Qualität des australischen Bildungssystems

  • Igitt...klingt das Thema langweilig! :D

    Ich habe mich heute,nachdem wir die Zeugnisse unserer Primary-students bekommen haben,mit einer Freundin über das obengenannte Thema unterhalten.

    Meine Kinder besuchen hier Year 1 und Year 5 einer staatlichen Primary school.Da wir erst vor einigen Monaten hergezogen sind,ist mir das deutsche Schulsystem noch sehr präsent.
    Im Moment habe ich bei beiden Kindern das Gefühl,das der Unterrichtsstoff wesentlich fortgeschrittener ist,als er es in Deutschland wäre.
    Schon allein,das die Kinder hier in Year 1 schon recht gut lesen können,wenn ihre deutschen Alterskameraden gerade erst die Buchstaben kennen lernen(was natürlich auch dem früheren Schulstart "geschuldet"ist) oder meine Tochter bis Ende Year 1 addieren und subtrahieren bis 100 kann und die ersten "Malreihen"kennenlernt oder mein Sohn in Year 5 Prozentrechnung(damit fangen sie schon zaghaft in Year 1 an!) und Bruchrechnung hat finde ich erstaunlich.All das kommt in Deutschland wesentlich später dran!Und das sind nur Beispiele!

    Aber nun zu meiner Überlegung!
    Wieso habe ich schon mehrfach gehört und gelesen,das das Niveau der Schulen hier niedriger sein soll,als in Deutschland?Das die Kinder hier am Ende ihrer Schulkarriere weniger wissen,der Abschluß nicht gleichwertig ist?!
    Wann "klafft die Schere denn auseinander"?Sind möglicherweise die Primarys noch super und in der High School kommt der Einbruch?Oder wird als Vergleich das deutsche Gymnasium herangezogen und es sähe bei z.B.High School vs. Realschulabschluß besser für Australien aus?
    Oder sind das alles Ammenmärchen und ich einem Gerücht aufgesessen :P ?

    Keine direkte Frage,aber vielleicht hat der/die eine oder andere ja eine Idee dazu?

    VG Kerstin

    Einmal editiert, zuletzt von sonnenkerstin (30. Juni 2010 um 15:42)

  • Warte mal bis die Kinder mit der Schule fertig sind. Wieviel Fremdsprachen werden sie bis dahin ordentlich gelernt haben?

    Ich habe mehrere Jahre an einer australischen "Elite-Uni" Vorlesungen gehalten. Die Kenntnisse der australischen Absolventen im Bereich Naturwissenschaften (Mathematik, Physik usw) sind deutlich unter dem Niveau eines deutschen Abiturienten. Meine besten Studenten waren in der Regel overseas students, meistens aus Asien oder dem ehemaligen Ostblock.

    Wobei man auch nicht vergessen darf, dass es in Deutschland ein starkes Sued-Nordgefaelle gibt (Ich habe in BW Abitur gemacht, 3 Fremdsprachen inkl).

    Einmal editiert, zuletzt von Australien-FAQ (30. Juni 2010 um 16:09)

  • Wir hatten eine 16-jährige Austauschschülerin. Ihre Vergleiche waren gemischt, hingen vom Fach ab. Mathe fand sie so gleich, wenn der Lehrstoff auch eine andere Form hatte, Sprachen (Koreanisch, English) war zu undiszipliniert, Naturwissenschaften fand sie wiederum ähnlich.

    Es gibt starke unterschied zwischen den Schulen, das ist nicht immer mit Privat- oder Staatsschule verbunden.

    Wir fanden mit unserer Tochter, die im Year 7 in Australien Anfing, das die ersten Jahre ein eher niedrigeres Niveau hatten, aber bei Year 11 & 12 musste sie ziemlich hart ran.

