12.2.2007, schon leicht inne Dämmerung
Jau, der zieht sich, der Oodnadatta-Track. Irgendwann gegen halb neun fahren wir dann am Pink Roadhouse vor, nachdem wir das letzte Stück wieder in stockfinsterer Nacht hinter uns bringen mußten.
Dooferweise haben wir keinen 4WD Camper, sondern nur einen normalen Landcruiser, sonst wären wir unterwegs einfach irgendwo ein kleines Stück in die Pampa reingefahren.
Aber nun sind wir ja hier. Sieht allerdings, hmmm, irgendwie ZU aus. Aber hinten in der Werkstatt ist noch Licht. Ist nur keiner dort. Ein paar Mal laut gerufen, es kommt keine Antwort. Puhhh, das ist jetzt aber doof. Kann doch nicht sein, daß die hier um diese Zeit schon pennen, verdorri nochmal. An der Tür zum Roadhouse hängt ein Zettel mit einer 24-h-Rufnummer. Also erstmal Kleingeld checken für die Telefonzelle an der Ecke. Hmm, Schwein gehabt, das langt gerade noch für ein Ortsgespräch. Fröhlich gewählt, nicht mehr allzu fröhlich gewartet und zunehmend unfröhlich realisiert, daß dort keiner abnimmt.
Tja, das sieht jetzt bitter nach inne Karre pennen aus. Noch einmal rüber in die Werkstatt und gerufen. Keine Antwort. Kurz an der Tür geschaut, wann die morgen früh aufmachen wegen Frühstück und - plötzlich kommt Adam hinten aus der Werkstatt.
Was wir denn wollten. Naja, hier übernachten, wir haben ja reserviert. Wie, reserviert? Weiß er gar nix von. Dochdoch, alles per Email. Er fröhlich wieder rein, Lynnie geweckt, die im Schlafrock die Tür aufsperrt. Aha, die Urlaubsvertretung hat die Reservierung falsch eingetragen. Ja, nee, ist klar.
Sorry, aber sie seien gerade aus dem ersten Urlaub seit ewig zurück, sechs Wochen lang die liebe Verwandtschaft anne Ostküste abgeklappert. Aber wenn wir mit einem Budget-Room zufrieden seien, den könnten wir auf jeden Fall kriegen. Klingt gut!
Naja, besser gesagt, klänge gut, wenn die kanadische Backpackerin, die hier aushilft, die Schlüssel nicht weiß der Geier wo vergraben hätte. So vertraut uns dann Lynnie den definitiv allerallerletzten Reserveschlüssel an (anscheinend hat man hier aus gutem Grund mehrere Reserveschlüssel), und wir beziehen überglücklich unser zwar schlichtes, aber wunderbar sauberes und vor allem schön kühles Quartier (dank Klimaanlage). Kann man echt nicht meckern!
Den beiden noch eine gute Nacht gewünscht und gefragt, ob die hier immer so zeitig pennen gehen, sei doch noch früh am Abend.
FRÜH AM ABEND?! Mitten in der Nacht, wird uns beschieden. Moment mal, gerade mal neun Uhr.
Oh Weia! Wir sind ja hier in Südaustralien! Da hat's mal eben eineinhalb Stündchen Zeitverschiebung...
Ein weiteres Kapitel in unserem Buch "Die lustigsten Outback-Anfängerfehler".
Aber anscheinend passiert das hier nicht zum ersten Mal, und geschafft von der langen Reise schnurpseln wir fröhlich weg.