de facto visum- voraussetzungen???

  • Ich denke dass die gesamte Geschichte recht konfus ist und Fakten mit Gefühlsduselei vermischt werden. Ist das eigentlich was weibliches? Ich weiß ja dass ich jetzt Kloppe bekomme :D, aber ich wage die These einfach mal.

    Folgende Punkte:

    Wenn jemand eine permanentes Visum für Australien anstrebt um mit einem australischen Partner in Australien zusammen zu leben, dann wäre doch die Annahme gerechtfertigt, dass die Zukunft wahrscheinlicher in Australien liegt als in Deutschland. Wieso soll dann eine deutsche Ausbildung besser sein, um auf dem australischen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, als eine australische? Das wäre sicherlich auch eine Frage, die ein Case Officer früher oder später im Bezug auf die Absichten und die Ernsthaftigkeit berechtigterweise stellen könnte.

    Ein Touristenvisum kann man für bis zu zwölf Monate am Stück bekommen und nicht nur für drei.

    Zitat

    Original von yvonnsche
    .... Naja, habe auch schon einmal bei der Botschaft in Berlin angerufen und habe mein Problem mit der Ausbildung geschildert. Die Dame am Telefon hat mir dann erklärt, dass es in Ordnung sei, solange ich in den letzten 5 Jahren (bei Beantragung des permanenten Visum), 2 Jahre in Australien gelebt habe und beweisen kann, dass wir in einer Beziehung sind (was bie mir der Fall dann wäre).
    Deswegen habe ich denen, dann nochmal ne Mail geschrieben um das ganze schriftlich zu haben, ihre Antwort war aber dann, wie man lesen kann anders.
    ........

    Das"Problem" mit der Ausbildung hat mit der 2 aus 5jahresregel für Permanent Residents nichts zu tun, da hat wer was falsch erklärt oder falsch verstanden. -> Eine Pr gilt immer für 5 Jahre und wird nach Ablauf der 5 Jahre wieder "erneuert", wenn man während der Gültigkeit der letzten 5jahres PR mind. 2 Jahre im Land war. Das ist im Moment aber irrelevant.

    Relevant ist folgendes im Bezug auf das Partnervisum:

    12 Monate zusammengelebt - > temporäres Spouse Visa beantragen, gilt für 2 Jahre
    -> weitere 2 Jahre zusammen gewesen- > Pr beantragen, gilt für 5 Jahre (nach 5 Jahren kein weiterer Nachweis zu Partnerschaft mehr erforderlich, man muss nur 2 dieser 5 Jahre im Land gewesen sein)

    Bei den 2 Jahren zusammen gewesen gilt, dass Ihr nicht dauernd getrennt sein dürft. Was das heißt ist individuell verschieden. Ich würde global sagen pro Jahr mindestens 3 Besuche a mind. 3 Wochen und währenddessen viele gemeinsame Unternehmungen die man dokumentieren kann , dazu tägliche, nachweisbare Unterhaltung per Email, Telefon, Skype etc, Verschicken von Geschenken zu Weihnachten, Geburtstag, Valentines Tag etc, während Ihr "vorrübergehend" getrennt seid. Vor Ablauf der 2 Jahre wieder zusammen ziehen und das dokumentieren.

    Alternativ: nach der Ausbildung in Deutschland Heirat in Australien arrangieren, mit Prospective Marriage Visa nach Australien heiraten und weiter mit der 2jahres temporary residence bis hin zur PR. Dass man für eine Beziehung kein Spouse Visa braucht, steht ja schon weiter oben :D

    Cheers
    Hannes

    4 Mal editiert, zuletzt von Germanwings (18. September 2009 um 04:56)

  • Mal was ganz anderes und vielleicht möchtest Du das auch nicht hören aber warum um alles in der Welt machst Du deine Ausbildung nicht in Australien? Abgesehen davon, daß Du eventl. mal Probl. mit der Anerkennung in D bekommen könntest.

    Vorteile für Dich:
    - Ausbildung wird dort anerkannt
    - kein Streß mit diesem Visum
    - ihr seit zusammen
    - gewöhnst Dich schneller an die dortige Situation
    - Reisekosten werden gespart

    Vorteile für Deutschland
    - jemand anderes bekommt deinen Ausbildungsplatz
    - zahlt später hiesige Steuern
    - liegst dem Land nicht mehr auf der Tasche, wenn Du eh weg gehst

    Hört sich hart an, ist aber so. Ich bin kein Fan von Deutschland und würde auch weggehen, wenn ich könnte. Ich habe aber meine Ausbildung fast vollständig selbst bezahlt und über 20 Jahre reichlich Steuern abgedrückt.
    Aber so finde ich das nicht in Ordnung, erst wegrennen, dann ne Zeit lang Leistungen abschöpfen und wieder abhauen.

