Hallo darthie!!!!
Habe schon heute Morgen dein Beitrag gelesen hatte aber keine Zeit zu schreiben. Muß dir aber vollkommen recht geben. ich bin älter als du und habe mehr hier erlebt und es ist wirklich so das ich noch nie so eng bei der Kasse war wie jetzt. Es stimmt was du sagst, man kann sich einfach vieles nicht mehr leisten und es bringt einem zum nachdenken.Ich will nicht jammern aber es hat sich hier viel verändert und ich gehe immer von mir aus und nicht wie der oder die verdient und sich leisten kann. Wenn ich junger wäre wurde auch die Weite suchen.Es ist einfach nicht mehr das was es früher war, punkt um.Lieben Grüss, Wombat1996
Auswanderungswelle in Deutschland
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lippenbalsam -
24. Oktober 2006 um 01:47
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ich gebe dem beitrag von darthie und wombat uneingeschränkt recht.
greetings
claudia
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*zustimm*
Diese Altersklasse ist auch die, die wir (mein Mann und ich) inzwischen erreicht haben... Und können entsprechend zurückblicken und vergleichen - und haben zudem noch die Möglichkeit, noch früh genug was zu ändern.
Deshalb halten wir die Augen offen, und vergleichen die Möglichkeiten, die sich uns derzeit bieten. Ein Arbeitgeberwechsel kommt innerhalb Deutschlands nicht in Frage - denn es wäre nur eine Verschlechterung möglich (auch wenn einige in Kenntnis der aktuellen Einkommenslage bei einer Beschäftigung von ca. 25 Jahren in derselben Firma nur mit dem Kopf schütteln können und sich fragen, warum wir uns das gefallen lassen). Das ist eben der Markt, er gibt nicht mehr her - und in Deutschland gehört man mit 40 bereits zum alten (für die Arbeitsämter nicht mehr vermittelbaren) Eisen. Egal, ob man Berufserfahrung und sehr gute Referenzen hat. Ist völlig Wurscht. Schuld ist meiner Meinung nach die Einstellung der Arbeitgeber: Junges Blut, am besten noch studiert - aber bitte mit Mega-Berufserfahrung und abgeschlossener Familienplanung. Völlig hirnrissig.
Ende vom Lied: Die Leute gehen dahin, wo sie gebraucht werden und die Leistung anerkannt wird - und hier fehlen die Fachkräfte. Sollen wir uns darüber Gedanken machen? Oder ist das nicht eher Aufgabe der Politiker und vor allem auch der Arbeitgeber?!
Eins steht fest: Das Licht machen wir hier nicht aus. Und da es in absehbarer Zeit auch nicht besser wird, unsere Kinder aber mal bessere Chancen haben sollen, geben wir sie ihnen... So siehts aus.
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Zitat
Original von wombat1996
Wenn ich junger wäre wurde auch die Weite suchen.Hi,
und interessanterweise heute der Zeitungsartikel zum Thema (aus der Berliner Zeitung):
[COLOR=blue]Zitat:[/COLOR]
Jung, qualifiziert - und weg
Greta TaubertÜber 7 000 Menschen hat Berlin im vergangenen Jahr an das Ausland verloren. Das ist neuer Rekord. In den vergangenen 15 Jahren stieg die Zahl der Auswanderer kontinuierlich an: 1991 waren es noch 2 696 Berliner, die sich nach der Ferne sehnten. Jetzt sind es mit 7 437 weit mehr als doppelt so viele.
Die Zahlen liegen im Bundestrend. Mit insgesamt 145 000 Fortzügen hat Deutschland die höchste Abwanderung seit 1954. [COLOR=red]Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Ludwig Georg Braun, deutete dies vor wenigen Tagen als Alarmzeichen, weil es vor allem qualifizierte, junge Leute sind, die abwandern.[/COLOR] Auch aus Berlin gehen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren die meisten Menschen weg. Ihre beliebtesten Auswanderziele sind die Schweiz, USA, Großbritannien, Österreich und Polen.
