9. November in Deutschland

  • Am 9.11.89 waren Guenter und ich in einem Geschaeft in Perth und unterhielten uns, in deutsch, na klar. Da tippte uns ploetzlich ein junger Mann auf die Schulter und fragte: you're germans? Ich sagte yes und er: congratulations, it's great the wall came down.

    Weder in den USA noch in Australien, noch sonst wo, bin ich jemals dumm angesehen oder angesprochen worden, weil ich deutsch bin. Ein Libanese im Englischkurz in 1987 hatte mich und eine andere Deutsche mal mit 'Heil Hitler' begruesst. Er meinte das aber nicht negativ, eher positiv (strong man, that Hitler). Wir haben ihm trotzdem einen Vogel gezeigt.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Nachholbedarf in den Schulen, ja. Aber Erwachsene wissen es doch auch nciht besser.
    Es war nunmal der kalte Krieg

    Bespitzelung und Ueberwachung gab es nciht nur im Osten. Im Westen gab es fuer Koimmunisten, Sozialisten und Mitglieder der Friedensbewegung Berufsverbote, Ueberwachung, Mobbing, Freiheitsberaubungen......
    aber das wird gerne vergessen.
    Geschichte wird eben von den Gewinnern geschrieben (wie immer!)

    Ich war als (westdeutsches) Kind mehrmals "drueben" in Pionierlagern, und habe durchweg nur gute Erinnerungen.

    Ich glaube nciht daran, dass der Westen nur suppi und der Osten nur bloede war. Ich habe es umgekehrt erlebt: Bespitzelung und Schikanen im Westen, und eine tolle Zeit im Osten.


    *schulterzuck*
    Vor dem Mauerfall war ich gerne "im Osten", seit dem Mauerfall war ich nur einmal dort (zufaelligerweise waehrend dem Elbhochwasser) - ich fand's vor dem Mauerfall schoener. Es schien mir so, als waeren alle jungen Leute dorthin gezogen, wo es Arbeit gibt. Die Alten sind geblieben. Alles ist am verfallen und man kann ein grosses Anwesen fuer schlappe EUR 20,000 kaufen.
    Und da halt die Jupis und die FDJ auf einen Schlag weg waren, sind halt viele kids auf ihrer Suche nach Struktur bei den Rechten gelandet......
    *seufz*


    Auch wenn das jetzt unpatriotisch, nicht politisch korrekt oder sonstwas sein mag: Ich mochte die DDR und mir ist nicht wirklich nach feiern zumute.

    Einmal editiert, zuletzt von Blossom (10. November 2009 um 06:24)

  • Na ja, Blossom, ich gehe da mehr nach Meinungen von Leuten, die dort viele Jahre gelebt haben, und nicht einem Kind das dort mal ab und zu in der 'sommerfrische' war.

    Wer bei Nacht und Nebel im Dezember, in einem Kanu mit 4 Personen ueber die Ostsee fluechtet, hat da sicher andere Erinnerungen als Du.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Blossom,
    das was Du geschrieben hast zeigt,dass Du keine,aber auch gar keine Ahnung hast wie es wirklich zu "DDR" Zeiten gewesen ist.
    Das macht mich sehr,sehr wütend.
    Die Menschen,die an der Mauer erschossen wurden oder jahrelang in Hohenschönhausen gesessen haben haben die Risiken bestimmt nicht aus Spass auf sich genommen.
    Du solltest Dir mal dem Film "Das Leben der Anderen" anschauen.
    Mir dreht sich gerade der Magen um.
    Anne

    Australia the place to be

    Traumland

    "Lass dir helfen,sonst ertrinkst du",sagte der freundliche Affe,nahm den Fisch aus dem Wasser und setzte ihn in einen Baum.

  • Blossom sorry - du schlägst dem Fass den Boden aus. Ich kann dir gern mal einen Schwank aus dem Leben meiner Familie erzählen, u.a das meine Mutter nicht Ärztin werden durfte weil mein Opa sich geweigert hat für die Stasi seine Kollegen zu bespitzeln und in die Partei einzutreten - dann wirst du deine Meinung sicherlich revidieren. Zweifelsfrei gab es auch positive Seiten. vielleicht möchtest du aber auch bloss provozieren. Sei aber vorsichtig: ein wenig Sensisiblität solltest du schon aufbringen und wenn du deine DDR-Besuche total schön Erinnerung hast um so besser( ihr hattet ja auch WEstkohle dabei!!), ich kann dir verraten, dass selbst einfachste Alltagsdinge nicht selbstverständlich waren...Pass auf, was du sagst bei Themen bei denen du dich nur flüchtig auszukennen scheinst- für Infos stehe ich gern zur Verfügung.