    Gruss
    Mario

  • [/quote]Original von yvonnsche
    vllt werde ich aus irgendwelchen gründen wieder in deutschland sein nach 10 jahren oder so (was ich natürlich nicht denke, möchte aber alles in betracht ziehen).und mit anfang 30 ne job ohne ausbildung zu bekommen ist in deutschland gleich null.
    [/quote]

    Huhu, also das halte ich ja fuer ein Geruecht.

    Ich habe 6 Jahre in den USA gelebt bevor ich mit 28 und ohne Ausbildung (!!!) wieder nach Deutschland zurueck gegangen bin. Trotz allem habe ich einen ziemlich guten Job als Queer-Einsteiger gefunden...und jetzt hab ich genug Erfahrung das mich keiner mehr nach einer Ausbildung fragt...

    Was willst Du den eigentlich machen?

    Wenn Deine Ausbildung im medizinischen Bereich ist, bietet es sich wirklich eher an diese in Australien zu machen.

    Und ob Du nun Deine Deutsche Ausbildung hier anerkennen lassen muss oder im Falle das Du dann irgentwann wieder in Deutschland leben wolltest die Australische dort ist doch irgentwie Jacke wie Hose, oder???

    Irgentwie ist das alles zu spekulativ....( Hannes, ja typisch weiblich ;))

    Die Frage ist doch ob Du mit Deinem Freund in Australien leben willst oder nicht. Und wenn die Antwort ja ist, dann weiss ich nicht genau warum Du Dich an der Deutschen Ausbildung festklammerst?

    Hannes Vorschlag find ich auch super, Heiraten waer doch auch noch ne Alternative...damit umgeht Ihr den ganzen De-Facto Kram

    Lieeb Gruesse,
    Yvonne

    Einmal editiert, zuletzt von misskiwi (18. September 2009 um 01:13)

  • Es gibt doch noch das 6 Monate Touri Visum. Ich hatte das vor ca. 5 Jahren. Du musste ich glaub ich nur ne bestimmte Menge Geld vorweisen. 5000 Euro oder warens Dollar?

    Damit konnte ich für 6 Monate am Stück dableiben. Das Visum selber war aber ein Jahr gültig mit Multiple Entry. Ich war 6 Monate on Oz, bin dann wieder 2 Monate zurück nach Deutschland.. mal schnell meine Prüfungen an der Uni schreiben und bin dann mit dem selben Visum wieder für einige Monate nach Australien.. Du kannst halt net arbeiten, aber dein Freund arbeitet doch sicher. Damit könntest du doch die Zeit zur Ausbildung überbrücken.

    Dass ihr noch nicht heiraten wollt, kann ich schon verstehen. Ich war damals auch erst grad 21 und man ist so mega verliebt, aber die Familie findets vielleicht nicht so toll.. Man wuchs in Deutschland so auf, dass man nun mal ne Ausbildung macht.. diese ganzen Entscheidungen und man will doch eigentlich einfach nur zusammen sein.. mir wäre da heiraten auch zu viel gewesen.. und 7 Jahre später sind wir immer noch nicht verheiratet ;)

    Ich habe damals dann in Deutschland studiert, schlicht und einfach weil es keine Studiengebühren gab, die ersten beiden Jahre war ich viel in Oz, für mein "Praktikum", Ferien etc (mit eben diesem 6 Monats Touri Visum) und weil das einfach zu schwer wurde und ich mir das vom Studium her nicht mehr leiten konnte, kam mein Freund nach Deutschland für den Rest meines Studiums. Erst gegen Ende meines Studiums haben wir dann mein Souse Visum beantragt, was dann eine reine Formsache war.

    Was ich damit sagen will, ich versteh das gut, man geht 1000 Möglichkeiten im Kopf durch und stresst sich so unglaublich und macht sich wegen so viel Sorgen und dann sieht man sich ewig nicht.. mich hat das immer furchtbar gestresst.. typisch weiblich eben ;)

    Das wird schon alles.