    Computermässig war die Australischen Schulen 2001 (als wir einwanderten) weit voraus, die Schule in Berlin hatte keinen einzigen PC, die Primary School in Gladstone dutzende. Wir hatten dann 2003 unserer Tochterfür dir Highschool ein Laptop gekauft, den sie auch intensiv nutzte, die Schule hatte da schon ein gutes IT-netz.

    Einmal editiert, zuletzt von AussieHans (1. Juli 2010 um 02:56)

  • Zitat

    Original von Australien-FAQ
    Warte mal bis die Kinder mit der Schule fertig sind. Wieviel Fremdsprachen werden sie bis dahin ordentlich gelernt haben?

    .

    Meine Kinder mindestens eine Fremdsprache - Englisch :D !

    Nee,ich weiß schon,wenn mir andere Leute hier erzählen,das sie z.B.Deutsch in der Schule als Fremdsprache gelernt haben,stellt sich meist kurz darauf heraus,das sie die Sprache ca.1 Jahr(wenn überhaupt)gelernt haben.Das ist natürlich nicht die Welt!
    Ein früherer Fremdsprachenstart wäre hier auch günstig!
    Vor 2 Wochen unterhielt ich mich auch mit einer deutschen Austauschschülerin,die in Deutschland die 9.Klasse und hier Year 10 besucht und die meinte ebenfalls,viel von dem Unterrichtsstoff hatte sie schon in der 8.Klasse!

    Aber komisch ist es schon,warum ich das Gefühl habe,die Primary ist hier deutlich anspruchsvoller(und dabei wesentlich kindgerechter!),später scheint sich das Blatt aber zu wenden!?

    VG Kerstin

  • Zitat

    Original von sonnenkerstin
    ...
    Schon allein,das die Kinder hier in Year 1 schon recht gut lesen können,wenn ihre deutschen Alterskameraden gerade erst die Buchstaben kennen lernen(was natürlich auch dem früheren Schulstart "geschuldet"ist) oder meine Tochter bis Ende Year 1 addieren und subtrahieren bis 100 kann und die ersten "Malreihen"kennenlernt oder mein Sohn in Year 5 Prozentrechnung(damit fangen sie schon zaghaft in Year 1 an!) und Bruchrechnung hat finde ich erstaunlich.All das kommt in Deutschland wesentlich später dran!Und das sind nur Beispiele!
    ....
    VG Kerstin

    Oh dass ist selbst innerhalb einer Schule schwierig. Meine Große (jetzt 3. Klasse in D) hat bis zum Ende der ersten klasse bis 20 rechenen gelernt. LEsen und schreiben naja.... Alle Buchstaben hatte sie gerade so geschafft aber schreib und Druckschrift.

    Die Kleine ist jetzt mit der 1. Klasse durch.
    Die Klasse liest richtig gut und ist gefühlt auf dem Stand der 2. Klasse meine großen. Rechnen bis 20 top bis 100 braucht zeit geht aber.
    Durch Musik und Uhrzeiten sind Ihnen schon Brüche bekannt da es ja Viertelnoten gibt ;)

    Gefühlt ist die Klasse mind ein halbes Jahr voraus verglichen mit den Erfahrungen mit meiner Großen.

    Die Lehrer haben einen Rahmenplan was sie bis Ende der 4. schaffen müssen. Dazwischen haben sie etwas Freiraum. Aber was manche Lehrer durch Eigeninitiative und Engagement herausholen ist erheblich mehr.

  • Ich kann das bestaetigen. Geht sehr frueh los hier und ist auch recht anspruchsvoll. Spaeter laesst es stark nach (Anm: Tochter geht in die Primary, ich bin damals fuer ein Jahr auf eine Australische High gegangen). LG

  • Beurteilungen wie "anspruchsvoll" und "laesst spaeter stark nach" sind sehr subjektiv
    und lassen eine ganze Reihe wichtiger Faktoren ausser Acht.