  • Der Tante meines Mannes haben sie das halbe Haus enteignet und einen 'consum' reingebaut......

    Mein Onkel ist drei Stunden verhoert worden, als wir mal zu Besuch da waren und dummerweise ein bueschen zu laut ueber das tolle Leben im Westen gesprochen haben. Er haette ja auch einen Fluchtversuch starten koennen.

    Als wir das naechste mal zum Familienbesuch in den Osten gestaret sind, wurden meine Eltern 4 Stunden an der Grenze festgehalten und unser Auto komplett (!!!!) auseinander genommen worden, inkl. Sitze ausbauen usw. Meine Schwester und ich hatten nur Angst.

    Warum wir soviel Gepaeck mithaben, war auch sehr interessant usw usw usw.

    Ob das mit dem vorigen Besuch zu tun hatte???? Wir haetten ja evtl. eine Nische im Auto haben koennen um den Onkel raus zu schmuggeln :rolleyes:

    Vielleicht mein Blossom ja einen anderen Osten?

    Nix desto trotz muss ich sagen, das mir als Kind der Urlaub immer gefallen hat. Vielleicht, weil alles so 'anders' war????

    LG
    Ela

    :D Google und http://www.lmgtfy.com/?q=border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

    [COLOR=blue]When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.[/COLOR]

  • Tut mir jetzt leid, dass meine Erfahrungen anders sind.
    Natuerlich habe ich nie gesagt, dass im Osten "alles paletti" war - definitiv nicht.
    Ich habe auch nie die Mauertoten geleugnet.

    Natuerlich gab es Mauertote, und das ist schrekclich. Natuerlich ist es schrecklich, politisch verfolgt zu sein - egal, ob in Ost oder West.
    Ich finde es aber erschrteckend, dass huete so getan wird, als haette es politische Verfolgung im Westen gar nie niehct gegeben -0 naja, seit 1945 nimmer.
    Das ist doch das, was immer noch in den Schulen gelehrt wird, oder? Su meinber Schulzeit zumindest..... :rolleyes:

    Aber Bespitzelung und Berufsverbote gab es halt auch im WESTEN.
    Der Westen war nciht so frei, heilih und aufgeschlossen, wie es huete gerne dargestellt wird. Friedenstauben waren in Schulen genauso als Anstecker verboten wie Hakenkreuze. Lehrer, die der Friedensbewegung oder gar irgendeiner linken Partei angehoerten hatten Berufsverbot.

    Friedliche Demonstranten wurden niedergeknueppelt. Telefonoe angezapft.....

    Alles links von der Mitte wurde von Franz Josef und Co massiv der buergerlichen Grundrechte beraubt. Einfach so. Weil...... das waren halt die Zeichen der Zeit.

    Wem es aber hilft, den Westen als "gelobtes Land" zu sehen, in dem es immerschon Redefreiheit und Glueckseligkeit fuer jedermann gab - good on ya!
    Traeume sind wichtig. :D


    P.S.: Schnute: Wir wurden an der Grenze von Ostdeutschen Behoerden gar nie nicht dursucht, sondern immer freundlich empfangen. Lag aber wohl daran, dass wir halt West-Pioniere und damit mehr als willkommen waren. ;)

  • Genau das sage ich ja: Dass der Westen frei war, ist eine Illusion!

    War er nicht. Ich wiederhole mich gerne nochmal:
    Berufsverbote, Zensur, Niederknueppeln von friedlichen Demonstranten, Freiheitsbraubungen, Bespitzelungen.

    Ist das Deine Deifinition von Freihait?
    Meine nicht. :(

    Ich sage ja nicht, dass die DDR "frei" war - definitiv nicht. Mein Punkt ist: Der Westen war es auch nckiht.

    Zu glauben, dass zu Kriegszeiten Grundrechte nciht beschnitten werden (auf beiden Seiten!) ist naiv und illusorisch.


    Wenn Westdeutschland die eigene Geshcichte richtig aufarbeiten wurde, dann koennten wir ja vielleicht als Gesamtdeutsches Volk aus den Fehlern lernen. Stattdessen sagen wir: Die DDR war bububaba, die BRD war suppi. :rolleyes:

  • Auch wenn der Westen nicht 'frei' war, war es doch sicher etwas ganz anderes als im 'Osten'. Das musst Du doch zugeben. Und es war im 'Osten' nach 1945. Danach wurde ja auch erst die Mauer errichtet. Wie heisst es so schoen: du vergleichst Aepfel mit Bananen.