    EDIT: Ich bin dann wohl erstmal weggerannt, hab dananch Leistung in Deutschland abgeschöpft und bin dann abgehauen.. aber hey mein Freund hat ja die paar Jahre in Deutschland gut Steuern gezahlt.

    Einmal editiert, zuletzt von LizSpies (19. September 2009 um 11:31)

  • Zitat

    EDIT: Ich bin dann wohl erstmal weggerannt, hab dananch Leistung in Deutschland abgeschöpft und bin dann abgehauen.. aber hey mein Freund hat ja die paar Jahre in Deutschland gut Steuern gezahlt.

    Ich weiss nicht, ob Du das nun witzig oder ironisch meinst. Letzte Woche hab ich gelesen, daß z.B. ein Facharzt, -ärztin einen Schaden von durchschnittlich 1,3 Mio € verursacht, wenn er/sie unmittelbar nach dem Studium Deutschland verlässt. Bei einem Facharbeiter sind es immhin noch rund 300.000 € und das jeweils ohne Ausbildungskosten.

    Schön, dass dein Freund ein paar Jahre Steuern gezahlt hat, für die ihr Beide u.a. infrastrukturelle Leistungen in Anspruch genommen habt. Das hat aber mit Sicherheit noch nichtmal für deine Studienkosten gelangt. Ergo sind u.a. fremde Menschen mit ihren Steuern für dein zukünftiges Leben aufgekommen.
    Ich kratze "leider" am Spitzensteuersatz und mein derzeit 5-jähriger Sohn wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit trotzdem kein Studium mehr für lau bekommen. Und warum......?

    Die deutsche Politik ist eigentlich von grundauf dämlich. Australien hat hohe Ansprüche an die Einwanderer und Deutschland lässt sie for free weglaufen. :( :baby:

  • crashboy

    Ehrlich gesagt, finde ich, dass die Diskussion hier ein bisschen in eine schiefe Bahn geraten ist. Das Thema war ja nicht ''Welche Gründe können wir finden, damit sich Auswanderer schlecht fühlen''? Sicherlich sprichst du mit deiner Meinung ein gesellschaftspolitisch wichtiges Thema an, aber der Schreiberin hilfst du bei ihrer Fragestellung nicht. Warum Ärzte in andere Länder rennen nach einer harten, aber kostenlosen Ausbildung kann ich letztlich auch irgendwo verstehen. Ich gehöre nicht zur Sorte ''Jammern auf hohem Niveau''-Mensch, aber es liegt in der Natur des Menschen seine Lebensbedingungen zu optimieren und das eben auch finanziell. Und wie du schon sagst, wenn du könntest, wärst du auch weg.
    Wo kämen wir denn hin, wenn unser Staat den Leuten das Auswandern schwer oder unmöglich machen würde? Dann wären wir zurück, übertrieben beim Mauerbau und als Kind des Sozialismus,welches du ja auch zu sein scheinst, sage ich dir 'Nein danke!! Im übrigen bin ich der Meinung, dass eine Einwanderung nach Deutschland noch viel schwerer ist, auch wenn sich viele Personen von ''Alltagsbeobachten'' blenden lassen..und wenn ich mir überlege, wieviel Asylanträge noch bewilligt werden, dann sind das nicht mehr als 5 %. Aber ich lenke auch vom Thema ab. Vielleicht sollte dieser Thread an jetziger Stelle geschlossen werden.
    LG

    3 Mal editiert, zuletzt von federboa (19. September 2009 um 19:43)

  • Zitat

    aber der Schreiberin hilfst du bei ihrer Fragestellung nicht


    Warum nicht? Der Tip lautet, mach deine Ausbildung in Australien und schon hast Du weniger Probs mit dem nötigen Visum.

    Zitat

    aber es liegt in der Natur des Menschen seine Lebensbedingungen zu optimieren und das eben auch finanziell.


    Kann sie doch machen, dort! Und eben mit allen Konsequenzen sowie Vor- und Nachteilen. Und das meine ich Wertungsfrei.

    Zitat

    Und wie du schon sagst, wenn du könntest, wärst du auch weg.


    Richtig, und ich hätte moralisch keine Bedenken, da ich meine Ausbildung selber bezahlt habe - von meinem Lohn.

    Zitat

    Wo kämen wir denn hin, wenn unser Staat den Leuten das Auswandern schwer oder unmöglich machen würde?


