reparaturmaterial für's Fahrzeug. Damit haben wir z.B. auf dem Talawana Track einer Gruppe netter Aborigines helfen können, die mit einem Leck im Benzintank festsaßen.
Weiter oben in diesem Thread sind vier Beispiele genannt, die schnell den Einsatz des Rettungsrucksackes hätten erfordern können. Nicht gelesen?
Gruß,
Jürgen
Where the bloody hell am I?
144 bloody days until Vic High Country, Blue Mountains, Sydney and the return of the Stavanger!