Endlich angekommen ....

Hallo an alle,

nun bin ich endlich in Australien angekommen. Der Flug war alles in allem eher unkompliziert. Die Kinder haben sich wirklich vorbildich benommen (womit ich nun am wenigsten gerechnet habe) und immer brav gegessen und geschlafen. Ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen, die sich erst etwas legten, als ich den Flieger endgültig verliess. Es gab einige Sicherheitskontrollen und abschliessend in Australien natürlich noch die Quarantänestation, die man durchlaufen musste, aber es verlief alles sehr schnell und gut. Das Personal war auffallend freundlich, was ich nach dem Prozedere mit der Botschaft mal als angenehme Abwechslung empfunden habe.

Als wir mit unserem gesamten Gepäck aus dem Flughafen kamen, wartete draussen schon ein Mensch im Crocodile-Dundee-Stil, also mit Weste und Hut, der uns ein Transporttaxi bestellte, welches auch schon kurze Zeit später eintraf. Nach ca. 20 Minuten Fahrt haben wir versucht unserer Apartment zu belegen, welches aber leider - obwohl wir uns für heute früh in den Morgenstunden angekündigt hatten - noch nicht frei ist. Uns wurde ersteinmal ein anderes (kleineres) Apartment überlassen, in welchem wir uns natürlich nicht weiter ausbreiten wollen, da wir in wenigen Stunden ja ein anderes beziehen werden. Das Apartment ist ein echter Schock. Für das Geld hätte ich schon mal was sauberes und nicht ganz so schäbiges erwartet, aber wir werden ja nicht ewig hier wohnen.

Viele Grüsse,
Nelly

Hallo Lüllsche,

Ratschläge höre ich mir gerne an, man kann sich doch wirklich glücklich schätzen, wenn man jemanden kennt, der einem zusätzlich einen Eindruck bieten kann. Schule und Kindergarten wird auch bald anstehen. Wir möchten uns nur gerne vorher etwas defintives zum Mieten suchen, sonst weiss man ja noch gar nicht, wo man bleibt.

Was die Küche angeht, so habe ich es so gehandhabt wie Du: sofort Putzmittel gekauft und los geht es. Der Kühlschrank ist jetzt von aussen und auch von innen wieder weiss. Die tote Fliege in der Spüle ist weg und alles, bis auf den Boden ist geputzt (in der Küche). Das Bad kommt auch noch dran .... Die Betten sind sauber und das ist mir das Wichtigste. Alles andere kann man regeln. Ich muss zugeben, dass ich eine Küche noch nie so schnell geputzt habe, irgendwie war ich besonders motiviert, als ich mir vorstellte dort ein Essen zubereiten zu müssen.

Obwohl ich vom 23. April auf den 24. April (unser Abreisetag) nur 3 Stunden geschlafen habe und auf dem Flug auch kaum, sind wir gleich nach unserer Ankunft erst einmal am Strand spazieren gegangen. Anschliessend erkundeten wir die Gegend und tätigten unseren ersten Einkauf. Die Leute hier sind sehr freundlich und hilfsbereit, was ich sehr angenehm finde. Unsere Kinder schlafen tief und fest, die haben sich auch wacker geschlagen und sind brav mit uns mitgelaufen, trotzdem es für kleine Kinder ein sehr langer 'Spaziergang' war.

Samstags stehen laut dem Kioskbesitzer die meisten Anzeigen in der Zeitung, also werden wir uns mal am Samstag über die 'The Age' hermachen und hoffen, dass wir auch was nettes finden.

Ich halte Euch weiterhin auf dem Laufenden.

Viele Grüsse,
Nelly

PS: Internet haben wir jedenfalls in diesem Apartment-Hotel (oder jemand hat ein ungeschütztes - und schnelles - WLAN-Netzwerk (in dem Falle hoffe ich, dass er nicht so schnell abreist).

Zitat

Original von sausage
--- schnipp ---
Ich habe Wohnungen gesehen, in denen in DE warscheinlich noch nicht einmal ein Obdachloser ziehen wuerde....Ich bin am Ende den Kompromiss eingegangen, etwas Kleineres zu mieten, aber frisch renoviert und nah zur Stadt und Public Transport.
--- schnapp ---

Das kenne ich. Das ist in Spanien in der Regel auch sehr schwierig gewesen. Ich erinnere mich, als ich dort die ersten zur Miete angebotenen Wohnungen sah (für die man aber soviel bezahlen sollte, als wäre es eine frisch renovierte, grosse Wohnung), da fiel ich fast in Ohnmacht. Letztendlich muss man aber dann doch so eine Wohnung nehmen, da es kaum etwas anderes gibt. Das wird schon.