    Davon war nie die Rede. Es kann aber meiner Meinung nach nicht angehen, daß man auswandert, dann zur Ausbildung zurückkommt, weils ja so praktisch und billig ist und anschließend sich wieder verpisst.
    Dann müssen wir Hiergebliebenen uns nicht wundern, daß Vati Staat immer mehr Gelder von uns verlangt.
    Und wie Du ja schon selber geschrieben hast, liegt es in der Natur des Menschen, seine Lebensbedingungen auch finanziell zu verbessern. Warum sollte ich also einen Anteil für jemanden bezahlen, der hier keine Leistungen mehr erbringen wird. Wie wird es in ca. 15 Jahren aussehen, wenn mein Sohn eine Ausbildung benötigt? Dann zahle ich ja doppelt! Dann würde ich mich ja verschlechtern!? Merkst Du was? Richtig, die Show läuft einseitig und das ist nicht okay. Tausende deutsche Jugendliche suchen vergebens einen Studien- oder Ausbildungsplatz.

    Wer Auswandern will, soll gehen. Ich beneide auch jeden, der diesen Schritt gemacht hat und es ihm besser geht. Aber nicht noch vorsätzlich gesellschaftlichen Schaden verursachen. Die Betonung liegt auf "vorsätzlich" und das ist es was mich stört.

    Also nochmals mein Tip an die Themenstarterin um beim Thema zu bleiben, Ausbildung in DU machen und keine Probleme mit dem nötigen Visum.

    Gruss
    Mario

  • Zitat

    Richtig, und ich hätte moralisch keine Bedenken, da ich meine Ausbildung selber bezahlt habe - von meinem Lohn.

    Aber mal ganz ehrlich...Auch du hast eine kostenlose grundlegende Schulbildung genossen, ein tolles Gesundheitssystem in Anspruch genommen, allgemein die ganze Infrastruktur, die einem deutschen Bürger so zur Verfügung steht und das alles for free bis zu dem Tag deiner Ausbildung..bis dahin ist sicherlich keine einzige müde Mark an Steuern deinerseits in den grossen Topf geflossen. Nur weil du deine Ausbildung selbst bezahlt hast, könntest du dich moralisch nicht besser fühlen dieses Land zu verlassen. Was kostet so eine Ausbildung?! Sie kostet was, aber sicher nicht die Welt und wenn ich an die Arbeitskraft denke, die auch ein Azubi einer deutschen Firma zurück gibt und als billige Arbeitskraft fungiert, dann finde ich das nicht weiter tragisch.

    Zitat

    Davon war nie die Rede. Es kann aber meiner Meinung nach nicht angehen, daß man auswandert, dann zur Ausbildung zurückkommt, weils ja so praktisch und billig ist und anschließend sich wieder verpisst.
    Dann müssen wir Hiergebliebenen uns nicht wundern, daß Vati Staat immer mehr Gelder von uns verlangt

    .

    Nehmen wir also deinen Sohn mal her. Wenn dein Kind in derselben Lage wäre, dann würdest du ihm sicherlich etwas anderes raten, als die Sachen, die du hier vertrittst. Als junger Mensch eine solch große Entscheidung zu treffen und auf einen anderen Kontinent zu gehen, sollte gut überlegt sein und dass man sich ein Hintertürchen offen hält, dann ist das auch nur normal. Falls diese Person wieder zurück kommt nach 'Zertifikats-Deutschland', dann wäre es sicher von Vorteil, hier die Ausbildung gemacht zu haben, weil ein Zertifikat in Deutschland eben Türe und Tore öffnet, was in Australien meines Erachtens keine so entscheidende Rolle spielt. Aber wie ich auch schon erwähnte, wäre es sicherlich ebenso gut möglich, eine Ausbildung in Australien zu machen und sich vorher eben schon grundlegend mit der Anerkennungsproblematik zu beschäftigen. Auch hier wäre wir mal wieder bei einer grundlegenden menschlichen Eigenschaft angelangt: der Mensch strebt nach Sicherheit und das eben tut diese Mädchen hier.

