Die fliegenden Ärzte

  • Hallo Markus,

    auch ich bin von den Fliegenden Ärzten fasziniert. Vor allem von der sagenhaften Pionierleistung John Flynns, der diese Organisation gegründet hat. Die Homepage wurde ja schon genannt, aber gib doch einfach mal Royal Flying Doctor Service oder RFDS im Internet ein, da findest Du sicherlich noch weitere Infos.

    In Alice Springs gibt es ein wirklich sehenswertes Museum des RFDS, kann ich nur jedem empfehlen. Die haben auch einen wirklich schönen Shop mit netten Andenken. T-Shirts, Kalender, etc. pp., und alle Erlöse sind für einen wirklich, wirklich guten Zweck: "It's for the doctors, Mate!"
    Auch eine DVD und mehrere gute Bücher über den RFDS gibt's dort zu kaufen. Eventuell auch über deren Homepage, einfach mal anmailen!

    Ich empfinde wirkliche Hochachtung vor dem, was diese Menschen leisten (unter zum Teil sehr heftigen Bedingungen). Die RFDS Station am Uluru ist top. Habe da vor einem Jahr kurz reingeschaut um zu sehen, wie's dem netten Italiener mit Heat stroke geht, bei dem wir vorher Erste Hilfe geleistet hatten bis die Rangers kamen. Deb, die nette Ärztin, hat dann erzählt, wieviel sie am Uluru mit Touries zu tun haben, die einfach zu unbedarft mit der Hitze umgehen. :rolleyes:

    In Maree habe ich während meinem letzten Urlaub ein RFDS-Flugzeug beim Start filmen dürfen. Auf meine Frage an die örtliche Sanitäterin, ob ich ein Foto der Ambulance machen dürfe (Toyota Landcruiser als Ambulance sieht man hier in D ja nicht alle Tage...) meinte sie, daß die Flying Doctors gerade im Begriff seien wieder abzufliegen. Und die Jungs haben mich dann kurzerhand eingeladen, ihnen einfach zum Air Strip hinterherzufahren und den Abflug zu filmen. Und hinterher war dann auch noch der Fire truck von Maree an der Reihe, denn wie sich herausstellte, war die Sanitäterin gleichzeitig die Chefin der örtlichen freiwilligen Feuerwehr... :D

    Generell sind die Emergency Services in Oz allesamt sehr gastfreundlich und öffnen gerne ihre Türen für interessierte Paramedics oder Fire fighters ("What have we got here? Some firies!"). 8)
    Wenn Du also irgendwo eine Wache siehst und hallo sagen möchtest, dann trau Dich einfach. Patches (also Abzeichen) sind ein gerne gesehenes Mitbringsel, und mit etwas Glück staubt man im Gegenzug ein australisches ab... 8)

    Ganz weltweit einmalig ist die Einrichtung der Fliegenden Ärzte in Australien nicht, in Nairobi gibt's eine ähnliche Organisation unter dem Dach von AMREF (http://www.amref.org). Mein Onkel und meine Tante haben beide in den frühen 70er Jahren als fliegende Ärzte für diese Organisation gearbeitet.

    Gruß,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

  • Ich kann diese Faszination auch gut verstehen... Ich habe in Australien auf verschiedenen Farmen gearbeitet und dort gab es immer diese große, grüne Kiste mit der Aufschrift "Royal Flying Doctor Service". Einmal habe ich geholfen, die Kiste wieder auf Vordermann zu bringen. Die Farmerin hatte eine endlos lange Medikamentenkiste und wir mussten kontrollieren, ob von jedem Medikament noch genug da ist. Die Kiste hat verschiedene "Stockwerke" die nach den Buchstaben benannt sind und die Medikamente liegen jeweils in einem bestimmten Stockwerk und dann dort in nummerierten Fächern. Braucht man also ein bestimmtes Medikament, dann weiß man z.B. es ist A11 und kann es dann in sekundenschnelle finden.
    Erwähnenswert ist auch der Telefondienst der Flying Doctors, dort sitzen Ärzte die speziell dafür geschult sind, mit Laien zu telefonieren und dann "Ferndiagnose" zu betreiben.
    Dies war auch mein (zum Glück) einziges Erlebnis: Greg, der Farmer, hatte in einer Nacht plötzlich höllische Schmerzen, seine Frau rief die Doctors an und musste ihm dann selbst ein Mittel spritzen... Das finde ich Wahnsinn. Die Schmerzen ließen erstmal nach, so dass die Ärzte nicht kommen mussten und Greg drei Wochen später in der Stadt zum Arzt gehen konnte.

    Ich hoffe, mein Bericht war jetzt nicht langweilig ;) So spannend ist er vielleicht nicht, aber ich erinnere mich immer wieder an die Situation dieser Menschen dort im Outback - sie sind so auf sich alleine gestellt, während man in der Stadt oft beim kleinsten Wehwechen zum Arzt rennt...

    lg Mirjam

  • Ja die Kisten mit den nummerierten Medikamenten sieht man auch in den Museen des RFDS.

    Aber es ist nicht der einzige Service den es gibt.
    Unbemerkt gibt es das gleiche für Afrika: http://www.amref.org

    Flying Doctors
    The Flying Doctors Service is part of the African Medical and Research Foundation (AMREF)

  • Hallo zusammen, Hallo farmer112,

    auch ich war mal beim RFDS in Alice Springs zu Besuch und kann die Gastfreundschaft nur bestättigen. das Museum ist Sehenswert, für jedermann...