    In diesem Jahr stehen wieder NAPLAN und NAP Sample Assessments an, die letztendlich darueber Aufschluss geben sollen, wie erfolgreich und realitaetsnah Lehrplaene sind. Die Ergebnisse, wenn veroeffentlicht, koennten vielleicht einige deiner Fragen beantworten.
    Infos dazu gibt's hier: http://www.nap.edu.au/index.html

    Never
    does nature say one thing
    and wisdom another

  • Klar ist das subjektiv. Aber nach einem Jahrzehnt in Australien, vielen Gespraechen mit Austauschschuelern und "normalen" Schuelern und Kindern in der Schule hat man ja schon eine fair idea und macht sich so seinen eigenen Eindruck.

  • Und solange wir von dir weder wissen, in welchem Staat du lebst und ueber welche Schulen speziell du dir deinen Eindruck gebildet hast, ist deine Aussagen eben nicht sehr aussagekraeftig. ;)

    Never
    does nature say one thing
    and wisdom another

  • ;)Also ich bin seit einem halben Jahr Au Pair in WA von einem Pre-Primary und einem Year-2 Kind...
    war eigentlich sehr ueberrascht, als ich hier gelesen hab, dass der australische Unterricht so anspruchsvoll ist, hatte ehrlich gesagt was anderes erwartet!
    Vielleicht hart ausgedrueckt, aber ich finde (zumindest in der Primary School) den Unterricht ziemlich armselig, habe mich auch mit vielen anderen deutschsprachigen Au Pairs unterhalten und die stimmten mir alle zu!
    Meine 7-jaehrige hat zum Beispiel immer noch keine Ahnung, wie man die Uhr liest, es ist noch der 'lange und der kurze' Zeiger, von Minuten- und Stundenzeigern braucht man garnicht erst anfangen... Schulbuecher kann man das eigentlich auch nicht nennen, was die haben, da das Ganze eigentlich eher Malbuechern gleicht! Hausaufgaben -> lesen, ist aber auch nur mehr so ein 'Fleiss-Stempel'-Ding.
    Tageszeiten sind 'Breakfast-Time', 'before Lunchtime', 'Lunchtime', 'after Lunchtime, 'Dinner-Time' und 'Bedtime', Uhrzeiten braucht man nicht nennen, sonst kommt nur die Frage, ob '3pm Dinner-Time' ist! Addieren und Subtrahieren mit den Zahlen 1-20 "OK", Zahlen bis 100 ist schon seeeeehr schwierig.
    Aber an ihrem geistigen Zustand liegt das wirklich nicht, sie ist schon ein kluger Kopf, und bei den Mitschuelern sieht es nicht anders aus!
    Habe auch deutsche Muetter gefragt, die an der Schule Kinder haben, und diese sind auch echt gespannt drauf, was aus ihren Kindern mal wird.
    Auch so finde ich die australische Erziehung mit meinen 'erfahrenen' 18 Jahren ;) eher verweichlicht... ist wahrscheinlich das falsche Wort, ich weiss gerade allerdings kein anderes dafuer! Zumindest seh ich schon vor mir wie die aktuelle Primary-Fraktion mit 30 noch bei ihren Eltern sitzt und verhaetschelt und betuettelt wird, weil sie nichts alleine auf die Reihe bekommt, nirgends alleine hingehen und sich noch nicht mal ein Butterbrot schmieren kann...

    Schon ziemlich gravierender Unterschied zu den anderen Meinungen, wie kommt das jetzt??

  • Zitat

    Original von sonnenkerstin
    ...oder mein Sohn in Year 5 Prozentrechnung(damit fangen sie schon zaghaft in Year 1 an!) und Bruchrechnung hat finde ich erstaunlich.All das kommt in Deutschland wesentlich später dran!Und das sind nur Beispiele!

    Moin Kerstin,
    also Bruchrechnung hatte ich damals auch in der 5. Klasse. Aber hast schon Recht, heute läßt das hier irgendwie alles nach. Jedenfalls muß ich mich hier bei 12. Klässlern immernoch mit Bruchrechnung rumschlagen. Da geht irgendwie was schief. :rolleyes:

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