"Seit zwei Jahren ist es sehr auffällig, dass die Entscheidung auszuwandern aus beruflichen Gründen getroffen wird", sagt Christina Busch vom Berliner Raphaels-Werk. Die katholische Beratungsstelle in Kreuzberg ist Anlaufpunkt für rund 1 000 Auswanderungswillige jährlich. Busch hat bemerkt, [COLOR=red]dass es nicht mehr nur die Suche nach einem neuen Lebensentwurf ist, sondern dass viele hier keine Perspektiven mehr sehen.[/COLOR]
Laut IHK-Präsident Braun sind an dem Verschwinden von Fachkräften die besseren Standortbedingungen auf dem ausländischen Arbeitsmarkt schuld. Dazu gehören eine geringere Steuer- und Abgabenlast und eine bessere Bildungsinfrastruktur. Da hätten auch viele europäische Nachbarn die Nase vorn. Die Europäische Union fördert zudem den Austausch ihrer Bewohner. Zum Arbeiten innerhalb der EU braucht man weder Visum noch Arbeitserlaubnis. Vor allem deutsche Handwerker, Mediziner und Ingenieure werden in vielen Nachbarstaaten gerne aufgenommen. Was in Deutschland also beklagt wird, ist im Interesse der EU. Diese hat daher 2006 zum "Europäischen Jahr der Mobilität" ernannt.
[COLOR=blue]Zitat Ende.[/COLOR]Die von mir rot markierten Sätze finde ich dabei besonders relevant... Qulaifizierte, junge Menschen sehen in Deutschland für sich keine Perspektive mehr.
Das ist einerseits an sich schon bedenklich, aber andererseits auch zu kurz gegriffen. Denn auch mittelalteund ältere Menschen sehen oftmals keine Perspektiven mehr, können aber nicht so einfach aus Deutschland weggehen...
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*auch zustimm*
Genau das sind auch die Beweggründe von mir und meiner Familie.
Arbeitsplatzwechsel grenz ja schon fast an Wahnsinn, denn die nächste Arbeitsplatzstreichung kommt bestimmt und dann müssen diejenigen als erste gehen, die als letzte gekommen sind. Die Länge der Betriebszugehörigkeit darf heute keinenfalls unterschätzt werden.
Meine Frau und ich arbeiten dummerweise auch noch im selben Krankenhaus, sprich, wenn der Träger beschließt, das Haus macht man zu, wegen was auch immer, dann sitzen wir beide auf der Straße!
Wir versuchen momentan durch inner- und ausserbetriebliche Fort- und Weiterbildungen unsere Qualifikationen aufzuwerten, damit wir für unseren Arbeitgeber auch attraktiv bleiben. Leider wird unser Bestreben nur teilwise belohnt, so muss ich die Kosten für eine Fortbildung (Wundmanagement) zu gut der Hälfte selber tragen und das sind immerhin 390€ für ein 5-Tage Seminar.
Da ist der Schritt doch naheliegen, dorthin zu gehen, wo man (und auch frau) mit unseren Qualifikationen dringen gesucht wird. Mir persönlich ist es nicht wichtig mehr zu verdienen; ich lege Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz, und der ist bei uns in D eben sehr gefährdet. Den kann mir natürlich auch du niemand mit Brief und Siegel garantieren, doch die Chancen sind einfach in unserem Fall weitaus besser.
Und wenn einem dann Land und Leute auch noch mehr zusagen, als das hier der Fall ist, worauf noch warten(wir warten darauf, dass unser Sohn in 2 Jahren seinen Schulabschluß in der Tasche hat)!LG mole
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Hallo!
Ich kann Dir nur zustimmen! Ich gehöre auch dazu! Ich bin Arzthelferin und das wird täglich schlimmer! Als Arzt wär ich schon lang weg...! Aber auch für mich ist es bald nicht mehr erträglich! Die Patienten werden immer schlimmer.... klar alles wird teurer und mit der neuen Gesundheitsreform wird es nun bestimmt nicht einfache, ganz im Gegenteil...und wenn ich dann mal überlege, was ich im Monat für diesen Stress verdiene... und mit der neuen MWST-Erhöhung könnte ich mir ohne Nebenjob mein Leben garnicht mehr finanzieren...dafür habe ich nun 3 Jahre gelernt...Das ist wirklich traurig!
Daher habe ich auch keine Lust mehr und bin Gott froh, wenn ich Silvester in DU ankomme und hoffe, ich muß, außer zu Urlaubszwecke, niemehr ein Fuß nach Dtl. setzen! Traurig, aber leider wahr! -
Zitat
Ich meine nur, vieles ist nicht so schlecht, wie es aussieht, wenn man es mit anderen Ländern - eben auch mit Spanien oder wie ich glaube GB und USA vergleicht (Gesundheitssystem).
