• Zitat

    Original von emuGerhardt

    vermutlich wurde mit den 180l im Britz-Bushy die Tanami am Stück abgespult und in HC wieder befüllt.

    Nicht ganz, zur Sicherheit haben wir im Tilmouth Roadhouse nochmal nachgetankt, unnötigerweise, wie wir in Halls Creek feststellten, denn es war noch eine ansehnliche Pfütze im Tank. Aber sicher ist sicher. In Yuendumu haben wir keine Dieselzapfsäule gesehen, die Einheimischen fragen wollten wir nicht, weil die irgendwie unbeschreiblich schauten, freundlich war es jedenfalls nicht. In Billuna irritierte uns das Schild am Ortseingang: Zufahrt nur mit Permit erlaubt. Keine Ahnung, ob das auch gilt, wenn man nur tanken möchte, aber für uns war ca. 200 km vor Halls Creek absehbar, daß wir es bequem ohne Nachtanken bis dahin schaffen würden.

    Und da ich gerade so munter am Tippen bin, noch eine Info zur Tanami Road: Die Übernachtungsmöglichkeiten sind recht rar gesät. Den schon erwähnten Rastplatz Rene Hans Bore erreichten wir am Nachmittag, also noch zu früh für ein Nachtlager. Daß das Rabbit Flat Roadhouse geschlossen ist, wußten wir, auch die Zufahrt auf das Gelände ist mit dicken Ölfässern und dazwischen gespannten Ketten versperrt. Einen Rastplatz fanden wir dann am Abzweig der Lajamanu Road, ca 100 m nach dem Abzweig. Klar, am Tilmouth Roadhouse und am Wolfe Creek Meteorit Crater ist noch das Campen möglich, aber diese Spots sind auch schon recht nah an den Zielpunkten Alice bzw. Halls Creek.

  • 24. Mai
    Weiter ging es mit der Erkundung der Wanderwege, ein etwas abgekürztes Unterfangen, da ja die nördliche Sektion des Parks noch geschlossen war. Nein, mit einer Öffnung innerhalb der nächsten Tage ist auch nicht zu rechnen, bedauerte die nette Dame aus dem Visitorcenter. Also machten wir uns am frühen Nachmittag auf und verließen den Park über die oben schon beschriebene geile Piste. Es war absehbar, daß wir unser nächstes Etappenziel Kununurra nicht mehr vor Sonnenuntergang erreichen würden, weshalb wir uns auf dem durchaus ordentlichen Campground des Turkey Creek Roadhouses einquartierten.

    25. Mai
    Bevor wir auf den nächsten von uns geplanten Streckenabschnitt, die Gibb River Road, starteten, machten wir Station in Kununurra, einer Reißbrettstadt im Osten der Kimberley. Dort steuerten wir als erstes das Visitorcenter an, um Erkundigungen über den Streckenzustand einzuholen. „Ja, die Gibb River Road ist wieder befahrbar, allerdings erst seit ein paar Tagen, also macht Euch auf Gegenverkehr gefaßt, in Broome haben viele Leute auf die Straßenöffnung gewartet. Die Flußquerungen dürften kein Problem sein, der Pentecost River hat 50 mm, das seid ihr auf der Zufahrt zu den Bungles auch schon gefahren, der Durack hat ca. 80 mm, leicht schwankend. Habt Ihr einen Schnorchel ? Dann dürftet Ihr keine Probleme bekommen, viel Spaß auf der Tour.“
    Ermutigt durch diese freundliche Auskunft ergänzten wir unsere Lebensmittelvorräte und beabsichtigten auch die Biervorräte aufzufüllen. Erwartungsvoll betraten wir den erstaunlich leeren Bottleshop und erfuhren, daß man uns leider kein Bier verkaufen dürfe. Erst ab 5:00 Uhr nachmittags ist der Verkauf von Bier, Wein und Spirituosen erlaubt. Also schlugen wir erst mal auf dem Campground unser Lager auf, bevor wir die fällige Ergänzung der Biervorräte im kurz nach 5:00 Uhr keineswegs mehr leeren Bottleshop vornehmen konnten.