    Zitat

    Und wie Du ja schon selber geschrieben hast, liegt es in der Natur des Menschen, seine Lebensbedingungen auch finanziell zu verbessern. Warum sollte ich also einen Anteil für jemanden bezahlen, der hier keine Leistungen mehr erbringen wird. Wie wird es in ca. 15 Jahren aussehen, wenn mein Sohn eine Ausbildung benötigt? Dann zahle ich ja doppelt! Dann würde ich mich ja verschlechtern!? Merkst Du was? Richtig, die Show läuft einseitig und das ist nicht okay. Tausende deutsche Jugendliche suchen vergebens einen Studien- oder Ausbildungsplatz

    .

    Die Rechnung, die du hier aufmachst ist, überzeugt mich nicht. Diese 'tausenden Ausbildungsplatzsuchenden' haben derzeit gute Chancen, weil die geburtenschwachen Jahrgänge um sich greifen. Finden jene keine betrieblichen Ausbildungen werden sie mit deutschen Steuergeldern von dir und mir in übertrieblichen Ausbildungen versorgt.

    Zitat

    Wer Auswandern will, soll gehen. Ich beneide auch jeden, der diesen Schritt gemacht hat und es ihm besser geht. Aber nicht noch vorsätzlich gesellschaftlichen Schaden verursachen. Die Betonung liegt auf "vorsätzlich" und das ist es was mich stört

    .

    Ehrlich gesagt, ich glaube dass ist dein Hauptproblem: Neid. Du scheinst verdammt unglücklich hier zu sein und kannst nicht das tun, was du willst, weil du gebunden bist, oder sonst was. Mit deinen Aussagen bestätigst du exakt die unterschiedliche Mentalität zwischen easy-going-Australiern und Depri-und-Jammern-auf-hohem-Niveau-Deutschen und ich weiss wieder, was mir so gut an der australischen Mentalität gefällt.

    Ich werde von nun an meine Klappe halten in diesem Thread.Es ist sicherlich etwas ausgeartet und persönlich geworden diese Diskussion. Ich hoffe, du fühlst dich nicht persönlich zu sehr angegriffen.
    Klappe zu, Affe tot.

    Einmal editiert, zuletzt von federboa (19. September 2009 um 22:39)

  • Nö nö, da verstehst Du mich etwas falsch und ich habe mich meines erachtens gut verständlich ausgedrückt. Es geht mir um den Vorsatz. Erst weg weil besser....dann wieder hier, weil praktisch und billig..... dann wieder weg weil...
    Ich finde, wenn weg, dann weg.

    Zitat

    Auch du hast eine kostenlose grundlegende Schulbildung genossen, ein tolles Gesundheitssystem in Anspruch genommen, allgemein die ganze Infrastruktur


    Richtig, nur konnte ich daran nichts ändern. Ich bin nunmal in diesem Land geboren und da gehörte die Schul- und Erstausbildung nunmal dazu, zumal ich noch minderjährig war. Blöderweise wollte ich den Beruf damals nie machen, aber wenn Du auch aus dem Osten kommst, weisst Du, wie es damals mit den Bewerbungssachen von statten ging. 1991 konnte ich mich beruflich dann endlich neu orientieren, aber eben selbst bezahlt.

    Zitat

    Nehmen wir also deinen Sohn mal her. Wenn dein Kind in derselben Lage wäre, dann würdest du ihm sicherlich etwas anderes raten, als die Sachen, die du hier vertrittst.


    Wenn er noch nicht volljährig ist, bleibt mir nichts anderes übrig. Ansonsten klares nein. Wer das Eine will, muss das Andere mögen.

    Zitat

    Finden jene keine betrieblichen Ausbildungen werden sie mit deutschen Steuergeldern von dir und mir in übertrieblichen Ausbildungen versorgt.


    Eigentor!!! Eben genau Steuergelder. Und jemand der eh nicht hier bleibt nimmt einen Platz weg. Also ich finde das Kacke.

    Zitat

    Ehrlich gesagt, ich glaube dass ist dein Hauptproblem: Neid.


    Neid habe ich nie geschrieben. Das ist das schlechte an einem Forum weil Mimik, Gestik und Stimmlage können nicht rübergebracht werden. Zwischen jemanden beneiden und Neid liegt schon ein feiner Unterschied.
    Neid bedeutet, daß ich jemandem etwas nicht gönne und nicht will, daß derjenige es hat. Beim beneiden, wäre ich gern in der selben Situation, gönne es dem anderen aber.
    Deutschland reißt mich zwar nicht vom Hocker, aber unglücklich bin ich hier nicht. Gebunden bin ich ebenfalls nicht, ganz im Gegenteil. Würde ich hier meine Firma verkaufen, hätte ich sehr viel Startkapital. Anfragen gab es bereits genug, da dieser Markt hart umkämpft ist.