Mirjam, ich denke, du hast den richtigen Überblick, es kommt immer drauf an, was man vergleicht. Äpfel mit Äpfel oder Äpfel mit Orangen..........
ZitatNaja, es kommt wirklich immer drauf an, in wie weit man sich anstecken lässt von der Besser-Teurer-Edler-Mentalität... Aber das Problem ist, dass vor allem die Kids in der Schule in Erklärungsnot geraten, wenns z.b. auch um Markensachen oder Statussymbole geht. Wie schnell geraten die Kinder ins Abseits, wenn sie nicht mit den neuesten hippen Sachen rumlaufen?!
fernweh, das ist hier in der Schule genau das gleiche. Und genau deshalb ist an einigen Schulen Uniformzwang. Aber es gibt noch genug andere 'Statussymbole' mit denen man zeigen kann, daß die Eltern Geld haben, bzw. diesen Stuss mitmachen. Die Kids würden gaaaaaaaaaaanz schnell wieder auf die Erde kommen, wenn die Eltern das Geld dafür nicht hätten. Natürlich ist es für Freddy schlimm, wenn er der einzige in der Klasse ist, dessen Eltern da nicht mitmachen........
ZitatLegal Steuern nicht zu zahlen, dazu haben LEIDER eh nur die Großkonzerne das Recht - weiß der Teufel, warum...
ist hier ganz genau das Gleiche!!ZitatHat man denn keinen Grund zu meckern? Die Politiker reden während der Wahlkämpfe das Blaue vom HImmel, sind sie dann gewählt, schlagen sie einen völlig anderen Kurs ein. Da soll man nicht meckern?!
ist hier ganz genau das Gleiche!!
@darthy
ZitatIch kann mir von meinem Gehalt immer weniger leisten, ich kann immer weniger Geld sparen.
Momentan ist in Australien Vollbeschäftigung. Das kann sich aber schnell auch wieder ändern. Und was dann? Dann geht es uns hier aber nicht so gut, wie euch in Deutschland. Das soziale Abfangnetz ist viel schlechter wie in Deutschland. Viel muß man selber auf freiwilliger Basis versichern, das kostet auch eine Menge. Die ärztliche Versorgung durch Medicdare ist wirklich nur Grundversorgung.
Es gibt Wartelisten für Operationen, in manchen Gebieten sehr lange. Die Politiker sagen da nicht viel dazu, das wäre nämlich zu beschämend.@bacaroo2
ZitatDennoch muss ich hier auch anmerken dass wir Deutschen einfach verdammt gut auf hohem Niveau mekern können. Eine gewisse Naivität, dass im Ausland (sei es nun unser Lieblingsland Australien oder irgendein anderes) sowieso alles besser sei als im blöden Deutschland, lässt sich auch oft erkennen und ist m.E. absolut nicht generell gerechtfertigt.
Da muß ich dir uneingeschränkt recht geben. Nicht alles, was glänzt ist Gold!
ZitatEs gibt kein Land in dem sowieso alles besser ist (auch nicht Australien Augenzwinkern ).
dito!
@alle
versteht das bitte nicht falsch, aber die Euphorie von manchen Möchtegern Einwanderern ist für mich schwer verständlich.
Ich bin in Deutschland aufgewachsen, die soziale Absicherung war großartig.
Wenn man Arbeit hatte, dann war alles paletti. Und damals gab es keine Probleme einen Arbeitsplatz zu finden.
Inzwischen sehe ich, daß vieles von dieser sozialen Absicherung abgebröckelt ist, weil der Staat und die Versicherungen das nicht mehr bezahlen können.
Manches ist halt inzwischen 'viel schlechter' wie das was man gewohnt war.
Und nun wird gemeckert. Kann ich irgendwie schon nachvollziehen.In Australien ist momentan, wie schon gesagt, Vollbeschäftigung.
Ich sehe meiner Zukunft als Rentnerin auch nicht so ganz ohne Besorgnis entgegen. Wenn die Regierung die jetzigen Regelungen beibehält, ist alles ok für mich. Aber was, wenn die sich in 5 Jahren was anderes einfallen lassen?Das was man früher in Deutschland gekannt hat, dieses Gefühl, daß alles ok ist, auch wenn man mal krank wird, oder daß man eine gute Rente kriegt, wenn es dann soweit ist, das ist global eigentlich vorbei. Es sei denn, man versichert sich privat und wer kann sich das schon leisten?