    Deinen Artikel fand ich sehr gut und beim lesen kamen wieder viele Erinnerungen.

    Weiss jemand von euch, ob es ein Forum oder Internetsite gibt, wo man sich erkundigen kann, wie es mit Paramedic`s in Down Under aussieht?
    Ich muss nach Australien, im Herzen bin ich ein Aussie und möchte dort gerne auch als Paramedic arbeiten. Bin gereade dabei den European Paramedic zu machen, da dann die Anerkennung in AUS leichter ist.

    Wer kann mir helfen? ?(

    Gruss
    Diana :D

  • Hallo Diana,

    sorry, daß ich Dir jetzt erst antworte. Ich war beruflich und privat die letzten Wochen extrem Land unter und komme daher erst jetzt wieder dazu, nach längerer Zeit mal wieder ins Forum zu schauen und meine Rückstände aufzuarbeiten...

    Leider kenne ich keine spezielle Website für Paramedics, aber ich würde versuchen, mal den St. John's Ambulance Service anzusprechen (googeln!). Dort müßten sich eigentlich Infos auftreiben lassen, wie es mit der Anerkennung der deutschen Ausbildung in Oz aussieht.

    Liebe Grüße,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? ;(

    81 bloody days until French Line, Anne Beadell Highway, Holland Track and TimTams! :) 8) :)

  • bin immer wieder erstaunt wieviele hier nicht auf Ayers Rock raufklettern wuerden , aber hochachtung vor John Flynn haben . John Flynn hat einmal die meinung vertreten es waere am besten die Aborigines sterben aus so schnell wie moeglich .

    hier mal etwas ueber John Flynn , in english

    Zitat

    Flynn of the Inland is remembered as a missionary who called Aborigines ‘damned, dirty niggers’ and refused to have them treated by his hospitals and Flying Doctor Service. The ‘niggers’ remark is compelling, powerful and repugnant, but is it true?

    Zitat

    In 1972 Charles Duguid published Doctor and the Aborigines, a memoir of his years of Aboriginal missionary work. He recalled a conversation from the 1930s in which Flynn asked Duguid why he was ‘wasting his time on those damned, dirty niggers’. A year later Sir Mark Oliphant (who wrote a foreword to Duguid’s book) said in a speech that he had been shocked to realise that Flynn ‘refused absolutely to have anything to do with Aborigines and thought they should be allowed to die out as rapidly as possible’


    Zitat

    Whether he consciously acknowledged it or not, Flynn’s reading of the desert as the ‘wide open spaces’ and his passionate defence of the interests of white settlers in the Inland were part of the implicit racism of the romantic frontier. And Flynn’s mission to make the Inland safe for white women and their children was the product of his racial beliefs in the eugenic importance of the white bushmen—whom he called ‘our A1 human stock’. The implication is that ‘half-caste’ children were a waste of such potential, and that sexual liaisons with Aboriginal women were a poor substitute for the ‘nation-building’ of white families.

    Zitat

    Flynn, like most of his philanthropic contemporaries, had no respect at all for ‘tribal’ life: he shared Hobbes’ view of ‘primitive’ life as ‘nasty, brutish and short’. He was particularly critical of what he saw as the violent and exploitative attitudes towards women in Indigenous societies, and had little patience for ‘romantic’ ideas, as he saw them, of traditional culture.

    http://www.eurekastreet.com.au/articles/0305hains.html

  • Zitat

    Original von ditido
    Und alle kennen und vereehren den Gründer des AMS, aus dem der FDS und dann der RFDS hervorgegangen ist.
    Das Grab von "Flynn of the Inland" ist bei The Alice zu besuchen.
    [Blockierte Grafik: http://www.ditido.de/australienforumfotos/bildgrab.jpg]

    selbst dieser stein / Marble wurde von einer Aboriginal " Sacred" seite genommen .

    Zitat


    Following Flynn's death in May 1951, his wife - at a suggestion from a friend inspired by the story of the boulder sealing Christ's tomb - agreed to adorn her late husband's grave with a distinctive boulder.

    No suitable rock could be found in the nearby Macdonell Ranges, and the search moved further afield. Eventually a rock was found at Karlu Karlu - known to Europeans as the Devil's Marbles. Karlu Karlu is an Aboriginal sacred site 400 kilometres north of Alice Springs, near Tennant Creek. The "marble", as it is known, was transported to Flynn's grave in November 1952. The Kaytetye and Warumungu people - custodians of Karlu Karlu since time immemorial - were never consulted.

    To traditional owners like Jampijinpa, the stolen "marble" is an integral part of their sacred site; of their very spirituality. They have struggled to have the rock returned to its proper place since it was first taken in the early 1950s

    Nachtrag , 1999 wurde der stein gegen einen anderen ebenso heiligen stein ausgetauscht

    Einmal editiert, zuletzt von Marty Oz (10. Februar 2008 um 02:39)

  • Bei uns in Bilo sind die auch einmal im Jahr und stellen sich vor und man kann dort auch Sachen erwerben wie T-shirts u.s.w.Dann ist es dort immer Rappel voll.

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