    Zitat

    Es ist sicherlich etwas ausgeartet und persönlich geworden diese Diskussion.


    Ist doch niemand angegriffen worden, da gab es schon schlimmere Threads. Ich finde es gut, wenn unterschiedliche Sichtweisen diskutiert werden. Letztlich lernt man auch daraus.


    Gruss
    Mario

  • Prinzipiell richtig. Aber wir leben doch in einem so viel kritisierten Sozialstaat. Dieses Sozialsystem funktioniert, abgesehn vom wirtschaftlichen Aspekt, aber vom gegenseitigen Nehmen und Geben. Als Kind und Jugendlicher nehme ich zunächst Leistungen in Anspruch wobei das System aber davon ausgeht, daß Derjenige durch Arbeitskraft o.ä. zumindest ein Teil der erhaltenen Leistung zurück gibt.
    Und das wäre hier nicht der Fall und zwar unter Vorsatz weils so schön praktisch und billig ist.

    Aber ich sehe, daß auch ich mich aus diesem Thread zurückziehen werde.
    Es entstehen einfach zuviele Mißverständnisse.

    Nix für ungut.

    Gruss
    Mario

  • Ich finde es schon richtig was du sagst und es ist auf alle Fälle ein interessantes Thema um darüber zu diskutieren, deshalb hoffe ich auch, dass du dich nicht aus dem Thread zurückziehst. Ich studiere auch hier und werde vorerst nach dem Studium nach Australien gehen auch wegen einer Beziehung. Ich finde aber, dass es noch eine ganz andere Seite gibt, die weit davon entfernt ist und dass ist das eigene Sicherheitsgefühl. Für eine vielleicht noch nicht sehr langen Beziehung alles hier aufzugeben und rüberzugehen und dann 2 Jahre davon abhängig zu sein ob die Beziehung auch hält oder man vielleicht doch vorher oder danach aus dem Land geworfen wird, dass finde ich sehr kompliziert und anstrengend. Und dann wäre es echt ungünstig dort eine Ausbildung gemacht zu haben und dann direkt zurück nach Deutschland zu kommen.
    Ich habe nicht deshalb in Deutschland studiert, war schon halb durch mit Studium und habe mir überlegt ob ich mein Studium drüben abschliessen soll, aber im Gegensatz zu vielen hier bin ich auch ein großer Fan von Deutschland und kann mir gut vorstellen wieder zurück zukommen und hier zu leben.
    Ich glaube, dass man diesen Faktor des Sicherheitsgefühl nicht ganz außer acht lassen sollte, den ich finde es gut sich ein paar Türen offenhalten zu können wen man jung ist und sich nciht von etwas abhängig zu machen.
    Ich persönlich hätte vielleicht sogar drüben studiert wen meine Beziehung von vornherein bestanden hätte, wäre aber auch von nicht abhängig, einfach weil die Distanz doch ganz schon anstrengend ist. Aber ein Studium ist meines Erachtens nochmal was anderes als eine Ausbildung die hier sicherlich nicht so gut anerkennt werden würde wie vielleicht ein Abschluss an der Uni.

  • so dann nochmal kurz ich: das ist schon ein kritisches aber interessantes Thema, ich denke aber dass sich das ausgleicht, es wandern zum Beispiel ja auch Ärzte nach Deutschland ein, die den Staat bisher nix gekostet haben und jetzt gut Steuern zahlen..

    Was du glaube ich etwas falsch verstehst.. sowohl die Themenstarterin und ich sind ja nicht erst abgehauen.. wir haben uns wohl beide dafür entschieden nach der Schule ein Jahr oder so in Australien zu backpacken um dann wieder zurück nach deutschland zu gehen, ne Aubildung zu machen um dann brav Steuern zu zahlen.. aber naja dann kamen diese bezaubernden Aussies ins Spiel, die Welt steht Kopf.. und man ist zwischen zwei Welten hin und hergerissen..

    Und ganz ehrlich, im Nachhinein hätte ich mir mein Studium vielleicht auch sparen können, wer weiss, aber zu dem Zeitpunkt hatte diese deutsche Mentalität dass man ohne Ausbildung ja nix ist, noch so starken Einfluss auf mich, dass es nicht in Frage kam keine zu machen. Ich war so jung, das halbe Umfeld ist super kritisch, jeder sagt einem halt dir eine Hintertür offen, was wenns nix wird mit dem Australier..