Für die, die den Schritt wagen wollen, und sich von Australien und dem momentanen wirtschaftlichen Aufschwung was versprechen, denen wünsch ich alles Gute. Mit ein bißchen Glück, viel, viel Arbeit in den ersten Jahren und dem Wunsch hier glücklich zu werden, kann es die 100% richtige Entscheidung sein.
Aber seid euch auch im Klaren, daß auch hier nur mit Wasser gekocht wird.
Die Politiker reden vor der Wahl anders wie hinterher.
Es dauert auch ein bißchen, bis man bei der Politik so durchblickt, wie man das von Deutschland weiß, deshalb erscheint es vielleicht in einem anderen Licht?
Und irgendwann merkt man, daß man nur glücklich und zufrieden sein kann, wenn man mit sich selber zufrieden ist.
Emotional drivel hilft da niemandem.........Frieda
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Ganz Deiner Meinung, Frieda.
Zur Vervollstaendigung: es gibt Wartelisten von bis zu 4 Jahren fuer Operationen, die nicht dringend notwendig sind. Wenn man keine private Krankenversicherung hat.
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Finde ich wirklich gut, hier mal eure Meinung zu dem Thema zu hören!
Das mit den Operationen ist krass! Bei mir wurde bei einer nicht dringenden OP ein Mini-Krebs entdeckt. In Australien wäre das dann wohl böse ausgegangen -
nicht unbedingt, weil es steht dir ja jederzeit frei, dich privat zu versichern.
Dann wirst du sofort operiert. -
Zitat
Original von Minnie Orb
nicht unbedingt, weil es steht dir ja jederzeit frei, dich privat zu versichern.
Dann wirst du sofort operiert.Das klingt sehr nach spanischen Verhältnissen. Hoffentlich sind die privaten Versicherungen erschwinglich ....
In Spanien sind sie es nicht unbedingt. Ich habe immer darauf verzichtet.
Viele Grüsse,
Nelly -
Eben... Es steht mir zwar frei, aber wenn ich es mir nicht leisten kann? Naja, ich bin kein Experte in solchen Sachen, da ich zurzeit sowieso noch über meine Eltern versichert bin. Nur seit meiner OP bin ich bei diesem Thema eben sensibel
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Naja, ich bin da etwas vertrauensvoller. Das liegt aber natürlich an meinen nachhaltig extrem schlechten Erfahrungen hier in Spanien. Das ist einfach gegen die Wahrscheinlichkeit, dass man das noch toppen kann 8o.
Viele Grüsse,
Nelly -
Hmmmm.....
Ich finde es in Deutschland nicht wirklich schlimm. Allerdings stimmt es schon, es wird immer schlimmer. Uns gehts nicht schlecht, aber da wir keine Kinder haben, werden unsere Abzüge immer schlimmer - das ist schon mies.
Aber ehrlich, mein Grund auszuwandern wäre ganz einfach der, dass ich nicht erwarte, dass dort alles toll ist, ich weniger arbeiten muss oder sonstiges.
Aber wenn alles in etwas gleich wäre, dann möchte ich doch bitte mehr Sonne und nettere Menschen haben
Und das gibts eben z. B. in Australien. Geht durch Hamburg und schaut in die Gesichter und geht durch Sydney und schaut in die Gesichter. Das wäre mein Grund zum Auswandern. -
Stimmt schon - ohne Kinder hat man ne Menge Abzüge. Aber wenn man Kinder hat, hat man trotz Kindergeld und weniger Abzügen auch nicht mehr in der Tasche. Ich rede jetzt nicht von den Ausgaben, die normal sind, wenn man Kinder hat. Sondern (und das ist sicherlich bei jedem ganz speziell und sehr unterschiedlich von Schule zu Schule und Landkreis zu Landkreis) ich rede hier z.b. von den Kosten, die vor allem in der Grundschule ohne Rücksicht auf "Verluste" von der Schule auferzwungen werden.