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Blossom,
    hast Du eine Ahnung,was Bespitzelung wirklich bedeutet?
    Ich hab ja keine Ahnung wie alt Du bist,dass Du so detailliert über die Zeit mit F.J. Strauß Bescheid weisst.
    Das in der Bundesrepublik alles ok war oder ist hat keiner behauptet.Aber Dein Vergleich hinkt gewaltig.Ich schreibe das Deinem Unwissen über die Diktatur in der "DDR" zu.
    Ich für meinen Teil versuche immer nach diesem Motto zu handeln:
     [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/boese/k025.gif]

    Australia the place to be

    Traumland

    "Lass dir helfen,sonst ertrinkst du",sagte der freundliche Affe,nahm den Fisch aus dem Wasser und setzte ihn in einen Baum.

  • Na blossom,
    wenn du freiheit so definierst dann schreib doch mal in welchem staat deiner meinung nach freiheit herrscht!
    Ist es denn in australien so viel anders als in der BRD, in dieser hinsicht?
    Fuer mich war der mauerfall ein grosses ereigniss, obwohl ich so weit westlich der mauer aufgewachsen bin wie's in D nur moeglich ist.
    Wir sind frueher mit der familie schon an die grenze gereist u. ich erinnere mich noch an die pakete die in den osten zu verwandten geschickt wurden.
    Auch kann ich nicht bestaetigen das ich auch nur einmal einen freundlichen grenzer erlebt haette. Musste mir immer das lachen verkneifen wenn ich die prozedur der Passbild/gesicht vergleiche ueber mich ergehen lassen musste, kann ich heute noch schmunzeln.
    Allerdings muss ich sagen das es tatsaechlich ein sieg des kapitalismus u. der neuen medien war.
    Es gab viele in der DDR die sich wirklich fuer ein freies, selbstbestimmtes leben eingesetzt haben.
    Wie dann aber nach dem mauerfall alle rueber sind und nix besseres zu tun hatten als das KDW zu stuermen fand ich das eher traurig, gibt's nix wichtigeres?
    Auch das alles nach der wende nur westorientiert war halte ich fuer falsch, sicherlich gab es auch in der DDR gute dinge die man haette in der BRD aendern koennen.

  • Zitat

    Original von Aussi-Anne
    Das in der Bundesrepublik alles ok war oder ist hat keiner behauptet.Aber Dein Vergleich hinkt gewaltig.Ich schreibe das Deinem Unwissen über die Diktatur in der "DDR" zu.


    Eh, und ich habe nie behauptet, dass in der DDR alles ok war. ;)

    Was ich gesagt habe, ist, dass meine Kindheitserinnerungen schoen sind (und als ich nach der Wende dort war, war's halt nimmer schoen.

    Ich nehme mal an, dass ich ueber dass Alltagsleben im Osten genausoviel oder wenig weiss wie Du ueber die Schikanen im Westen.

    Ich bin im Osten nie verhoert wordem enteignet worden, etc.
    Dazu kann ich aus Erfahrung nix sagen.

    Aus Erfahrung weiss ich aber, dass im Westen auch ganz schoener Mist abging.


    Leider wird nur dem Ende der Schikanen im Osten gedacht - da man die im Westen lieber totschweigt und verleugnet.

    Das ist das, was mich an unserem "Nationalfeiertag" stoert: Dass er nciht das Ende des kalten Krieges feiert, auch cniht das Ende von Unrecht auf beiden Seiten, sondern dass das alles halt sehr einseitig ist.


    Ich spreche Dir ja gar nciht ab, dass Deine Erfahrungen im Osten schlimm waren - aber bitte glaube mir doch einfach, dass im Westen nciht alles so rosig war, wie die CDU/CSU und Springer uns glauben machen wollten

    Es geht cniht darum, Unrecht zu vergleichen oder zu gewichten. Mir zumindest nicht.
    Zensur, Freiheitsberaubung, Berufsverbot, staatliche Gewalt und Schikane und Bespitzelung - das ist Mist. Egal, auf welcher Seite.
    Und die Tatsache, dass der Westen nunmal den kalten Krieg gewonnen hat, legitimiert meiner Mienung nach cniht die Mittel.

    Warum ist es Deiner Meinung nach in Ordnung, das Unrecht zu DDR Zeiten in Schulen zu lehren, und das im Westen zu verschweigen?
    Warum haben die Opfer der Unterdrueckung im Westen nciht auch verdient, dass man mal ueber sie redet oder sich daran erinnert?