  • 26. Mai
    Am Abzweig zur Gibb River Road hieß es wieder Radnaben verriegeln, 4 Rad Modus einlegen und Gas geben. Den Abzweig zur El Questro Station passierten wir, da wir uns diese für den Rückweg aufheben wollten, jetzt ist erst mal Piste fahren angesagt. Die Querung des Pentecost River war ein Kinderspiel, und jovial nahmen wir den Beifall der am anderen Flußufer wartenden Reisegruppe aus dem Land der aufgehenden Sonne entgegen. Derart angefeuert, stieg unser Vertrauen in unsere Allradfahrkünste ins Unermeßliche, nun konnte uns nichts mehr aufhalten ! Umso grausamer war kurze Zeit später die harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. Klar hatte ich mir das Streckenlog der GRR durchgelesen, und wußte, daß die Querung des Pentecost River problematisch sein kann. Durack River ? Nie gehört ! Mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Mund und Augen näherten wir uns nun den Wassermassen des Durack. Vor uns wartete ein Wagen, der Fahrer rieb sich etwas ratlos am Kinn. Vielleicht sollte man mal durch den Fluss gehen, um zu schauen, was einen so erwartet ? Keine gute Idee, meinte der Fahrer. Klar, wir sind ja schon ziemlich nördlich, und als Lunch für die Salties waren wir uns doch zu schade. Der Fahrer begann, vor seiner Motorhaube eine Plastikplane zu montieren. Mit Fragezeichen in den Augen schaute ich ihm dabei zu, wohl wissend, daß ich zwar ziemlich Viel, aber mit Sicherheit keine Plane im Camper hatte. Die Rettung nahte dann nach einiger Zeit von hinten. Ein Farmerspärchen hielt mit seinen beiden Autos hinter uns und schaute amüsiert auf unsere ratlosen Mienen. „Vor einer Woche sind wir mit unseren viel kleineren Wagen hier durchgefahren, da war der Fluß noch höher. Du mit deinem Landcruiser kommst hier spielend durch ! Low Range, First Gear und dann schön langsam.“ „First Gear ?“ Ich bin bis dahin immer alles im 2. Gang durchfahren. „Nein First Gear, im 2. Gang wirst Du zu schnell und schiebst nur unnötig eine Bugwelle vor Deiner Motorhaube her. Schau mal, der da ist viel zu schnell.“ erklärte mir der Farmer und zeigte auf den mittlerweile zur Flußquerung gestarteten zuvor erwähnten Fahrer. Da dieser aber kurz drauf das andere Flußufer erreichte und die Plane von der Motorhaube abmontierte, verwarf ich meinen ersten Gedanken an Umkehr und machte es so wie empfohlen. Low Range, First Gear und ab ins Vergnügen. Langsam versank die Motorhaube im Wasser. Der Motor aber schnurrte munter weiter, Motorengeräusch kann so schön klingen ! Unermüdlich ruckelnd zog der Wagen durch die Fluten, das andere Flußufer kam näher, die Motorhaube tauchte wieder aus dem Wasser auf, Geschafft. Das bißchen Wasser um meine Füße herum störte mich überhaupt nicht, weder auf der Beifahrerseite noch im Innenraum hinten war Wasser reingekommen. Man war das geil, jubelten wir nun auf der Fahrt die nächsten hundert Kilometer. Der Abzweig der Kalumburu Road war gesperrt, also nichts mit Mitchell Plateau, egal, man kann nicht alles haben. Als Tagesziel hatten wir die Barnett River Gorge auserkoren, und kurz nach dem Abzweig von der GRR gelang es mir, den Wagen gerade noch so im Schlamm zu wenden und mich zur GRR zurück zu retten. Nächste Möglichkeit zum Nachtquartier wäre die Manning Gorge. Auch geschlossen, erfuhren wir am Barnett Roadhouse. Also 30 km zurück zum Abzweig zur Mount Elisabeth Station, welche offen sein sollte. Die ca. 30 km lange Piste von der GRR bis zur Station war zwar sehr rau und teilweise schlammig, aber befahrbar. Patty, die Farmerin, begrüßte uns freudestrahlend und erklärte uns die Campmöglichkeiten. Am Campground wurden wir schon von einer ganzen Herde Wallabys erwartet und sammelten reichlich Feuerholz, denn am Lagerfeuer ließen wir diesen aufregenden Tag schön ausklingen.