Das geht los bei ganz speziellen Schreiblernheften, die so um die 2,50 Euro / Stück kosten, gleich zu Schulbeginn mit in die Schule gebracht werden müssen und dort verbleiben - und die man dann ungenutzt am Schuljahresende wieder gekommt. Geht weiter bei Stiften, die angeblich den Kindern das Schreiben lernen erleichtern (ich hab solche Stifte vor 30 Jahren nicht gehabt - und trotzdem ne 1 in SCHÖNSCHREIBEN gehabt - ja, damals gabs das Fach noch!)... und die helfen auch bloss nicht, wenn das Kind mit der Feinmotorik Probleme hat. Hauptsache, das Geld wurde erst ma ausgegeben.
Von Kopiergeld für unsinnige Kopien (die völlig überflüssig sind, weil die Kinder auch [geliehene] Bücher und teure (!!!) Arbeitshefte haben) mal ganz zu schweigen.
Weiter gehts mit überteuerten Klassenfahrten. Denn der Zoo in der nächsten Großstadt ist ja unter der Würde, der im nächsten Bundesland ist da viel interessanter.
Wir könnten (bei 4 Kindern) Bücher schreiben. Was wir während der Schullaufbahn unserer Kinder für unsinnige, völlig überflüssige und überteuerte Ausgaben hatten - das glaubt niemand, der selbst keine Kinder hat.
Sicherlich ist auch das in vielen Ländern das selbe. Aber ich musste es trotzdem mal loswerden. Weil ich einfach der Meinung bin, dass irgendwelche Markenfüller nicht unbedingt dazu beitragen, dass der PISA-Test besser ausfällt. (Ungelogen: es wurde in der ersten Klasse ein LAMI-Füller gefordert.)
Weiter gehts mit den Fähigkeiten der Lehrer. Beispiel (haben wir bei einem unserer Kinder live erlebt): Kind hat in der Grundschule arge Probleme. In der 1. und 2. Klasse klappt alles gut (entsprechend der Motivation des Kindes). Dann wechselt der Lehrer, die neue Klassenlehrerin hat nen anderen "Zug" drauf. Ab der 3. Klasse gehts leistungsmäßig abwärts und die Lehrerin meint, dass das Kind ein Fall für die Sonderschule sei - und das Kind bekommt mit hängen und würgen eine Hauptschulempfehlung. Die Intelligenz des Kindes ist normal bis überdurchschnittlich (gemessen am Niveau der Klasse). Gesprächte mit den Lehrern bringen uns nicht weiter, ein Termin bei einem Kinderpsychologen ergibt: das Kind ist völlig normal und hat vielleicht allerhöchstens die typischen vorpubertären Probleme. In der 5. Klasse (Hauptschule) wird uns dann beim ersten Elterngespräch mit dem Klassenlehrer nach nur 2 Monaten Schule gesagt: Ihr Kind ist unterfordert.... Inzwischen ist es der Klassenbeste...
Noch Fragen?
So. Nun kommen wir wieder zum eigentlichen Thema zurück. Wie war das doch gleich? Das Bildungsniveau der deutschen Schüler ist höher als das der australischen? Meiner Meinung nach tun die Lehrer gerade der Grundschule nicht allzuviel, um das zu halten. Die Jacke der erbrachten und erreichten Leistung können sich also höchstens die weiterführenden Schulen anziehen. Und die weiterführenden Schulen haben dann den Schwarzen Peter (wie gesagt, wir haben 4 Kinder und 3 verschiedene Grundschulen "getestet" - wir wissen also, wovon wir reden. Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Das Problem ist letztlich, dass die Lehrer der Grundschule die Kinder (die bewiesenermaßen frühreifer sind - nicht nur in der körperlichen, sondern auch in der geistigen Entwicklung - als wir Schüler vor 20/30 Jahren) einfach nicht entsprechend ihren Möglichkeiten fordern. Da kommen dann in der 3. und 4. Klasse Sprüche wie: "Das sind doch Kinder. Überfordern Sie sie nicht. Wenn sie nicht mehr möchten, dann können sie eben Pause machen." Aber genau das wollen die meisten Kinder garnicht. Ihnen fehlen die Grenzen - weil sie eben noch wie Schulanfänger behandelt werden. Das Ergebnis: sie machen dicht und langweilen sich - oder aber sie wachsen den Lehrern über den Kopf (so wie die komplette 4. Klasse unseres Jüngsten. Es war tatsächlich so, dass die Lehrerin keine Argumente hatte, wenn die Klasse anfing zu diskutieren. Also war das Motto: Mund halten und mitarbeiten. Tolle Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen).
