Hallo Mi_au,
ich wollte Dich sicher nicht frustrieren. Es ist wirklich schoen hier und der Weg lohnt sich.
Es lohnt sich aber um so mehr, das "richtige" Visum zu beantragen.
Ich hatte vor dem 1.09.2007 (als die Visakategorien geaendert wurden) Panik, dass sich meine Situatoin verschlechtert, weil ich ohnehin nur auf 115 Einwanderungspunkte gekommen bin, und habe in eine Hau-Ruck-Aktion den Antrag fuer das 495er (das jetzt irgendwie anders heisst) eingereicht.
Das ist nur ein Temporary Visum und ich muss nach 3 Jahren nachweisen, dass ich 2 Jahre in Suedaustralien gelebt und 1 Jahr davon Vollzeit gearbeitet habe.
Leider haben sich die Einwanderungsbestimmungen zu meinen Gunsten geaendert (weil der gute IELTS jetzt mehr Punkte bringen wuerde). Ich wollte dann aber nicht noch mal von vorne anfangen, weil ich nicht nochmal um die 5000 Euro fuer Visum, Uebersetzungen, Dokumente etc verballern wollte - und ich auch nicht noch mal laenger warten wollte. Es hat sich dann auch ein Jahr hingezogen, bis wir das Visum endlich hatten.
Der wichtigste Unterschied zwischen einem 175er und meinem Visum ist fuer mich persoenlich der, dass wir keinen "childcare benefit" bekommen, das heisst, dass wir fuer Kinderbetreuung fast 1000 Euro aus der eigenen Tasche aufbringen muessten (waehrend jemand mit PR vielleicht 10 - 15 % davon zahlt). Auch Schulgeld etc ist fuer uns sehr viel teurer.
So etwas geht natuerlich mit 3 Kindern richtig aufs Budget.
Gesundheitssystem ist hier auch mies, und wenn ein Kind mal krank wird, muss man da auch tief in die Tasche greifen. Ich kann mich auch nicht mit "Medicare" versichern, und wir haben nur eine private Krankenversicherung, die fuer Krankenhaus oder Krankentransport aufkommt. Alle "normalen" Arztbesuche muessen wir selbst bezahlen.
Alle Visa ausser 175 sind definitiv "zweitklassig" und bringen Schwierigkeiten mit sich.
Dass niemand auf Bewerbungen reagiert ist nicht nur so, wenn man sich aus dem Ausland bewirbt, sondern auch hier vor Ort so. Alles, was bisher bei mir in Richtung "Job" erfolgsversprechend aussieht, kam ausschliesslich ueber persoenliche Kontakte zustande.
Wenn man hier vor Ort ist, muss man wirklich jeden, mit dem man ins Gespraech kommt, auf einen Job ansprechen oder bei den Firmen direkt reinmarschieren.
Es ist hier sicher nicht hoffnungslos und unmoeglich auch als Auslaender einen Job zu finden, aber wenn man sich darauf einstellen muss, mehrere Wochen oder gar Monate "Klinken putzen" zu gehen, braucht man halt ein finanzielles Polster, damit man nicht die Krise kriegt. Die Jobsuche hier kostet wirklich alle Energie. Und Geldsorgen und Existenzaengste sind bei diesem "Auftrag" sicher nicht hilfreich.
Wenn Du ein sehr grosses Sicherheitsbeduerfnis hast, solltet Ihr Euch das vorher wirklich bis ins Detail durchrechnen.
Keine Panik, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!