  • Und hier die Beweisfotos:

    Bild 1: Kennt jemand das Schild ?
    Bild 2: Der Pentecost River war very easy, very simly, aber.....
    Bild 3: Der Durack River war einfach nur geil ! Im Bild ein Fahrzeug, welches nach Auskunft fachkundiger Personen viel zu schnell durch die Fluten heizt !
    Bild 4: Empfangskomitee auf der Mount Elisabeth Station

  • scheibenkleister - wollen wir das wirklich? :D

    ich stimme mal eben im familienrat ab - 2:1 - ja, wir wollen.

  • 27. Mai
    Kurz nach unserer Abfahrt von der Station zurück zur GRR kam uns eine aufgeregt winkende Dame entgegengerannt, Help rufend. Nach Atem ringend erklärte sie uns, daß Ihr Mann gerade 10 km weiter den Camper im Schlamm versenkt hatte und bat darum, zur Station zurück gebracht zu werden, um Hilfe holen zu können. Also brachten wir sie zur Station und warteten, ob wir uns noch irgendwie nützlich machen könnten. Tatsächlich erklärte uns Patty kurz darauf, daß Ihr Mann zum Schlammloch unterwegs wäre und bat uns, die Dame ebenfalls dorthin zu bringen. Auf dem Weg konnten wir zur Beruhigung der Dame, welche Schweizerin war, dann ins Deutsche wechseln und ein wenig plaudern. Am Schlammloch angekommen, sahen wir schon, wie die Farmer dem Schlamm zuleibe rückten und am etwas geneigten Camper die Räder freigruben. Ich wollte hier mit unserem Camper nicht den Weg versperren und fuhr ein wenig auf Seite. Hätte ich besser nicht gemacht, wie ich kurz darauf merkte. Also bekamen wir ebenfalls Spaten gereicht und schaufelten nun munter die Räder unseres Campers frei. Aber andererseits war die Planung doch perfekt: Es gibt doch nichts besseres, als seinen Wagen im Schlamm zu versenken, wenn 10 m weiter bereits ein Landcruiser mit Seilwinde steht. Nach fleißiger Schaufelei und nachdem der Camper der Schweizer wieder gerade auf dem Fahrweg stand, kam die Winde erneut zum Einsatz und zog unseren Camper aus dem Dreck. Wir bedankten uns bei den freundlichen Farmern und verabredeten mit den Schweizern, hintereinander die Piste bis zur GRR zu fahren. Dort verabschiedeten wir uns und machten uns weiter auf unseren Weg Richtung Westen.

    Schade war, daß die GRR zwar offen, aber viele der Zufahrten zu den Schluchten noch gesperrt waren. An der Galvans Gorge konnten wir uns daher etwas länger aufhalten, und da die von uns zum Nachtquartier auserkorene Bell Gorge ebenfalls noch gesperrt war, gaben wir ordentlich Gas und fuhren durch bis zur Windjana Gorge, die wir kurz vor Sonnenuntergang erreichten und auf deren Campground wir unser Nachtlager aufschlugen.

  • ich frag mich schon wieder: wollen wir das? ?(

    der familienrat kann nicht tagen, somit wird die antwort verschoben.

    gibt´s von der schlammaktion auch ein paar pics?

  • Zitat

    Original von Outbackrider

    gibt´s von der schlammaktion auch ein paar pics?

    Bild 1: Schlammaktion und somit Tagesordnungspunkt auf der nächsten Familienratstagung des O.rider
    Bilder 2 bis 4 Galvans Gorge. Das kleine nette Tierchen auf Bild 4 wird hoffentlich nicht auch noch im Familienrat thematisiert.

  • tiere sind ok :D

    danke fuer die pics - brauch ich das? ?( :D


    man hat ja nicht immer einen hilfsbereiten aussi zur hand.