Bin schon wieder vom Thema abgekommen. Oooops...
Natürlich will ich hier nicht alle Grundschulen über einen Kamm scheren. Das ist nur unsere ganz persönliche Meinung über 3 von insgesamt 5 Grundschulen in unserer Stadt :-))) (plus den Erfahrungsberichten befreundeter Eltern)...
So. Nun seid Ihr wieder am Zug.
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Zitat
Original von Manu1
Hmmmm.....Ich finde es in Deutschland nicht wirklich schlimm. Allerdings stimmt es schon, es wird immer schlimmer. Uns gehts nicht schlecht, aber da wir keine Kinder haben, werden unsere Abzüge immer schlimmer - das ist schon mies.
Aber ehrlich, mein Grund auszuwandern wäre ganz einfach der, dass ich nicht erwarte, dass dort alles toll ist, ich weniger arbeiten muss oder sonstiges.
Aber wenn alles in etwas gleich wäre, dann möchte ich doch bitte mehr Sonne und nettere Menschen haben
Und das gibts eben z. B. in Australien. Geht durch Hamburg und schaut in die Gesichter und geht durch Sydney und schaut in die Gesichter. Das wäre mein Grund zum Auswandern.Hallo Manu,
da hast Du nicht ganz Unrecht. Das sind auch in etwa meine Beweggründe aus Spanien wegzugehen. Allerdings gehe ich schon davon aus, in Australien besser wegzukommen - angefangen bei der Rolle der Frau in Spanien, der penetranten südländischen Schwiegermutter bis über die kaum existierenden Leistungen der (immerhin vorhandenen) Krankenkasse. Dann wäre da noch der Arbeitsmarkt, das mickrige Gehalt im Vergleich zu den immer - dank der Einführung des Euros - teurer werdenden Lebenshaltungskosten.
Also, ich habe schon ein paar Gründe, warum ich nicht möchte, dass meine Kinder hier gross werden ... ein bisschen liberaler darf es schon sein. Ich betone es noch mal, für alle, die vielleicht andere Beiträge von mir nicht gelesen haben: ich habe nichts gegen viel und harte Arbeit, aber so nicht.
Viele Grüsse,
Nelly -
Fernweh, ich gebe Dir uneingeschränkt Recht. Das mit der Schule ist in Spanien auch so, mit dem Unterschied, dass ich alle Bücher zu Anfang des Jahres neu kaufen muss. Das kostet sehr viel Geld. Für jedes Schuljar gehen pro Kind mindestens 250-300 Euro drauf - nur die Bücher und das Material, keine Schuluniform oder so, wie in vielen spanischen Schulen üblich.
Viele liebe Grüsse,
Nelly -
Hallihallo,
also zum Thema Schule: Viel mitreden kann ich noch nicht wirklich, aber das was ich zu berichten habe, will ich dann gleich mal loswerden.
Das unser Sohn nicht an unsere Dorfgrundschule in Deutschland gekommen ist, ist ein wahrer Glücksfall. Die Klasse da hätte aus 32 Kindern bestanden (geteilt würde erst ab 33 Kindern) Davon wären 28 Jungs gewesen. Davon wiederum waren 5 definitive Problemfälle dabei. Unser eingeschlossen. (ADS, mit allem drum und dran, Konzentration, Schmerzunempfindlichkeit, Feinmotorische Probleme und "hochbegabung")
Ach was haben wir uns auf die Schule gefreut. Lehrerin sollte eine frische Referendarin werden. Die arme hätte sich sicherlich nicht wirklich durchsetzen können, da die "alten" Lehrer so sehr am althergebrachten hängen.
Wie wunderbar dagegen ist die Schule hier; abgesehen, das unser Sohn eigentlich den anderen Kindern über ein Jahr zurück ist, da hier ja schon im Kindergarten (Vorschule) lesen lernen. Er musste ja auch noch mal spontan Englisch lernen; wie unser Kind hat Probleme? Na da muss man doch gleich mal was gegen machen. Sicherlich hat er schon seinen ersten "gelben" Brief mit nach Hause bekommen. Denn unser Sohn hat mit seinem ADS sicherlich keinen Freibrief. Aber es wird die ganze Klasse involviert. Wenn er seine drolligen 5 min. bekommt, wird die Klasse angwiesen, dies zu ingnorieren. Er kann in seinem ganz eigenen Tempo lernen, in manchen Fächern ist er den anderen weit voraus und das wird gefördert. In anderen Fächern ist er den anderen weit zurück, dort bekommt er Hilfe.