Bei uns im Apartment habe ich schon die Küche (fast alles) saubergemacht. Es fehlen noch ein paar Schränke, die ich mir aber gleich vornehmen werde. Im Topf waren sogar noch Spagetthi :], die wollen wir aber nicht mehr. Ich koche jetzt unsere eigenen :). Das Geschirr habe ich schon gespült, bzw. fast alles und langsam wird es etwas wohnlicher. Ich bin sehr motiviert und habe die Zeit genutzt, während Pedro und die Kinder schliefen. Ich war auch schon in einem 7Eleven und habe mir eine Telefonkarte gekauft. Somit kann ich mein Handy aus Deutschland nun auch in Australien nutzen. Allerdings lasse ich die Nummer von Skype umleiten, dann zahlt meine Familie nur ein Ortsgespräch, wenn sie anrufen.

Leute, macht das Spass. Ich 'spucke jetzt nochmal in die Hände' und mache weiter. Dann ist es morgen schon fast wohnlich ;). Wir fallen ohnehin nur noch tot ins Bett, da braucht man auch nicht viel.

Viele liebe Grüsse,
Nelly

Hallo Carlo,

ich bin bisher soweit ganz zufrieden. Es ist schon ein komisches Gefühl, in ein Land zu fliegen, von dem man weiss, dass man dort erst einmal 'nichts' hat: keine Wohnung, kein Auto, keine Krankenversicherung, keine Schule .... Man ist dort erst einmal nicht 'zuhause' und muss sich auf viel Neues einstellen. Das finde ich aber alles kein Nachteil. Für eine Familie ist das ein richtiger Neuanfang. Das erfordert Kraft, Geduld und Durchhaltevermögen. Wenn man motiviert ist, dann fällt es einem leicht, wenn man eher ein zögerlicher Typ ist, dann braucht man eben etwas länger.

Ich definiere 'Zuhause' generell so: 'Ich fühle mich dort zuhause, wo die Meinen sind.' Die geographische Situation ist dafür ersteinmal nebensächlich. Ich bin von Anfang an von Australien begeistert gewesen: der nette Mann, der uns das Transporttaxi in Lichtgeschwindigkeit bestellt hat, der nette Taxifahrer, der uns sogar noch angeboten hat uns behilflich zu sein: wenn wir was bräuchten, müssten wir ihn nur anrufen. Als wir über den Pier liefen, kam Pedro mit einem Angler ins Gespräch (Pedro ist ein leidenschaftlicher Angler): er könne gerne jederzeit vorbeikommen. Er solle seine Angel mitbringen, Köder könnte er von ihm haben. Uhrzeiten wurden ausgemacht und die Sache ist geritzt. Wir konnten auf den ersten Blick (ohne Auto, nur zu Fuss) keinen Supermarkt ausmachen, also fragte ich einfach mal einen netten Herrn, der an der Bushaltestelle wartete. Er nannte mir gleich drei und beschrieb die Unterschiede, damit ich gleich entscheiden könnte und nicht so weit laufen müsste (der Supermarkt ist weniger als 5 Minuten zu Fuss entfernt von unserem Apartment - das nenne ich Glück). Dann könnte ich jetzt noch stundenlang weitererzählen von den beiden netten Herren, die die Geduld aufbrachten einer völlig übermüdeten Nelly das Vodafone StarterKit zu erklären. Man kommt mit den Leuten hier sehr leicht ins Gespräch und es wird einem auch sehr leicht gemacht Kontakte zu knüpfen.

Jetzt liegt es zum grössten Teil an einem selbst, was man aus der Situation macht. Job suchen, Haus mieten, Auto kaufen, Kinder einschulen etc. etc.

Ich freue mich besonders für Pedro, der sich in Melbourne wie zuhause fühlt. Er kennt alle Strassen, Strände und Gebäude. Er half sogar dem Taxifahrer, das Hotel zu finden. Er fragte dann hin und wieder während der Fahrt: 'Kann man dort noch durchfahren? Gibt es das noch? Gibt es jenes noch?'. Ich kann das gut verstehen. Ich habe auch 10 Jahre lang nicht in meiner Heimat gelebt (und nun werden es noch mehr ...), da geht es mir immer genauso, wenn ich in Deutschland bin.

Viele liebe Grüsse,
Nelly

PS: Und danke an alle, die hier geschrieben haben :).