    Welches Recht hast Du zu sagen, dass es im Westen keine politische Verfolgung gab? Oder dass das fuer die Betroffenen nciht schlimm war?
    Dass es cniht auch fuer Menschen im Westen tragisch war, den geliebten Beruf cniht ausueben zu duerfen? Aufgrund ihrer politischen Einstellung entlassen zu werden?
    Von Polizisten niedergeknueppelt zu werden ?(

    Geschichte wird von Gewinnern geschrieben und unser Nationalfeiertag "feiert" das alles eben sehr einseitig. Ueber die Schattenseiten des Westens wird nichrt gesprochen.
    Noch weniger, als ueber die guten Seiten der DDR.

  • Blossom.ich schreib jetzt mal nicht was ich über Dich denke, aber vielleicht ist ja der Rassismus in Deutschland den Du in einem anderen Thread so herrausstellst, nur die Verwunderung gegenüber Deiner, gelinde gesagt, etwas seltsamen Meinung.

    Ich finds gut für Deutschland, dass Du in DU bist.

    1998 NSW-Qld-NT-SA-Vic-ACT / 2000 NSW-Qld-NT-WA-SA-Vic-TAS-ACT / 2002/2003 SA-NSW-TAS-WA / 2005 WA-NT / 2008 Qld-NSW-WA / 2011 NSW-Vic-SA-WA / 2013 WA / 2019 NSW-Vic. / tbc

    Einmal editiert, zuletzt von ibex (10. November 2009 um 10:51)

  • Zitat

    Original von rockie
    Na blossom,
    wenn du freiheit so definierst dann schreib doch mal in welchem staat deiner meinung nach freiheit herrscht!
    Ist es denn in australien so viel anders als in der BRD, in dieser hinsicht?

    Ich lebe cniht lange genug in Australien oder bin politisch aktiv genug, als dass ich das wirklich beurteilen konnte.

    Soweit ich weiss, werden aber in Australien keine Telefone abgehoert. Es gibt keine Berufsverbote. Frauen und KIinder werden cniht von der Polizei stundenlang eingekesselt und nicht weggelassen (wie in Mutlangen bei der Demo gegen die Stationierung der Pershing Raketen geschehen)

    Bei mir in der Schile waren ehrlich Friedenstauben-Buttons genauso verbannt wie Hakenhreuz-Anstecker!

    Das sagt eigentlich schon alles.

    Im Geschichtsunterricht hoerte ich weder vom "Totentrakt", noch von der Stalin Note. Noch vom Berufsverboten. Oder von der Studentenbewegung. Oder von der Friedensbewegung.


    Und da ich Abi Ende der 90er gemacht hab....... so ganz taufrisch war die Stalin Note da ja nimmer. :P Und die Studentenbewegung auch cniht. Und der Totentrakt in Stuttgart-Stammheim auch nciht.


    Die Demokratiebwegung in der DDR war unerwuenscht.
    Aber warum glaubt irgendwer denn allen Ersnstes, dass die BRD mit Linken und Kommunisten zimperlich umgegangen ist?

    Zu einem Krieg gehoeren immer zwei Seiten. Auch zu einem kalten.


    Ja: Soweit ich das bisher erlebt habe, hat man in Australien das echt, friedlich zu demonstrieren. Da ist keine Polizei mit Schlagstoecken. Und man wird cniht eingekesselt und zusammengepfercht.
    Hier (im ACT!) duerfen Lehrere unterrichten, una haengig davon, welcher (legalen!) Partei sie zugehoeren.

    Ich kann hier Buecher ueber die Theorien von Marx und Engels und Lenin ganz offen im Regal haben. Ohne zu befuerchten, dass "die falsche Person" die Buehcer sieht.
    Das war im Westdeutschland der 80er Jahre anders.

  • @ Blossom:

    Also als erstes frage ich mich mal: Was machte ein Wessi-Kind in einem Ossi-Pionier-Lager? Welche Farbe hatte denn dein Halstuch? Warste Jung- oder Thälmannpionier? Oder haste uns gar als FDJ-ler besucht? Ich war allerdings nie in nem Pionier-Lager, vermutlich war ich kein besonders guter Pionier. Aber ich war jedes Jahr im Ferienlager - und das find ich heut noch cool!

    Ich wundere mich echt über diese Naivität, die du hier an den Tag legst. Und ich wundere mich zudem darüber, wie Leute, die es nie erlebt haben, urteilen (oder glauben, es zu können). Nur von "hörensagen" ... ja, das ist natürlich einfach. Ich höre was unheimlich schlimmes ... und trage es weiter.