  • Zitat

    Original von Outbackrider
    tiere sind ok :D

    danke fuer die pics - brauch ich das? ?( :D


    man hat ja nicht immer einen hilfsbereiten aussi zur hand.

    Stimmt. Aber einen Spaten im Auto hat man immer ! Wenn man dann den ganzen Familienrat zum Buddeln verdonnert, klappt es vielleicht mit viel Glück auch ohne Winde. Wenn nicht: No Worries !

  • Zitat

    Original von Outbackrider
    danke fuer die pics - brauch ich das? ?( :D

    Bild 1: nicht unbedingt
    Bild 2: ja
    Bild 3: ja, ja
    Bild 4: ja, ja, ja

    Willi, ich glaube, du machst dir einfach zu viele Gedanken im Vorfeld :]

  • Zitat

    Original von 0013klbe

    Willi, ich glaube, du machst dir einfach zu viele Gedanken im Vorfeld :]

    noe, ich sammle argumente :D

  • 28. Mai
    Mit schußbereiten Kameras wanderten wir am nächsten Morgen die Windjana Gorge ab und bekamen zahlreiche Freshis (Süßwasserkrokodile) auf Band und Speicherkarte. Anschließend mußten wir uns Gedanken über unsere weitere Reiseroute machen. Ursprünglich hatten wir ja vorgehabt, die GRR zurück zu fahren und alle Schluchten anzuschauen, welche wir auf dem Hinweg ausgelassen hatten. Das Problem dabei: Es gab im Prinzip keine Schluchten mehr, zumindest keine, deren Zufahrten schon geöffnet waren. Also entschlossen wir uns zur Umplanung: Zunächst nach Derby und Broome reinfahren, anschließend auf dem Rückweg Tunnel Creek und Geike Gorge anschauen und dann von Fitzroy Crossing aus auf dem Great Northern Highway zurück nach Kununurra.

    Derby wirkte auf den ersten Blick wie ausgestorben, ein falscher Eindruck, wie wir abends im Pub feststellten. Das kleine Nest bot durchaus einige interessante Spaziergänge, z.B. zum Old Goal, dem ältesten Gebäude der Stadt, natürlich, wie in Australien üblich, ein ehemaliges Gefängnis.

    29. Mai
    Auf dem Weg nach Broome kamen wir am Boab Prison Tree vorbei. Was machen die Australier aus einem sehr breiten und innen hohlen Boab Baum ? Natürlich, ein Gefängnis ! In Broome verschoben wir das geplante Volltanken des Wagens mangels verfügbaren Diesels und suchten uns einen Campground aus. Der Roebuck Bay Campground lag schön zentral und ermöglichte uns abends, ohne Auto ins nahegelegene Brauhaus zu kommen. Broome wirkte am Sonntag wie ausgestorben, daher verschoben wir den Rundgang durch Chinatown auf den nächsten Morgen und machten uns zum Cable Beach auf. Der viel beschriebene Charme dieses Strands erschloß sich uns nicht so ganz, aber wir wurden ja auch nicht gezwungen, hier länger zu verweilen. Am Abend verköstigten wir dann im Brauhaus die dort produzierten Produkte.

  • Bilder 1 bis 3 zeigen die Freshis, also die Süßwasserkrokodile, welche im Gegensatz zu Ihren Artgenossen, den Saltis, harmlos sein sollen, so daß wir beim Fotografieren schön nah rangehen konnten. Äääähh, also das sind doch Freshis, oder 8o
    Bild 4: Boab Prison Tree

  • Zitat

    Original von BademeisterHolt
    Bilder 1 bis 3 zeigen die Freshis, also die Süßwasserkrokodile, welche im Gegensatz zu Ihren Artgenossen, den Saltis, harmlos sein sollen, so daß wir beim Fotografieren schön nah rangehen konnten. Äääähh, also das sind doch Freshis, oder 8o
    Bild 4: Boab Prison Tree

    In einem Buch stand auch, dass wenn im Gewässer sich Süßwasserkrokodile aufhalten, dann heißt es dort gibt es keine Salzwasserkrokodile und man kann unbeschwert schwimmen gehen 8o 8o

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