    Ich mein, ich versteh dich schon. Wenn man in Deutschland gut verdient, dann muss man schon viel abdrücken.. ist halt leider so. Und dass in Deutschland viel falsch lief und läuft ist ja klar, aber das ist wohl in jedem Land so, ich mein ist jetzt hier in Oz nicht anders, wir verdienen beide gut und zahlen progressiv mehr Steuern je mehr wir verdienen, zwar immer noch weniger wie in Deutschland aber wir haben ja auch nicht die Sozialleistungen..

    Aber am Ende des Tages, man muss halt manche Sachen hinnehmen, sonst kommt man ja vorlauter sich ärgern gar net dazu sein Leben zu leben..

  • Zitat

    Sicherheitsgefühl.

    Richtig, es ist ein Gefühl. Darauf würde ich mich aber nicht verlassen sondern mich an Arsch fassen und zusehen, daß ich diesen selbständig in Bewegung bringe. ;) Und wer erstmal in DU ist, kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eh nicht zurück, egal was passiert. Es sei, daß Visum wird entzogen.

    Es geht mir ja auch nicht darum, das Auswandern insgesamt zu verdammen. Ganz im Gegenteil. Was spricht aber dagegen, die paar "Tage" noch in Deutschland mit Arbeit zu verbringen um wenigstens einen geringen Teil zurück zu geben.

    Was von politischer Seite zu erwarten ist, bleibt fraglich. Aber ich könnte mir gut vorstellen, daß früher oder später über eine Ausreisesteuer nachgedacht werden wird, sollte die Abwanderung von Fachkräften noch steigen.


    Gruss
    Mario

  • Zitat

    aber naja dann kamen diese bezaubernden Aussies ins Spiel, die Welt steht Kopf.. und man ist zwischen zwei Welten hin und hergerissen..

    Das versteh ich ja irgendwie alles, selbst als Mann. =)
    Aber mit Problemen wird man das ganze Leben konfrontiert und sicher ist nur der Tod.

    Gruss
    Mario

  • lol

    Ausreisesteuer.. So du zahlst dann mal XY Euro weil du das Land verlässt ;)

    Ob man dann wohl seine Ausreisekosten von der Steuern absetzen kann?

    So, ich mach jetzt wieder meine Scheuklappen ran, ignorier die ganzen Dinge über die man sich aufregen lönnte und geniesse meinen Sonntag.

  • ... hmmm... ich bin gleich nach dem Studium aus Deutscland weg, habe also in Deutschland nie Steuern bezahlt.
    Da ich aber Geisteswissenschaftlerin bin, hab ich vermutlich Deutschland einen Gefallen getan und falle nicht dem deutschen Sozialstaat zur Last :P

    Bei mir stand 1 Jahr vor Ende des Studiums endgueltig fest, dass ich auswandern werde. Ich habe aber trotzdem in D fertigstudiert.
    Dafuer aber allerdings auch EUR 500 pro Semester bezahlt. Eine Halsabschneiderische Summe, wenn man bedenkt, dass ich die letzten 2 Semester keine Kurze mehr belegt hab und so gut wie keine Resources verbraucht hab - da waere ich wohl an einer australischen Uni besser und billiger gefahren.
    Mit meiner Faecherkombi waere aber das Studium in D abzuschliessen die einfachste und vernuenftigste Loesung.


    Ich persoenlich finde die Sozialleistungen in Oz besser - ich krieg hier "mehr fuer's Geld"
    Vor allem, wenn man bedenkt, dass halt alle medicare bekommen, ohne Beitraege zu bezahlen.
    Ob man nu arbeitet oder nicht, also egal, ob man ueber die Steuern medicare mit finanziert, ob man Rentner oder Student ist: Medicare haben alle, ganz ohne Beitraege.

    Ja, gesetzliche Rentenversicherung gibt es hier nicht.
    Da ich aber noch jung bin mit Anfang 30, haette ich in D wohl eh keine gesetzliche Rente mehr bekommen.

    Und nach neuesten Prognosen sieht die Bevoelkerungsentwicklung in Oz deutlich gesuender auch als in D. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Blossom (20. September 2009 um 11:52)

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