    @ all: Ich glaube, manche Sachen sollten nur Leute untereinander diskutieren, die auch wissen, WOVON sie reden. Aber das nur nebenbei. Meinung sagen: kein Problem. Aber über etwas URTEILEN? Und wie in diesem Thread davon ausgehen, dass es ALLE in der DDR doch sooo schlimm hatten - oder aber dass das alles doch "garnicht so schlimm" war? Hm. Gewagt.

    Persönlich habe ich zum Glück nicht diese furchtbaren Erfahrungen gemacht, ich bin friedlich und gut behütet aufgewachsen, habe keine Probleme mit irgendwelchen Behörden gehabt (wenn man mal davon absieht, dass ich als Teenager einen Nachmittag zur Verkehrsschulung in die Polizeistelle unseres Stadbezirkes musste, weil ich Samstag nachmittags über ne riesige Kreuzung (an der nicht ein Auto war) mit dem Fahrrad GEFAHREN bin, und zwar einhändig, weil ich in der andern Hand den Fahrradanhänger voll mit Gartenschnitt aus unserem Schrebergarten zog (ich hatte nämlich keine Hängerkupplung, sowas aber auch!).

    Dennoch kenn ich viele dieser erwähnten Vorkommnisse aus den Erzählungen unserer Eltern und Familienmitglieder. Und die Schikanierungen, die die Behörden an den Tag legten, wenn man sich traute, den Mund nicht eindeutig rot gefärbt aufzumachen (ihr wisst schon, was ich meine). Und die Einzelschicksale vieler mir Unbekannter, die finde ich haarsträubend.

    Habe ich nach der Wende ruhiger geschlafen als vorher? Nö! Ganz einfach deshalb, weil ich wusste: jetzt passt einfach ein anderer auf, was du so treibst - nen Unterschied gabs und gibts da nicht. Soviel steht fest.

    Und ganz ehrlich: welcher Bayer kann schon von sich behaupten, in einem ostdeutschen Arbeitsamt die Ansage bekommen zu haben: "Lernen Sie erst mal hochdeutsch, sonst finden wir eh keine Arbeit für Sie!" ... Genau das ist mir umgekehrt mit meinem sachsen-anhaltinischen Dialekt kurz nach der Wende in Niedersachsen passiert. Auch nett, oder? Ich weiß nicht, was ich persönlich schlimmer finde. Aber ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass nach der Dienstaufsichtsbeschwerde auf einmal alle freundlich grüßten, wenn ich in dem Amt nen Termin hatte ... :P Ehrlich mal.

    Und jetzt kriegt Euch mal wieder ein. Es gibt soviele verschiedene Schicksale wie Einwohner in Deutschland (oder im Sinne der Globalisierung: wie Menschen auf diesem Planeten).

  • Blossom, wieso bist Du eigentlich nicht nach Nordkorea ausgewandert?

    1998 NSW-Qld-NT-SA-Vic-ACT / 2000 NSW-Qld-NT-WA-SA-Vic-TAS-ACT / 2002/2003 SA-NSW-TAS-WA / 2005 WA-NT / 2008 Qld-NSW-WA / 2011 NSW-Vic-SA-WA / 2013 WA / 2019 NSW-Vic. / tbc

  • Zitat

    Original von ibex
    Blossom.ich schreib jetzt mal nicht was ich über Dich denke, aber vielleicht ist ja der Rassismus in Deutschland den Du in einem anderen Thread so herrausstellst, nur die Verwunderung gegenüber Deiner, gelinde gesagt, etwas seltsamen Meinung.

    Ich finds gut für Deutschland, dass Du in DU bist.

    Ja, nicht mit jemandem in D einer Meinung zu sein rechtfertigt also Rassismus.

    Point proven.


    (das gehoert aber in den anderen thread - tu mir doch den Gefallen, und beweis da nochmal, dass ich Recht hab....)
    :rolleyes:

  • Was hat denn das mit Rassismus zu tun, wenn man nicht mit Deiner offensichtlich kommunistischen Gesinnung konform geht und sie sogar ablehnt.

    Wenn Du vielleicht jeden der es hören will oder nicht von Deinen politischen Ansichten überzeugen willst kann ich mir auch vorstellen, dass das nicht jedermanns Sache ist und er sich eher abwendet.

    Das ist dann kein Rassismus, sondern Desinteresse oder Meinungsverschiedenheit. Oder einfach nur genervt.

    1998 NSW-Qld-NT-SA-Vic-ACT / 2000 NSW-Qld-NT-WA-SA-Vic-TAS-ACT / 2002/2003 SA-NSW-TAS-WA / 2005 WA-NT / 2008 Qld-NSW-WA / 2011 NSW-Vic-SA-WA / 2013 WA / 2019 NSW-Vic. / tbc

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