Ich glaube in Deutschland wären wir schon, wegen nicht integrierbar, an die Sonderschule verwiesen worden.Zu den Kosten sei gesagt, das hatten wir hier irgendwoanders schon mal als Thema, billig ist die Schule hier auch nicht.
Zu den Schulkosten (die wir aufgrund unsres Visums "gerne" zahlen, $4.500/jahr) kommen noch die Kosten pro Term. Das sind immer zwischen $90.00 und $130.00. Das sind die Kosten für Material, Hefte und besondere Aktivitäten (Sport, Tanzen, Kunst und Ausflüge)
Weitere Kurse müssen dann noch seperat bezahlt werden sowie der Musikunterricht der vor oder nach der Schule stattfindet (Band, Geige, etc).
Aber im grossen und ganzen sind auch die kosten wieder o.k. Also es relativiert sich. Da mit den Kosten (zumindest in der 1. und 2. Klasse) alle Lernmaterialien abgedeckt sind und keine weiteren Bücher, besondere Stifte etc. angeschafft werden müssen.
Die Kinder müssen lediglich noch ein paar buntstifte (marke egal) und einen Klebestift mitbringen.
LG
Ela -
ihr lieben,
nun will ich auch mal meinen senf dazu geben:
um meinen sohn nicht auf eine staatliche schule schicken zu müssen..(da ist er einer unter vielen und damit total unterfordert )... habe ich ihn hier in bayern auf eine privatschule geschickt......
er hatte in der vorhergehenden schule keinen spass. zu grosse klassenstärke.
völlig unfähige lehrer, die die kinder nicht motivieren können (und offensichtlich kein interesse daran haben)machen dienst nach plan usw.an seiner jetzigen schule ist es ganz anders. er wird in seinen lieblingsfächern (mathematik und englisch) gefördert und gefordert.die lehrer geben sich unheimlich mühe.... ist ja auch im eigenen interesse, da die kinder im weitläufigen sinne keine "schüler" sondern "kunden" sind.
billig ist das natürlich auch nicht...... aber die zukunft meines kindes ist es mir wert.... selbst mit einem "normalen" abitur kommt man in deutschland nicht sehr weit. (wird jetzt zum teil schon bei mc donalds verlangt)
in der schule kann er zwischen chinesich, franz...und spanisch wählen.
er hat sich für chinesisch!!!! entschieden....(mir graut jetzt schon davor)greetings
claudia@Lüllsche
zum thema ADS:
wenn die lehrer nicht mehr weiterwissen..empfehlen sie gerne "ritalin"..
schon der name ist zum K....... -
Hi Claudia,
schön, dass es deinem Sohn auf der Privatschule so gut geht!Aber das kann nicht Sinn der Sache sein, dass nur Privatschulen gut sind... Meine Eltern hätten sich so eine nie leisten können. Das ist doch dann ein System, bei dem noch viel weniger Chancen hat, aufzusteigen, wenn man nicht von vornherein in der oberen Schicht ist
Zum Thema Grundschule habe ich auch noch ein haarsträubendes Beispiel: Meine Kusine hat Diskalkulie (eine Rechenschwäche), was in der Grundschule nicht erkannt wurde. Auch, als meine Tante und mein Onkel immer wieder zu den Lehrern gingen nicht - sie wurden nur mit Sprüchen wie "Der Groschen fällt schon noch" abgefertigt, obwohl klar war, dass hier was nicht normal war.
Auf der Gesamtschule wurde dann die Diskalkulie sofort erkannt und meine Kusine konnte eine Therapie beginnen - in dem Alter leider schon fast zu spät.
Mich macht das so sauer, denn es wird einen sehr negativen Einfluss auf ihr Leben haben, dabei hätte man das noch viel besser in den Griff bekommen können, wenn man es frühzeitig erkannt hätte. Ich frage mich echt, was diese Lehrer geritten hat! Keine Lust? Unfähigkeit?
Meine Tante und mein Onkel hätten vielleicht noch weiter gehen können, aber irgendwann haben sie es gelassen und den Lehrern vertraut, leider
lg Mirjam -
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