Moin,
sagt mal, wie ist die Unternehmenskultur in AUS (oder auch anderen Ländern) gegenüber Neueinsteigern eingestellt?
Bekommt man dort die Chance zu zeigen was man kann und wird dann auch eingestellt oder läuft es so wie in D, daß die Jobs eh alle nur über Beziehungen vergeben werden?
Entschuldigung, wenn ich mich negativ ausdrücke, aber ich bin gerade wieder gefrustet.
Konkret sieht es bei mir so aus, daß ich mich hier in D trotz Uni-Studium mit Anfang 30 immer so auf Hartz 4 Niveau durchschlage und wohl schon entsprechend verbittert bin.
Ich bekomme hier bei den unbefristeten Arbeitsverträgen einfach nicht den Fuß in die Tür. Stattdessen gibt es laufend Praktikantenjobs, wo ich am Ende des Praktikums den nächsten Praktikanten einarbeiten darf. Da frag ich mich immer, wofür die Firmen mich überhaupt einstellen sollen, wenn sie die Arbeit auch kostenlos durch Praktikanten machen lassen können?
Zu den Abschlüssen:
- Dipl. Handelslehrer mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik
- 1. + 2. Statsexamen als Lehrer an der Berufsschule (Fächer: Wirtschaftswissenschaften & Wirtschaftsinformatik)
- Diverse Praktika im Bereich der Wirtschaftsinformatik, Unternehmensberatung usw.
Derweil halte ich mich als Dozent an der Volkshochschule über Wasser. Aber das ist ja auch eigentlich nur eine Nebentätigkeit. Jetzt hab ich hier für das nächste Schulhalbjahr ein Angebot eines 50km entfernten Berufskollegs vor mir. Sechs Stunden / Woche befristet auf sechs Monate. Das ist eigentlich sogar zu wenig zum Sterben, weil wenn ich meine Fahrtkosten da gegenrechne (Mo-Fr jeweils für nur ein oder zwei Stunden kommen), leg ich noch drauf.
Zudem wollen die von mir eine Verpflichtung, daß ich auch das ganze Schulhalbjahr bleibe und nicht von einen auf den anderen Tag kündige, sollte ich woanders eine Einstellung (also sowohl Schule als auch Wirtschaft) bekommen.
So einen befristeten Vertrag kann ich doch eigentlich gar nicht unterschreiben, weil sobald mir jemand einen Full-Time-Job anbieten würde, wäre ich natürlich sofort weg. Von irgendwas muß man ja schließlich leben.
So, jetzt aber mal zum Kern der Frage:
Wie sieht das in anderen Ländern (also z.B. Australien) aus? Bekommt man dort als Einsteiger relativ gut einen Fuß in die Tür oder bekommt man da die Jobs auch nur über Beziehungen? Stellen die einen erstmal für eine Woche ein und behalten einen dann, wenn sie sehen, daß man was auf dem Kasten hat?
Wie sieht die Unternehmenskultur aus? Kann man da wirklich nach oben kommen (sich hocharbeiten) oder werden die oberen Posten eh über Beziehungen vorab vergeben?
Meine Einstellung zur Arbeit:
Eigentlich ist es mir egal, was ich mache. Also wenn mir morgen jemand sagt: "Setzt Elektro-Schaltschränke zusammen", oder "Computer ist nicht mehr, jetzt werden Autos repariert", hätte ich damit kein Problem. Wichtig ist mir, daß das Arbeitsklima stimmt und ich nicht jeden Tag die Faust in der Tasche ballen muß. Zudem denke ich da so an 40-50 Stunden Arbeitszeit/Woche und ein Gehalt, von dem man leben kann. Wobei das mit der Arbeitszeit ruhig auch mal flexibel sein kann. Also ich zieh dann auch schonmal bis Mitternacht durch, sollte es ntwendig sein. Allerdings sollte sowas dann wirklich die Ausnahme sein.
Was meint ihr, hab ich mit der Einstellung woanders auf der Welt bessere Karten als hier in D?
Ich hätte nie gedacht, daß ich mal so denken würde, aber diese Gedanken lassen mich schon seit einem Jahr nicht mehr los. Die Arbeitssituation ist einfach zu besch.... So müssen sich die Leute, die um 1900 Europa verlassen haben, auch gefühlt haben.